Ökumenisches Heiligenlexikon

Monotheletismus


Monotheletismus ist eine christliche Lehre aus dem 7. Jahrhundert, der zufolge Christus zwei voneinander unterschiedene Naturen besitzt: eine göttliche und eine menschliche, die sich jedoch in einem einzigen Willen äußern - griechisch: μόνος, allein und θέλειν, wollen. Die Lehre des Monotheletismus kam um 624 auf und wurde vom byzantinischen Kaiser Heraklios verbreitet, der so die von Ost- wie Westkirche anerkannte Auffassung von den zwei Naturen Christi mit dem Monophysitismus aussöhnen wollte, dem zufolge Christus nur eine Natur hatte. Heraklios hoffte, auf diese Weise die Monophysiten wieder in die Kirche einzugliedern, die wegen Häresie exkommuniziert worden waren.

Kaiser Konstantin II. untersagte 648 jede Auseinandersetzung über diese Frage, die jedoch mit der Thronbesteigung Konstantins IV. 668 erneut aufkam und 680 zur Einberufung des 3. Konzils von Konstantinopel führte. Das Konzil verurteilte die Lehre des Monotheletismus als Häresie und erklärte, so wie Christus zwei Naturen habe, so gäbe es in ihm auch zwei Willen, einen göttlichen und einen menschlichen, wobei der menschliche Wille dem göttlichen untergeordnet sei.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.09.2021

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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