Ökumenisches Heiligenlexikon

Theophilos Fernández De Legaria Goñi und Gefährten

spanischer Name: Teofilo
Taufname: Benjamin

1 Gedenktag katholisch: 11. August

Name bedeutet: Sohn meiner rechten - der glücklichen - Seite (hebr.)

Ordensmann, Priester
* 5. Juli 1898 in Torralba del Río bei Pamplona in Spanien
11. August 1936 in El Escorial, Madrid.


Theophilos Fernández De Legaria Goñi
Theophilos Fernández De Legaria Goñi

Benjamin, Sohn der Bauernfamilie Tomas Fernández De Legaria und Fermina geb. Goñi, die als Lehrerin ausgebildet war, trat im Alter von zehn Jahren in ein Priesterseminar ein. 1915 schloss er sich der Congregación de los Sagrados Corazones, der Kongregation von den heilisten Herzen Jesu und Mariä, der Picpus-Gesellschaft an im Kloster San Miguel del Monte in Miranda de Ebro bei Burgos mit dem Ordensnamen Theophilos. 1925 wurde er zum Priester geweiht, dann erwarb er den Doktortitel in Theologie. Im Juli 1935 wurde er Hausoberer des Scholastikats seines Ordens im Kloster in El Escorial bei Madrid, wo die jungen Ordensleute während ihrer Ausbildung lebten.

Als nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs im Juli 1936 in Madrid der Staatsstreich der faschistischen Franco-Truppen zu blutigen Unruhen führte, richtete er im Ordenshaus eine Krankenstation für Verwundete ein; als sich dann die Lage zuspitzte, weil die Verteidiger der gewählten Regierung - zunächst - erfolgreich waren, ließ er Lehrkräfte und Studenten in Sicherheit bringen und blieb mit vier betagten Laienbrüdern und einigen Ärzten und Pflegern im Haus. Nach wenigen Tagen erschien die Miliz der Regierung und forderte sie auf, das Haus zu verlassen; in der Nacht holten Milizionäre Theophilos und brachten ihn auf ein verlassenes Gelände an der Straße nach Valdemorillo. Der Kommandant gab ihm noch Zeit zum Gebet, dann wurde er erschossen.

Pater Teófilo wurde in El Escorial bestattet.

Aus dem Kloster der Picpus-Gesellschaft in El Escorial bei Madrid starben damals auch:

Eladius López Ramos (spanischer Name: Eladio, Taufname: Leoncio), * am 16. November 1904 in Larouco bei Ourense, der 1929 in El Escorial die Priesterweihe empfangen hatte und dann Lehrer am Kolleg der Picpus-Gesellschaft in Madrid war. Der kontemplativ veranlagten Priester zog sich 1936 in die Kartause Aula Dei bei Saragossa zurück. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er aber bald nach Madrid zurück. Nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs im Juli 1936 musste er das Kolleg verlassen und versteckte sich in der Pension einer Katholikin. Dort wurde er von einer Angestellten verraten, am 7. August 1936 von Milizionären befragt und dann getötet. Am Morgen des 8. August wurde sein Leichnam gefunden.

Marius Ros Ezurra (spanischer Name: Mario, Taufname: Luis), * am 30. April 1910 in Lezáun bei Pamplona, wurde nach Abschluss seines Studiums zum Priester geweiht. Er starb am 15. August 1936 in Madrid.

Gonzalus Barrón Nanclares (spanischer Name: Gonzalo, Taufname: Fortunato), * am 20. Oktober 1899 in Ollauri bei Logroño, trat 1917 der Picpus-Gesellschaft bei und wurde 1923 zum Priester geweiht. In Madrid wurde er aufgrund seiner Predigten am Denkmal des Heiligen Herzens Jesu auf dem Hügel de los Ángeles bekannt. Nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs versteckte er sich, fand Aufnahme in der Botschaft von Hunduras, verließ diese aber am 1. September 1936, wurde festgenommen und in der Nacht zum Folgetag im Hippodrom in Madrid erschossen.

Isidor Iñiguez de Ciriano Abechuco (spanischer Name: Isidro, Taufname: Juan), * am 8 März 1901 in Legarda bei Alava, trat 1919 der Kongregation von den heilisten Herzen Jesu und Mariä bei und wurde 1925 zum Priester geweiht. Er studierte Kirchenrecht an der Päpstliche Universität Gregoriana in Rom, hatte dann im Seminar seines Ordens im Kloster in El Escorial die Lehstühle für Kirchenrecht und Moraltheologie inne und erwarb sich große Anerkennung seiner Studenten. Als nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs im Juli 1936 das Ordenshaus zur Krankenstation wurde, half er dort, wurde aber am 9. August gefangen genommen, verhört und wieder frei gelassen. Er versteckte sich dann in einer Pension. Dort erschienen am 2. Oktober regierungstreue Milizsoldaten, nahmen ihn mit und erschossen ihn nach einem Schauprozess auf der Ostautobahn von Madrid.

Kanonisation: Theophilos Fernández De Legaria Goñi und seine Gefährten wurden am 13. Oktober 2013 zusammen mit 517 weiteren spanischen Märtyrern durch Kardinal Angelo Amato, dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, im Auftrag von Papst Franziskus im Complex Educatiu in Tarragona seliggesprochen. Dies war die Seligsprechung mit der größten Zahl von Kanonisierten in der Geschichte der katholischen Kirche.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.09.2024

Quellen:
• http://newsaints.faithweb.com/martyrs/MSPC29.htm
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/11-august-der-selige-teofilo-fernandez-de-legaria-goni-und-gefaehrten-art-254125
• https://entornoescorial.blogspot.com/2013/03/amargura-cobardia-y-amnesia-historica.html
• https://www.saintforaminute.com/blesseds/blessed_benjam%C3%ADn_fern%C3%A1ndez_de_legaria_go%C3%B1i
• https://www.saintforaminute.com/blesseds/blessed_luis_ros_ezcurra
• https://es.catholic.net/op/articulos/36980/cat/214/gonzalo-fortunato-barron-nanclares-beato.html
• https://es.catholic.net/op/articulos/36981/isidro-juan-iiguez-de-ciriano-abechuco-beato.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.