Einführung Verzeichnis der Übersichten
18. September
1. † an einem 18. September, zu einer Zeit der römischen Kirchenverfolgung, wurde in Nikomedien, Izmit, der heilige Oceanus zum Märtyrer.
2. † an einem 18. September, um 130, wurde in Prymnessos in Phrygien, die heilige Ariadne, Ariane, zur Märtyrin.
3. † an einem 18. September um 304, wurde in Vienne enthauptet, der heilige Ferréol, von dem überliefert ist, er sei römischer Befehlshaber, Tribun, gewesen, der den Befehl zur Ermordung von Christen nicht auszuführen bereit war, infolgedessen habe der Statthalter ihn auf die Probe gestellt, dann gegeißelt und in den Kerker geworfen; aus diesem konnte er zwar entkommen, wurde aber wieder aufgegriffen und erlangte die Märtyrerkrone bei seiner Enthauptung. Bischof Mamertus (11. Mai 475/4) von Vienne erhob 473 seine Reliquien und errichtete ihm zu Ehren eine Basilika vor der Stadt.
4. † an einem 18. September vor 335, entschlief in Mailand, der heilige Bischof Eustorgius, der den Arianismus bekämpfte und deswegen vom heiligen Athanasius (2. Mai 373/1) und von seinem Nachfolger Ambrosius (4. April 397/3) sehr gelobt worden ist.
5. † an einem 18. September im 6. Jhdt, entschlief in Avranches in der Bretagne, der heilige Bischof Senarius, Saint Senier, der Bischof von Coutances und Avranches war; das Kloster, in das er sich im Alter zurückzog, bewahrt seinen Namen: Saint Senier sous Avranches.
6. † an einem 18. September gegen Ende des 6. Jhdt, entschlief in Limoges, der heilige Bischof Ferréol, der einen Beamten Childeberts namens Marcus, den Volk aus der Stadt umbringen wollte, unter eigener Gefahr befreit hat.
7. † an einem 18. September im 7. Jahrhundert, entschlief in Gortyna auf Kreta, der heilige Bischof Eumenius.
8. † an einem 18. September um 894, entschlief im Kloster Andlau, in Elsass-Lothringen, die heilige Richardis, Tochter des Grafen vom Elsass; sie wurde Ehefrau Karls des Dicken, der 876 ostfränkischer und 885 westfränkischer König, dazu 881 römischer Kaiser war, aber 887 abgesetzt wurde; sie war seit 888 dessen Witwe und gründete das Kloster Andlau, in das sie sich zurückzog. Papst Leo IX. (19. April 1054/6) machte eine Wallfahrt zu ihren Reliquien und erhob sie zur Ehre der Altäre.
9. † am Dienstag, dem 18. September 1663, entschlief in Osimo, Adria, der heilige Priester Giuseppe Desa di Cupertino, 60 J., geboren in Cupertino aus einer sehr armen Familie. Da er sehr langsam im Verstehen war, wurde er von den Kapuzinern nicht angenommen, von den Franziskaner-Conventualen nur als Stallknecht. Aber seine Frömmigkeit, Ausdauer und Fröhlichkeit bewirkten, dass er als Laienmönch aufgenommen, dann 1628 doch, 25-jährig, die Priesterweihe empfangen konnte. Er lebte im Kloster La Grotella. Seine mystischen Begabungen brachten ihn vor das Inquisitionsgericht. 1639 wurde er nach Assisi versetzt, 1654 in abgelegene Klöster der Mark Ancona. Trotz allen Bemühungen, konnte sein Aufenthaltsort nicht verborgen bleiben. Herzog Johann Friedrich von Braunschweig und Lüneburg suchte ihn auf; diese Begegnung veranlasste ihn zur Konversion zur katholischen Kirche.
10. † am Freitag, dem 18. September 1840,
wurde in Nam Dinh in Tonkin enthauptet, der heilige Priester und
Märtyrer Daminh, Dominicus, Trach, Mitglied des Predigerordens, lieber
sterben, als auf das Kreuz treten wollte.
Siehe auch 24. November, 1/58
11. † am Mittwoch, dem 18. September 1918,
wurde in Paimol, Palamuku, nahe der Missionsstation Kalongo, Uganda,
für Christus umgebracht, der selige Katechist und Märtyrer Daudi Okelo,
17 J., und zwei Tage später der selige Katechist und Märtyrer Jildo
Irwa, 14 J., beide aus dem Volksstamm der Acholi, die als Jungen im
Alter von etwa 15 bezw. 11 Jahren sich hatten taufen lassen und in
ihrem Volk Jünger für die Nachfolge Christi anwarben. Als sie die
strengen Verbote der Stammesältesten nicht beachteten, wurden sie von
fanatisierten Heiden überfallen und mit Speeren und Messern zugrundegerichtet.
• der selige Märtyrer Daudi Okelo war geboren in
Ogom-Payra, seine Eltern waren Heiden. Etwa 15-jährig nahm er
Glaubensunterricht, empfing am 1. Juni 1916 in der Missionsstation in
Kitgum die Taufe und die Erstkommunion, und wurde am 15. Oktober 1916
gefirmt. Er ließ sich begeistert zum Katechisten ausbilden.
• der selige Märtyrer Jildo Irwa wurde geboren in Bar-Kitoba bei
Kitgum; auch seine Eltern waren Heiden, ließen sich aber später taufen.
Er wurde am 6. Juni 1916 in Kitgum getauft und empfing am selben Tag
seine Erstkommunion; auch er wurde am 15. Oktober gefirmt. Auch er, ein
sehr aufgeweckter Junge, begann sofort die Ausbildung zum Katechisten.
Für beider Taufe und Weiterbildung sorgte Pater Cesare Gambaretto.
Als im Januar 1917 der Katechist Antonio von Paimol starb, bot Daudi
spontan dem Missionsoberen von Kitgum, Pater Cesare, an, als Katechist
nach Paimol zu gehen; der etwas jüngere Jildo meldee sich spontan, mit
ihm dorthin zu gehen. Der Ort lag etwa 80 km entfernt von Kitgum und
Pater Cesare klärte die beiden Jungen über die Gefährlichkeit der
Gegend auf; außer Stammesfehden gab es dort häufige Überfälle von
Räubern und Sklavenjägern, dazu die Aktivitäten fanatisierter Moslems
und heidnischen Zauberern gegen die Christen. Die britische
Kolonialmacht hatte längst nicht alles im Griff und taktierte manchmal
undiplomatisch und ungeschickt. Die Jungen gingen nach Paimol und
fanden bei einem Christen in einer Hütte Unterkunft. Morgens trommelten
die beiden Katechisten ihre Christen zusammen zum Morgengebet und
Rosenkranz, abends trommelten sie sie wieder zusammen zum Abendgebet
und Rosenkranz. Dazwischen lagen Gruppenunterricht und
Glaubensgespräche. Sonntags wurde ein längerer Gebetsgottesdienst
gehalten, oft unter Mitwirkung anderer Katechisten aus nachbarlichen
Dörfern. Auch aus Nachbardörfern fanden sich besonders viele neugierige
Kinder ein, morgens vor und abends nach ihrer Arbeit auf den Feldern
und beim Viehhüten. Beide Katechisten achteten sorgfältig darauf, sich
nicht in Diskussionen über Stammeszugehörigkeiten verwickeln zu lassen.
Am frühen Freitagmorgen, vor Sonnenaufgang, erschienen plötzlich fünf
speerbewaffnete Männer vor der Hütte der beiden Jungen und wollten sie
ermorden. Der erwachsene Eigentümer wachte auf und versuchte die
Eindringlinge zu vertreiben indem er sich als Hausherr und Beschützer
seiner Gäste zu erkennen gab. Er musste seine Intervention aufgeben, da
die fünf ihn auch bedrohten. Sie drangen bei den Jungen ein und
forderten sie auf, ihre Tätigkeit als christliche Katechisten
aufzugeben. Als dies nicht den gewünschten Erfolg brachte, zerrten sie
Daudi hinaus, ermordeten ihn mit ihren Speeren, bedrohten Jildo, er
würde dasselbe Schicksal erleiden und zogen ab; den toten Daudi ließen
sie liegen und niemand getraute sich ihn zu begraben. In aller Frühe am
Sonntag kamen dieselben fünf wieder und drangen zu Jildo in die Hütte
ein und fragten ihn, ob er seine christliche Propaganda aufgebe. Er
antwortete ihnen, dass er keine Angst habe und dass sie ihn genau so
wie Daudi umbringen müssten, denn sie seien beide derselben Meinung
gewesen und auch er bleibe dabei. Da zerrten sie auch ihn aus der Hütte
und machten ihn vor der Hütte nieder und durchbohrten ihn mit ihren
Speeren. Erst nach einigen Tagen kamen Nachbarn, legten den beiden
Toten einen Strick um den Hals und schleppten sie auf einen nicht weit
entfernten Termitenhügel, der aber nicht mehr bewohnt war. Erst im
Februar 1926 wurden die sterblichen Überreste vor Paimol geborgen und
in der Missionskirche von Kitgum vor dem Herz-Jesu-Altar beigesetzt. Am
20. Oktober 2002, dem Weltmissionssonntag, wurden beide Jungen
seliggesprochen.
12. † am Freitag, dem 18. September
1936, wurde, im Tal Carrión de Calatrava, bei Alarcós, nahe Ciudad Real, erschossen
• der selige Bruder und Märtyrer Carlos Eraña Guruceta, 51 J., geboren
in Aozaraza-Arechavaleta, Guipuzcoa, als drittes von sechs Kindern, in
einer Bauern- und Hirtenfamilie, der 18-jährig in das Noviziat der
Kongregation Mariens, der Maristen, in Vitoria eintrat; er absolvierte
dann in Vitoria eine Lehrerausbildung und wurde ein guter Erzieher. Als
die Revolution ausbrach war er Direktor der Volksschule Colegio del Pilar
in Madrid; die Schule wurde am 24. Juli von den Roten beschlagnahmt und
die Ordensleute vertrieben; zweimal wurde Bruder Carlos verhaftet und
zweimal gelang es ihm, wieder frei zu kommen; er flüchtete nach Ciudad
Real, wo er elf Jahre Direktor der Volksschule gewesen war und wo er
hoffte, bei ehemaligen Schülern Unterschlupf zu finden; als er am 29.
Juli ankam, waren auch dort beide Volksschulen der Maristen
beschlagnahmt und die Ordensleute verschwunden; am 6. September wurde
er von Milizionären verhaftet und in Einzelhaft eingesperrt; in der
Nacht vom Samstag, dem 17. auf Sonntag, den 18. September, wurde er mit
mehreren Leidensgenossen wenige Kilometer außerhalb der Stadt
erschossen, ohne dass ein Gerichtsurteil vorangegangen war; seine und
der anderen Ermordeten Leichen wurden in ein Massengrab besonderer Art,
nämlich einen nicht mehr benutzten Schacht, geworfen, aus dem sie erst
viel später geborgen wurden zu einer ehrenvollen Beisetzung.
Mit ihm zusammen wurden am 1. Oktober 1995 zwei weitere
Maristen-Märtyrer seliggesprochen:
† am Samstag, dem 17. Oktober 1936/17, wurde, im Tal Carrión
de Calatrava, Alarcós, Ciudad Real, erschossen
• der selige Bruder und Märtyrer Fidel Fuido Rodriguez, 56 J., geboren
in Yécora, Alava, zog seine Familie wenige Monate später nach Vitoria,
weil der Vater dort ein kleines Geschäft eröffnete. Er wurde, noch ein
Junge, als Postulant bei der Genossenschaft der Maristen in Vitoria
angenommen und drei Jahre nach Pontacq in Frankreich geschickt; danach
wurde er, 16-jährig, ins Noviziat und ein Jahr später zu den ersten
Gelübden zugelassen. Er absolvierte seine Lehrerausbildung mit
hervorragenden Ergebnissen und lehrte als Erzieher die Fächer Latein
und Geschichte in verschiedenen Häusern der Maristen, in Jerez de la
Frontera, Cadice, dann 23 Jahre in Madrid, und ab 1933 in Ciudad Real,
weil dort die Situation nicht so gefährlich war wie im Madrid der
Republik; dort war er Lehrer an einer staatlichen laikalen Schule, was
für einen Ordensangehörigen damals sehr selten war, wohnte aber im
Kloster. Am 25. Juli wurde das Kloster beschlagnahmt für die Guardia Civil,
er konnte sich ein Zimmer mieten. Am 17. August wurde er von
umherstreunenden Milizionären angehalten, diese stellten fest, dass er
ein Kreuz um den Hals, unter seiner Kleidung, trug, nahmen ihn mit und
steckten ihn ins Gefängnis der Präfektur. Am 15. Oktober wurde ihm der
Prozess gemacht und er wurde freigelassen. Aber eine Bande
Revolutionäre fing ihn im Handstreich ein und sperrte ihn ins Volksgefängnis
ein; mitten in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober wurde er mit
mehreren anderen Gefangenen herausgeführt und im berüchtigten Carrión
de Calatrava erschossen und in ein Massengrab geworfen. Erst 24 Jahre
später wurde er mit den anderen ausgegraben und auf dem Ehrenfriedhof
Valle de los Caídos, Tal der Gefallenen,
beigesetzt. Dort wurde eine großartige Basilika errichtet und in einem
ihrer Mosaiken auch er, mit anderen Märtyrern, abgebildet.
† am Freitag, dem 25. September 1936/11, wurde, im Tal
Carrión de Calatrava, Ciudad Real, erschossen,
der selige Bruder und Märtyrer Jesús Hita Miranda, 36 J., geboren in
Calahorra, Rioja; nach der Volksschule besuchte er zwei Jahre das
Kleine Priesterseminar, ging dann aber nach Escoriaza und bat bei den
Maristen um Aufnahme in ihre Genossenschaft; er absolvierte eine
Lehrerausbildung und wurde durch seine Profess Vollmitglied der
Kongregation der Maristen. In diese Zeit fällt eine schwere persönliche
Krise; er wäre gerne Priester in der Gemeinschaft der Maristen geworden
und es fehlte ihm keineswegs an Begabung; aber seine Vorgesetzten
lehnten es ab seinem Wunsch zu entsprechen, aus einem einfachen Grund,
er neigte nämlich bei Aufgeregtheit zum heftigen Stottern. Er fügte
sich im Gehorsam dem Verzicht. Seine Oberen sandten ihn als Erzieher in
mehrere ihrer Schulen, nach Suances, Santander, nach Escoriaza,
Gulpuzcoa, nach Vitoria, Ciudad Real, nach Jerez de la Frontera und
nach Madrid. An der Universität Zaragoza bestand er das Examen als
Lizentiat der Geschichtswissenschaften. Im Juni 1936 wurde er von den
Oberen eingeladen nach Ciudad Real, um einigen in Geschichte schwachen
Schülern Nachhilfeunterricht zu geben. Obwohl dort die politischen
Verhältnisse schon mehr als chaotisch waren, gehorchte Jesus der
Einladung und erklärte zugleich ausdrücklich seine Bereitschaft zum
Martyrium. Wenige Tage nach seiner Ankunft wurde die Schule
beschlagnahmt und die Ordensleute verstreut. In einer Pension bereitete
er sich mit einigen Mitbrüdern auf das Martyrium vor, in Gebet,
Betrachtung und Bußübung. Am 25. September wurde er verhaftet und
verabschiedete sich gefasst und lächelnd von den Pensionseigentümern.
Noch in derselben Nacht wurde er an der Friedhofsmauer von Carrión de
Calatrava, etwa 10 km außerhalb Ciudad Real, erschossen; zusammen mit
ihm vier Ordensleute, zwei Passionisten, ein Claretiner und ein
Diözesanpriester. Alle Leichen wurden in den nicht mehr benutzten
berüchtigten Schacht geworfen aus dem sie erst 24 Jahre später zu
ehrenvoller Bestattung herausgeholt wurden.
• Zusammen mit ihm wurden erschossen die seligen Passionisten Juan
Pedro, José Bengos Aranguren und Pablo Maria, Pedro Leoz y Portillo.
13. † am Freitag, dem 18.
September 1936, wurden in Pedrera bei Gandia, Valencia, zu Märtyrern,
• der selige Priester Fernando García Sendra, 31 J., Geistlicher von Sagra, und
• der selige Priester José Garcia Mas, 40 J., Seelsorger in Pego,
Siehe auch 29. Dezember, 11/117 - 118
14. † am selben Tag, dem 18. September
1936,wurden in Fuente de la Mantellina o Pucha d’Alt, im Gebiet
Montserrat, Valencia, zu Märtyrern
• der selige Priester Ambrosio Maria de Torrente,
Salvador Chuliá Ferrandis, 70 J., Drittordens-Kapuziner
• der selige Priester Valentin Maria de Torrente,
Viente Jaunzarás Gomez, 40 J., Drittordens-Kapuziner
• der selige Bruder Francisco Maria de Torrente,
Justo Lerma Martinez, 50 J., Drittordens-Kapuziner
• der selige Bruder Recardo Maria de Torrente,
José Lopez Mora, 62 J., Drittordens-Kapuziner
• der selige Bruder Modesto Maria de Torrente,
Vicente Gay Zarzo, 51 J., Drittordens-Kapuziner
Einzelheiten siehe 29. Dezember, 11/119 - 123
15. † am Freitag, dem 18. September 1942,
wurde im Konzentrationslager Dachau ermordet, der selige Priester und
Märtyrer Jozef Kut, 37 J., Priester der Diözese Poznan, Posen.
Siehe auch 28. Mai, 14/74
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln