Thomais von Lesbos
auch: Thomaïs
Gedenktag katholisch: 9. November
Gedenktag orthodox: 3. Januar,
Name bedeutet: der Zwilling (hebr.)
Thomais von Lesbos wurde nach langer kinderloser Zeit auf Fürsprache von Maria doch noch die Tochter der frommen und wohlhabenden Eltern Michael und Kali. Im Alter von 24 Jahren heiratete sie auf Wunsch der Eltern Stephan. Mit Gebet, Geduld und Nächstenliebe ertrug sie in den folgenden 13 Jahren bis zu ihrem Tod dessen Spott und Beschimpfungen, seine Erniedrigungen, Schläge und Tritte. Im Gegenzug verlieh ihr Gott die Gabe, Wunder zu wirken. Ihr Mitgefühl galt besonders Prostituierten, die sie durch die Heilung ihrer Krankheiten zur Bekehrung führte. Das Ehepaar und Thomais' Eltern zogen dann nach Konstantinopel. Nach dem Tod ihres Vaters trat Thomais ins Kloster Mikra Romaiou ein, wo sie später auch Äbtissin wurde; dennoch hielten die Nachstellungen ihres Mannes an; die Marienkirche im Blachernen-Palast besuchte Thomais deshalb oft des Nachts zum Gebet.
Thomais wurde im Kloster Mikra Romaiou bestattet, nach vierzig Tagen wurden ihre Gebeine erhoben; ihr Leib war unversehrt, trug aber die Wunden, die ihr Mann ihr zugefügt hatte; er wurde dann einem Reliquiar in der Klosterkirche verwahrt. Daran ereigneten sich viele Wunder: der von Dämonen besessene Konstantinos wurde geheilt, der Gelähmte Eutychianos konnte wieder gehen. Eine Nonne wurde von Kopfschmerzen, eine andere von Epilepsie geheilt, ebenso eine Frau mit schrecklichen Bauchschmerzen und Thomais' von Dämonen gequälter früherer Ehemann. Und ein Fischer fand seine im Meer zerrissenen Netze voller Fische. Das Reliquiar ging verloren, höchstwahrscheinlich bei der Plünderung von Konstantinopel durch die Kreuzfahrer 1204.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.05.2020
Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2011/01/saint-thomais-righteous-of-lesvos-and.html - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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