Ökumenisches Heiligenlexikon

Uta von Uttenweiler

1 Gedenktag katholisch: 20. Januar

Name bedeutet: die Besitzerin (althochdt.)

Wohltäterin
722 (?) in Uttenweiler bei Biberach in Baden-Württemberg


Uta aus dem Geschlecht der Ortsherren von Uttenweiler, deren Burg wohl an der Stelle der heutigen Utakapelle stand, soll eine besondere Liebe zu Kindern gehabt haben und, wenn Kinder krank darniederlagen, ein Engel der Barmherzigkeit gewesen sein. Ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft, ihre Bescheidenheit und Güte machten sie bei allen beliebt, schon zu Lebzeiten ehrte man sie als eine Heilige. Nach anderen Berichten soll Uta Dienstmagd gewesen sein, die ein Kind der im Schloss wohnenden Familie rettete. Eine wieder andere Fassung der Erzählungen berichtet, dass eine spätere Ehefrau des Ortsherren Berthold von Stein Uta um ihre Hilfe angerufen hatte, als ihr Kind in den nahen Weiher fiel, und dass sie nach erfolgter Rettung des Kindes die Stiftung des Klosters gelobte.

Wallfahrtsbanner in der Kirche in Uttenweiler
Wallfahrtsbanner in der Kirche in Uttenweiler

Die Legende der kinderfreundlichen Uta hängt offenbar zusammen mit den Sagen um den markanten Berg Bussen oberhalb von Uttenweiler, auf dem schon die Kelten Fruchtbarkeitsopfer darbrachten. Bis heute verspricht eine Wallfahrt zu diesem Berg ein Bussakindle, deshalb pilgern jungverheiratete Paare auf den Berg.

1450 stiftete Berthold von Stein das Augustinerkloster in Uttenweiler; die Herren von Stein waren große Verehrer und Förderer des Uta-Kultes. Das Kloster wurde 1807 säkularisiert, die Kirche Pfarrlirche. Schon vorher gab es wohl eine kleine Kapelle, die Uta geweiht war, um 1620 ist diese nachgewiesen. An ihr diente der nach der Franziskanerregel als Einsiedler lebende Bruder Klaus und später Bruder Johannes Speth, der 1737 starb.

Das Grab der Seligen nahe des Taufsteins der früheren Kloster- und heutigen Pfarrkirche St. Simon und Judas in Uttenweiler galt als heilsam für kranke Kinder, am Gedenktag gab es eine regelmäßige Wallfahrt. Zur Zeit des Josephinismus Ende des 18. Jahrhunderts, als auch in dem zu Österreich gehörenden Dorf die Aufklärung vorankam, wurden alle Andachten und Wallfahrten eingeschränkt. 1875 wurde am Dautenberg nahe des Ortes die Uta geweihte Kapelle durch eine neue ersetzt, 1950 erfolgte aufgrund ihrer Baufälligkeit wieder ein Neubau.

Patronin der kranken Kinder





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.01.2021

Quellen:
• http://www.uttenweiler.de/index.php?id=44
• http://www.kloester-bw.de/kloster1.php?nr=629

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.