Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

1. September

1. † Gedenktag des heiligen Josua, יהושׁע, der HERR ist das Heil, ben Nun aus dem Stamm Ephraim (4. Mos 13, 8). Er war Kundschafter des Heiligen Landes für seinen Stamm (4. Mos 13, 8; 14, 6; 26, 65), war Diener des Herrn (5. Mos 31, 14 - 15. 23) und Diener des Mose von Jugend auf (2. Mos 33, 11; 4. Mos 11, 28), der, als Mose ihm die Hände aufgelegt hatte, erfüllt worden ist vom Geist der Weisheit (5. Mos 34, 9) und der, nach Moses Tod, das Volk Israel durch das Flussbett des Jordan auf wunderbare Weise in das Land der Verheißung hineingeführt hat (Jos 1, 10 - 11; 3, 7 - 17) Er erhielt den Ort Timnath-Serach im Gebiet Ephraim (Jos 19, 49 - 50), wo er auch begraben wurde (Jos 24, 29 - 30; Ri 2, 9). Er gilt als Vorbild Jesu, Joschua, des Christus, der sein Volk durch die Taufe ins Land der Verheißung einführt (Mt 28, 16 - 20), unter Mitwirkung der Zwölf (Jos 3, 12; 4, 1 - 5. 20; Mt 19, 28; Mk 16, 14 - 16; Lk 22, 30).

2. † an einem 1. September um das Jahr 286 entschlief in Reims, der heilige Bischof Sixtus, der erste mit Namen überlieferte Bischof dieser Stadt; mit ihm wird genannt ein etwa derselben Zeit zuzurechnender Bischof Sinicus von Reims.

3. † an einem 1. September im 4. Jhdt, entschlief in Capua an der Via Aquaria in der Campagna, der heilige Märtyrer Priscus.

4. † an einem 1. September im 4. Jahrhundert, entschlief in Todi in Umbrien, der heilige Bischof Terentianus.

5. † an einem 1. September im 4. oder 3. Jahrhundert, entschlief in Acqs, Dax, Xaintes, Auch, in Aquitanien, der heilige Bischof Vincentius, Saint Vincent de Sentes, der als erster Bischof und als Märtyrer gilt.

6. † an einem 1. September im 4. Jahrhundert, entschlief in Zurzach am Rhein im Kanton Zürich, die heilige Jungfrau Verena. Über ihrem Grab entstand die nach ihr benannte Kirche. Bei Solothurn wird in der Verenaschlucht ihre Einsiedelei verehrt, in der 1948 noch ein vom Kanton unterstützter Einsiedler lebte.

7. † am Samstag, dem 1. September 490, entschlief in Le Mans, der heilige Bischof Victorius, Saint Victeur, über den der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7) berichtet.

8. † an einem 1. September um 570, entschlief bei Aquino im Latium, der heilige Bischof Constantius, dessen prophetische Begabung der heilige Papst Gregor der Große (12. März 604/6) rühmt.

9. † an einem 1. September um 720 (um 600 ?), entschlief in Nîmes bei Narbonne, der heilige Einsiedler und Abt Aegidius, Saint Gilles, nach dessen Namen die Stadt Saint Gilles du Gard benannt ist, die später sich zu Flavigny ausgewachsen hat, wo er, nach der Überlieferung, aus seiner griechischen Heimat gekommen, im Wald gelebt hat, später ein Kloster gegründet und schließlich seinen sterblichen Lebenslauf vollendet hat.

10. † am Donnerstag, dem 1. September 623, entschlief in Sens, in der Bourgogne von Morvan, der heilige Erzbischof Lupus, Saint Leu, Saint Loup, 50 J., geboren in Orléans, mit dem merowingischen Herrscherhaus verwandt durch seine Mutter, die heilige Austregildis (-). Er hatte zwei Onkel, die Bischöfe waren, der eine von Orléans, der andere von Auxerre. Er wurde Priester. 609 starb der Erzbischof Artème von Sens und das Volk wählte Leu zum Nachfolger. 614 nahm er teil an der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Paris. Der Abt von Saint Rémi in Reims, Madegesil, war eifersüchtig auf ihn und intrigierte gegen ihn am Hof Chlothars II.; der König zog ihn zur Verantwortung und er erklärte, dass das Volk mit Recht erwarten darf, dass seine Priester Gott und dem König mehr gehorchen, als einem einfachen Fürsten. Chlothar schickte Leu ins Exil nach Ansenne an der Somme, ein noch heidnisches Gebiet; Leu nutzte die Gelegenheit, dort den wahren Glauben zu verbreiten; aber schon im Jahr darauf konnte er nach Sens zurückkehren. Als großer Verehrer der heiligen Columba (31. Dezember/3) förderte er ihr Kloster in Sens und ließ sich, nach seinem Tod in der Klosterkirche Sainte-Colombe begraben. Nach ihm sind viele Kirchen im nördlichen und östlichen Frankreich Saint-Loup genannt. Im Todesjahr des heiligen Lupus wurde der heilige Kunibert (12. November 663/6) Erzbischof von Köln. Er brachte die Verehrung der heiligen Columba mit nach Köln, zuerst in den Dom, in dem er einen Columba-Altar aufstellen ließ, dann an die Dom-Filialpfarrei Sankt Columba, deren erste Pfarrer sonntags noch an ihrem Altar im Dom zelebrieren mussten. Durch Namensverwechslung mit dem anderen heiligen Lupus von Troyes, (29. Juli/6) ist in Köln der 29. Juli bis 1913 anstelle des 1. September als Lupus-Tag gefeiert worden.

11. † am Freitag, dem 1. September 1262, entschlief in Venedig, die selige Jungfrau Juliane von Collalto, Äbtissin aus dem Orden des heiligen Benedikt.

12. † am Mittwoch, dem 1. September 1367, entschlief in Florenz, die selige Jungfrau Johanna, Giovanna Soderini, aus dem Dritten Orden der Dienerinnen Mariae, der Servitinnen, berühmt wegen ihres Gebetslebens und ihrer Anspruchslosigkeit.

13. † am Dienstag, dem 1. September 1936, wurden in Boadilla del Monte, bei Madrid, für Christus ermordet,
die seligen Märtyrer Cristino, Miguel Roca Huguet, ein Priester, und elf Gefährten, die, alle aus dem Orden des heiligen Johannes von Gott, Juan de Dios aus dem Kloster Carabanchel Alto, bei Madrid, während des Wütens des Bürgerkrieges, aus Hass gegen die Religion zugrundegerichtet worden sind.
• 1. der selige Priester und Märtyrer Cristino (Miguel) Roca Huguet, 37 J., Rektor der örtlichen Schule
• 2. der selige Märtyrer, Bruder Proceso, Joaquin Ruiz Cascales, 48 J., Superior des Klosters
• 3. der selige Märtyrer, Bruder Eutimio, Nicolas Aramendia Garcia, 57 J., stellvertretender Oberer
• 4. der selige Märtyrer, Bruder Canuto, José Franco Gómez, 65 J.
• 5. der selige Märtyrer, Bruder Dositeo, Guilliermo Rubio Alonso, 67 J.
• 6. der selige Märtyrer, Bruder Cesáreo, Mariano Niño Pérez, 58 J.
• 7. der selige Märtyrer, Bruder Benjamin, Alejandro Cobos Celada, 49 J.
• 8. der selige Märtyrer, Bruder Carmelo, Isidoro Gil Arano, 57 J.
• 9. der selige Märtyrer, Bruder Cosme, Simon Brun Arará, 41 J.
• 10. der selige Märtyrer, Bruder Cecili, Enrique López y López, 35 J.
• 11. der selige Märtyrer, Bruder Rufino, Crescentio Lasheras Aizcorbe, 36 J.
• 12. der selige Märtyrer, Bruder Faustino, Antonio Villanueva Igual, 23 J.
Siehe auch 25. Juli, 17/31 - 42

14. † am Dienstag, dem 1. September 1936, wurde in der Stadt Paterna im Gebiet Valencia ermordet, der selige Priester und Märtyrer Alfonso Sebastiá Viñals, 26 J., der als Direktor der Schule für Sozialausbildung in Valencia in der Verfolgung gegen den Glauben die glorreiche Siegeskrone erlangt hat.
Siehe auch 29. Dezember, 11/97

15. † am selben Tag, wurden in Barcelona umgebracht, die seligen Blutzeugen Christi des Königs
• der selige Priester und Märtyrer Pedro Rivera Rivera, 24 J., aus dem Orden der Minderbrüder-Conventualen,
• die selige Jungfrau und Märtyrin Maria del Carmen, vom Berge Karmel, Moreno Benítez, 51 J., Salesianerin von der Immerwährenden Hilfe, Direktorin der Klosterschule in Valverde del Camino
• die selige Jungfrau und Märtyrin Maria von der Zuflucht, Carbonell Muñoz, 43 J., die in derselben Verfolgung, dem Leiden des Bräutigams Christus gleich gestaltet, zur Frucht des ewigen Friedens gelangt sind.
Siehe auch 29. Dezember, 11/98 - 100

Freiburg: Pelagius: 28. August/3
Freiburg und Basel: Verena: 6
Graz: Ägidius: 8
Görlitz: Bronislawa: 29. August/9


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 11.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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