Ökumenisches Heiligenlexikon

Vinzenz Maria Strambi

italienischer Name: Vincenzo

1 Gedenktag katholisch: 1. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Passionistenorden: 24. September

Name bedeutet: V: der Siegende (latein.)
M: nach Maria

Bischof von Macerata-Tolentino
* 1. Januar 1745 in Civitavecchia in Italien
1. Januar 1824 in Rom


Andachtsbild
Andachtsbild

Vinzenz Maria Strambi trat 1768 in den Passionistenorden ein und wurde von Paul vom Kreuz zum Lehrer der Studenten des Ordens berufen. Er wurde Hausoberer, 1781 Ordensprovinzial und war von 1784 bis 1796 als Generalkonsultor in der Leitung des Ordens tätig. Im Kirchenstaat wirkte er als Exerzitienmeister, in ganz Italien als Volksmissionar. er war Seelenführer für Kaspar del Bufalo, Anna Maria Taigi, Vinzenz Pallotti und andere. Nach dem Tod seines Ordensgründers Paul vom Kreuz schrieb er dessen erste Lebensgeschichte, die 1786 erschien.

Gedenktafel im Dom in Macerata
Gedenktafel im Dom in Macerata

1801 wurde Vinzenz zum Bischof von Macerata-Tolentino ernannt. Besonders verdient machte er sich um den Priesternachwuchs. Von 1804 bis 1814 wurde er von Kaiser Napoleon I., der damals die Herrschaft im Königreich Neapel ausübte, verbannt, weil er den Treueeid verweigerte. Vinzenz' Widerstand war mit dafür verantwortlich, dass Macerata erst 1808 in Napoleons Herrschaftsgebiet eingegliedert wurde; nach Ende der französischen Herrschaft 1814 gehörte die Stadt wieder wie zuvor zum Kirchenstaat.

Reliquien in der Kathedrale San Catervo in Tolentino
Reliquien in der Kathedrale San Catervo in Tolentino

1823 rief Papst Leo XII. Vinzenz als Berater zu sich in das Verwaltungsgebäude der Päpste, den Quirinals-Palast, nach Rom. Damals war das Kardinalskollegium gespalten in die Partei der zelanti, der Eiferer, und die Partei der politicanti, der Politiker; erstere kämpften vehement gegen die modernen Geistesströmungen und nahmen dabei auch Konflikte mit Staaten in Kauf, letztere waren um Diplomatie und Ausgleich bedacht. Leo XII. gehörte - im Unterschied zu seinem Vorgänger Pius VII. - zu den zelanti und verurteilte gleich zu Beginn seines Pontifikates den Tolerantismus, den Indifferentismus und die Zugehörigkeit zu Bibelgesellschaften, die damals weithin entstanden waren. Vinzenz wohnte im Passionistenkloster an Santi Giovanni e Paolo; kurz vor seinem Tod legte er wegen seiner Aufgaben in Rom sein Bischofsamt nieder.

Vinzenz' Grab ist in der Kirche Santi Giovanni e Paolo in Rom.

Kanonisation: Vinzenz Maria Strambi wurde am 26. April 1925 durch Papst Pius XI. selig- und am 11. Juni 1950 durch Papst Pius XII. heiliggesprochen.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kirche Santi Giovanni e Paolo in Rom ist täglich von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18.30 Uhr - im Winter nur bis 18 Uhr - geöffnet. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.08.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.