Ökumenisches Heiligenlexikon

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19. September

1. † Nach der späteren Legende wurde am Mittwoch, dem 19. September 305, in Puteoli bei Neapel, der heilige Januarius, Türhüter, San Gennaro, Bischof von Benevent, mit mehreren Gefährten, in der diokletianischen Verfolgung zum Märtyrer. Einige Historiker setzen ihn gleich mit dem vom Konzil von Sardika, Sofia in Bulgarien, 343 bezeugten Bischof Januarius von Benevent, der aber Parteigänger des anti-arianischen Kaisers Konstans I. war, von dem die Kirche nicht verfolgt wurde. 432 hat Bischof Johannes I. von Neapel in den dortigen Capodimonte-Katakomben die Reliquien aufgefunden und seitdem gilt er als Patron von Neapel. 831 wurden diese Reliquien in seine Bischofsstadt Benevent überführt, wo, an einem anderen Tag, der Diakon Festus und der Lektor Desiderius (7. September, um 303/3) seit der diokletianischen Verfolgung als Märtyrer verehrt werden und es wurden diese als Märtyrer-Gefährten des Bischofs Januarius angesehen, obwohl auch die Orte des Martyriums, der Bischof von Benevent in Puteoli, die KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. in der Stadt Benevent, verschieden waren; es folgte 1154 die Translation ins Kloster Montevergine, aber 1497 wurde Januarius endgültig zurückgebracht nach Neapel und zwar in die Kathedrale, aus Dankbarkeit dafür, dass er in diesem Jahr die Stadt vor der Pest bewahrt hat. Schon über 100 Jahre früher, seit 1389, wurde am 19. September regelmäßig sein Blutwunder beobachtet, wenn das in einem Glasfläschchen befindliche Blut kurze Zeit aufwallt und flüssig wird. Erklären konnte dies bis heute niemand. 1631, 1698, 1767 und 1779 hat er Neapel vor den Lavamassen des ausgebrochenen Vesuv bewahrt. Gott ist wunderbar in seinen Heiligen. Auch auf der Reichenau werden Januarius-Reliquien seit dem Mittelalter verehrt und es sind dort zwei Hymnen zu seiner Ehren erhalten.

2. † an einem 19. September um 277, wurde in Synnada in Phrygien, heute Afjun Eski-Karahissar in der Türkei, der heilige Trophimus zum Märtyrer.

3. † an einem 19. September um 310, im Zusammenhang mit der diokletianischen Christenverfolgung, wurden in Palästina lebendig verbrannt, die heiligen Märtyrer Peleus und Nilus, Bischöfe aus Ägypten, der heilige Priester und Märtyrer Elias, und der heilig Märtyrer Patermuthius.

4. † am Dienstag, dem 19. September 461, entschlief in Tours, der heilige Bischof Eustochius, der Nachfolger des heiligen Brictius (13. November 444/3), von dem der heilige Geregor von Tours (17. November 597/7) berichtet.

5. † am Donnerstag, dem 19. September 580, entschlief im Kloster Segreste bei Langres, der heilige Priester und Abt Sequanus, Segonus, Saint Seine, der auf dem Familienbesitz als Eremit lebte und viele Schüler anzog, so dass er ein Kloster gründete und dessen erster Abt wurde; heute nennt sich der Ort nach ihm Saint Seine l’Abbaye.

6. † an einem 19. September im 6. Jahrhundert entschlief bei Bourges, im Aquitaine, der heilige Eremit Marianus, der sich von wilden Früchten und wildem Honig ernährt hat.

7. † am Montag, dem 19. September 645, entschlief in Metz, der heilige Bischof Gaugericus, Goericus, Goerich, Goeri, auch genannt Abbon der Erste, der Nachfolger des heiligen Arnulf (18. Juli 640/6), der dessen Leib voller Ehrfurcht aus der Abtei Rémiremont in seine Stadt Metz zurückgeholt hat. Am 13. Mai 641 weihte er an einem Tag zwei Freunde zu Bischöfen, den heiligen Eligius für Noyon (1. Dezember 660/7) und den heiligen Audoenus, Ouen, für Rouen (24. August 684/3).

8. † am Montag ,dem 19. September 690, entschlief in Canterbury, der heilige Bischof Theodor, geboren in Tarsus, der Geburtsstadt des hl. Paulus, der in Athen studierte und dort zum Mönchsleben bekehrt wurde, der in Rom seine theologischen Kenntnisse erweiterte, dort vom Papst Vitalianus (27. Januar 672/6) zum Erzbischof von Canterbury geweiht und dorthin ausgesandt wurde, obwohl er bereits fast 70 Jahre alt war, der dort kraftvoll und maßvoll seine Kirche geleitet hat.

9. † am Dienstag, dem 19. September 853, wurde in Cordoba enthauptet, die heilige Jungfrau und Märtyrin Pomposa; ihre Eltern stifteten mit das Kloster San Salvadore in Pinna Mellaria unweit Cordoba; sie folgte nach zwei Tagen ihrem Vorbild, der heiligen Märtyrin Columba (17. September 853/5).
Siehe auch 3. Juni, 9/34

10. † am Samstag, dem 19. September 957, entschlief in Freising, der heilige Bischof Lantbert, über den es keine Lebensbeschreibung gibt; er lebte in einer schwierigen Zeit, wegen der Ungarneinfälle und der innerdeutschen Erhebungen gegen Otto I.

11. † am Samstag, dem 19. September 1030, entschlief in Buonvicino, bei Cosenzo in Kalabrien, der heilige Anachoret und Abt Cyriacus, San Ciriaco, der als Jugendlicher schon als Anachoret gelebt hat, zuerst nahe Buonvicino in einer Felsgrotte, später im Kloster Santa Maria déi Padri, Maria von den Vätern, bei Trepidoni, wo er viele Jünger um sich versammelte. Er liegt begraben in der Abteikirche von Buonvicino und ist dort auch Stadtpatron.

12. † an einem 19. September um 1075, entschlief in Gap in der Provence, der heilige Bischof Arnulph, Saint Arnoux, der sich sehr für eine christliche Lebensführung eingesetzt hat.

13. † am Dienstag, dem 19. September 1290, entschlief in Barcelona, die selige Jungfrau Maria de Cervellón, die wegen ihres Vermögens reichlich Angebote zwecks Heirat erhielt, aber Christus als ihrem Bräutigam ihre Liebe und Treue schenkte; sie trat in den Mercedarierorden, Nuestra Señora de la Merced, zum Freikauf von christlichen Sklaven in Nordafrika, ein und wurde dort Oberin; war so wohltätig, dass sie den Beinamen Maria von der Unterstützung, del Soccorso, erhielt. Sie liegt begraben in der Mercedarierkirche in Barcelona.

14. † am Samstag, dem 19. September 1591, entschlief in Madrid, der heilige Priester Alfonso de Orozco, 90 J., geboren in Oropesa, bei Toledo. Während seiner Studien in Salamanca, wurde er von den Predigten des heiligen Tomas de Villanova (8. September 1555/9) so beeindruckt, dass er, wie dieser, in den Orden der Augustinereremiten eintrat. 1527 empfing er die Priesterweihe. Er wurde ein berühmter Prediger, 1554, als Prior in Valladolid, Hofprediger am dortigen Königshof und zog mit dem Hof 1561nach Madrid. Er war auch geistlicher Schriftsteller. In hohem Alter, nach einer reichen Ernte seines Lebens, gab er seine Seele dem Schöpfer zurück. Er wurde am 19. Mai 2002 heiliggesprochen.

15. † am Samstag, dem 19. September 1846, wurde in Sai-Nam-Tho bei Seoul enthauptet, der heilige Märtyrer Karollu Hyon Song-mun, 49 J., Katechist, der lange und gefährliche Reisen auf sich nahm, um für sein Land Missionare anzuwerben und, in der Verfolgung eingekerkert, seine gefangenen Mitchristen zum treuen Aushalten ermuntert hat.
Siehe auch 20. September, 1/72.

16. † am Sonntag, dem 19. September 1852, entschlief in Villefranche de Rouergue, die heilige Jungfrau Marie Guillemette Emilie de Rodat. Nach drei gescheiterten Versuchen, sich einer klösterlichen Gemeinschaft anzuschließen, schloss sie sich ihrer Großmutter an, die einen Kreis von frommen Frauen um sich geschart hatte, die nach der Kirchenverfolgung der Französischen Revolution, infolge der Auflösung der Klöster, sonst keine Gelegenheit zu einem frommen Gemeinschaftsleben hatten. 1815 begann sie auf ihrem Zimmer eine Art Mädchenschule, da es noch nicht wieder Ursulinenschulen gab. Der Zulauf wurde so groß, dass sie mehrmals umziehen musste. 1817 konnte sie das alte Kloster der Cordeliers, eines Zweiges der Franziskaner, übernehmen. 1819 gründete sie die Congrégation des Religieuses de la Sainte Famille, das Institut de la Sainte Famille de Villefranche, deren eine Gruppe sich der Mädchenerziehung, die andere der häuslichen Krankenpflege widmete. Über 20 Jahre litt sie unter innerer Unsicherheit, wurde aber gestützt durch ihre Mitschwestern; in ihren letzten Lebensjahren kehrte der Frieden wieder in ihre Seele ein und sie spürte wieder die Geborgenheit in Gott.

17. † am Samstag, dem 19. September 1936, wurde in Ciempozuelos bei Madrid ermordet, der selige Märtyrer Jacinto Hoynelos González, 22 J., Bruder im Orden des heiligen Juan de Dios.
Siehe auch 25. Juli, 17/44.

18. † am selben Tag wurde im Dorf Benifayo, Valencia, umgebracht, die selige Jungfrau und Märtyrin Francisca Cualladó Baixauli, 45 J., Modistin, Mitglied der Katholischen Aktion.
Siehe auch 29. Dezember, 11/124

19. † am selben Tag wurden in einem Außenbezirk von Madrid ermordet,
• die selige Jungfrau und Märtyrin Maria de Jesús, Maria de Incarnaciun, de la Yglesia y de Varo, Oberin im Kloster der Schulschwestern in Madrid
• die selige Jungfrau und Märtyrin Maria Dolores Aguilar-Mella y Díaz, 39 J., aus Montevideo
• und ihre Schwester, die selige Jungfrau und Märtyrin Consuela Aguiar-Mella y Diaz, 38 J., aus Montevideo,
Siehe auch 29. Dezember, 11/125 - 127

Metz: Goerich von Metz: 7
Lüttich: Albert von Leuven, Bischof von Lüttich: 24. November 1192/9


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 13.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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