Ökumenisches Heiligenlexikon

Tag des Baumes


Der Journalist Julius Sterling Morton bewirtschaftete seit 1854 eine kleine Farm im baumarmen amerikanischen Bundesstaat Nebraska, wo er vor allem als Erosionsschutz Büsche und Bäume pflanzte. Anfang 1872 fasste er seine Erkenntnisse in seiner Arbor Day-Resolution zusammen, in der er einen jährlichen Tag des Baumes forderte. Seinem Antrag stimmte die Regierung von Nebraska schließlich zu. Am 10. April 1872 pflanzten erstmals Bürger und Farmer über eine Million Bäume. Den damaligen Zeitungsberichten zufolge brachte ein Baumfreund in der Umgebung der Ortschaft Lancaster allein 10.000 Pappeln und Weiden in die Erde. 1874 bestimmte der Gouverneur von Nebraska den zweiten Mittwoch im April als Baumtag.

Morton-Denkmal im Arbor Lodge State Park in Nebraska City, USA
Morton-Denkmal im Arbor Lodge State Park in Nebraska City, USA Keith Stokes

Dieser Erfolg veranlasste 1875 die Staaten Tennessee und Kansas, später alle Staaten der USA, den Tag des Baumes zu übernehmen. Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft!, meinte Julius Sterling Morton 1872. Diesen Satz meißelte man nach seinem Tod auf ein ihm gewidmetes Standbild. Im Gedenken an den Baumfreund Morton, der als erster in Amerika die positiven Auswirkung der Bäume auf die Landwirtschaft und den Umweltschutz erkannte, wurde am 25. April die Nebraska-Morton-Arbor-Day-Memorial-Association gegründet. Anlässlich des 60. Jahrestag des Arbor-Day im Jahr 1932 wurde in den Vereinigten Staaten zu Ehren von Morton eine Sonderbriefmarke herausgegeben.

Der Tag des Baumes wurde allmählich in der ganzen Welt bekannt. 1951 beschloss die FAO (Food and Agriculture Organisation) der Vereinten Nationen: Die Konferenz sieht es als notwendig an, dass sich alle Menschen sowohl des ästhetischen und physiologischen, als auch des wirtschaftlichen Wertes des Baumes bewusst werden und empfiehlt daher, jedes Jahr in allen Mitgliedsländern einen Weltfesttag des Baumes zu feiern und zwar zu dem Zeitpunkt, der unter örtlichen Bedingungen als gegeben erscheint. In Europa hatten bereits zuvor in Spanien unter dem Motto agua y bosques, Wasser und Wald - und in Großbritannien von der Organisation friends of the Trees Aufforstungskampagnen stattgefunden.

Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuß pflanzt am ersten deutschen 'Tag des Baumes', am 25. April 1952, im Bonner Hofgarten einen Ahorn
Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuß pflanzt am ersten deutschen Tag des Baumes, am 25. April 1952, im Hofgarten in Bonn einen Ahorn. Rechts Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr, Präsident der SDW von 1947 bis 1956. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Schon zwei Wochen vor dem Beschluss der FAO, am 10. November 1951, hatte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sich auf einer Tagung in Bonn zu einem alljährlichen Tag des Baumes im ganzen Bundesgebiet entschlossen. Das Ziel war es, in jeder Gemeinde und Schule der Bevölkerung und insbesondere der Jugend an diesem Tag durch symbolhafte Pflanzungen und Veranstaltungen die hohe Bedeutung des Baumes näher zu bringen. Am 25. April 1952 wurde der Tag des Baumes zum ersten Mal durchgeführt. Dabei pflanzte Bundespräsident Dr. Theodor Heuß im Bonner Hofgarten einen Ahornbaum.

Der erste Tag des Baumes war noch ganz durch die Nachkriegssituation geprägt: er wandte sich gegen die Übernutzung der Wälder, denn während des Krieges und durch den sogenannten Reparationshieb der Alliierten fand auf zehn Prozent der deutschen Waldfläche ein Kahlschlag statt. In den ersten Nachkriegsjahren wurde zwischen 9 bis 15 Mal mehr Holz eingeschlagen als nachwachsen konnte. Der Tag des Baumes diente der Rückbesinnung auf die Nachhaltigkeit. Zahlreiche Veranstaltungen zum Schutz der Bäume werden seitdem von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sowie Städten, Gemeinden und Forstämtern am 25. April durchgeführt, Jahr für Jahr wurden bei diesen Aktionen über 1 Million Bäume gepflanzt.

Seit 1989 ist es üblich, den 25. April vor allem dem jeweiligen Baum des Jahres zu widmen: 1996, im Jahr des Ahorns, wurden mit Hilfe des Modemachers Bogner 10.000 Ahornbäume an der Wahnbachtalsperre in der Nähe von Bonn gepflanzt. Im Rahmen der Aktion 200.000 neue Bäume für 200.000 eingetauschte Altautos der Firma Ford wurden 1997 30.000 und 1998 40.000 Bäume im Tharandter Wald zum Erreichen eines höheren Laubholzanteils gepflanzt.1998 war es die Wildbirne, ein seltener Vorfahr unserer Kulturbirne, 1999 die Silberweide, die zum Baum des Jahres wurden. 2000 war es die Sandbirke, 2001 fand die Esche besondere Beachtung, 2002 der Wacholder. Baum des Jahres 2003 war die Schwarzerle.

Die UN haben im Kalender ihrer Gedenktage den 21. März als Internationalen Tag des Waldes.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald informiert auf ihrer Homepage zum Thema; aus ihrem Pressematerial stammen die Informationen dieser Seite.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.08.2023

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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