Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

24. April

1. † am Sonntag, dem 24. April 1622, wurde in Seewis, nahe Chur, erschlagen, der heilige Priester und Märtyrer Fidelis von Sigmaringen, geboren als Markus Roy, Sohn des Bürgermeisters von Sigmaringen, der in Freiburg die Rechte studierte und in Colmar Anwalt war, in Freiburg im Breisgau in den strengen Orden der Minderbrüder-Kapuziner eintrat, den Klosternamen Fidelis, Getreuer, Glaubender, annahm und 33-jährig die Priesterweihe empfing, in Feldkirch, Vorarlberg, als Prediger wirkte, dann zehn Jahre in Süddeutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz umherzog, auch von den Calvinisten wegen seiner Lauterkeit und seiner klaren Predigten geschätzt und Friedensengel genannt, der dann nach Graubünden ging um bei den Calvinern für den wahren Glauben zu predigen; er wurde verdächtigt, ein Spion der Habsburger gegen die Eidgenossen zu sein und vor allem deshalb von einer kleinen Gruppe fanatischer calvinistischer Bauern ermordet. Er wurde 1746 heiliggesprochen und wird als Märtyrer verehrt.

2. † In Jerusalem, Gedächtnis der heiligen Frauen Maria des Cleophas (Joh 19, 25) und Salome (Mk 15, 40; 16, 1), die mit Maria Magdalena (22. Juli/1), in aller Morgenfrühe zum Grab des Herrn kamen, um seinen Leichnam mit duftenden Salbölen zu salben und als erste die Botschaft von seiner Auferstehung gehört haben (Mk 16, 6). Maria des Klopas (oder Cleophas) stand am Karfreitag mit ihrer Schwester oder Cousine Maria, nämlich der Muttergottes, und mit Maria Magdalena unter dem Kreuz (Joh 19, 25), bezw. nahe dabei, ebenfalls Salome (Mk 15, 40;16, 1). Beide waren Namensvettern Klopas und Cleophas, der andere einer der beiden Emmausjünger (Lk 24, 18).

3. † am Donnerstag, dem 24. April 178, wurde in Lyon gekreuzigt, der heilige Märtyrer Alexander, am dritten Tage nachdem sein Freund Epipodius (22. April 178/2) vollendet war, der, aus dem Kerker geholt, zuerst zerfleischt und dann gekreuzigt worden ist.

4. † am Montag, dem 24. April 304, wurden in Nikomedien, Izmit, zu Blutzeugen, der heilige Bischof und Märtyrer Anthimos und seine Gefährten, in der diokletianischen Verfolgung; er wurde zum Sieger durch seine Enthauptung, ihm folgte eine große Schar seiner Gläubigen, teils wurden sie mit dem Schwert enthauptet, andere im Feuer verbrannt, wieder andere auf Schiffen ohne Ruder aufs Meer zum Untergehen hinausgestoßen, je nachdem der Richter es anordnete.

5. † am Montag, dem 24. April 394, entschlief in Elvira, in Süd-Spanien, der heilige Bischof Gregor, der Bischof von Elvira, später von Granada, den der heilige Hieronymus (30. September 420/1) in seiner Schrift De fide, vom Glauben, lobt.

6. † am Donnerstag, dem 24. April 525, entschlief in Blois an der Loire, bei Lyon, der heilige Diakon und Abt Deodatus, Saint Dyé, der, nach einer Zeit als Anachoret, dort Vorsteher einer Gemeinschaft seiner Schüler war.

7. † am Dienstag, dem 24. April 624, entschlief in Canterbury, der heilige Bischof Mellitus, der als Abt vom heiligen Papst Gregor dem Großen (12. März 604/6) nach England ausgesandt, dort vom heiligen Augustinus (26. Mai 604/6) zum Bischof der Ost-Sachsen geweiht, der erste Bischof von London und der Gründer der Westminster-Abbey war, schließlich, nach mancherlei Widerwärtigkeiten, die ihn mehrmals zur kurzfristigen Flucht nach Frankreich zwangen, zum Erzbischof von Canterbury gewählt worden ist.

8. † am Mittwoch, dem 24. April 709, entschlief in seinem Bistum York, der heilige Bischof Wilfried, Wilfrith, 75 J., geboren im Northumberland, erzogen von iroschottischen Mönchen im Kloster Lindisfarne, der 19-jährig von Bischof Benedict Biscup Baducius als Begleiter nach Rom mitgenommen wurde und dort die bessere Liturgie und bessere Mönchsregeln gründlich kennenlernte; auf der Rückreise verweilte er drei Jahre in Lyon beim dortigen Bischof und empfing von diesem die Tonsur. 660 zurück in England erhielt er vom König Alchfrith die Abtei Ripon, empfing die Priesterweihe und wurde dort zum Abt gewählt. 664 ernannte ihn derselbe König zum Bischof von York. Er reiste nach Compiègne und ließ sich dort vom Bischof Agilbert von Paris (11. Oktober 685) und zwölf weiteren Bischöfen zum Bischof weihen. Als Bischof hat er sich 45 Jahre lang mit ganzem Einsatz seiner Kräfte abgemüht und ist mehrmals sich von seinem Bischofsstuhl von anderen kurz verdrängt worden. Das begann schon 666 bei seiner Rückkehr nach der Bischofsweihe, als er auf seinem Bischofsstuhl den Bischof Ceadda vorfand; es dauerte drei Jahre, bis dieser vertrieben war und er seine Aufgaben wahrnehmen konnte. 678 reiste er wieder einmal nach Rom und erhielt von Papst Agatho sein Bestätigungsschreiben; zurück in York wurde das nicht anerkannt, er neun Monate in schwere Kerkerhaft gesteckt und dann ausgewiesen. Er verbrachte fast sechs Jahre an der Südküste und auf der Insel Wight, wo er die letzten heidnischen Sachsen bekehrte. 685 kam er wieder zurück in sein Bistum, das inzwischen viel kleiner geworden war, weil Erzbischof Theodor von Canterbury (19. September 690/8) fleißig neue Diözesen gegründet hatte und Teile von York anderweitig eingeordnet hatte. Er gründete mehrere Klöster. 703 reiste er zum letztenmal nach Rom und erhielt von Papst Johannes VI. schriftlich seine volle Rehabilitation. Die letzten Jahren lebte er relativ friedlich als aktiver Bischof und vielfach als Mönch in Ripon. Schließlich entschlief er im Kloster Oundle bei einer Visitation und wurde begraben in seinem Kloster Ripon.

9. † am Ostersonntag, dem 24. April 729, entschlief in seinem Kloster Rathmelsigi, auf der Insel Iona vor Schottland, der heilige Priester und Mönch Egbert, 90 J., der mit allem Eifer dafür gesorgt hat, dass sehr viele Gegenden Europas durch von ihm ausgesandte Glaubensboten das Evangelium kennenlernten, unter ihnen 690 der heilige Willibrord (7. November 739/9) und, als er alt geworden war, die Inselklöster auf Iona, unter ihrem Abt Dunchadh, 716 soweit gebracht hat, dass sie die römische Ordnung der Osterfestberechnung und die römische Liturgieordnung übernahmen, und der schließlich, gleich nach der liturgischen Osterfeier, in die ewige Osterfeier hinübergegangen ist.

10. † am Freitag, dem 24. April 1103, entschlief in Mortain in der Normandie, der heilige Eremit Wilhelm Firmatus, Saint Guillaume Firmat, der Stiftsherr und Arzt in Tours gewesen, nach seiner Wallfahrt nach Jerusalem sich als Einsiedler zurückgezogen hat, zuerst nach Savigny-le-Vieux bei Fougères und dann nach Mantilly bei Argentan.

11. † am Freitag, dem 24. April 1868, entschlief in Angers, die heilige Marie Euphrasie, Rose Virginie Pelletier, 72 J.; ihr Vater war Arzt in Soullans in der Vendée und ihre Eltern waren 1794 vor das Revolutionstribunal gestellt und verurteilt, deportiert worden auf die Insel Noirmoutier, wo sie geboren wurde. 1810 starb ihr Vater und die Mutter kehrte mit ihr nach Soullans zurück. Sie kam in ein Internat nach Tours, dort lernt sie das Kloster Notre Dame de la Charité, gegründet vom heiligen Jean Eudes (19. August 1680/1) kennen, trat 18-jährig dort ein und wählte den Klosternamen Marie-Euphrasie; 29-jährig gründete sie eine Kommunität innerhalb der Kommunität, nämlich die Sœurs de Sainte Madeleine, Magdalenerinnen, dann aber ging sie nach Angers und gründete dort 1835 die Congrégation Notre-Dame-de-la-Charité du Bon Pasteur, Schwestern vom Guten Hirten, um gefallenen Frauen und Mädchen zu helfen, ein neues Leben zu begründen. Am 2. Mai 1940 hat Papst Pius XII. sie heiliggesprochen.

12. † am Freitag, dem 24. April 1914, entschlief in Dinan, Frankreich, der heilige Priester Benedetto, Benito Menni, 73 J., geboren in Mailand als Angelo Ercole Menni Figini, als 5. von 15 Kindern. Er trat 19-jährig als Bruder ein in den Orden der Barmherzigen Brüder vom heilige Johannes von Gott, Hospitalbrüder, Hermanos de San Juan de Dios, Orden Hospitalaria. Nach dem Studium in Lodi und Rom, empfing er 25-jährig die Priesterweihe. Im Jahr daruaf, 1867, begann er, im Auftrag von Papst Pius IX. (7. Februar 1878/16) in Spanien und Portugal den Orden zu reformieren: Geh nach Spanien und erneure den Orden sort, wo seine Wiege stand. 1872 wurde in Spanien die Republik ausgerufen und er entging nur knapp dem Tod durch die Hand der Kirchenfeinde; ausgewiesen, kehrte er im folgenden Jahr wieder zurück. Am 31. Mai 1881 gründete er den weiblichen Zweig, die Hermanas Hospitaliarias del Sagrado Corazón de Jesús, Hospital-Schwestern vom heiligsten Herzen Jesu. 1909 wurde er von Papst Pius X. (20. August 1914/9) zum Generalvisitator des ganzen Ordens ernannt, 1911 wurde er zum Generaloberen gewählt, aber trat schon nach einem Jahr zurück, wegen seiner Gesundheit und infolge von Eifersüchteleien von Mitbrüdern. Er entschlief im Haus der Barmherzigen Brüder in Dinan. Nach seinem Tod wurden seine sterblichen Überreste überführt ins Mutterhaus seiner Schwestern in Ciempozuelos bei Madrid und dort unter der Gründer-Kapelle, Capilla de los Fundadores, im Hochaltar beigesetzt. Er wurde von Papst Johannes-Paul II. am 23. Juni 1985 selig- und am 21. November 1999 heiliggesprochen.

13. † am Mittwoch, dem 24. April 1957, entschlief in Rom, die selige Jungfrau Maria Elisabeth Hesselblad, 86 J., gebürtig aus dem Dorf Faglavik, Provinz Alvsborg, in Schweden, als 5. von 13 Kindern. Da für den Vater der Lebensunterhalt für seine große Familie nicht leicht war, erlebte sie als Kind mehrere Umzüge der Familie, an den jeweiligen Ort, an dem der Vater Arbeit fand. Als 15-Jährige wollte sie mit verdienen und arbeitete zuerst in Karlosborg, fuhr dann aber übers Meer in die USA, wo sie sich der häuslichen Krankenpflege wirdmete. So lernte sie viele Katholiken kennen und deren Geborgenheit im Glauben, eben besonders in Krankheit und Leiden. Am Hochfest Maria Himmelfahrt, dem 15. August 1902, ließ sie sich in die Kirche aufnehmen, wurde bedingungsweise getauft und empfing zwei Tage später die Erstkommunion. Kurz darauf verließ sie Amerika und kehrte nach Europa zurück. In Rom empfing sie das Sakrament der Firmung und erfuhr ihre Berufung, sich ganz für die Wiedervereinigung der Christen einzusetzen. Nach kurzer Rückkehr in die Staaten, kehrte sie wieder nach Rom zurück und lebte vom 25. März 1904 an in Rom im Haus Casa di Santa Brigida, in dem einst die heilige Birgitta von Schweden (23. Juli 1373/1) 24 Jahre lang bis zum Ende ihrer Pilgerschaft gewohnt hatte. Dort versenkte sie sich ganz in die Spiritualität der heiligen Birgitta und ihrer heiligen Tochter Katharina von Schweden (24. März 1381/6), die 1374 die Reliquien ihrer Mutter aus Rom ins Mutterhaus des Birgittinnenordens nach Wadstena zurückgeholt hatte. 1906 erlaubte Papst Pius X. (20. August 1914/9) ihr, die Gelübde gemäß dem Orden des Allerheiligsten Salvators und der heiligen Birgitta, abzulegen und das Ordensgewand wieder neu zu tragen. Ihre Besuche in den wenigen noch in Europa bestehenden Klöstern der Birgittinnen, brachten ihr manche Enttäuschung aber kaum Hilfe. Endlich, am 9. November 1911, kamen drei Postulantinnen aus England zu ihr und sie konnte in Rom den ursprünglichen Orden neu beleben. 1931 erhielt sie die Erlaubnis, ihr uraltes Haus in Rom als Mutterhaus zu übernehmen. Als sie heimgerufen wurde, war ihre Gründung so gewachsen, dass sie schon Früchte bringen konnte, für das Ordensleben auch in Schweden und in der ökumenischen Arbeit.

Freiburg und Feldkirch: Fidelis , Fest: 2


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 13.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.