Einführung Verzeichnis der Übersichten
13. November
1. † am Samstag, dem 13. November 308, wurden in Caesarea am Meer, zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Antoninus, Nikephoros, Zebina, Germanus und die Jungfrau Manatha. Sie wurde unter Kaiser Galerius Maximinus, ausgepeitscht und lebendig verbrannt; die übrigen, da sie fest und mit deutlicher Stimme den Statthalter Firmilian, während dieser mit dem Götzenopfern beschäftigt war, als gottlosen Heiden anklagten, sind enthauptet worden.
2. † am Sonntag, dem 13. November 315, wurde in Aix-en-Provence enthauptet, der heilige Märtyrer Mitrias, ein griechischer Sklave, in Christus aber frei, der von seinem Herrn und den Mitsklaven schlecht behandelt wurde, als Christ enthauptet, nach der Überlieferung sein Haupt in beide Hände nahm und auf den christlichen Altar als Opfergabe hinauftrug.
3. † am Montag, dem 13. November 444,
entschlief in Tours, der heilige Bischof Brictius, der 397 Nachfolger
des heiligen Martin (11. November 397/1) wurde. Er war in Tours
geboren und wurde schon als Junge vom heiligen Martin seinem Kloster
Marmoutier vor der Stadt zur Erziehung anvertraut. Diese erwies sich
aber als recht schwierig, da Brictius sehr begabt, aber auch
herrschsüchtig und aufbrausend war. Trotzdem konnte er die Gelübde im
Kloster ablegen und sich vom heiligen Martin zum Diakon weihen lassen.
Als er dann auch über seinen Bischof und Gönner übel ausfällig wurde,
ließ ihn Sankt Martin trotz allem zur Priesterweihe zu, mit dem
Bemerken Wie Jesus den Judas ertragen hat, so muss ich den Brictius ertragen.
Er benannte ihn sogar als seinen künftigen Nachfolger. Über seine
Lebensgeschichte sind wir informiert durch den großen Zeitgenossen
Sulpicius Severus († 420) (Dialoge I. 19), und den späteren Nachfolger,
den heiligen Gregor von Tours (17. November 594/7) (Hist Franc II 1
und X 31,4 u. a.). 33 Jahre muss die Leitung des Bistums Tours wohl gut
gelaufen sein. Da entstand plötzlich durch eine Verleumdung ein solcher
Skandal um den Bischof Brictius, dass er fast gesteinigt worden wäre.
Er flüchtete nach Rom zum Papst, um sein Recht zu verteidigen. In Tours
wurde sofort ein neuer Bischof gewählt und geweiht namens Justinian (junger Gerechter),
der sich aber bald nach Vercelli zurückzog und dort starb. Als
Brictius' zweiter Nachfolger
, Armentius, gerade durchs Stadttor
hinaus zu Grabe getragen wurde, konnte durchs andere Stadttor Brictius
selber, auf Geheiß des Papstes gerechtfertigt, wieder seinen Einzug in
seine Bischofsstadt halten. Gleich nach der Beerdigung des Armentius
konnte Klerus und Volk in Tours seinen Bischof Brictius wieder zu
seiner bischöflichen Kathedra führen und ihn dort wieder
inthronisieren. Er war sieben Jahre in Rom gewesen, unter zwei Päpsten,
Coelestin I. (27. Juli 432/4) und
Sixtus III. (19. August 440/6),
den Vorgängern des heiligen Leo des Großen (10. November 461/1), und
leitete nach der erneuten Inthronisation die Diözese noch weitere
sieben Jahre lang. Er baute eine Kapelle als Mausoleum für den heiligen
Martin und bestimmte, dass auch er einst neben diesem dort bestattet
werden solle. Gregor von Tours nennt sie Martinus-Basilika.
Am 13. November 444 wurde Brictius dort beigesetzt. Später entstand
eine Mönchs-Cella, noch später die große Abteikirche Sankt Martin an
der Stelle. Der heilige Gregor von Tours ließ Brictius' Gebeine nach
Clermont (Auvergne) überführen, von dort kamen sie schließlich nach
Pavia in die Basilika San Michele (die Krönungskirche der
langobardischen Könige).
4. † am Dienstag, dem 13. November 473, wurden in Afrika umgebracht, die spanischen heiligen Märtyrer Arcadius, Paschasius, Probus und Eutychianus, die vom arianischen Vandalenfürsten Geneserich zuerst nach Afrika verbannt wurden, dann dort dem wahren Glauben die Treue hielten, daraufhin auf verschiedenste Arten gefoltert und auf verschiedene Weise zu Tode gebracht wurden, besonders der noch sehr junge Märtyrer Paulilus, ein Bruder von Paschasius und Eutychianus, der schließlich unaufhörlich bis zum Tode verprügelt wurde.
5. † an einem 13. November um 518, entschlief in Vienne, der heilige Abt Leonianus, der aus Ungarn stammte und von dort entführt worden war, der zuerst in Autun, kurz darauf in Vienne in einem Doppelkloster, über 40 Jahre den Mönchen ein guter Vater gewesen ist.
6. † an einem 13. November um 525, entschlief in Clermont, der heilige Bischof Quinctianus, Saint Quintien, der zuerst Bischof von Rodez war, aber von den Gothen in die Verbannung vertrieben, Bischof von Clermont-Ferrand geworden ist.
7. † am Freitag, dem 13. November 599, entschlief in Pieve de Saddi, der aus Tiferni Tiberini, Città di Castello gebürtige heilige Bischof Florentius, San Florido, 79 J., der 22-jährig von seinem Heimatbischof zum Diakon geweiht wurde, aber kurz darauf, zusammen mit seinen Gefährten Amantius und Donninus, vor den Barbaren unter Totila nach Perugia flüchtete, dort mit beiden Gefährten vom Bischof Herculanus (7. November 548/5) zum Priester geweiht wurde. Nach etwa sieben Jahren kehrten sie von dort nach Città di Castello zurück und fanden die Stadt verwüstet vor. Zusammen mit den Mitbürgern baute er aus den Trümmern die Stadt wieder auf. Als der Bischof gestorben war, erbaten die Bürger vom Papst Pelagius, dass er Florido zu ihrem Bischof ernenne; der Papst entsprach der Wahl und Florido wurde zum Bischof geweiht. Er leitete die Stadt und das Bistum mit Gerechtigkeit und Liebe. Er war befreundet mit dem heiligen Papst Gregor dem Großen (12. März 604/6), der ihn wegen seiner Gelehrtheit und Heiligkeit lobte. Mit ihm wird sein Priester Amantius als Heiliger verehrt.
8. † an einem 13. November um 580, entschlief in Rodez, der heilige Bischof Dalmatius, Saint Dalmas, dessen Freigiebigkeit für die Armen der heilige Gregor von Tours (17. November 594/6) lobt. Er war 65 Jahre dort ein guter Bischof.
9. † an einem 13. November um 612, entschlief im Val Suze im Schweizer Jura, der heilige Eremit Himerius, Himère, Immer, der dort das Evangelium verkündet hat und nach dem das Tal dann Val-Saint-Himère, Immertal, benannt worden ist.
10. † am Montag, dem 13. November 657, entschlief in Toledo, der heilige Bischof Eugenius, der die heilige Liturgie in geordnete Bahnen lenkte und viele Hymnen dichtete und komponierte.
11. † an einem 13. November um 670, wurde in Caudry bei Cambrai, mit dem Schwert umgebracht, die heilige Jungfrau und Märtyrin Maxellindis von Caudry, und zwar von Harduin von Solemnes, dem Mann, dem sie zur Gattin von ihren Eltern versprochen war, weil sie Christus als ihren Bräutigam den Vorzug gegeben hat. Die Überlieferung sagt: Der Mörder wurde sofort mit Blindheit geschlagen. Als der Bischof Vindicianus von Cambrai-Arras (11. März 712/6) zum 1. Jahrgedächtnis die Gebeine der Märtyrin erhob, war der Mörder als Büßer anwesend und erhielt sein Augenlicht zurück.
12. † am Donnerstag, dem 13. November 867,
entschlief in Rom und wurde in Sankt Peter beigesetzt, der heilige
Papst Nikolaus I., der die Autorität des päpstlichen Amtes des Bischofs
von Rom in der ganzen Kirche Gottes stärkte. Er sandte den heiligen
Ansgar (3. Februar 865/2) aus seinem Kloster Corbie in der Picardie
als Glaubensboten nach Skandinavien.
Siehe auch 29. Juni/1 Ziffer 71
13. † am Montag, dem 13. November 1004, wurde im Priorat La Réole, Auitaine, von Mönchen ermordet, der heilige Abt Abbo, Abt von Fleury bei Orléans, heute Saint-Benoit-sur-Loire, ein bewundernswerter Kenner der Heiligen Schriften und der Literatur, der, weil er, zur Schlichtung in das heruntergewirtschaftete Priorat gereist, auf der Einhaltung der Regeln des mönchischen Lebens und zugleich unverbrüchlich auf Einhaltung des gewaltfreien Friedens bestand; dort ist er von einer Lanze durchbohrt zugrundegegangen.
14. † an einem 13. November um 1012, entschlief in Ivrea, nahe Turin, der selige Bischof Varmund, San Varmondo Arborio di Ivrea, 80 J., der in Pavia die Rechte studierte und von Kaiser Otto I. zum Bischof von Ivrea ernannt wurde. Er kämpfte erfolgreich für die Freiheit der Kirche, gegen den Marchese Arduino, der einen Kleinstaat zu gründen versuchte, der ganz ohne Kirche auskommen sollte. Er erbaute die Kathedrale, förderte die Mönche und errichtete eine bischöfliche Schule. Er war berühmt wegen seines lebendigen Glaubens, seiner Frömmigkeit und seiner Demut. Er liegt begraben in seiner Kathedrale. Erst 1857 wurde seine Verehrung als Seliger von Papst Pius IX. (7. Februar 1878/16) approbiert.
15. † am Samstag, dem 3. November 1193, entschlief in Cremona, der heilige Kaufmann Homobonus, ein Schneider und Tuchhändler, der berühmt war wegen seiner Liebe zu den Armen, der Gründung von Waisenhäusern und der Stiftung von Frieden in zerstrittenen Familien.
16. † am Dienstag, dem 13. November 1894, entschlief in Rom, die heilige Jungfrau Augustina, Livia, Pietrantoni aus der Schwesterngemeinschaft von der Caritas, die sich ganz einsetzte zur Heilung der Patienten in der Heilstätte zum Heiligen Geist, bis sie eines Tages von einem verwirrten Patienten, den die Mordlust überfiel, mit einem Messer ermordet wurde.
17. † am Freitag, dem 13. November 1936,
wurde im Dorf Simat de Valldigna, Valencia, für Christus ermordet, der
selige Märtyrer Juan Gonga Martinez, 25 J., ein Büroangestellter,
Mitarbeiter in der Katholischen Aktion.
Siehe auch 29. Dezember/11 Ziffer 193
18. † am selben Freitag, dem 13. November
1936, wurde im Dorf Portichol de Tavernes bei Carcaixent, Valencia, für
Christus ermordet, die selige Jungfrau und Märtyrin Maria a Patrocinio
de San Juan Giner Gomis, 62 J., die 19-jährig bei den
Claretiner-Missionarinnen eingetreten war und als Jugenderzieherin eine
eigene Schule gründen und leiten konnte; seit Beginn der Republik 1931
hatte sie durch die neuen Schulgesetze viel zu leiden, bis sie
schließlich durch das Martyrium ihr Zeugnis vollendete.
Siehe auch 29. Dezember/11 Ziffer 194
19. † am Donnerstag, dem 13.
November 1951, wurden im Zentralgefängnis in Sofia erschossen
• der selige Priester und Märtyrer Peter Kamen Vitchev, 59 J., geboren
in Strem in Bulgarien, der 17-jährig bei den Augustinern von der
Assumptio, Assumptionisten, in Gemp eintrat und 1912 seine
Profess-Gelübde ablegte. 1918 wurde er Professor an der ordenseigenen
Schule und dann im Kleinen Seminar Koum Kapou in Istanbul. 1920 setzte
er seine Weiterstudien in Leuven fort und wurde im Jahr darauf
Professor in Kadiköy, einer Vorstadt von Istanbul, wo er 1921 die
Priesterweihe nach orientalischem Ritus empfing. 1927 setzte er seine
Studien in Rom und Straßburg fort, wo er 1929 zum Doctor der Theologie
promoviert wurde. 1930 kehrte er zurück an Sankt Augustinus Kolleg in
Plodiviv in Bulgarien, wo er auch Rektor und Studienleiter wurde. Unter
seiner Leitung studierten gleichermaßen auch Katholiken und Juden,
Armenier und Muslime. Am 2. August 1948 wurde das Kolleg von den
Kommunisten geschlossen. P. Kamen wurde zum Regens des Seminars Plovdiv
und Provinzial-Vikar der Assumptionisten in Bulgarien ernannt. Am 4.
Juli 1952 wurde er verhaftet; im September tauchte sein Name auf in
einer Liste von so genannten Verschwörern, deren Anführer er sein
sollte.
• der selige Priester und Märtyrer Joseph Pavel Djidjov, 33 J., geboren
in Plovdiv, der 19-jährig bei den Assumptionisten iNozeroy im
französischen Jura eintrat und 1942 seine Profess-Gelübde ablegte. Am
26. Januar 1945 empfing er in der Kathedrale von Plovdiv die
Priesterweihe nach lateinischem Ritus. Er wurde Finanzverwalter im
Sankt Augustinus Kolleg, unter der Leitung von Pater Kamen, bis zur
Schließung 1948. Im Jahr darauf wurde er Provinzial-Ökonom der
Assumptionisten und verteidigte tapfer die Rechte der Kirche.
• der selige Priester und Märtyrer Robert Mattaeus Josaphat Chichov, 68
J., geboren in Plovdiv, der 16-jährig bei den Assumptionisten eintrat.
Er wurde zum Studium nach Leuven gesandt und empfing in Mechelen die
Priesterweihe nach lateinischem Ritus am 9. Juli 1909. Zurück in der
Heimat lehrte er am Sankt Augustinus Kolleg in seiner Vaterstadt und am
Michaels Kolleg in Varna. Dort gründete er einen Französisch-Bulgarischen-Sankt-Michaels-Kreis,
der 150 Mitglieder hatte. Oft war Bischof Roncalli (3. Juni 1963/19)
bei ihm zu Gast. Er lehrte auch am Sankt-Cyrill-und-Method-Seminar in
Yambol, wo er ein hervorragender Erzieher von jeweils etwa 30
Seminaristen des lateinischen oder byzantinischen Ritus war. Er half in
der Seelsorge dort in der Pfarrkirche der Lateiner, außerdem war er
Rektor der Assumptionistinnen. Im Dezember 1951 wurde er von der
kommunistischen Miliz verhaftet. Erst im September 1952 tauchte sein
Name auf, auf der Liste der 40 so genannten Verschwörer. Am 29.
September 1952 begann der Schauprozess gegen 40 katholische Priester,
Ordensleute und Laien, vor dem Obersten Gericht in Sofia. Am 3. Oktober
folgte ihre Verurteilung zum Tod durch Erschießen. Ihr
Hinrichtungsdatum wurde erst aus den Akten bekannt, nach dem Sturz des
kommunistischen Regimes. Sie wurden seliggesprochen am 26. Mai 2002,
anlässlich des Besuchs des Papstes Johannes-Paul II. in Sofia.
Siehe auch 11. November/11
Jerusalem, Patriarchat und Custodie: Apostel Philippus,
anstatt 3. Mai/1: heute
Basel, Himerius: 9
Augsburg und Wien: Stanislaus Kostka: 15. August 1568/11
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln