Einführung Verzeichnis der Übersichten
1. Februar
1. † wohl an einem 1. Februar um 240, wurde zum Märtyrer in Samosata in Phrygien, der heilige Tryphon von Phrygien.
2. † am Donnerstag, dem 1. Februar 389, entschlief in Ravenna, der heilige Bischof Severus von Ravenna, der hart zu kämpfen hatte gegen die Arianer; 344 nahm er als Begleiter des päpstlichen Legaten an der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Sardika, Sofia, teil.
3. † an einem 1. Februar im 5. Jahrhundert, entschlief in Saint Paul Trois Châteaux, im Rhônetal, der heilige Bischof Paulus, von dem die Stadt ihren Namen hat. Er stammte aus Reims und leitete 40 Jahre lang mit Weisheit seine Diözese.
4. † am Mittwoch, dem 1. Februar 523, entschlief in Kildare,
unweit von Dublin, die heilige Äbtissin Brigida, Erhabene,
70 J. Von Kindheit an weihte sie ihr Leben ganz Christus und den Armen.
Als Jugendliche von vierzehn Jahren begann sie das klösterliche Leben
unter der Leitung des heiligen Einsiedlers Macaille (25. April, um 489)
in Croghan, der später erster Abtbischof von Croghan wurde, einem
Schüler des heiligen Mel (6. Februar, um 489). Der heilige Macaille
assistierte auch dem heiligen Mel, Bischof von Ardagh, der einer der 17
Kinder der Schwester des heiligen Patrick (17. März 461/1), namens
Darera, der von Patrick zum Bischof von Ardagh geweiht, dann gestorben
ist als Abtbischof von Longford. Brigida nahm aus Patricks Hand den
Schleier bei ihrer Ordensprofess, der Jungfrauenweihe. Sie suchte sich
eine einsame Gegend, Druim Criaidh, Lehm-Hügel,
in der Ebene Magh Life, und errichtete um 468 für sich eine
Einsiedlerhütte unter einer großen Eiche, Kill-Dara = Eichen-Zelle,
Kildare genannt. Durch ihr Vorbild angezogen entstand dort ein immer
größer wachsende Gemeinschaft von gleichgesinnten Jungfrauen und
Frauen. Ihre Freundschaft mit dem heiligen Patrick ist glaubwürdig
überliefert. Ob Brigida selbst die Klosterregel schrieb oder ob diese
auf den heiligen Patrick zurückgeht, ist nicht geklärt. Brigida
gründete zwei klösterliche Gemeinschaften, eine für Männer und eine für
Frauen. Schließlich wuchs aus ihrer Zelle und den Klöstern eine ganze
Stadt, Kildare, die damals auch Bischofssitz wurde. Der heilige Bischof
Conleth (3. Mai 519/5) war Einsiedler in einer Zelle in Alt-Connel,
deren Ruinen heute überbaut sind von Newbridge, wurde um 490 von
Brigida als Spiritual für ihre Klöster gewählt, daraufhin wurde er vom
heiligen Patrick zum ersten Abtbischof von Kildare geweiht.
Ihre Reliquien wurden wahrscheinlich erst 835, nachdem die Dänen Kildare
verwüstet hatten, übertragen nach Down-Patrick und neben der Grabstätte
des heiligen Patrick beigesetzt. Ihre erste Lebensbeschreibung, die
älteste erhaltene, ist nur sehr kurz und besteht in wenigen Versen
eines Hymnus vom heiligen Broccan-Cloen, Brogan, (17. September 650 /
-), dem Bischof von Rosstuire, Rossmore:
Ni bu Sanct Brigid suanach
Ni bu huarach im sheire Dé
Sech Ni chiuir ni cossend
Ind noéb dibad bethlath che.
Sankt Brigid brauchte keinen Schlaf,
nie war ihr die Gottesliebe unterbrochen.
Nicht nur dass sie nicht einkaufte, sie suchte nicht einmal
die Reichtümer dieser Welt, diese Heilige.
Ein erster lateinischer Hymnus ist erhalten vom heiligen Ultan (erster Abtbischof von Ardbraccan, † 4. 9. 657):
Christus in nostra insula
Que vocatur Hibernia
Ostensus est hominibus
Maximis mirabilibus
Que perfecit per felicem
Celestis vite virginem
Precellentem pro merito
Magno in mundi circulo.
Christus wurde auf unserer Insel
genannt Hibernia, Irland,
den Menschen bekannt gemacht
durch die großen Wunderzeichen,
die er vollbrachte durch die selige
Jungfrau in ihrer himmlischen Lebensführung,
berühmt ihrer Verdienste wegen
auf dem ganzen Erdkreis.
Eine zweite, lateinisch-metrische, Vita, über das Leben und vor allem Wirken der heiligen Brigida auf die folgenden Generationen, mit einer Beschreibung der großartigen Kathedrale von Kildare (die 835 von den Dänen zerstört worden ist) verfasste ein Mönch namens Cogitosus von Kildare, wohl um das Jahr 800; die Original-Handschrift liegt heute in Eichstätt. Darin kommen viele Wunder der Heiligen vor und es wird berichtet über ihre überragenden Führungsqualitäten. Nach Cogitosus waren jahrhunderte lang die beiden Klöster in Kildare mit ihrer Doppelführung, durch den Abtbischof und die Äbtissin gemeinsam, maßgebend für ganz Irland; die Äbtissin galt als eine Art Generaloberin für alle irischen Frauenklöster. Kildare hatte bald auch ein Scriptorium, eine Schreibschule, die berühmt wurde. Leider ist das damals öfter überschwänglich beschriebene Book of Kildare, ein Evangeliar, das dem erhaltenen Book of Kells noch weit überlegen gewesen sein soll, in den Wirren der englischen Reformation um 1535 verloren gegangen. Im Jahr 1185 wurden in Down-Patrick ihre Gebeine, die des heiligen Patrick und die des heiligen Columban (23. November 615/2) aufgefunden und im Dom beigesetzt. Schon im 8. Jahrhundert kamen Reliquien von ihr nach Honau im Elsass, von dort nach St. Peter in Straßburg. Von den iro-schottischen Wandermönchen wurde ihre Verehrung weit verbreitet. Als Heinrich VIII. in der Reformationszeit die Gräber zerstörte, wurde die Hauptreliquie nach Belèm bei Lissabon gebracht; sie wird dort in der Jesuitenkirche verehrt. Weitere Reliquien wurden nach Brügge geflüchtet. Im uralten Eicherscheid, heute Kapellengemeinde von Bad Münstereifel, ist sie Patronin, möglicherweise schon seit der Zeit des heiligen Willibrord (7. November 739/1). Eine alte kleine Kapelle wurde 1899/1901 ersetzt durch den heutigen Neubau an der, der alten gegenüberliegenden, Seite der Erft. In den Kapellenfenstern sind Szenen aus ihrem Leben dargestellt. 1995 wurden, zu der dorthin aus der ehemaligen Barbarakapelle übertragenen alten Barbaraglocke, zwei neue Glocken gegossen, eine zur Ehren der hl. Brigida: ST. BRIGIDA HEISSEN ICH / IN LEID UND NOT DA HELFEN ICH - mit einem Relief der Heiligen als Äbtissin. Eine Brigida-Reliquie hat der derzeitige Oberpfarrer Josef Scherer aus Straßburg erhalten. Auch in Prüm in der Salvatorkirche wird Brigida, besonders am 1. Februar, noch als Viehpatronin verehrt. Im Hauptaltar dort ist eine Figur, die sie darstellt, eine weitere befindet sich etwas rechts davon.
5. † an einem 1. Februar im 6. Jahrhundert entschlief in Aorta vor den Alpen, der heilige Priester Ursus.
6. † am Donnerstag, dem 1. Februar 602, wurde in Pur in der Auvergne, der heilige Bischof und Märtyrer Agrippanus, Saint Agrève, ein gebürtiger Spanier, Bischof von Puy, als er aus Rom in das Gebiet Vivarais zurückkehrte, von Straßenräubern, die noch Heiden waren ermordet, wie die Überlieferung berichtet.
7. † am Montag, dem 1. Februar 656, entschlief in Metz, der heilige König Sigisbert III., erst 25 Jahre alt, der die Abteien Stablo, Stavelot, und Malmedy und viele andere errichtet und dotiert hat und der großzügig Spenden für Kirchen und für die Armen gemacht hat. Er liegt begraben in der Martinskirche in Metz.
8. † am Freitag, dem 1. Februar 1163, entschlief in der Stadt Ciruelos in Neu-Kastilien, der heilige Abt Raimundo de Fitero bei Navarra, Zisterzienser, der Gründer des Orden militar de Caletrava, und ein hervorragender Vorkämpfer des Christentums gewesen ist.
9. † am selben Freitag, dem 1. Februar 1163, entschlief in Saint-Malo in der Bretagne, der heilige Bischof Jean de la Grille, gebürtiger Bretone, war er ein Mann von bewundernswerter Anspruchslosigkeit und Gerechtigkeit, der in Clairvaux ins Kloster eintrat und seine Gelübde in die Hände des heiligen Bernhard (20. August 1153/1) persönlich ablegte, mit dem er auch lebenslang verbunden blieb; dieser sandte ihn in seine bretonische Heimat, damit er dort die Klöster Buzay und Bégard gründete. Er wurde Bischof von Aleth, heute Saint Servan, ein Stadtteil von Saint-Malo, benannt nach dem ersten Bischof von Aleth, dem heiligen Maclovius, auch Machututs genannt (15. November um 640/5). Saint Jean verlegte den Bischofssitz von Aleth in das damals nahe Saint Malo, das inzwischen schon lange das alte Aleth in seine Stadtgrenzen aufgenommen hat. Er wurde vom heiligen Bernhard bezeichnet als Bischof der Armen, Freund der Armen und Freund der Armut. Seinen Beinamen de la Grille, vom Gitter, hat er bald nach seinem Tod erhalten, als sein Grab, zum Schutz vor allzu andenken-süchtigen Pilgern, durch ein Gittes gesichert wurde.
10. † am Samstag, dem 1. Februar 1220, entschlief in Paris, der selige Priester Reginald von Orléans, der in Paris Kirchenrecht studiert hatte und dort in diesem Fach Professor wurde. Anlässlich einer Romfahrt lernte er dort den heiligen Dominikus (6. August 1221/7) kennen, dessen Worte ihn ins Herz trafen; so trat er dem Predigerorden bei und veranlasste dann auch viele andere, durch das Beispiel seiner Tugenden und seine feurigen Reden angezogen, Dominikaner zu werden.
11. † am Freitag, dem 1. Februar 1247, entschlief in Castel Florentino in der Toskana, im Etruskerland, die heilige Jungfrau Viridiana, die ihr ganzes Leben, vom Mädchen- bis ins Greisenalter, als Reklusin gelebt hat. Der heilige Franziskus (4. Oktober 1226/1) hat sie 1221 aufgesucht und sie haben sich gegenseitig gestärkt in je ihrer Berufung.
12. † am Donnerstag, dem 1. Februar 1302, entschlief in Piglio, Monte Scalambra, Frosinone, im Latium, der selige Priester Andrea die Conti di Segni, Graf von Segni, 82 J., der auf alle weltlichen Vorteile verzichtet hat und Franziskaner geworden ist, weil er lieber in Demut und Schlichtheit Christus dienen wollte. Er war nahe verwandt mit vier Päpsten, mit Innozenz III., Gregor IX., Alexander IV. und Bonifatius VIII. Er ließ sich den Wunsch erfüllen, aus dem Kloster in Anagni versetzt zu werden in die Einsamkeit der Berge und eine Einsiedelei in Piglio beziehen zu dürfen, wo er dann sein ganzes Leben blieb. Er war hochintelligent und ein großer Theologe, er verfasste ein Büchlein De Partu Virginis, Über die Geburt von der Jungfrau, das leider verloren gegangen ist. Er war ein gesuchter Seelenführer und auch Wundertäter und Exorzist. Papst Bonifatius VIII. wollte ihn 1295 zum Kardinal ernennen, er aber lehnte die Würde und den Umzug nach Rom ab und blieb lieber in seiner Grotte, insgesamt 62 Jahre lang. Er liegt in der nahen Minoritenkiche San Lorenzo begraben, die im 2. Weltkrieg schwer zerstört wurde; am 8. Februar 1945 wurden seine Reliquien erhoben, untersucht und wieder verschlossen.
13. † am Mittwoch, dem 1. Februar 1612, wurden
in Dublin gehenkt, der selige Bischof und Märtyrer Connor O'Devany,
Bischof von Down und Connor aus dem Minoritenorden, und der selige
Priester und Märtyrer Patrick O’Lougham, die unter König James I. wegen
ihres katholischen Glaubens verurteilt und hingerichtet worden sind.
Siehe auch 20. Juni, 5 - 6 /
20. Juni, 11 - 12
14. † am Mittwoch, dem 1. Februar 1645, wurde
in London-Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der heilige
Priester un Märtyrer Henry Morse, 49 J., Mitglied der Gesellschaft
Jesu, der mehrmals verhaftet und zweimal in die Verbannung geschickt,
schließlich unter König Charles I. wegen seiner Priester-Seins
eingekerkert, unmittelbar nach der letzten von ihm gefeierten heiligen
Messe, zur Hinrichtung nach Tyburn hinausgeschafft worden ist.
Siehe auch 4. Mai, 6/33
15. † am Samstag, dem 1. Februar 1794, in der
Französischen Revolution, wurden, bei der 7. Erschießung in Avrillé,
163 Frauen, verurteilt vom Militärgericht, trotz des Protestes des
Zivilgerichts, erschossen, von diesen wurden 47 als Märtyrinnen
seliggesprochen, von Papst Johannes-Paul II. am 19. Februar 1984, als
der Papst 99 Märtyrer von Angers zur Ehre der Altäre erhob.
Siehe auch 2. Januar, 14/16 - 62
Der Einfachheit halber seien sie hier mit der Nummer vom quasi
gemeinsamen Gedächtnis vom 2. Januar/14 aufgeführt.
• 16.- die selige Märtyrin Marie-Anne Vaillot, 57 J., Ordensschwester
• 17.- die selige Märtyrin Odile Baumgarten, 43 J., Ordensschwester
• 18.- die selige Märtyrin Perrine-Charlotte Phélippeaux, 43 J.,
Familienmutter, und ihre drei Töchter
• 19.- die selige Märtyrin Perrine Sailland d’Epinatz, 25 J.
• 20.- die selige Märtyrin Jeanne Sailland d’Epinatz, 24 J.
• 21.- die selige Märtyrin Madelaine Sailland d’Epinatz, 23 J., und
deren Dienerin
• 22.- die selige Märtyrin Françoise Bonneau, 33 J.
• 23.- die selige Märtyrin Louise-Olympe Rallier de la Tertinière, 60
J., und ihre Tochter
• 24.- die selige Märtyrin Louise-Aimée Déan de Luignié, 37 J.
• 25.- die selige Märtyrin Gabrielle Androuin, 38 J.,
und ihre beiden Schwestern
• 26.- die selige Märtyrin Suzanne Androin, 36 J.
• 27.- die selige Märtyrin Perine Androuin, 32 J.
• 28.- die selige Märtyrin Marie Grillard, 40 J., und ihre Halbschwester
• 29.- die selige Märtyrin Renée Grillard, 28 J.
• 30.- die selige Märtyrin Marie-Anne Pichery, Schwester der seligen
Monique Pichery (12)
• 31.- die selige Märtyrin Charlotte Davy, 33 J.
• 32.- die selige Märtyrin Jeanne Fouchard, 44 J.
• 33.- die selige Märtyrin Renée Martin, 42 J.,
• 34.- die selige Märtyrin Jeanne Bourrigault, 35 J.
• 35.- die selige Märtyrin Victoire Bauduceau, 48 J.
• 36.- die selige Märtyrin Perrine Besson, 51 J.
• 37.- die selige Märtyrin Madelaine Blond, 30 J.
• 38.- die selige Märtyrin Simone Chauvigné, 68 J.
• 39.- die selige Märtyrin Renée Valin, 35 J.
• 40.- die selige Märtyrin Marie Cassin, 44 J.
• 41.- die selige Märtyrin Catherine Cottanceau, 60 J.
• 42.- die selige Märtyrin Marie Fausseuse, 53 J.
• 43.- die selige Märtyrin Marie Rouault, 49 J.,
• 44.- die selige Märtyrin Françoise Bellanger, 58 J.
• 45.- die selige Märtyrin Marie Lenné, 64 J.
• 46.- die selige Märtyrin Françiose Pagis, 62 J.
• 47.- die selige Märtyrin Marie-Jeanne Chauvigne, 39 J.
• 48.- die selige Märtyrin Marie Gallard, 54 J.
• 49.- die selige Märtyrin Marie Leroy, 38 J.
• 50.- die selige Märtyrin Marie Leroy, 24 J.
• 51.- die selige Märtyrin Rose Quenion, 28 J.
• 52.- die selige Märtyrin Anne Hamard, 51 J.
• 53.- die selige Märtyrin Jeanne Gruget, 63 J.,
• 54.- die selige Märtyrin Renée Cailleau, 42 J.
• 55.- die selige Märtyrin Perrine Ledoyen, 29 J.
• 56.- die selige Märtyrin Marguerite Rivière, 37 J.
• 57.- die selige Märtyrin Anne-Françoise de Villeneuve, 52 J.
• 58.- die selige Märtyrin Marie Gasnier, 38 .J
• 59.- die selige Märtyrin Perrine Grille, 50 J.
• 60.- die selige Märtyrin Françoise Michau, 28 J.
• 61.- die selige Märtyrin Jacquine Monnier, 68 J.
• 62.- die selige Märtyrin Madelaine Perrotin, 50 J.
Einzelheiten über diese seligen Märtyrinnen siehe zum 2. Januar/14
unter den auch hier angegebenen Ziffern.
16. † am Samstag, dem 1. Februar 1840, wurden in Seoul, Korea,
enthauptet,
• der heilige Märtyrer Paolo Hong Yong-ju, 38 J., Katechist
• der heilige Märtyrer Yohan Yi Mun-u, 30 J., Witwer, ein Helfer der
Armen, der die toten Märtyrer begrub,
• die heilige Märtyrin Barubara Ch’oe Yong-i, 21 J., die ihren Eltern
und dem Ehemann, die auch Märtyrer waren, nachgefolgt ist. Siehe auch
20. September, 1/67 - 69
17. † am Mittwoch, dem 1. Februar 1888, entschlief in Turin, die selige Jungfrau Anna, Giovanna Francesca della Visitazione, Michelotti, 44 J., geboren in Annecy, das damals dem Königreich Sardinien gehörte; ihren Vater verlor sie, als sie 5 Jahre alt war. Sie besuchte in ihrer Geburtsstadt oft die Gründung und das Grab des heiligen Franz von Sales (28. Dezember 1622/5) und der heiligen Johanna Franziska Frémiot de Chantal (13. Dezember 1641/9), die Kirche von der Heimsuchung, della Visitazione. Sie studierte in Lyon bei den Borromäerinnen und ihre Pläne, bei diesen einzutreten scheiterten. 1863, nach dem Tod ihrer Mutter und ihres Bruders nun ganz ohne Angehörige, trat sie in Lyon bei den Kleinen Dienerinnen ein, aber diese Gemeinschaft löste sich 1871 auf. Nach kurzer Rückkehr in ihren Geburtsort Annecy und in die Heimat ihres Vaters nach Almese in Italien, ließ sie sich nieder in Turin. Mit der Hilfe einiger Priester gründete sie 1874 das Istituto Religioso delle Piccole Serve del Sacro Cuore de Gesù per gli ammalati poveri, Kleine Dienerinnen vom Heiligsten Herzen Jesu für arme Kranke. Am 8. August 1875 erhielt sie die erzbischöfliche Approbation und am 2. Oktober 1875 legte sie mit ihren ersten Mitschwestern die Gelübde ab, mit dem zusätzlichen vierten Gelübde, armen Kranken gratis zu helfen. Bald breitete sich die Gemeinschaft aus, vor allem auch auf Madagaskar.
18. † am Donnerstag, dem 1. Februar 1923, entschlief in Cùcuta in Kolumbien, der selige Priester Luigi Variara, 48 J., geboren in Viarigi, Asti, Italien. Als 12-Jähriger wurde er von seinem Vater zum heiligen Don Bosco (31. Januar 1888/1) nach Valdocco gebracht, der in den letzten Monaten seines Lebens noch einen tiefen Eindruck auf den Jungen machte. 16-jährig trat er bei den Salesianern Don Boscos ein und durfte schon im Jahr danach seine ewigen Gelübde ablegen in die Hände des 1.Nachfolgers Don Boscos, des seligen Michele Rua (6. April 1910/13). Schon in seiner Studienzeit, 1894, wurde er ausgesandt in die Mission nach Kolumbien, in das große Lazarett in Agua de Dios, in dem unter den etwa 2.000 Patienten etwa 800 Aussätzige waren. Frater Luigi spielte die Orgel in der Kapelle und gründete unter den Aussätzigen ein Blechbläser-Orchester. Am 24. April 1898 empfing er die Priesterweihe und erwies sich bald als viel gesuchter Beichtvater. Eine Gemeinschaft Marientöchter und eine von Don Luigi 1905 neu gegründete Töchter der Heiligsten Herzen Jesu und Mariens, nahmen auch als Vollmitglieder Aussätzige auf, was sonst eigentlich nirgendwo der Fall war; letztere besteht noch heute in etwa 10 Ländern, hat aber eine relativ kleine Zahl von etwas über 400 Mitgliedern. Nach 10 Jahren beglückender Arbeit folgten 18 Jahre. Er wurde von Agua di Dios weg versetzt, von einem Kloster ins nächste und weiter, so dass der Gehorsam manchmal schwer war. Hinzu kamen gesundheitliche Probleme; auf ärztlichen Rat wurde er versetzt nach Cùcuta, wo er bald nach Ankunft starb. 1932 wurden seine sterblichen Überreste übertragen in die Kapelle seiner Marientöchter in sein geliebtes Agua di Dios. Er wurde am 14. April 2002 seliggesprochen.
Straßburg: Brigida: 4
Metz: Sigisbert: 7
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln
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