Theodor Mġwdeli, „der Priester”
georgischer Name: Tewdore mg'wdeli (K'welteli) - თევდორე მღვდელი (კველთელი) bzw. ႧႤႥႣႭႰႤ ႫႶႥႣႤႪႨ (ႩႥႤႪႧႤႪႨ)
auch: von Kweleti, von Georgien
Gedenktag orthodox: 8. Juni
Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech.)
Theodor war Priester der Pfarrkirche des Dorfes Kweleti - dem heutigen Didi-Keleti. Als Luarsab II., der König von Kartlien zusammen mit einer kleinen Eskorte in der Burg Zchirgeti nahe Kweleti untergebracht war, drangen die Türken in das Dorf ein, nahmen den Priester Theodor gefangen und forderten ihn auf, sie zum Versteck des Königs zu führen. Theodor begriff, dass die Türken ihn im Falle seiner Weigerung töten würden und dass sie mit der Hilfe irgend eines anderen Mannes leicht den Weg entdecken würden. Deshalb beschloss er, die Feinde zu täuschen und sie auf einen falschen Pfad zu führen. Mit dem Versprechen, ihnen eine geheime Abkürzung zur Burg zu zeigen, führte Theodor die Türken an einen verlassenen, von Felsen umgebenen Ort, der in beachtlicher Entfernung von der Burg lag. Als die Türken die Täuschung erkannten, töteten sie Theodor, nachdem sie ihn einer langen und grausamen Folter unterworfen hatten. In der Zwischenzeit konnten aber Truppen des Königs die Burg erreichen, die Garnision verstärken und so den König retten.
Die Geschichte von Theodor wurde Gegenstand vieler volkstümlicher georgischer Legenden und Lieder; sie ist in Die
Taten des heiligen Märtyrers und Königs Luarsab
und in der Beschreibung
des Georgischen Königreiches von V. Bagrationi überliefert. Theodor ist der Nationalheld Georgiens.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.03.2022
Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium, 2. Bd., Roma, Città Nuova, 1999, Dank an C. S., Brief vom 23. August 2009
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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