Einführung Verzeichnis der Übersichten
24. Oktober
1. † am Montag, dem 24. Oktober 1870, entschlief im Zisterzienserkloster Fontfroide bei Narbonne, in Südfrankreich, der heilige Bischof Antonio Maria Claret y Clará, 63 J., der, geboren unweit Barcelona, in seiner Jugend Weber war, dann Drucker, dann aber nach Vicq ins Priesterseminar ging. Nach seiner Priesterweihe, war er mehrere Jahre Wanderprediger in Katalanien war, den Rosenkranz in der Hand, selbst gedruckte fromme Kleinschriften verteilend. 1849 wurde er der Ordensgründer der Missionare, Söhne vom Unbefleckten Herzen Mariä, die nach ihm Claretiner genannt werden. Er förderte tatkräftig die von Joachima da Vedruna (28. August 1854/15) gegründeten Karmeliterinnen von der Caritas. Danach wirkte er auf den kanarischen Inseln. 1850 wurde er Erzbischof von Santiago auf Kuba, einem Erzbistum, das sechzig Jahre verwaist gewesen war, dort gründete er 1855 den weiblichen Zweig der Claretinerinnen, die Lehrschwestern der reinsten Jungfrau Maria, bei einem der 15 auf ihn versuchten Attentate wurde er verletzt, aber wieder geheilt. 1857 nach Spanien zurückgekehrt, wurde er geistlicher Berater der Königin Isabella II. und hatte großen Einfluss bei Hof zur wieder christlichen Prägung am Hof und im Volk. Er war sehr eifrig im Halten von Volksmissionen in Stadt und Land. Sein offenes Eintreten für die Abschaffung der Sklaverei von Negern brachte ihm große Schwierigkeiten ein. 1868 brach eine Revolution aus und er begleitete die Königin ins Exil nach Paris; die sechs Claretinerklöster in Spanien wurden geschlossen, dafür eins in Prades, Frankreich, eröffnet. Claret nahm teil am Ersten Vatikanischen Konzil 1869 - 1870. Die letzten Konzilsväter verließen Rom, nachdem Papst Pius IX: am 20. Oktober 1870 das Konzil ohne Datum vertagt hatte. Claret entschlief im Zisterzienserkloster Fontfroide bei Narbonne. Seine Gebeine wurden nach Vicq bei Barcelona überführt. Er wurde 1950 heiliggesprochen.
2. † an einem 24. Oktober, wurden in Hierapolis in Phrygein, die heiligen Cyriacus und Claudianus zu Märtyrern.
3. † am Mittwoch, dem 24. Oktober 446, entschlief in Konstantinopel, der heilige Bischof Proclus von Konstantinopel, als junger Mann Sekretär und Lektor des heiligen Johannes Chrysostomos, der ein großer Verfechter der Allerseligsten Jungfrau Maria unter ihrem auf dem Konzil von Ephesus 431 dogmatisierten Titel Gottesgebärerin Θεοτοκος war, der 434 Patriarch von Konstantinopel wurde, der am 27. Januar 438 den Leichnam seines Vorgängers Johannes Chrysostomos (14. September 407/5) im Triumphzug nach Konstantinopel brachte, der posthum auf dem Konzil von Chalkedon (451) als der Große gefeiert wurde, weil er inhaltlich die wahre Lehre von den beiden Naturen, nämlich der göttlichen und der menschlichen, im einen Christus gegen Nestorios lichtvoll in Wort und Schrift verteidigt hatte, die so auf dem Konzil dogmatisiert werden konnte.
4. † am Dienstag, dem 24. Oktober 523, wurden in Negran, Nadschran, in Arabien, im nördlichen Yemen, zu Blutzeugen, der heilige Fürst und Märtyrer Arethas, Abdullah ibn Kaab, und 340 Gefährten, zur Zeit des oströmischen Kaisers Justinian, als heidnische und jüdische Araber, unter dem jüdischen Eroberer Dhu Nuwas, dem König der Homeriten, Himyariten, die christliche Stadt Negran eroberten. Die als Hilfe gedachte Strafexpedition des Königs von Äthiopien traf zur Rettung der Märtyrer zu spät ein. Auch der Koran erwähnt das Ereignis in Sure 85.
5. † an einem 24. Oktober, um 576, entschlief bei Tours, der heilige Priester Senochus, ein gebürtiger Tartare, der, Christ geworden, in Ruinen bei Tours sich eine Zelle baute, in der er später als Rekluse lebte, wachend, betend und wohltätig; er stand in Verbindung mit Gregor von Tours (17. November 594/7).
6. † an einem 24. Oktober, um 601, entschlief in seinem Kloster in der Landschaft Retz in der Bretagne, der heilige Diakon und Abt Martin von Nantes, den der Bischof Felix von Nantes (6. Januar 582/3) in die ländliche noch heidnische Umgebung aussandte, das Landvolk zu evangelisieren. Sein Translationsfest in die Kathedrale von Nantes wurde früher am 7. Juli gefeiert.
7. † an einem 24. Oktober, vor 594, wurde bei Tongern, der heilige Kölner Bischof und Märtyrer Evergislus, Eberigisil, unterwegs nach Poitiers, von Räubern erschlagen. Er wird mehrmals von Gregor von Tours erwähnt (17. November 594/7). Sein Leichnam wurde über 100 J., später nach Köln überführt und in der Kirche Sankt Peter beigesetzt.
8. † an einem 24. Oktober, um 605, entschlief auf Sercq vor der Bretagne, der heilige Bischof Maglorius, Magloire, Maelor, der in Süd-Wales Schüler des Iltutus (6. November, um 540/4) war, als Abtbischof Nachfolger Samsons von Dol (28. Juli, um 565/7) war und um 605 auf der Kanalinsel Sercq, zwischen Guernesey und dem Festland, in der von ihm gegründeten Abtei, entschlafen ist.
9. † am Montag, dem 24. Oktober 690 entschlief in Coutances, der heilige Bischof Fromundus, Fromond; der gründete 679 die Abtei Ham.
10. † am Mittwoch, dem 28. Oktober 1860,
wurde in Hué in Annam erwürgt, der heilige Märtyrer Giose, Joseph Le
Dang Thi, 35 J., Eheman, Familienvater und Offizier, der als Christ
verhaftet wurde und, unter Kaiser Tu Duc, weil er Christ war,
schließlich erwürgt worden ist.
Siehe auch 24. November, 1/90
11. † am Sonntag, dem 24. Oktober 1915, entschlief in Como, der selige Priester Aloysius, Luigi Guanella, Gründer der Servi della Carità und die Congregazione delle Filglie di Santa Maria della Providenza, einerseits um Not abzuwenden, anderseits um sie auf dem Weg des Heils zu fördern.
12. † am Sonntag, dem 24. Oktober 1915, entschlief in Roncho an der Etsch, im Bezirk Verona, der selige Priester Giuseppe Balbo, 72 J., Diözesanpriester von Verona, der Lehrer und Erzieher an einem Kolleg war, dann der Gründer der Congregazione delle Piccole Figlie di San Giuseppe, Kleine Töchter vom heiligen Joseph, wurde, die sich sowohl der Kinder- und Jugenderziehung, als auch der Alten- und Krankenpflege widmen. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 31. Oktober 1989 seliggesprochen.
Köln: Evergislus: 7
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln