Ökumenisches Heiligenlexikon

Das Glaubensbekenntnis von
Nicäa und Konstantinopel


Das bei uns gebräuchliche und verbreitete Apostolische Glaubensbekenntnis war ursprünglich das römische Taufbekenntnis und wird nur in der westlichen Kirche gebetet. Das Bekenntnis der Konzilien von Nicäa, ergänzt vom 1. Konzil in Konstantinopel, wird dagegen auch von den Orthodoxen Kirchen anerkannt und ist damit das Bekenntnis, das die Christenheit eint.

Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott 1, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater (und dem Sohn 2) hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.

Die katholische Kirche gewährt einen Teilablass demjenigen Gläubigen, der entweder das Apostolische Glaubensbekenntnis oder dieses große Glaubensbekenntnis andächtig spricht.

1 Gott von Gott wurde beim Konzil in Konstantinopel gestrichen, aber in der lateinischen Tradition wieder eingefügt.

2 Das sogenannte Filioque wurde später in der lateinischen Tradition eingefügt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.03.2019

Quellen:

• Handbuch der Ablässe, Normen und Bewilligungen. Deutsche Ausgabe des Enchiridion Indulgentiarum, Rosenkranz-Verlag, München 1971

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.