Wigger von Brandenburg
Gedenktag katholisch: 25. September
Name bedeutet: der Kämpfer (althochdt. - friesisch)
Wigger, Sohn eines Adelsgeschlechts, war einer der ersten, der sich im Kloster Prémontré bei Laon dem neuen Prämonstratenserorden anschloss. Als Ordensgründer Norbert von Xanten 1126 zum Erzbischof von Magdeburg gewählt wurde, begleitete Wigger ihn dorthin - der 955 errichtete erste Dom war wie das schon 937 dort errichtete Kloster Mauritius geweiht und stand an der auf dem heutigen Domplatz markierten Stelle. Als Norbert 1129 den Prämonstratenserorden gründete und für diesen das schon zuvor bestehende Stift an der Kirche Unser Lieben Frauen in Magdeburg übernahm - die Klostergebäude sind heute Kunstmuseum, die Kirche Konzerthalle -, wurde Wigger der erste Propst des neuen Klosters. Er unterstütze dann die Gründung von weiteren Klöstern seines Orden östlich der Elbe.
1138 wurde Wigger Bischof von Brandenburg an der Havel, wobei er seinen Amtssitz nicht dort nehmen konnte, sondern in dem Teil, der nach dem Aufstand der WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern. von 983 übrig geblieben war. Er wählte deshalb als Amtssitz die St. Petri-Kirche in Leitzkau - dem heutigen Stadtteil von Gommern in Sachsen-Anhalt -, eröffnete daran 1139 ein Kanonikerstift, erneuerte 1140 die St. Petri-Kirche und begann dort mit dem Aufbau eine Diözesanverwaltung.
Um 1143 errichtete Wigger in Leitzkau auch ein Kloster der Prämonstratenser - an der Stelle des heutigen Schlosses - von dem die damalige, 1155 geweihte Kirche als Ruine erhalten ist. Mit Erzbischof Konrad von Magdeburg stritt er sich über die Zehntrechte, Papst Innozenz II. entschied 1139 zu Gunsten von Wigger, wohl auch Dank der Unterstützung durch König Konrad III., zu dem Wigger ein gutes Verhältnis hatte, und weil Wigger deshalb zum 2. Laterankonzil nach Rom gereist war.
Um 1147 gründete Wigger in unmittelbarer Nähe der Brandenburg im damaligen Ort Parduin ein Prämonstratenserkloster - an der Stelle der heutigen Kirche St. Gotthardt in Brandenburg -; dorthin wurde 1161, bald nach Wiggers Tod, das Domkapitel verlegt. 1147 nahm Wigger am Wendenkreuzzug teil, sah aber durch diesen seine friedlichen Aufbaubemühungen bedroht und hielt den Kreuzzug aus seinem Bistum fern.
1165 konnte das Bistum nach Brandenburg zurückkehren und am 11. Oktober wurde der Grundstein des heutigen Domes gelegt.
1507 wurde der Konvent von St. Gotthardt in Brandenburg aufgelöst. Das Kanonikerstift an der St. Petri-Kirche und das Kloster der Prämonstratenser in Leitzkau wurden 1534 in der Reformation aufgelöst, 1564 an der Stelle des Klosters mit dem Bau des Schlosses begonnen.
Die
Kirche St. Gotthardt in Brandenburg an der Havel
ist täglich von 11.30 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet. (2023)
Das Schloss in Leitzkau ist montags bis
freitags von 8 Uhr bis 16 Uhr, am Wochenende nur von März bis Oktober von 10 Uhr bis 16 Uhr - geöffnet. (2023)
Der Dom in Brandenburg an der Havel ist täglich
von 10 Uhr bis 17 Uhr - von November bis März nur von 11 Uhr bis 16 Uhr - geöffnet. (2023)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.10.2023
Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Wigger_von_Brandenburg - abgerufen am 17.08.2023
• http://www.katolsk.no/biografier/historisk/wiggbran - abgerufen am 17.08.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Infotafeln am Dom in Brandenburg an der Havel
• Infotafeln am Schloss in Leitzkau
• Infoblatt der St. Petri-Kirche in Leitzkau
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.