Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

21. März

1. † wohl an einem 21. März im 4. Jahrhundert, entschlief in der ägyptischen Wüste der heilige Anachoret Serapion. Er war ein großer Freund des heiligen Athanasius (2. Mai 373/1), überzeugter Gegner des Arianismus und großer Liturgie; 1899 wurde das Euchologion, ein koptisches Sakramentar, das nach ihm benannt ist, aufgefunden.

2. † am Heiligen Karfreitag, dem 21. März 357, wurden in Alexandria viele orthodoxe Christen zu heiligen Märtyrern, als, unter Kaiser Constantius und dem Praefekten Philagrios, Arianer und Heiden gemeinsam die Kirchen stürmten und die zum Gottesdienst versammelten Christen erschlugen.

3. † am Freitag, dem 21. März 480, entschlief im Kloster Lauconne, der heilige Abt Lupicinus, der dort auch Klostergründer war, der, zusammen mit seinem Bruder Romanus (28. Februar 460/2), im Juragebirge, heute teils in Frankreich, teils in der Schweiz, mehrere Klöster gegründet hat.
Siehe zu Romanus

4. † am Freitag, dem 21. März 542, entschlief in Irland, der heilige Abt Endeus, der auf der Inselgruppe Aran, das sind drei Inseln, eine davon Aran Mor, InishMore, ein so berühmtes Kloster gegründet hat, dass, wegen dessen Berühmtheit, diese Insel Insel der Heiligen genannt wurde, ein Ehrentitel, der später auf die ganze Insel Irland übergegangen ist. Der heilige Brendan (16. Mai 577 oder 583/7) war sein Schüler.

5. † am Donnerstag, dem 21. März 547, entschlief in seinem Kloster Montecassino, Monte Casini, der heilige Abt und Ordensgründer Benedikt, der Patron Europas. Sein Gedenktag ist der 11. Juli/1.
Benedikt, ברוך Baruch, Gesegneter, der Vater des abendländischen Mönchtums und Gründer des nach ihm genannten Benediktinerordens, wurde um 480 in Nursia, Norcia bei Perugia geboren. Als Student in Rom widerte ihn das dort herrschende sittenlose und sinnlose Leben an. Er zog sich zurück in die Einsamkeit einer Grotte bei Subiaco. Nach drei Jahren wurde sein Dortsein bekannt und es schlossen sich ihm Gleichgesinnte an. So gründete Benedikt zwölf kleine Klöster in der Nähe seiner Grotte. Um 529 übersiedelte er mit vielen Mönchen nach Montecassino und baute mit ihnen das Kloster auf. Dort schrieb er auch seine Klosterregel. Seine Zwillings-Schwester, die heilige Scholastika (10. Februar 547/1), die ihm in die Einsamkeit nach Subiaco gefolgt war, gründete dort das Frauenkloster, das die Wiege aller Benediktinerinnenklöster wurde. Später war sie Äbtissin in der Nähe von Montecassino. Die beiden Geschwister blieben in herzlicher Verbundenheit miteinander. Drei Tage vor Scholastikas Tod trafen sie sich zu einem langen geistlichen Gespräch, das die ganze Nacht durch andauerte, da - auf Gebet und Tränen der Schwester hin - ein Unwetter den Abschied unmöglich gemacht hatte. Benedikt schaute in Scholastikas Todesstunde ihre Seele wie eine Taube zum Himmel entschweben (Gregor der Große, Dialog. II 33). Er ordnete an, dass sie in dem Grab beigesetzt wurde, das er für sichselber bestimmt hatte. Der heilige Benedikt starb in Montecassino am 21.März um 547. Das Kloster wurde schon 577 von den Langobarden zerstört. Die zum Papst geflüchteten Mönche erhielten im päpstlichen Lateranpalast eine neue Heimat und bauten auf diesem Gelände ihr Kloster, mit dem chiostro - Innenhof mit Kreuzgang. - Am 11. Juli 673 wurden die Gebeine des heiligen Benedikt und der heiligen Scholastika von Montecassino aus den Ruinen der Klosterkirche, nach der Zerstörung durch die Langobarden, vom heiligen Abt Mommolus (8. August 678/7) übertragen in die Klosterkirche von Fleury an der Loire im Bistum Orléans, teilweise von dort dann nach Le Mans. Nach dem Wiederaufbau von Montecassino holten sich die Mönche am 4. Dezember um 750 die Reliquien wieder ins Mutterkloster zurück. Nach der Überlieferung hatte zehn Jahre vorher, also 740, der heilige Benediktiner-Erzbischof Bonifatius (6. Juni 754 / 1) in Bayern das Benediktinerkloster Benediktbeuren gegründet und dort eine Armreliquie des heiligen Benedikt, deren Schenkung auf Karl den Großen zurückgeführt wurde, als Gründungsgeschenk übergeben; diese wird dort noch heute hoch verehrt. Beim Wiederaufbau des 1944 zerbombten Klosters Monte Cassino wurde das Grab mit den Gebeinen wieder aufgefunden.

6. † am Montag, dem 21. März 824, entschlief in Konstantinopel, der heilige Mönch und Märtyrer Jakobos Confessor, Ομολογος, der Bekenner, der die Verehrung der heiligen Ikonen unerschütterlich verteidigt hat und dafür zum Märtyrer geworden ist.

7. † am Mittwoch, dem 21. März 1145, entschlief in Valence bei Vienne, der heilige Bischof Joannes, Jean, ein Mitschüler des heiligen Bernhard (20. August 1153/1), ein Zisterzienser, der Abt von Bonnevaux bei Vienne war, dann zum Bischof von Valence gewählt und geweiht worden ist. Er hatte viele Widerstände zu überwinden und hat Bauern, Armen und Händlern, die ihr Geld verloren hatten, mit großzügiger Liebe geholfen.

8. † am Mittwoch, dem 21. März 1487, entschlief in seiner Einsiedelei im Ranft, der heilige Familienvater und Einsiedler Niklaus von Flüe, Bruder Klaus, in der Pfarrei Sachseln in Unterwalden, Schweiz, 70 J., der schon als Junge mit besonderen Gnadengaben begabt war; nach einem Versuch, sich als Reisläufer als Söldner anzubieten, blieb er in seinem Haus im Flüeli; nach seiner Erfahrung mit einem meineidigen Kollegen gab er sein Amt als Ratsmitglied in der Gemeinde ab. Er heiratete Dorothea Wyss und hatte mit ihr zehn Kinder, fünf Jungen und fünf Mädchen. 50-jährig erbat er von seiner Frau und den größeren Kindern die Erlaubnis, sie um Gottes Willen zu verlassen; als er deren Einwilligung hatte, am 16. Oktober 1467, verabschiedete er sich von seiner Familie. Seine quasi Pilgerreise führte nicht weit, vor Liestal kehrte er um, übernachtete in einem Stall in der Nähe seines Hauses, ging auf eine teils noch bewaldete Alm oberhalb Melchtal und wurde dort nach einigen Tagen von Jägern entdeckt. Aufgrund einer Vision kehrte er in die Nähe seines Hauses ins Ranfttal zurück und erbaute sich dort eine Klause mit angebauter kleiner Kapelle. Er aß und trank nichts mehr und lebte nur von der heiligen Kommunion, die sein Freund und Beichtvater ihm, wenn er in der Kapelle das heilige Messopfer zelebrierte, reichte. Die Wahrhaftigkeit seiner Persönlichkeit, die Echtheit seines Fastens, die Lauterkeit seines christlichen Lebens, wurde Tag und Nacht geprüft, von Neugierigen, die ihn beobachteten und bewachten, durch die bürgerlichen und die kirchlichen Behörden. Da alles soweit in Ordnung befunden wurde, ordnete der zuständige Bischof von Konstanz an, dass seine Kapelle 1469 eingeweiht werden durfte. Tag und Nacht empfing er mit großer Geduld und herber Herzlichkeit Ratsuchende, meist kleine Leute, selten bekanntere Menschen; jeder ging gut beraten und getröstet von ihm weg. Politisch bedeutsam war, dass er 1471 seine Eidgenossenschaft gegen die Eroberung durch den Burgunderkönig Karl rettete und hochbedeutsam war, dass er 1481, nur durch seinen Rat, dessen Einzelheiten nie veröffentlicht wurden, einen drohenden Bürgerkrieg in letzter Sekunde, mitten in der Nacht, verhindert hat (Stanser Verkommnis). Begraben wurde Bruder Klaus hinter Pfarrkirche Sachseln, seine Reliquien befinden sich, seit seiner Heiligsprechung, in einem gläsernen Schrein und in einer Bronzefassung, im Hochaltar der Pfarrkirche. Seine Verehrung hat nie aufgehört und war nie unterbrochen, er gilt als Patron der Schweiz. Seine Seligsprechung war 1648/49, seine Heiligsprechung durch Papst Pius XII. am 15. Mai 1947. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 14. Juni 1984 auf seiner Pilgerreise in die Schweiz besucht.

9. † am Donnerstag, dem 21. März 1591, wurden in Dorchester gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
• der selige Priester und Märtyrer Thomas Pilchard, Pilcher, 34 J., geboren in Sussex, der in Reims die Priesterweihe empfangen hat und 1583 als home-missioner nach England zurückkam. Nach seiner Ausweisung 1585, kam er insgeheim wieder zurück. Als er wieder aufgegriffen wurde, ereilte ihn das Todesurteil und dessen grausame Vollstreckung.
• der selige Märtyrer William Pike, Pikes, war ein Schreiner, der offen seine Papsttreue und Ablehnung der Suprematsakte bekannte, darum verhaftet und verurteilt wurde. Damals regierte noch die Königin Elizabeth I.. Als Hinrichtungsort ist Dorchester bekannt, nicht aber der genaue Tag; darum ist er am heutigen Gedenktag von Thomas mit genannt.
Siehe auch 12. Februar, 7/40 - 41

10. † am Freitag, dem 21. März 1608, wurde in York gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der selige Priester und Märtyrer Mathew Flathers, 48 J., gebürtig aus Yorkshire, ging er nach Douai zum Studium, hat 1606 in Arras die Priesterweihe empfangen und ist sofort nach England zurückgekehrt, wurde aber sofort verhaftet und ausgewiesen; insgeheim zurückgekehrt wurde er erkannt, verhaftet, vor Gericht gestellt, unter König James I. wie ein Hochverräter verurteilt und hingerichtet.
Siehe auch 12. Februar, 7/72

11. † wohl am Dienstag, dem 21. März 1815, das genaue Datum ist nicht bekannt (es war aber im Frühling 1815, daher wählt das Martyrologium Romanum 2001 und 2004 den Tag des Frühlingsanfangs), wurde in seiner Haft in Chengdu, Provinz Sichuan, zugrundegerichtet, der heilige Priester und Märtyrer Augustinus, Siding Zhao Rong, etwa 69 J. Er war einer der Soldaten gewesen, die den heiligen Missionar und Märtyrer Jean-Gabriel-Taurin Dufresse (14. September 1815/10) im Jahr 1785 auf dem Gefangenenmarsch von Chengdu nach Peking, Beijing, begleitet und bewacht hatte, bevor er ausgewiesen worden war. Durch das Vorbild wurde dieses Vorbild wurde er Taufschüler, Christ und sogar Priester des Apostolischen Vikariats Sichuan, in dem Dufresse inzwischen Apostolischer Vikar geworden war. In der neuen Verfolgung wurde er aufgegriffen, eingekerkert und gefoltert, schließlich wurde er so krank, dass er unter im Gefängnis zugrundeging.
Siehe auch 9. Juli, 1/9

12. † am Sonntag, dem 21. März 1858, entschlief in Ronco Scrivia, Ligurien, die heilige Benedetta Cambiagio Frassinello, 66 J., geboren in Langasco bei Genua, aufgewachsen in Pavia, die zwar als 20-Jährige sich stark zum Gebetsleben hingezogen fühlte, aber 24-jährig trotzdem die Ehe geschlossen hat, mit Giovanni Battista Frassinello. Nachdem sie neun Jahre lang miteinander als Bruder und Schwester gelebt hatten, trat Giovanni Battista bei den Somaschermönchen ein und sie bei den Ursulinen in Capriolo. Nach einem Jahr musste sie aus gesundheitlichen Gründen wieder nach Hause in Pavia zurückkehren. Ihre ganze Kraft widmete sie dem Sorgen für arme und verstoßene Mädchen; der Bischof riet ihr auch zu diesem Dienen. Da sie ohne Hilfe nicht zurechtkam, rief der Bischof ihren Mann aus dem Noviziat seines Klosters zurück nach Hause, der aber legte in seine Hände das Privatgelübde der Keuschheit ab. Ihre Erziehungsarbeit war in Pavia und der ganzen Provinz so bahnbrechend, dass die regionale österreichische Regierung ihr den Ehrentitel Promotrice della Pubblica Istruzione, Förderin der Öffentlichen Erziehung, zuerkannte. Mit dem Bekannt werden erlebte sie auch, dass zu ihr Helferinnen kamen, die, gleichgesinnt, sich ganz der christlichen Erziehung widmeten. 1838 übergab sie ihr Werk dem Bischof von Pavia, verließ ihren Mann wieder, zog mit fünf Gleichgesinnten nach Ronco Scrivia und gründete dort eine Volksschule für Mädchen und zugleich das Istituto delle Suore Benedittine della Providenza, Benediktinerinnen, Vorsehungsschwestern, für die sie die Regel und die Constitutiones schrieb. 1851 kehrte sie wieder nach Pavia zurück und gründete dort ein Haus ihrer Gemeinschaft. Heimgegangen ist sie an dem von ihr vorausgesagten Tag in ihrem Mutterhaus. Papst Johannes-Paul II. hat sie am 10. Mai 1987 selig- und am 19. Mai 2002 heiliggesprochen.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.