Simon Dach:
Was haben wir zu sorgen
Was haben wir zu sorgen,
Wenn uns heut oder morgen
Des Leibes Hütte bricht?
Sie muss zerbrochen werden,
Ist aus sehr schwacher Erden
Und währt die Länge nicht.
Gott aber, dem für allen
Wir hier in Liebe wallen,
Schenk' uns des Glaubens Kleid,
Dass wir nicht nackend gehen
Und sündenhässlich stehen,
Gehöhnt in Ewigkeit.
Wir wissen, dass wir haben
Ein reiches Haus von Gaben
Im Himmel prächtig stehn,
Gebaut durch Gottes Stärke,
Nicht durch der Hände Werke,
Das nimmer ein wird gehen.
Wird dann die Hütt' aus Knochen
Uns endlich abgebrochen,
Führ' er die Seel' heraus
Und lasse sie im Wagen
Der lieben Engel tragen
In seiner Freuden Haus.
Ein Haus, da Gnüge, Leben
Und solche Freuden schweben,
Die keines Ohr gehört,
Kein Aug' hat eingenommen,
In keines Herz sind kommen
Und keine Zunge lehrt.
Da wollen wir, von Leben
Und Lust berauscht, erheben
Der Stimm' und Saiten Klang
Und singen: ihm gehöre
Macht, Weisheit, Herrschaft, Ehre
Und aller Liebe Dank!
In die Behausung sehnen
Wir uns aus diesen Tränen,
Und uns verlangt allein,
Dass damit unsre Seele
Für diese Leimenhöhle
Mög überkleidet sein.
Aus: Gebete der Dichter, ausgewählt von Alois Weimer. Patmos, Düsseldorf 2006
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