Einführung Verzeichnis der Übersichten
11. Mai
1. † am Montag, dem 11. Mai 250, wurde in Hadrumetum in der Provinz Byzacena, Sousse, Sousa in Tunesien, er heilige Märtyrer Majulus, Mavilus, den wilden Tieren vorgeworfen.
2. † an einem 11. Mai, im 3. Jahrhundert, wurde am 22. Meilenstein der Via Salaria vor der Hauptstadt Rom, der heilige Märtyrer Anthimos beigesetzt, der zuvor, wegen seiner Treue zu Christus, im Tiber ertränkt worden ist.
3. † an einem 11. Mai im 1. Jahrhundert wurde in Byzanz der heilige Mocius zum Märtyrer. Er war in Mazedonien von römischen Eltern geboren, dort Priester geworden und wurde in der diokletianischen Verfolgung gefoltert und schließlich enthauptet. Sein Martyrium war sehr ähnlich dem des heiligen Acacius (8. Mai, um 300/2)
4. † am Sonntag, dem 11.
Mai 475, entschlief in Vienne in der Dauphiné, der heilige Bischof
Mamertus, Saint Mamert, der, wegen einer der Stadt unmittelbar
drohenden Schlacht, aber auch nach Naturkatastrophen, Erdbeben, Dürre
und Überschwemmungen, die Feier der Rogationes, Bittprozessionen
mit Allerheiligenlitanei, an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt, eingeführt hat.
Mamers heißt im Sabinischen Mars; die kriegslustigen
Messaner auf Sizilien nannten sich nach Mars Mamertiner,
ihre Stadt heißt heute Messina. Er war von 460 bis 475 Bischof von
Vienne. Er zog sich einen Tadel des Papstes Hilarius (29. Februar 468 /
1) zu, nachdem er 463 in der Stadt Die, den per acclamationem
vom Volk zum Bischof gewählten Marcellus, unter Umgehung des
zuständigen Erzbischofs und Metropoliten von Arles, zum Bischof
konsekriert hatte. In der Leitung des Bistums stand ihm zur Seite sein
hoch gebildeter Bruder, der Priester Claudianus Mamertus († 474), der
eine wichtige Abhandlung De statu animae, also über die Seele
des Menschen, verfasst hat. Mamertus führte, anlässlich von Erdbeben
und Feuersbrünsten, die Vienne zerstörten, als erster die litaniae
(minores), die Bittprozessionen mit Allerheiligenlitanei
an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt, im Jahr 474 ein: rogationes id est litaniae.
Der heilige Gregor von Tours (<17. November 594/7) berichtet, dass
sich diese Ordnung von Vienne schnell ausbreitete, zuerst in Clermont
und Arles (Hist Franc II 34). Bald wurde sie von der Kirche in Gallien
übernommen. Nach seinem Vorbild führte 590 Papst Gregor der Große (12.
März 604/6) die litaniae majores ein, anlässlich der Pest
in Rom, die große Bittprozession mit Allerheiligenlitanei am Markustag,
dem 25. April. In Rom wurden die litaniae minores als
Bittprozessionen an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt um 800
eingeführt durch Papst Leo III. (12. Juni 816/3), und zwar am Montag
von S. Maria Maggiore zur Lateranbasilika, am Dienstag von S. Sabina
hinaus nach S. Paul vor den Mauern, am Mittwoch von Hl.
Kreuz-in-Jerusalem nach S. Laurentius vor den Mauern. Nach der
Liturgiereform 1969 wurde die Markustagsprozession abgeschafft, aber
die dreitägige Bittprozession des Mamertus in Prinzip beibehalten. - Im
Jahr 473 übertrug Mamertus den Vienner Märtyrer Saint Ferréol (18.
September, 4. Jahrhundert/3) in die neue Basilika dort. Er starb 475 und
wurde in der Kathedrale St. Pierre beigesetzt. Im 7. Jahrhundert wurde er
überführt in die Kirche Saint-Croix in Orléans, in der ihm eine eigene
Kapelle geweiht wurde. Seine Verehrung verbreitete sich in der dortigen
Gegend, mehr als in seiner Bischofsstadt. 1563 erbrachen die
Calvinisten seinen Schrein, verbrannten seine Reliquien und zerstreuten
die Asche.
5. † am Sonntag, dem 11. Mai 760, wurde in Varennes, im Dorf Langres, auf seinem Schloss Avalon, der heilige Gengulphus, Gangolf, Saint Gengou, ermordet, vom Liebhaber seiner schon seit Jahren untreuen Ehefrau, die er jahrelang ermahnt und ertragen, schließlich aber verlassen hatte und sich, vom Hof des Herzogs von Burgund weg, auf sein Schloss zurückgezogen hatte.
6. † am Freitag, dem 11. Mai 994, entschlief bei Souvigny, unweit Tours, der heilige Abt Majolus, Saint Mayeul, der die Cluniazenser Klosterreform, fest im Glauben, sicher in der Hoffnung und bewährt in der zweifachen Liebe, in vielen Klöstern Galliens und Italiens durchführte und diese so erneuerte.
7. † am Dienstag, dem 11. Mai 1070, entschlief in der Abtei Esterpe, Dorat im Limousin, der heilige Priester Walter, Gualterus, Saint Gautier, Probst der Kanoniker nach der Regel des heiligen Augustinus, der von Kind an in den Dienst Gottes eingeübt war, der hervorragte durch Güte zu den Mitbrüdern und durch Liebe zu den Armen.
8. † am Sonntag, dem 11. Mai 1343, entschlief in Verrucchio in der Romaniola, der selige Priester Gregorio Celli aus dem Orden der Augustiner-Eremiten, der, von seinen Mitbrüdern aus dem Kloster hinausgeworfen, bei den Minderbrüdern auf dem Monte Carnieri bei Rieti zur ewigen Ruhe gegangen ist.
9. † am Freitag, dem 11. Mai 1537,
wurden in York an Ketten bis zum Tode aufgehängt,
• der selige Priester und Märtyrer John Rochester,
39 J., Kartäusermönch aus der Londoner Kartause
• der selige Priester und Märtyrer James Walworth,
Kartäusermönch aus der Londoner Kartause;
beide weigerten sich, dem König Henry VIII. zu Willen zu
sein; beide wurden 1886 seliggesprochen.
Siehe auch 19. Juni, 9/5 - 6
10. † am Montag, dem 11. Mai 1716, entschlief in Neapel, der heilige Priester Francesco de Girolamo, der aus Tarent stammte, aus der Gesellschaft Jesu, der sich lange als Volksmissionar und Betreuer von Verlassenen gedient hat. Er wurde 1839 heiliggesprochen.
11. † am Freitag, dem 11. Mai 1781, entschlief in Cagliari auf Sardinien, der heilige Ignazio da Lacone, aus dem Orden der Kapuziner, der unermüdlich durch die Gassen und Hafenkneipen der Stadt gezogen ist und um milde Gaben gebettelt hat, damit er Elenden helfen konnte.
12. † am Dienstag, dem 11. Mai 1847, wurde in
Dong Nai, Saigon, enthauptet, der heilige Märtyrer Matthaeo Le Van Gam,
34 J., ein Ehemann, der in seinem Boot verbotenerweise Missionare ins
Land eingeschmuggelt hatte, der nach einem Jahr Kerkerhaft, gemäß
Dekret des Kaisers Thieu Tri, hingerichtet worden ist.
Siehe auch 24. November, 1/67
Bamberg: Gangolf: 5
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln