20 Mönche des Sabas-Klosters
Gedenktag katholisch: 20. März
Gedenktag orthodox: 20. März
Als sarazenische Räuberbanden - nicht als Krieger aus politischen Gründen, sondern geldgierige Verbrecher - im 8. Jahrhundert
in der Umgebung von Jerusalem Überfälle und
Plünderungen unternahmen, wurde das Kloster Mār Saba
zunächst verschont. Aber am 13. März 797 drangen sie in das Kloster ein und forderten die Herausgabe der Klosterschätze.
Als die Mönche erwiderten, außer einem mageren Vorrat an Lebensmitteln und alten Kleidern keine Schätze zu haben, wurden
13 Mönche von Bogenschützen erschossen, weitere verwundet und mehrere Klosterzellen in Brand gesetzt. Dann flohen die
Übeltäter, weil eine größere Menschenmenge sich dem Kloster näherte; das waren Menschen auf dem Weg zur Kirche, aber die
Sarazenen hielten sie für Soldaten. Am 15. März - am Vorabend des Palmsonntags -
kamen Mönche aus der LauraEine Laura (von griech. „Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen lebten und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen.
Suka bei Tekoa - dem heutigen Tuqu' - die später
Palaia Laura
, Alte Laura
genannt wurde und heute Ruinen im nach Chariton benannten Wadi Charetun darstellt;
sie warnten vor einem erneuten Überfall, der sich dann am
Gründonnerstag ereignete. Eine größere Gruppe der Räuber
drang erneut in das Kloster ein, folterte die Mönche, verbrannte mehrere und plünderte das Kloster. Kein Mönch kam ohne
Verletzungen davon. Die Opfer wurden in die Kirche gebracht, einigen gelang jedoch die Flucht in die Höhlen oder
Bergschluchten.
So starben
• der ArchimandritEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet.
Anastasius,
• der Mönch Johannes, der als Gastmeister für Reisende verantwortlich war und dem die Sehnen an Händen
und Füßen durchtrennt wurden, dem die Haut vom Rücken abgerissen wurde und der schließlich vom Rauch des Feuers erstickte,
• der Mönch Sergius, der aus Damaskus
stammte und wohl der Mesner war, weil er wusste, wo die heiligen Gefäße vergraben waren. Er konnte zunächst fliehen, wurde
ergriffen und ins Kloster zurückgebracht, erhielt drei Schwerthiebe auf den Kopf und wurde schließlich unter Steinen
zerquetscht,
• die Mönche Patricius, Kosmas und Theoktistos sowie ein namentlich Unbekannter.
Am Abend des Karfreitag kehrten die Mönche, die sich in den Bergen versteckt hatten, ins Kloster Mār Saba zurück und bestatteten die Ermordeten. Die Räuber wurden der Überlieferung zufolge von Gott bestraft, indem sie von einer plötzlichen Krankheit heimgesucht wurden, an der alle starben; ihre Leichname wurden dann von wilden Tieren gefressen.
Der Bericht über die 20 Märtyrer des Klosters Mār Saba stammt von Stephan „der Hymnograph”, der selbst zu den dem Massaker entkommenen Mönchen zählte und auf Wunsch von HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. Basileios den detaillierten Bericht verfasste.
Schon 614 waren == 44 Mönche des Klosters Mār Saba als Märtyrer unter König Chosrau II. von Persien gestorben.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.08.2023
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://catholicsaints.info/martyrs-of-san-sabas/ - abgerufen am 30.07.2022
• http://www.glaubenszeugen.de/kalender/v/kalv006.htm - abgerufen am 30.07.2022
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/mar_saba - abgerufen am 30.07.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.