Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

23. März

1. † am Donnerstag, der 23. März 1606, entschlief in Saña, Santa-Clara, in Peru, der heilige Bischof Turibio Alfonso de Mogrovejo, Bischof von Lima, 68 J., geboren in Mayorga de Campos, Bistum Oviedo, Léon in Spanien; sein Vater war Gouverneur der Stadt. Er studierte beide Rechte, Zivilrecht und Kirchenrecht, und wurde Professor an der Universität Salamanca. König Philipp II. ernannte ihn, einen Laien, 1572 zum Präsidenten des Inquisitionsgerichtes in Granada. Als 1575 der erste Bischof der 1548 errichteten spanischen Kolonial-Diözese Lima, Jerónimo de Loaiza, starb, suchte der König nach einem Kandidaten, den er dem Papst als dessen Nachfolger vorschlagen könnte. Papst Gregor XIII. ernannte 1579 den von Philipp II. vorgeschlagenen Laien 1579 zum Erzbischof von Ciudad de los Reyes, wie Lima damals noch hieß, und erteilte Dispens von den sonst vorgeschriebenen Zwischenzeiten der Tonsur, 4 Niederen Weihen (Ostiarier/Türhüter, Exorzist/Teufelaustreiber, Lektor / Vorleser und Akolyth / Altardiener) und 3 Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester), so dass 1579 an einem Tag alle Weihen bis einschließlich der Priesterweihe erteilt und empfangen werden durften. Die Bischofsweihe war dann in Lima vorgesehen und wurde dort 1580 nach Ankunft bald erteilt und empfangen. Der Zustand des Erzbistums war skandalös, was die Unwissenheit der zwangsweise getauften Einheimischen angeht, die Willkür der Kolonialherren, die Disziplinlosigkeit des Klerus und die Privilegiensucht der Missionare aus den Orden der Dominikaner und Franziskaner. Der neue Erzbischof berief 1582 - 1583 ein Provinzialkonzil nach Lima ein, dessen Beschlüsse die Magna Charta der Kirche in Südamerika wurden. Unermüdlich reiste er durch das weite und oft so schwer zugängliche Land, ermunterte die ausgebeuteten und fast rechtlosen Einheimischen und gab ihnen Vertrauen in die Kirche, weil er sie liebte. Er hielt viele SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. ab und verschaffte sich Ansehen und Vertrauen auch bei Kolonialherren, Ordensleuten und Priestern. 1591 errichtete er das erste Priesterseminar in Lima. Seine Bischofsstadt wurde der Nährboden für Heilige: Rosa von Lima (24. August 1617/5), Francisco Solano (14. Juli 1610/9), Martin de Porres (3. November 1639/1) und Juan Macias (16. September 1645 / 15). In den 25 Jahren seines Wirkens zeigte er, was die Gnade Gottes durch ein hingebungsvolles Werkzeug erreichen kann. Er starb an Erschöpfung und Krankheit auf seiner letzten Visitationsreise unterwegs. Seine Seligsprechung erfolgte 1679, seine Heiligsprechung 1726. Er ist der Patron der Hauptstadt Lima und des Landes Peru.

2. † am Mittwoch, dem 23. März 460, opferte sein Leben in Cornwall, der heilige Märtyrer Fingar, auch Guignerus genannt, mit seiner Schwester Piala und weiteren Gefährten.

3. † am Freitag, dem 23. März 484, wurden in Karthago zu Blutzeugen, der heilige Prokonsul von Karthago und Märtyrer Victorianus, zwei leibliche Brüder und heilige Märtyrer, die aus Aquae-Regiae, heute Hammamat in Tunesien, stammten, zwei heilige Kaufleute und Märtyrer, beide namens Frumentius, alle Opfer der Vandalen, unter ihrem arianischen König Hunnericus; für ihre Glaubenstreue ertrugen sie schreckliche Folterungen und empfingen schließlich die verdiente herrliche Siegeskrone.

4. † am Freitag, dem 23. März 1095, entschlief in Pontisare bei Paris, der heilige Abt Gualterius, Gauterius, der erst Abt dieses Klosters, der seine geliebte Einsamkeit aufgab, durch sein Vorbild die Mönche zur treuen Befolgung der Regel anspornte und beim Klerus die Simonie (vgl. Apg 8, 18 - 22) auszumerzen suchte.

5. † am Montag, dem 23. März 1125, entschlief in Ariano Irpino, der heilige Eremit Ottone Frangipane, der aus der angesehenen römischen Familie stammte, einige Jahre als Soldat in päpstlichen Diensten stand, von Gegnern gefangen genommen wurde, aber entfliehen konnte, und dann etwa 50 Jahre lang als Pilger von Wallfahrtsort zu Wallfahrtsort zog, bis er sich, wenige Jahre vor seinem Tod, in Ariano Irpino als Eremit niederließ.

6. † am Mittwoch, dem 23. März 1306, entschlief in Gubbio in Umbrien, der selige Priester Pietro de Eugubio, von Gubbio, ein Augustiner-Eremit, der lange Generaloberer des Ordens war.

7. † am Montag, dem 23. März 1587, wurde in York gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der selige Priester und Märtyrer Edmund Sykes, geboren in Leeds, der in Reims 1581 die Priesterweihe empfangen hat und nach England zurückkehrte, 1585 ausgewiesen wurde, aber wieder heimlich zurückkehrte, aufgegriffen, eingekerkert, verurteilt und hingerichtet wurde.
Siehe auch 12. Februar, 7/16

8. † am Sonntag, dem 23. März 1642, wurde in Naas bei Dublin am Galgen gehenkt, der selige Priester und Märtyrer Peter Higgins aus dem Predigerorden, Prior des Klosters Naas, der, wegen seiner Treue zur katholischen Kirche, unter König Charles I., ohne Gerichtsurteil hingerichtet worden ist.
Siehe auch 20. Juni, 5-6/14

9. † am Donnerstag, dem 23. März 1702, entschlief in Barcelona, der heilige Priester José Oriol, der auf körperliche Züchtigungen, Kult der Armut und Beständigkeit im Gebet größten Wert legte, dazu beständig im Gebet mit Gott verbunden und daher von himmlischer Freude erfüllt war.

10. † am Donnerstag, dem 23. März 1882, entschlief im Dorf Cemmo bei Capodiponte unweit Brescia, die selige Jungfrau Annunziata Cocchetti, 81 J., die 1842 für die christliche Jugenderziehung die Suore di Santa Dorotea, Dorotheaschwestern, gegründet und sie 40 Jahre lang als Generaloberin weise, kraftvoll und demütig geleitet hat. Papst Johannes-Paul II. hat sie am 21. April 1991 seliggesprochen.

11. † am Montag, dem 23. März 1914, entschlief in ihrem Kloster bei ad-Dahr in Jrabta, im Libanon, die heilige Jungfrau Rebecca Petra, Rifqa Boutroussieh, Choboq Ar-Rayès, 82 J., geboren in Himlaya, wurde sie getauft auf den Namen Petra, Boutroussieh; sie trat sie 27-jährig ins Kloster ein bei den Schwestern Unserer Lieben Frau von der Erlösung. Nach 12 Jahren wechselte sie in den kontemplativen Maroniten-Orden ins Kloster Sankt Simon el-Qarn in Aito, wo sie den Namen Rebecca, Rafqa, als Klosternamen annahm. 26 Jahre führte sie dort ein vorbildliches Ordensleben. 1897 gründete der Orden ein neues Kloster, nämlich Sankt Josef, Yussuf, in ad-Dahr in Jrabta und sie gehörte zur ersten Gruppe von sieben Schwestern, die das neue Kloster besiedelten. Ihre Bitte an Jesus, teilnehmen zu dürfen an seinem Leiden, wurden über die Maßen erfüllt; außer ständigen Kopfschmerzen, verlor sie auf dem linken Auge die Sehfähigkeit und war einseitig wie fast gelähmt. Zur Vollkommenheit hin gereift, durfte sie, strahlenden Antlitzes wie immer, in die Ewigkeit einziehen. Sie wurde auf dem Klosterfriedhof begraben. 1927 wurden ihre Reliquien in die Klosterkapelle überführt. Am 17. November 1985 hat Papst Johannes-Paul II. sie selig- und am 10. Juni 2001 heiliggesprochen.

12. † am Montag, dem 23. März 1959, entschlief im Gefängnishospital in Leopoldov, Slowakei, der selige Priester und Märtyrer Metody Domenik Trcka, 72 J., geboren in Frydland bei Ostravici, damals k.u.k. Österreich, heute Tschechien. Er erreichte den Abschluss des Gymnasiums bei den Redemptoristen in Cervenka und trat in diesen Orden 18-jährig ein; 1910 empfing er in Prag die Priesterweihe. Auf seinen Wunsch hin wurde er 1919 nach Lemberg, Lwow, versetzt, um sich in die Sprache und Liturgie der Ruthenen einzuleben, unter denen er zu leben wünschte. Dort legte er sich den Namen Metody zu. 1921 gründete er in Stropkov, in der Ost-Slowakei, das erste Redemptoristenkloster mit beiden Riten, dem lateinischen und dem slawischen. 1946 wurde er Vize-Provinzial der am 21. Dezember 1945 errichteten Vize-Provinz der Redemptoristen in der Slowakei, mit dem Sitz in Michalovce. Als die Kommunisten 1949 die Macht übernahmen, begann eine heftige Kirchenverfolgung. In der Nacht vom 13. April 1950 wurden alle Ordensleute verhaftet und in verschiedene Konzentrationslager verbracht. Vater Metody wurde in Sabinov überrascht und ins Lager Podolinec verschleppt, 1958 in das berüchtigte Lager Leopoldov. Am 12. April 1952 wurde er der Spionage angeklagt, weil er Hirtenbriefe des seligen Bischofs Gojdic verbreitet und Berichte nach Rom geschickt hatte; dafür wurde er verurteilt zu 12 Jahren Haft. Er ist an den Entbehrungen und durch Krankheit im Lager seinen Leiden erlegen. Papst Johannes-Paul II. hat ihn, zusammen mit Bischof Gojdic, am 4. November 2001 in Rom seliggesprochen.
Siehe auch 17. Juli , 16/2


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 23. März, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/MRFlorilegium/23Marz.html, abgerufen am 23. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.