Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

16. September

1. † Gedenktag der heiligen Märtyrer, des Papstes Cornelius von Rom und des Bischofs Cyprian von Karthago, deren Sterbetag an verschiedenen Tagen und in verschiedenen Jahren war. Vom heiligen Cornelius ist das genaue Todesdatum, wohl im Juni 252 in Circumcella in der Verbannung, nicht bekannt, wohl seine Beisetzung in Rom in der Papstgruft am 14. September 252 (siehe 14. September/2). Der heilige Cyprian opferte sein Leben am 14. September 258 (siehe 14. September/3). Wegen des Festes Kreuzerhöhung am 14. September, und des Gedenktags der Sieben Schmerzen Mariä am 15. September, wurde das Gedenken der beiden berühmten Zeitgenossen Cornelius und Cyprian auf den 16. September verlegt.

2. † am Donnerstag, dem 16. September 303, in der diokletianischen Verfolgung, wurde in Chalcedon, heute in Istanbul der Stadtteil Kadiköy, die heilige Märtyrin Euphemia, Ευφημη, gefoltert und vom Prokonsul Priscus zum Tod durch die wilden Tiere verurteilt und, denen vorgeworfen, von ihnen zerrissen.
Euphemia, Ευφφημια Gutbeleumundete, von Chalkedon, ist eine der berühmtesten jungfräulichen Märtyrinnen der Alten Kirche. Sie wurde verurteilt, gefoltert und schließlich am 16. September 303 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Über ihrem Grab wurde die Basilika errichtet, in der 451 das Konzil von Chalkedon gehalten wurden. Die Ostkirche feiert sie seitdem an einem zweiten Gedenktag, dem 11. Juli, als Patronin der Orthodoxie. Ihr genauer Todestag ist seit dem 4. Jahrhundert überliefert. Der älteste Bericht über ihr Martyrium stammt vom heiligen Asterios, Bischof von Amaseia im Pontus (380-410). In der 11. Predigt (von 21 überlieferten: PL 40, 333 ff) beschreibt er an drei bildlichen Darstellungen die heilige Euphemia: im Philosophenmantel vor ihrem Richter, ihre Folterung (Zähneausreißen) und ihren Tod auf dem Scheiterhaufen. Nach dem Konzil entstand eine Passio, die ausführlichere Angaben macht, unabhängig von Asterios-Predigt. Ihre Reliquien verehrte schon der heilige Ambrosius (4. April 397/3) anlässlich der Einweihung der Apostelbasilika in Mailand am 9. Mai 395; auch in Nola der heilige Paulinus (22. Juni 431/1) in der Neuen Basilika des heiligen Felix (14. Januar/3); ebenfalls der heilige Bischof Victricius (7. August 410/6) von Rouen, der Freund des heiligen Paulinusvon Nola, auch in Ravenna der heilige Petrus Chrysologus (31. Juli 450/7). Der heilige Bischof Gregor von Tours (17. November 594/7) kannte auch eine römische Euphemia-Basilika (Hist Franc 10, 1). Anfang des 7. Jahrhundert, wurden ihre Reliquien nach Konstantinopel übertragen; es gab dort vier Euphemia-Kirchen.

3. † an einem 16. September um 304, wurden am Berg Sorakte, an der Via Flaminia in Latium, der heilige Abundius und seine Gefährten zu Märtyrern.

4. † an einem 16. September wurden in Rom die heiligen Viktor, Felix, Alexander und Papias zu Märtyrern, die an der Via Nomentana auf dem großen Coemeterium ad Capream, am Reh, beigesetzt worden sind.

5. † an einem 16. September im 4. Jahrhundert wurde in Nuceria Costanza, in der Campagna, zum Märtyrer der heilige Bischof Priscus, den der heilige Paulinus von Nola (22. Juni 431/1) in seinen Versen besungen hat.

6. † an einem 16. September um 432 entschlief in Whithorn, Galloway, Whigtownshire am Meer, Schottland, der heilige Bischof Ninianus, etwa 7 J., gebürtig aus englischem Adel, der in Rom Priester wurde, dann von Papst Bonifaz I. zum Bischof geweiht und nach England ausgesandt wurde, wo er in Nordengland und Schottland, mit Zentrum in seiner weißen Kirche, Candida Casa, Whithorn, Galloway, viele Picten und andere Heiden zu Christus bekehrt hat. Er ist der erste namentliche bekannte Bischof von Schottland.

7. † am Freitag, dem 16. September 852, starben in Cordoba als Märtyrer, der heilige Mönch Rogellus, ein schon betagter Mann, und der noch jugendliche heilige Servusdei, Abd’allah, Diener Gottes, die an diesem Freitag, während des Freitagsgebetes der Moslems, die Große Moschee betraten und laut auf Arabisch Christus verkündeten, daraufhin fast gelyncht, verhaftet, verurteilt und grausam hingerichtet worden sind, indem ihnen Hände und Füße abgeschlagen und sie dann enthauptet worden sind.
Siehe auch 3. Juni, 9/26 - 27

8. † am Sonntag, dem 16. September 921, wurde in Prag erdrosselt, die heilige Märtyrin Ludmilla, Herzogin von Böhmen, Großmutter des heiligen Wenzel, Wenzeslaus (28. September um 990/1), in dessen Herz sie die Liebe Christi einzupflanzen bemüht war; durch Intrigen ihrer Schwiegertochter Drahomira und heidnischer Edelleute wurde sie, aus Hass gegen den Glauben, ermordet.

9. † am Dienstag, dem 16. September 984, entschlief in Wilton, Wiltshire, in England, die heilige Jungfrau Edith, 23 J., Tochter des Königs Edgar von England, die schon ganz jung ein gottgeweihtes Leben begonnen hat und auch noch jung eine Welt verlassen hat, bevor sie sie kennen gelernt hatte.

10. † am Donnerstag, dem 16. September 1087, entschlief in Montecassino, der selige Papst Victor III., etwa 60 J., gebürtig aus normannischem Adel in Benevent; er lebte als junger Mann kurz als Eremit nahe Salerno, wo er Medizin studiert hatte; er trat 21-jährig in den Benediktinerorden ein, lebte aber bald wieder als Einsiedler; Papst Leo IX. befahl ihm, nach Benevent zurück zu gehen und in den kirchenpolitisch schwierigen Verhältnissen zu vermitteln; Papst Victor II. erlaubte ihm, in die Abtei Montecassino einzutreten, in der er 1058 zum Abt gewählt wurde und eine außergewöhnliche Blüte in materieller und spiritueller Hinsicht auslöste; ein Jahr später ernannte der Papst ihn zum Kardinal; Papst Gregor VII. flüchtete vor Heinrich IV. zu ihm in die Abtei, dann nach Salerno, wo er (am 25. Mai 1085/2) starb und begraben wurde; erst ein Jahr später, am 24. Mai 1086, wurde Victor III. gewählt, erst fast ein Jahr danach, am 7. März 1087, nahm er die Wahl an, erst am 9. Mai 1087 wurde er inthronisiert, kurz darauf verließ er Rom und kehrte zurück nach Montecassino, wo er noch im selben Spätsommer starb.
Siehe auch 29. Juni, 1/75

11. † am Samstag, dem 16. September 1122, entschlief in Dampierre bei Saint-Lô, bei Savigny, in der Normandie, der heilige Vitalis, etwa 60 J.; er war der Enkel von Wilhelm dem Eroberer und Bruder der heiligen Adelina von Mortain (20. Oktober 1125/7); nach einigen Jahren als HauskaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator. beim Grafen Robert von Mortain, reiste er 17 Jahre als Einsiedler durch Frankreich und England; 1122 gründete er die Benediktinerabtei Savigny, bei Coutenance, die unter seinem Nachfolger, dem seligen Gaufridus von Savigny (9. September 1139 in Savigny-le-Vieux) Mutterkloster für viele Abteien in England und Irland wurde.

12. † am Montag, dem 16. September 1213, entschlief im Kloster Huerta am Fluss Jalon bei Soria, der heilige Bischof Martin von Hinojosa, mit dem Beinamen Sacerdos, der Priester, der 1164 die Zisterzienserabtei gegründet und sie als erster Abt geleitet hat, 1185 zum Bischof von Siguenza in Neu-Kastilien, nordöstlich von Madrid, wurde, aber, nach sieben Jahren im Bischofsamt, in denen er sich besonders um die Reform seines Klerus kümmerte, wieder in sein Kloster zurückgekehrt ist.

13. † am Mittwoch, dem 16. September 1450, entschlief in Salon in der Provence, der selige Bischof Louis Aleman von Arles, der berühmt war durch seine äußerst fromme und bußfertige Lebensführung.

14. † am Samstag, dem 16. September 1628, wurden in Nagasaki enthauptet, die seligen Märtyrer Dominicus Shobioye, Michael Timonoya und sein Sohn Paul Timoyona, die um des Glaubens willen ihr Leben geopfert haben.
Siehe auch 10. September, 11/190 - 192

15. † am Samstag, dem 16. September 1645, entschlief in Lima, Peru, der heilige Bruder Juan Macias aus dem Predigerorden, der lange die niedrigsten Aufgaben erfüllte, sich eifrig um Arme und Kranke kümmerte, und mit Ausdauer für die Entschlafenen den Rosenkranz gebetet hat.

16. † am Mittwoch, dem 16. September 1846, wurde in Sai-Nam-Hte, bei Seoul in Korea, zum Märtyrer, der heilige Priester Andreas, Andurea Kim Taegon, 25 J., Priester des Apostolischen Vikariates Korea.
Siehe auch 20. September, 1/71

17. † am Mittwoch, dem 16. September 1936, wurde in Odena bei Barcelona für Christus zum Märtyrer, der selige Priester Ignazio Casanovas Perramon aus den Regularklerikern für die Schulen, Piaristen.
Siehe auch 25. Juli, 18/9

18. † am selben Tag wurden am Stadtrand von Turis, in La Masia de Calabarro, Valencia, zu Märtyrern,
• der selige Laureano Maria de Burriana, Salvador Ferrer Cardet, 52 J., Drittordens-Kapuziner von der Schmerzreichen Mutter, Capulati
• der selige Benito Maria de Burriana, José Manuel Ferrer Jorda, 64 J., Drittordens-Kapuziner
• der selige Bernardin Maria de Andújar, Pablo Martinez Robles, 57 J., Drittordens-Kapuziner, die auf grausame Weise umgebracht worden sind;
Einzelheiten siehe 29. Dezember, 11/112 - 114


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.08.2016
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 16. September, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/MRFlorilegium/16September.html, abgerufen am 23. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.