Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

17. Januar

1. † am Mittwoch, dem 17. Januar 356, entschlief in seiner Einsiedelei in der Thebäischen Wüste, bei Said, der heilige Abt und Mönchsvater Antonius der Große, 105 J. Geboren in Kome, Keman, in Mittel-Ägypten, wurde er 20-jährig Waise und damit Erbe eines großen Vermögens, aber als Christ sorgte er sich um sein ewiges Heil (Mt. 19,24). In der Apostelgeschichte las er, dass die ersten Christen in Jerusalem in Gütergemeinschaft lebten (Apg. 4,32 - 37); als er in die Kirche kam, hörte er aufmerksam das Evangelium vom reichen Jüngling und dem Ernst der radikalen Nachfolge Christi (Mt. 19,16 - 29) und fühlte sich von Christus persönlich angesprochen. Seine Schwester vertraute er, mit einer reichen Mitgift versorgt, einen Jungfrauengemeinschaft an. Dann verkaufte er alles und verteilte das Geld an die Armen; dann zog er sich zurück, zuerst zum heiligen Paulus (10. Januar, um 341/2) in die Thebäische Wüste, dann in eine verlassene Militärstation in der Nitrischen Wüste, dann in einer leeren Grabkammer im Felsen, wo er über 20 Jahre hauste. Er sammelte Schüler um sich und lehrte sie, ein Einsiedlerleben, als Ερεμος, Eremit, mit einem Minimum an Gemeinschaftsleben, Κοινοβια, Konobit, zu verbinden. Dann zog er in die Thebäische Wüste. Öfter trat er in der Stadt Alexandria auf um, gegen das Heidentum in der Diokletianischen Verfolgung, später dann gegen den Arianismus den orthodoxen Glauben, zu predigen. Er war eine große Stütze für den heiligen Athanasius (2. Mai 373/1), der seine Biographie verfasst hat. Er wird verehrt als Mönchsvater von Ägypten. Er schrieb eine Mönchsregel, die älteste und kürzeste die erhalten ist. 561 wurden seine Gebeine nach Alexandrien überführt, 635 beim Ansturm des Islam von dort geflüchtet nach Konstantinopel. Um 1000 wurde der größere Teil seiner Reliquien nach Frankreich gebracht, zuerst in ein Kloster bei Vienne, schließlich 1491 nach Arles.

2. † um 175 lebten und starben in Kappadokien die heiligen Märtyrer, die drei Brüder Speusippos, Elasippos, Melasippos, Σπευσιππος Ελασιππος Μελασιππος, dazu ihre Großmutter Leonilla, Λεωνιλλη. Ihre Reliquien werden verehrt in Langres in der Kirche Saint Géome, saints Jumeaux, die heiligen Zwillinge.

3. † am Dienstag, dem 17. Januar 377, entschlief in Osrhoëne, heute in Nord-Irak am Ufer des Euphrat, der heilige Eremit Julianos, Ιουλιανος Σαβας, Sabas der Ältere, genannt; er stärkte die Christen im Glauben zur Zeit der Herrschaft des Kaisers Julian des Abtrünnigen; der heilige Johannes Chrysostomos (14. September 407/5) berichtet über ihn.
Siehe auch 9. Juni, 1/8

4. † am Sonntag, dem 17. Januar 510, entschlief in seiner Bischofsstadt Die, bei Vienne, der heilige Bischof Marcellus, Saint Marcel, der seine Stadt verteidigt und gerettet hat, aber vom arianischen König Euricus, Eurice, zeitweise, wegen seines Kampfes für den rechten Glauben, verbannt worden ist.

5. † am Mittwoch, dem 17. Januar 647, entschlief in Bourges im Aquitaine, der heilige Bischof Sulpicius II., Saint Sulpice Pieux, der Fromme, genannt, zum Unterschied von seinem Vorgänger Sulpicius I. Severus (29. Januar 591/8). Er stammte aus senatorischer Familie und wurde vom Dienst am Königshof weg auf den Bischofsstuhl von Bourges befördert, wo er von 615 bis 647 als Bischof diente. Er war befreundet mit Chlothar II. und Dagobert I. Er tat nichts lieber, als für die Armen zu sorgen. Seinen Schüler Remaclus (3. September, um 675/10) empfahl er 632 als ersten Abt der Klostergründung Solignac. Später zog er sich vom Bischofsamt zurück und widmete sich ganz dem Bekehrungswerk. Er liegt begraben in Paris in der nach ihm benannten Kirche Saint Sulpice, deren Pfarrer Jean-Jaques Olier dort 1641 die Weltpriestergesellschaft ohne Gelübde, die Sulpiciens, Sulpizianer, gründete, die in eigenen Häusern weltweit der Priesterausbildung dienen.

6. † an einem 17. Januar um 802 entschlief in Bayern der selige Priester Gamelbert, der auf seinen reichen Besitz verzichtete und ihn seinem von ihm auch getauften Neffen Utto (3. Oktober 329/8), Benediktiner auf der Reichenau, überließ, damit dieser die Benediktinerabtei Metten errichte und ihr erster Abt werde; er machte mittlerweile eine Pilgerfahrt nach Rom, ließ sich, zurückgekehrt, zum Priester weihen und diente der Kirche 50 Jahre lang als demütiger Pfarrer.

7. † am Dienstag, dem 17. Januar 1329, entschlief in Villeneuve die heilige Priorin Rosselina, Sainte Roseline, Vorsteherin der Kartause Roubaud bei Fréjus in der Provence, die berühmt war durch ihre Anspruchslosigkeit im Essen, Trinken und Schlafen, und durch ihre mystische Gnadenbegabungen.

8. † am Montag, dem 17. Januar 1927, wurde zum Blutzeugen in Tocolatlán in Mexiko der heilige Priester und Märtyrer Jenaro Sánchez Delgadillo.
Siehe 21. Mai, 1/6


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln





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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 03.08.2016
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 17. Januar, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/MRFlorilegium/17Januar.html, abgerufen am 22. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.