Ökumenisches Heiligenlexikon

Walfrid della Gheradesca

auch: Wilfrid
auch: von Palazzuolo
italienische Namen: Wilfredo, Walfredo, Valfredo, Gualfredo

1 Gedenktag katholisch: 15. Februar

Name bedeutet: der auf dem Kampfplatz Friedliche (althochdt.)

Klostergründer und Abt in Monteverdi Marittimo
* in Pisa in Italien
15. Februar 765 in Monteverdi Marittimo bei Pisa in Italien


Ruine des Kloster San Pietro in Palazzuolo
Ruine des Kloster San Pietro in Palazzuolo

Walfrid war ein Sohn von Ratchauso aus einem der ältesten italienischen Adelsgeschlechter, dem der Gherardesca. Ratchauso war von König Liutprand aus der Lombardei nach Pisa geschickt worden, um die Küsten von den Sarazenen zu befreien; zur Belohnung erhielt er großen Besitz; Walfrids Großvater war Herzog Pemmone von Friaul, seine Frau war eine Tochter von Herzog Pemmo von Friaul, ihre Brüder Rachis und Aistulf wurden später zu langobardischen Königen gewählt. Das Paar hatte fünf Kinder.

Nachdem Walfrids Schwager Aistulf 749 zum König der Langobarden gewählt worden war, begann dieser 751 eine energische und expansive Politik und gewann große Teile Italiens; nun aber verbündeten sich der neue Frankenkönig Pippin der Kleine und Papst Stephan II.: die Franken zogen nach Italien, die Langobarden mit Astolfo verloren wieder große Gebiete. In dieser Situation beschloss Walfrid, Mönch zu werden, was ihm ermöglichte, sich aus den Auseinandersetzungen zwischen seiner Familie und dem Papst herauszuhalten. Zusammen mit dem Gefährten Forte Adliger von Korsika und mit seinem Schwager Guidoaldo von Lucca gründete er im Juli 754 auf seinem Besitz an der Stelle der früheren römischen Villa Palatiolum das - heute in Ruinen liegende - Kloster San Pietro in Palazzuolo nahe Monteverdi Marittimo. Als Berater half ihm dabei ein Mönch aus dem Kloster San Vincenzo al Volturno. Die neue Gründung nahm die Benediktinerregel an und hatte bald schon 60 Mönche, darunter Walfrids fünf Söhne; Walfrid leitete sie als erster Abt.

Walfrid gründete zusammen mit Gundualdo auch das damalige San Salvatore in Versilia in Pietrasanta bei Pisa.

An Walfrids Grab im Kloster San Pietro in Palazzuolo ereigneten sich viele Wunder, seine Verehrung verbreitete sich schnell in der ganzen Toskana.

Kanonisation: Walfrids Verehrung wurde 1861 vom Papst bestätigt.
Patron gegen Fieber, Nierenkrankheiten und Zahnschmerzen





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.08.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://it.wikipedia.org/wiki/Wilfrido_della_Gherardesca - abgerufen am 18.08.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.