Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

23. September

1. † am Samstag, dem 23. September 1968, entschlief in dem kleinen Dorf San Giovanni Rotondo, der heilige Padre Pio di Pietrelcina, 81 J., geboren als Francesco Forgione, der 16-jährig in den Kapuzinerorden eintrat und 1910 in der Kathedrale von Benevent die heilige Priesterweihe empfing; seit 1916 blieb er fast ununterbrochen in seinem Kloster in San Giovanni Rotondo. Seit dem 20. September 1918 trug er die Wundmale Christi an seinem Leib. Er war ein hochverehrter Fürsprecher, Beichtvater und Ratgeber, voller Fürsorge für Kranke, Bedürftige und Arme. Er und sein Orden bauten von den ihm zufließenden Spenden ein großes, hochmodernes Krankenhaus. Am heutigen Tag vollendete er seine Pilgerschaft, die im Zeichen der Nachfolge des Gekreuzigten gestanden hatte. Er wurde am 16. Juni 2002 heiliggesprochen.

2. † Gedenken an die heiligen Zacharias und Elisabeth, die Eltern des heiligen Johannes des Täufers (24. Juni/1 und 29.August/1), des Vorläufers des Herrn. Elisabeth hat Maria, bei deren Besuch (31. Mai/1 und 2. Juli in Deutschland), vom Heiligen Geist erfüllt, als Gesegnete unter den Frauen begrüßt. Zacharias, der mit prophetischem Geist erfüllte Priester, hat, nach der Geburt seines Sohnes, Gott als Erlöser gepriesen und das ganz nahe Kommen des Christus, als aus der Höhe aufsteigende Sonne, vorhergesagt. (Lk 1, 5 - 26 und 36 - 80).

3. † am Mittwoch, dem 23. September 78, entschlief in Rom, wahrscheinlich als Märtyrer, der heilige Papst Linus, der ein Gefährte des heiligen Paulus gewesen (2. Tim, 4, 21) und den der heilige Irenäus als Nachfolger des Petrus in Rom erwähnt (Adv. Haer. III. 3, 3); nach dem Liber Pontificalis leitete er die Kirche von Rom vom Jahr 56 bis zu seinem Tod am 23. September 78, die ersten Jahre wohl als eine Art General-Vikar des heiligen Petrus (Kathedra Petri: 22. Februar/1; früher bis 1969 auch 18. Januar/1), während der Abwesenheit des Petrus, etwa im Jahr 50 zum Apostelkonzil in Jerusalem (Apg 15) und dann in Antiochia, mit Paulus (Gal 2, 11). Er wurde neben dem heiligen Petrus begraben.
Siehe auch 29. Juni, 1/2

4. † an einem 23. September um 305 wurde in Miseno, in der Campania, zum Märtyrer, der heilige Diakon Sosius, San Sosso, Sosio, der, wie der heilige Papst Symmachus (19. Juli 514/5) berichtet, zusammen mit seinem Bischof (Januarius) sein Blutzeugnis abgelegt hat.

5. † an einem 23. September im 5. Jahrhundert, entschlief in Ancona, der heilige Constantius, Sakristan der Stephanskirche in Ancona, der weniger durch Wunder als durch seine Demut berühmt geworden ist. Der heilige Papst Gregor der Große erwähnt ihn in seinen Dialogen.

6. † am Dienstag, dem 23. September 704, entschlief im Kloster Iona, der heilige Abt Adamnanus, einer der größten Nachfolger des heiligen Columban (23. November 615/2). Er hatte großen Einfluss in den Klöstern Irlands und Schottlands, war ein Gelehrter in der Heiligen Schrift, sehr bemüht um Eintracht und Frieden und überzeugte viele davon, dass die römische Osterfestordnung die beste und also einzuhalten sei.

7. † von einem 23. September nach 881 an, wurden in Nordafrika von den Mauren nacheinander ermordet, die heiligen Märtyrer Andreas, Joannes, Petrus und Antonius. Sie waren bei einem Sarazenenüberfall aus Syrakus entführt und als Sklaven verschleppt worden. Nach der Überlieferung haben die beiden Jungen Petrus und Antonius so getan, als hätten sie den Islam angenommen, wurden aber durchschaut und verhaftet. Der Gewaltherrscher Abrachim ließ sie so lange foltern und verspotten, bis er sie verstümmelte und ums Leben brachte. Dem Vater, Johannes, wurde der Hals abgeschnitten. Andreas wurde solange gefangen gehalten, bis sein Leib ausgetrocknet war, dann umkreiste ihn Abrachim hoch zu Ross und zerstückelte ihn.

8. † an einem 23. September um 1187, entschlief in Venedig, der heilige Mönch Pietro Acotanto, der aus Demut die Abtswürde ablehnte und lieber als Rekluse freiwillig eingesperrt leben wollte.

9. † am Sonntag , dem 23. September 1520, entschlief in Bologna, die selige Elena Duglioli, die nach einer glücklichen Ehe Witwe geworden, ein vorbildliches christliches Leben geführt hat.

10. † am 6. Mai 1990 hat Papst Johannes-Paul II. in der Basilika Nuestra Señora de Guadalupe in Mexiko-City drei Knaben seliggesprochen, die ersten und jüngsten der einheimischen Märtyrer Mexikos:
• im Jahr 1527, sechs Jahre nach Ende der Conquistá in Mexiko, wurde in Atlihuetzia, von seinem Vater, dem heidnischen Stammesfürsten Acxotécatl, der etwa 13-jährige selige Märtyrer Cristóbal, Christophoros, Christusträger, der diesen Namen angenommen hatte, nachdem er von seinem Vater auf die erste christliche Franziskanerschule ins nahe Tlaxcaála geschickt worden war, aber dort sich hatte taufen lassen; er hatte wohl verlangt, die Tempel zu zerstören und die Götzenbilder zu verbrennen, wie das die Spanier allgemein verlangten; sein Vater hat ihn zunächst durch Prügel zum Heidentum zurückbringen wollen, sein eigenes Kind aber dann lebendig verbrannt.
• im Jahr 1529 wurden in Cuauhtinchán von einer Meute einheimischer Heiden zu Tode geprügelt, die seligen Märtyrer Juan, getaufter Enkel des Häuptlings Xicohténaci und sein Erbe, und Antonio, dessen getaufter Diener, beide etwa 13 Jahre alt. Auch diese beiden waren zuvor aus ihrem Heimatort Tizatlán auf die Franziskanerschule ins nahe Tlaxcála gegeben worden.

11. † am Dienstag, dem 23. September 1851, starb in ihrer Geburtsstadt Montréal in Kanada an der Cholera, die selige Emilie Tavernier, 51 J., geboren in einer Arbeiterfamilie als jüngstes von 15 Kindern. 23-jährig heiratete sie den Obstbaumzüchter Jean-Baptist Gamelin, mit ihm und ihren dann drei Kindern lebte sie zufrieden. Sie wurde vielen Prüfungen unterzogen und lernte so durch Leiden die besonderer Zuflucht zur Schmerzreichen Muttergottes. Sie nahm immer mehr Notleidende in ihr Haus auf, das bald Maison de la Providence genannt wurde. Auch die kleine Schar der Helferinnen wuchs allmählich. Das ging so 15 Jahre lang. Inzwischen war sie Witwe geworden. Dem Bischof blieben ihre Dienste nicht verborgen. 1841 versuchte der Bischof in Paris Vinzentinerinnen zur Hilfe zu bekommen, erhielt eine Zusage, Madame Gamelin bereitete ein Haus vor, aber dann kamen die zugesagten Schwestern nicht. Bischof Bourget versuchte dann in Kanada Helferinnen zu finden. Am 29. März 1844 konnte er im Maison de la Providence von den ersten Sœurs de la Providence die Gelübde entgegennehmen, an erster Stelle die Gründerin, Mutter und nun Generaloberin Emilie Tavernier. Heute ist ihre Ordensgemeinschaft weltweit verbreitet. Am 7. Oktober 2001 wurde sie seliggesprochen.

12. † am Freitag, dem 23. September 1588, wurde in Kingston-on-Thames, erhängt, ausgewaidet und gevierteilt, der selige William Way, der im September 1586 in Laon die Priesterweihe empfangen hatte und dann im Dezember nach England zurückgekehrt war als home-missioner. Schon nach sechs Monaten geheimer Tätigkeit wurde er enttarnt und verhaftet, aber erst im September 1588 in Newgate vor Gericht gestellt; nach einigen offensichtlich unlösbaren Problemen wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Siehe auch 4. Januar, 10/45.

13. † am Mittwoch, dem 23. September 1936, wurde an der Landstrasse von Teulada nach Benisa ermordet, der selige Priester und Märtyrer Vincente Ballester Far, 48 J., der 1913 die Priesterweihe empfangen hat und fast sein ganzes Priesterleben in Xábia verbracht hat, als Seelsorger der Fischer und Hausgeistlicher der Augustinerinnen.
Siehe auch 29. Dezember, 11/135.

14. † am selben Tag, wurden an einer Straßenkreuzung im Dorf Benicalp, Paterna, ermordet
• die selige Märtyrin Sofia Ximénes, 60 J., Mutter von zwei Söhnen, von denen der eine, Luis, mit ihr zum Märtyrer wurde, ebenfalls ihre Schwester, die Caritas-Karmelitin,
• die selige Jungfrau und Märtyrin Maria de la Purificación, Ximénes Ximénes de San José, 65 J., Karmelitin von der Caridad, mit ihrer Schwester der Sofia Ximénez und mit ihrem Neffen Luis
• die selige Jungfrau und Märtyrin Maria Josefa del Rio Messa de Santa Sofia, 41 J., erzogen im Waisenhaus der Karmelitinnen de la Caridad und dann Mitglied dieses Ordens, dann wie eine Mutter im Waisenhaus tätig. Ihre Leichen wurden an der Straßenkreuzung Campanar - Benicalap öffentlich aufgehängt.
Siehe auch 29. Dezember, 11/136 - 138.

15. † am Dienstag, dem 23. September 1940, entschlief in Krakau, die selige Jungfrau Bernardina Maria Jablonska, 62 J., geboren in Pyzuny Lukawica, wurde sie 15-jährig geistliche Tochter des heiligen Albert Chmielowski (25. Dezember 1916/10) in Horyncy, war sie mit diesem zusammen 1891 Gründerin der Kongregation der Schwestern vom Dritten Orden des heiligen Franziskus von Assisi, Dienerinnen der Armen, Zgromadzenie Sióstr III Zakonu Sw. Franciszka z Asyzu Poslugujacych Ubogim, Siostry Albertynki; den männlichen Zweig hatte er 1888 gegründet. Als Generaloberin gründete sie viele Hospize für Kranke und Arme. Sie liegt begraben in der Ecce-Homo-Kirche in Krakau-Pradnik Czerwony.

16. † am Samstag, dem 23. September 1944, wurde in Warschau, aufgehängt, gefoltert und ermordet, der selige Priester und Märtyrer Jozef Stanek, 27 J., ein Pallotiner.
Siehe auch 28. Mai, 14/103.

Trier: Basin, 4. März um 705/3, und Liutwin, 29. September um 717/6, Bischöfe von Trier


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 13.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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