Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

16. April

1. † an einem 16. April, um 300, wurden in Korinth für Christus ins Meer geworfen, der heilige Märtyrer Leonides und seine sieben Gefährtinnen, die heiligen Märtyrinnen Carissa, Galina, Theodora, Nika, Nunekia, Kallis und Basilissa.

2. † am Sonntag, dem 16. April 304, wurden in Zaragoza, Saragossa, für Christus ermordet, der heilige Märtyrer Optatus und 17 Gefährten, die heiligen Märtyrer Lupercus, Successus, Martialis, Urbanus, Julia, Quintilianus, Publius, Fronto, Felix, Caecilianus, Evodius, Primitivus, Apodemius und vier weitere, deren Namen mit Saturninus angegeben werden; der heilige Bischof Prudentius (28. April, um 500/8) hat ihr berühmtes Martyrium in Verse gefasst.

3. † am selben Sonntag, in derselben spanischen Stadt, wurde schließlich zugrundegerichtet, die heilige Jungfrau und Märtyrin Engratia, Encratis, die oft und lange durch Folterungen gequält worden ist, deren Wundnarben an ihrem Körper sichtbar waren.

4. † am selben Sonntag in derselben Stadt, wurden zutode gefoltert, die heiligen Märtyrer Cajus und Cremencius, die durch ihr Durchhalten im Glauben an Christus die Folterungen überwunden haben.

5. † am Samstag, dem 16. April 460, entschlief in Astorga, bei Léon, der heilige Bischof Turibius, der, auf Weisung von Papst Leo dem Großen (10. November 461/1), um 447, die Sekte der Priszillianisten, die in Spanien bedrohlich zunahm, kraftvoll zu bekämpfen bemüht war.

6. † am Mittwoch, dem 16. April 665, entschlief in Braga, in Portugal, der heilige Bischof Fructuosus, der zuvor Mönch und Gründer von Klöstern gewesen, dann Bischof von Duma und schließlich Erzbischof von Braga, auf Anordnung der Väter des 10. Konzils von Toledo, geworden ist und der zugleich das Erzbistum und einige Klöster mit Klugheit geleitet hat.

7. † am Dienstag, dem 16. April 1107, wurde in Schottland hinterhältig umgebracht, der heilige Fürst und Märtyrer Magnus, Fürst der Orkneyinseln, Orkaden, der das Christentum angenommen hatte, der vom König von Norwegen für abgesetzt erklärt wurde, weil er diesem sein arrogantes Auftreten vorgeworfen hatte; als er ohne Waffen einen ihm feindselig gesonnenen Fürsten besuchte, um mit ihm den Frieden zu vereinbaren, wurde er hinterrücks ermordet.

8. † am Mittwoch, dem 16. April 1186, entschlief in Sebourg bei Valenciennes, in Hainot, Hennegauw, der heilige Drogo, Saint Drogon, der ein einfaches und einsames Leben führen wollte, als Hirt und als Pilger in der Gegend ganz für den Herrn lebte und schließlich seine Tage in einer kleinen Zelle als Rekluse beendete.

9. † am Freitag, dem 16. April 1249, entschlief in Broni, auf dem Colle di San Contardo, bei Pavia, der heilige Pilger Contardo, der in tiefster Armut lebte; auf der Pilgerfahrt nach Compostella wurde er von einer Krankheit überfallen und starb.

10. † am Karfreitag, dem 16. April 1305, entschlief in Siena, der selige Joachim, Joachino, aus dem Orden der Serviten, der eine einzigartige Marienfrömmigkeit ausstrahlte und das Gesetz Christi erfüllte, indem er die Lasten der Armen mit trug.

11. † am Mittwoch in der Karwoche, dem 16. April 1783, entschlief in Rom, der heilige Benedikt-Joseph Labre, Benoît-Joseph Labre, 35 J., geboren in Amettees am Ärmelkanal, der aus einer Arbeiterfamilie stammte, die 15 Kinder hatte; der von Jugend auf sich nach einem Leben in Strenge und Buße sehr sehnte und, 19-jährig, sich bei mehreren Kartausen um Aufnahme bewarb; zufuß pilgerte er zur Grand-Trappe, dem Trappistenkloster bei Soligny, dort wurde er bald weggeschickt, weil seine Gesundheit nicht ausreichend schien; so wurde die Straße sein Kloster und er unternahm harte Pilgerreisen zu den berühmtesten Wallfahrtsorten, in Frankreich, Spanien, Schweiz, Deutschland und Polen, zufrieden mit einem schmutzigen lumpenähnlichen Gewand, ernährte sich nur von ihm angebotenen Kleinigkeiten, so trug er überallhin sein Vorbild eines frommen Büßerlebens, bis er schließlich 1774 Rom als End-Ziel seiner Reisen erreichte und dort in tiefster Armut und höchster Frömmigkeit lebte, nachts im Kolosseum schlief, tagsüber vor allem die Kirche Santa Maria dei Monti liebte, mit darin einem Fresko der Gottesmutter mit dem Jesuskind und den heiligen Stephanus, Laurentius, Augustinus und Franziskus aus dem Anfang des 15 Jahrhundert Sterbend wurde er dort, nach der heiligen Messe, nachmittags vor der Kirche auf der Kirchentreppe gefunden, von einem Metzger aus der Nachbarschaft aufgehoben und in sein Haus getragen, dort ist er abends still entschlafen. Als er entschlafen war, zeigte es sich, dass alle ihn kannten, denn einer sagte es dem andern weiter und die Kinder liefen rufend umher: Der Heilige ist tot. Begraben wurde er in seiner Lieblingskirche unter dem Altar einer Seitenkapelle; dort ist er liegend groß dargestellt, in Stein gehauen und mit der Inschrift versehen: HIC JACET CORPUS S. B. J. LABRE. Papst Leo XIII. hat ihn am 8. Dezember 1881 heiliggesprochen.

12. † am Mittwoch in der Karwoche, dem 16. April 1794, wurden in Avrillé bei Angers, bei der neunten und letzten Erschießung, 95 Menschen erschossen, von denen 26 als Märtyrer von Papst Johannes-Paul II. am 19. Februar 1984 seliggesprochen wurden, 2 Männer und 24 Frauen, fast alle aus der Landwirtschaft, die in der Französischen Revolution, aus Hass gegen die Kirche, ums Erdenleben gebracht worden sind.
Siehe auch 2. Januar, 14/71 - 96 (dieselben Zahlen hier)
• 71. der selige Märtyrer Pierre Delépin, 60 J., Landarbeiter,
• 72. der selige Märtyrer Jean Ménard, 60 J., Seidenweber,
• 73. die selige Märtyrin Marthe Poulain de la Forestrie, 51 J., und ihre Schwester
• 74. die selige Märtyrin Marie-Geneviève Poulain de la Forestrie, 55 J., die in Angers in der Nähe des Priesterseminars wohnten, aber auch ein Haus auf dem Land besaßen, wo sie die Sulpizianer und Professor des Priesterseminars abbé Elie versteckt hatten; die beiden Schwestern wurden dort im Landhaus Ende Dezember verhaftet und am 16. April mit erschossen.
• 75. die selige Märtyrin Madeleine Cady, 38 J., die verurteilt wurde, weil ihr Mann bei den Aufständischen vermutet wurde,
• 76. die selige Märtyrin Jeanne Leduc, 40 J., eine Cousine des seligen Pfarrers und Märtyrers Laurent Bâtard (2. Januar 1794/14),
• 77. die selige Märtyrin Renée Bourgeais, 43 J., eine der elf tapferen Frauen von Montjean (77 - 87), eine Halbschwester der Folgenden
• 78. die selige Märtyrin Perrine Bourigault, 50 J.,
• 79. dieselige Märtyrin Marie Forestier, 26 J., deren Bruder bei den Aufständischen war,
• 80. die selige Märtyrin Marie Gingueneau, 54 J., die einen Sohn bei den Freiheitskämpfern hatte,
• 81. die selige Märtyrin Jeane Onillon, 41 J., eine Mutter von fünf Kindern,
• 82. die selige Märtyrin Marguerite Robin, 68 J.,
• 83. die selige Märtyrin Marie Rechard, 30 J.,
• 84. die selige Märtyrin Marie Roger, 67 J., Witwe eines Wirtes, in dessen Gaststube sie konterrevolutionäre Versammlungen geduldet habe,
• 85. die selige Märtyrin Renée Sechet, 40 J.,
• 86. die selige Märtyrin Jeanne Thomas, 70 J.,
• 87. die selige Märtyrin Jeanne Gurdon, 60 J.,
• 88. die selige Märtyrin Perrine Turpualt, geborene Potier, 43 J., deren Mann Befreiungskämpfer der Vendée war, die nicht mit flüchten konnte, weil sie ihr 12. Kinder erwartete, die von den Revolutionstruppen bei ihrer Gefangennahme so misshandet wurde, dass ihr kurz darauf geborenes Kind starb; sie hatte nachweislich fünf verwundete Revolutionäre gepflegt, das reichte beim ersten Verhör zur als mildere Hinrichtungsstrafe geltende Todesurteil G = Guillotine, aber danach doch zu F = Fusillade = Erschießen.
• 89. die selige Märtyrin Françoise Michenau, 57 J.,
• 90. die selige Märtyrin Marie Lardeux, 45 J., die in Freigné als Chirurgin allgemein beliebt war wegen ihrer Hilfsbereitschaft; so meinte sie, es sich erlauben zu können, bei sich zu Hause den nichtvereidigten Ortspfarrer Morin zu verstecken; sie wurde verraten und beide wurden verhaftet und nach Angers gebracht; der Priester wurde am 5. März zum Tode verurteilt; über seine Hinrichtung ist hier nichts bekannt, weil er nicht zu den Seliggesprochenen gehört.
• 91. die selige Märtyrin Perrine Laurent, 48 J., die keinerlei Antwort beim Verhör gegeben hat,
• 92. die selige Märtyrin Madelaine Sallè, 41 J., die offen ihr Skapulier trug, zum Ärger der Feinde, zum Trost der Mitgefangenen,
• 93. die selige Märtyrin Françoise Suhard, 63 J.,
• 94. die selige Märtyrin Renée Rigault, 43 J.,
• 95. die selige Märtyrin Anne Maugrin, 35 J.,
• 96. die selige Märtyrin Marie Piou, 36 J., die den Revolutionären beim Verhör nur zu wortkarg war.

13. † am Mittwoch, dem 16. April 1879, entschlief in Névers, die heilige Jungfrau und Seherin von Lourdes, Marie-Bernardette Soubirous, die, in einer sehr armen Familie geboren, die Ehre hatte, als junges Mädchen in mehreren Visionen die Unbefleckte Empfängnis zu sehen, die später ins Kloster eingetreten ist und dort in aller Stille und Bescheidenheit im Verborgenen gelebt hat.

Einsiedeln: Benedikt-Joseph Labre: 10


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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