Einführung Verzeichnis der Übersichten
22. Juli
1. † Gedenktag der heiligen Maria Magdalena,
Maria von Magdala, die durch Jesus von sieben Dämonen befreit,
Jüngerin des Herrn geworden ist, ihm bis auf den Kalvarienberg
nachgefolgt ist und, in der Frühe des Ostertages, als Erste den Heiland
als von den Toten Auferstandenen hat sehen dürfen und dann den anderen
Jüngern die Botschaft von der Auferstehung überbracht hat.
Maria Magdalena stammte aus Magdala, מגדל
Turm, am Nordwestufer des Sees Genesaret. Jesus erlöste sie von sieben
Dämonen (Mk 16, 9) und nahm sie an als seine Jüngerin (vgl. Mk 15, 41).
Alle vier Evangelien bezeugen ihre Liebe und Treue zu Jesus, bis unters
Kreuz (Mk 15, 40. 47; Mt 27, 56; Lk 23, 49; 24, 10; Joh 19, 25). Ihr als
Erster ist der Auferstandene vor dem heiligen Grab erschienen (Mk 16, 1ff
+ pp.; Joh 20, 1. 11 - 18), sie hat Er als Erst-Zeugin zu seinen
Jüngern gesandt. - Eine griechische Überlieferung über ihr Grab in
Ephesus veranlasste die Überführung von Reliquien 899 nach
Konstantinopel. Nicht vor dem 11. Jahrhundert entstand die Legende von ihrer
und ihrer (vermeintlichen) Geschwister Martha und Lazarus (vgl. Joh 11)
Missionsarbeit in der Provence. Im 11. Jahrhundert behaupteten die Mönche in
Vézelay ihre Reliquien zu besitzen.
2. † an einem 22. Juli, um 306, wurde im alten Ancyra in Galatien, heute Ankara in der Türkei, zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Plato, der Bruder des heiligen Märtyrers Antiochus (16. Juli, um 300/2).
3. † an einem 22. Juli, um 300, wurden in Nordafrika zum Blutzeugen, die heiligen Märtyrer von Massilita, zu deren Todestag der heilige Augustinus (28. August 430/1) eine Schrift verfasst hat. Sie werden leicht verwechselt mit den Märtyrern von Massa Candida (18. August, um 300/2), bei Utica, über die der heilige Augustinus auch berichtet, nämlich dass es 153 gewesen seien.
4. † an einem 22. Juli, um 306, entschlief in Antiochien in Syrien, der heilige Bischof Kyrillos, der, unter Kaiser Diokletian Kerker und Verbannung erlitten hat, schließlich nach 30-jähriger Amtszeit entschlafen.
5. † am Freitag, dem 22. Juli 662, entschlief auf der Festung Suania auf den Bergrücken des Kaukasus, der heilige Mönch Anastasios, ein Schüler des heiligen Bekenners Maximos (13. August 662/5), der um des rechten Glaubens willen gemeinsam mit diesem Kerker und Grausamkeiten erduldet hat und, zu dieser Festung unterwegs oder dort angekommen, aus dem Leben geschieden ist.
6. † am Samstag, dem 22. Juli 668, entschlief im Kloster Fontenelle in Neustrien, heute Saint-Wandrille in der Normandie, der heilige Abt Wandregisilus, Saint Wandrille, der, nachdem er den Hof des Königs Dagobert, dessen Hausmeier er gewesen war, verlassen hatte, an verschiedenen Orten ein monastisches Leben geführt hat, in Montfaucon in Frankreich, in Sainte Ursanne in der Schweiz, in Gubbio in Italien, und schließlich, vom heiligen Audoenus, dem Bischof von Rouen (24. August 684/3), zum Priester geweiht, im Wald von Jumièges das Kloster Fontenelle, am 1. März 649 gegründet und dann geleitet hat.
7. † an einem 22. Juli, um 700, entschlief in Menat in der Auvergne im Gebiet von Clermont, der heilige Abt Meneleus, Saint Ménélé, der aus Précigné in Anjou stammte, wo eine Kapelle an ihn erinnert, der das Kloster Menat erneuert hat.
8. † an einem 22. Juli, im 8. Jahrhundert, entschlief in Pavia in der Lombardei, der heilige Bischof Hieronymus.
9. † am Montag, dem 22. Juli 1224, entschlief in seiner Heimatstadt Lodi, ebenfalls in der Lombardei, der heilige Gualterus, Saint Gautier, Walter, der von Kind an sein Leben den Kranken widmete und dort Gründer des Hospitals der Barmherzigkeit war.
10. † am Montag, dem 22. Juli 1493, entschlief in Venedig, der selige Priester Agostino Fangi di Biella, aus dem Orden der Prediger, der den Städten Soncino, Vigevano und Venedig viele Wohltaten erwiesen hat.
11. † am Montag, dem 22. Juli 1619, entschlief in Lissabon, der heiligen Priester Laurentius von Brindisi, aus dem Kapuzinerorden, dessen Gedenken am gestrigen Tag begangen wird. Er stammte aus Brindisi und trat 1575 in Venedig bei den Kapuzinern ein. Er war ein großer Prediger in Norditalien und Deutschland, ein eifriger Bekämpfer des Protestantismus. Der heilige Stuhl sandte ihn oft in diplomatischer Mission aus, zur Lösung von Konflikten. Er war Generalmagister seines Ordens. Unter seinen Schriften befinden sich vor allem kontroverstheologische und exegetische Werke.
12. † am Samstag, dem 22. Juli
1679, wurden in Cardiff in Wales grausam umgebracht,
• der heilige Priester und Märtyrer Philipp Evans, aus der
Gesellschaft Jesu, 34 J., der vier Jahre als home missioner
gewirkt hat, und
• der heilige Priester und Märtyrer John Lloyd, der 24 Jahre
als home missioner, gewirkt hat,
die, wegen ihres im Vaterland Wales verbotenerweise
ausgeübten Priesteramtes, unter König Charles II., beide zugleich am
Strick gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt worden sind.
Siehe auch 4. Mai, 6/36 - 37
13. † am Dienstag, dem 22. Juli
1794, ist auf dem verschmutzten Schiff Deux Associées,
das vor der Küste von Rochefort lag, zugrunde gegangen, der selige
Priester und Märtyrer Jaques Lombardie, aus Limoges, der, zur Zeit des
Unwetters der großen Kirchenverfolgung, wegen seines Priestertums unter
menschenunwürdigen Verhältnissen gefangengehalten, von einer
unheilbaren Krankheit aufgezehrt worden ist.
Siehe auch 27. August, 16/21
14. † am Sonntag, dem 22. Juli 1900,
wurden im Ort Majiazhuang nahe Daining in der chinesischen Provinz Hebei,
zu Blutzeugen
• die heilige Jungfrau und Märtyrin Anna, An Wang, 14 J., und
• die heilige Mutter und Märtyrin Lucie, Luqi Wang Wangzhi, 31 J., und ihr Sohn
• der heilige Märtyrer Andreas, Ande Wang Tianqing, 9 J.,
die in der von den Yihetuan vom Zaun gebrochenen Verfolgung, im
Boxeraufstand, für den Namen Christi ermordet worden sind.
Siehe auch 9. Juli, 1/112 - 114
15. † am selben Sonntag, dem 22. Juli 1900,
wurde nahe Daining bei der Großstadt Iomnieníam, ebenfalls in Hebei,
zur Blutzeugin, die heilige Märtyrin Maria, Mali Wang Lizhi, die in
derselben Verfolgung, als einige Heiden ihr zu ihrem Besten den Rat
geben wollten, zu verleugnen, dass sie Christin war, sich offen als
Dienerin Christi bekannt hat und sofort ermordet worden ist.
Siehe auch 9. Juli, 1/115
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln