Theobald von Provins
französischer Name: Thibault
Gedenktag katholisch: 30. Juni
Niederlegung der Gebeine in Vicenza: 3. Juli
Übertragung der Gebeine: 15. Juli
Name bedeutet: der im Volk Mutige (althochdt.)
Theobald, Sohn eines Grafen von Brie und Champagne und Bruder von Humberga, kam nach einem Aufenthalt in Reims nach Pettingen in Luxemburg und arbeitete dort zusammen mit seinem Freund Walter bei den Herren der Burg, mit denen er möglicherweise verwandt war.
Im Anschluss an eine Wallfahrt, die er und Walter barfuß unternommen hatten zur Jakobus-Wallfahrtsstätte in Santiago de Compostela und nach Rom, blieb er auf dem Rückweg in einem ehemals Salanigo genannten Ort bei Vicenza als Einsiedler. Er lebte in äußerster Strenge und Armut, der Bischof von Vicenza weihte ihn zum Priester. 1056 trat er dem Kamaldulenserorden bei. Schon zu Lebzeiten wurde Theobald als Heiliger verehrt.
Theobald wurde in der Kathedrale in Vicenza bestattet, 1066 wurden seine Gebeine in die Abtei Vangadizza nach Badia Polesine bei Ferrara übertragen. Theobalds Bruder Arnulf überführte Reliquien in die von ihm geleitete Abtei Ste-Colombe in Sens, 1705 kamen Reliquien auch nach Provins, 1793 weitere nach Sens. In der Kapelle neben der Burg in Pettingen werden die angeblichen Schädelreliquien von Theobald und Walter in einem Schrein aus dem Jahr 1763 verehrt. In Frankreich wurden zahlreiche Kirchen nach Thibault benannt.
Die Abtei Vangadizza in Badia Polesine wurde 1789 von der Republik Venedig aufgelöst, 1810 wurde deren Basilika geschlossen und mit Abbrucharbeiten begonnen, erhalten sind nur noch die Apsiskapelle und der Glockenturm.
Kanonisation:
Theobald wurde schon 1073 heiliggesprochen.
Attribute:
als Reiter, als Einsiedler
Patron
von Provins; der Bauern, Winzer, Gerber und
Schuhmacher, Köhler, Gürtelmacher; gegen Fieber, Gicht, Augenleiden, trockenen Husten, Unfruchtbarkeit, Angstgefühle
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.11.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.coeurdelardenne.be/scripts/cda.dll/carte_visite?SID=1336632721&PAGECV=0257_CV1.HTM&NUMPAGE=8 nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Infoblatt in der Kapelle in Pettingen
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.
09.11.2024