Victor von Marseille und Gefährten
Gedenktag katholisch: 21. Juli
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
Übertragung der Gebeine von Victor: 24. Januar
Gedenktag orthodox: 21. Juli, 23. August
Name bedeutet: der Sieger (latein.)
Victor war der Legende nach römischer Hauptmann, der als maßgeblich Handelnder an der Taufe der von ihm bekehrten Soldaten und Henker Alexander, Felicianus und Longinus und dabei war. Als sie der Verfolgung unter Kaiser Maximianus ausgesetzt waren, tröstete und stärkte er seine Glaubensgenossen. Schließlich ergriff man ihn selbst, als er am Jupiter-Altar nicht opfern wollte. Er wurde grausam gemartert: in eine Mühle gelegt, die aber sofort stillstand; der Mühlstein, den man auf ihn legte, erdrückte ihn nicht, so dass man ihn enthauptete. Sein Leichnam wurde in den Fluss geworfen, aber von Engeln erhoben. Mit ihm starben seine Gefährten. Als der ebenfalls von ihm bekehrte Knabe Deutherius (Eleutherius) zum Gebet an sein Grab kam, wurde auch er ergriffen und gefoltert.
Die Schilderung des Martyriums von Victor erinnert an die Leiden, die von
Polykarp von Smyrna oder
Ignatius von Antiochien beschrieben wurden; letzterer sagte:
Brotkorn Gottes bin ich, und durch die Zähne der Tiere werde ich gemahlen, damit ich als reines Brot Christi erfunden
werde.
.
Gräber aus der Mitte des 3. Jahrhunderts wurden 1963 in der Krypta der Kirche des Klosters Saint-Victor in Marseille gefunden. Da die hier Verehrten schonim 5. Jahrhundert anonym blieben, ist die Leidensgeschichte des 6. Jahrhunderts rein fiktiv; sie nennt Victor auch Bischof von Marseille; als solchen bezeichnet ihn auch Hrabanus Maurus.
Das Kloster Saint-Victor in Marseille wurde 1739 auf Anordnung von Papst Clemens XII. aufgehoben. In der Französischen Revolution wurden 1794 das Kloster und die Kirche samt Krypta ausgeraubt, die Reliquien, Gold und Silber entwendet und die Gebäude in ein Strohlager und ein Gefängnis umgewandelt. Die Kirche wurde 1804 Pfarrkirche. 1963 begannen die Stadt Marseille und das Kulturministerium mit einer vollständigen Renovierung von Kirche und Krypta.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Das Kloster Saint-Victor in Marseille ist täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Der Eintritt in die unbedingt sehenswerte Krypta beträgt 2 €. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.05.2024
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.