Einführung Verzeichnis der Übersichten
25. August
1. † am Montag, dem 25. August 1270, wurde in seinem Heerlager bei Tunis in Nordafrika von der Pestseuche dahingerafft, der heilige König Ludwig IX. von Frankreich, Saint-Louis de Dauphin, 56 J., Sohn Louis’ VIII. und der heiligen Blanca von Kastilien, Sainte Blanche, (27. November 1252) und Bruder der seligen Isabelle, Elisabeth von Frankreich (22. Februar 1270/6). Als Elfjähriger wurde er König, nach dem Tod seines Vaters, unter der Regentschaft seiner Mutter. Als 20-Jähriger heiratete er die 14-jährige Margaretha von der Provence und hatte mit ihr elf Kinder. Er war das Muster eines christlichen Königs, weise, gerecht und barmherzig. Er schaffte 1258 das Duell als gerichtlichen Zweikampf, vermeintliches Gottesgericht, ab und ersetzte ihn durch Zeugenbeweis. In der Volksfrömmigkeit gilt als seine charakteristische Darstellung: der König hält Gericht im Schatten einer uralten Eiche, in der Nähe seines Schlosses von Vincennes. Er stiftete die Sainte-Chapelle in Paris als durch großartige Bilddarstellungen in farbigem Glas lichtdurchflutetes Reliquiar, vor allem für die ihm vom lateinischen Kaiser von Konstantinopel (kurzzeitig von den Kreuzfahrern eingesetzt) geschenkte Königskrone, die Dornenkrone des Herrn. In seiner Zeit wurde die Kathedrale Notre-Dame mit ihren Rosettenfenstern fertig. Mit Robert de Sorbon gründete er die Universität, La Sorbonne. Seine Gäste waren die heiligen Professoren Thomas von Aquin (7. März 1274/9) und Bonaventura (15. Juli 1275/1). Seiner Schwester Isabelle (22. Februar 1270/6) schenkte er das Grundstück in Longchamp, auf dem sie ihr Klarissenkloster errichtete. Zweimal unternahm er einen Kreuzzug ins Heilige Land. 1248 fuhr er bis auf Zypern und eroberte im Jahr darauf, am 6. April 1250, Damiette; Kairo konnte er nicht erobern und geriet in Al Mansura, im Nildelta unweit Damiette, in Gefangenschaft. Er blieb vier Jahre als Gefangener in der Nähe des Heiligen Landes und musste, durch den außergewöhnlich sprachenbegabten Dominikaner aus der Bretagne, den heiligen Ivo von Nazareth (31. Januar um 1260 in Nazareth/-), den er aus Paris schon kannte, mit dem Sultan wegen seiner Freilassung lange verhandeln, bis schließlich der Erfolg durch eine horrende Summe Gold und Geld zustande kam. 1267 brach er wieder auf, konnte die Burg von Karthago erobern, aber im Lager vor Tripolis erlag er mit vielen Kreuzfahrern zusammen einer Seuche, der Pest. Sein Herz wurde in Monreale auf Sizilien beigesetzt, seine Reliquien nach Paris überführt.
2. † am Dienstag, dem 25. August 1648, entschlief in Rom der heilige Priester Josephus Calasanctius, José de Calasanz, Josep Domènech y Mira, 92 Jahre alt. Er studierte beide Rechte in Lérida und Theologie in Valencia. Zum Priester geweiht war er Pfarrer in den Diözesen Huesca und Urgel. 1592 ging er, durch eine Vision angeregt, nach Rom und kümmerte sich dort um verwahrloste arme Kinder. Aus seinem Helferkreis entstand seine Gründung des Ordens Ordo Clericorum Regularium Pauperum Matris Dei Scholarum Piarum, Orden der armen Regularkleriker der Muttergottes für fromme Schulen, Scolopi, Piaristen. Sein Orden breitete sich rasch aus, besonders in Böhmen, Polen und Spanien; aber er musste auch viel Unrecht erleiden; 88-jährig wurde er gewaltsam als Oberer abgesetzt, aber kurz vor seinem Tod rehabilitiert und wieder eingesetzt. Er liegt begraben in San Pantaleone in Rom.
3. † an einem 25. August um 308 wurde in Arles enthauptet, der heilige Märtyrer Genesius, Saint Genies, der römischer Kanzleibeamter in der Stadt war, sich aber weigerte die Dekrete der Christenverfolgung zu beurkunden - er war nämlich Katechumen - und der, daraufhin verurteilt, durch die Bluttaufe geheiligt worden ist.
4. † an einem 25. August im 4. Jahrhundert entschlief in seiner Bischofsstadt Italica, Talca bei Sevilla, der heilige Geruntius, erster Bischof dieser Stadt und Andalusiens. Eine alte Überlieferung bezeichnet ihn als Apostelschüler des 1. Jahrhundert und als Märtyrer; eine andere besagt, dass er in Kerkerhaft zugrundegegangen sei.
5. † an einem 25. August im 5. Jahrhundert entschlief in Agde im Languedoc in Südfrankreich der heilige Abt Severus, Saint Sever, ein Syrer, der über 300 Mönche um sich gesammelt hat, unter diesen war sein Schüler der heilige Maxentius von Poitou (26. Juni um 515/4).
6. † am Sonntag, dem 25. August 552, entschlief in Konstantinopel, der heilige Patriarch Menas, der vom Papst Agapitus die Bischofsweihe empfangen hat, 536 Patriarch der oströmischen Metropole wurde und 537 die restaurierte Kathedrale Hagia Sophia, Αγια Σωφια, Heilige Weisheit, einweihte. 551 unterschrieb er, dem Kaiser zuliebe und aus mangelnder Fachkenntnis, das Dekret über den Dreikapitelstreit und wurde daraufhin von Papst Vigilius exkommuniziert, kam jedoch hierdurch zur Einsicht und versöhnte sich sofort mit dem in Konstantinopel als Gefangenem des Kaisers anwesenden Papst.
7. † am Samstag, dem 25. August 591, entschlief in Atane bei Limoges, der heilige Abt Aredius, Saint-Yriex, Abt im Gebiet Limousin, heute Saint-Yrieix-la-Peche. Er soll Kanzler am Hof Theodeberts in Trier gewesen sein. Zurück in der Heimat stiftete er mit Hilfe seiner Mutter, der heiligen Pelagia von Limoges (26. August 586 in Attanum) das Kloster Attanum, das er zuerst nach der Basiliusregel leitete; dann schrieb er für seine Mönche eine eigene Zönobitenregel und viele nützliche Lebensweisheiten. Der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7), sein Zeitgenosse, schrieb über sein Leben.
8. † am Freitag, dem 25. August 775, entschlief in Utrecht, der heilige Abt Gregor von Pfalzel, auch Gregor von Utrecht genannt, etwa 70 J. Er wurde in Trier geboren als Sohn der heiligen Wastrada von Susteren in den Niederlanden, Fastrada (21. Juli um 760) und als Enkel der heiligen Adela von Trier, Adele (24. Dezember um 734 in Pfalzen), auf deren Burg Pfalzen er erzogen wurde. Als junger Benediktiner, 17-jährig, lernte er den heiligen Bonifatius (5. Juni 754/1) kennen und begleitete diesen auf seinen Missionsreisen durch Hessen und Thüringen; Bonifatius ernannte ihn um 746 zum Abt an der Benediktinerabtei Sankt Martin, Sint Maarten, in Utrecht und übertrug ihm auch die bischöfliche Verantwortung für das Bistum Utrecht, ohne ihm allerdings die Bischofsweihe zu erteilen. 753 war der heilige Eman zum Bischof von Utrecht geweiht worden, der aber schon ein Jahr später mit Bonifatius zusammen in Dokkum Märtyrer wurde (5. Juni 754/6). In Utrecht übernahm der Abt Gregor von Pfalzel die Leitung des Bistums und der Friesenmission; er empfing aber nie die Bischofsweihe, weil sein Bruder beschuldigt wurde, ein Verbrechen gegen das fränkische Königshaus begangen zu haben, wofür damals auch sein unschuldiger Bruder mit haftbar gemacht wurde, obwohl der Fall nie geklärt worden ist. Er leitete die durch ihn zur Blüte gewordene Domschule und missionierte besonders unter den Friesen. Einer seiner Schüler war der heilige Lebuinus von Deventer (12. November um 780/7), dessen Reliquien in Deventer beigesetzt wurden vom heiligen Liudger von Münster (26. März 809/8), der auch ein Schüler von Abt Gregor gewesen war und dessen Vita geschrieben hat.
9. † am Dienstag, dem 25. August 1282, entschlief bei Montefiascone nahe Orvieto, der heilige Bischof Thomas Cantelupe, Bischof von Hereford in England, 64 J. Er studierte in Oxford, Paris und Orléans, wurde dann Kanzler der Universität Oxford, lehrte dort Kirchenrecht, wurde 1264 Kanzler von ganz England. Wegen politischen Auseinandersetzungen mit dem König musste er sich in Frankreich in Sicherheit bringen. 1275 wurde er Bischof von Hereford in West-England. 1279 wurde der gelehrte Franziskaner John Peckham Erzbischof von Canterbury und Primas von England; in Oxford waren sie Kollegen gewesen; über eine kirchenrechtliche Frage gerieten beide so in Streit, dass der Erzbischof den Bischof exkommunizierte. Thomas reiste nach Rom zum Papst Martin IV., legte ihm seine Ansicht dar und bat um Rehabilitierung; der Papst ließ die Sache prüfen und Thomas begab sich auf die Heimreise; unerwartet starb er, noch nicht weit von Rom entfernt. Seine Reliquien wurden nach Hereford überführt und er wurde dort von so vielen Pilgern verehrt, dass er 1320 heiliggesprochen wurde. Er ist der einzige Exkommunizierte, der heiliggesprochen worden ist.
10. † am Sonntag, dem 25. August 1624, ließen
sich in Shimabara auf der Insel Kyushu in Japan, lebendig auf dem
Scheiterhaufen langsam verbrennen,
• der selige Priester und Märtyrer Miguel Carvalho, 45 J.,
ein Portugiese aus der Gesellschaft Jesu
• der selige Priester und Märtyrer Pedro Vasquez, ein
Spanier aus dem Predigerorden
• der selige Priester und Märtyrer Luis Sotelo, 50 J.,
Spanier aus dem Minderbrüderorden
• der selige Priester und Märtyrer Luis Sasanda, ein
Spanier aus dem Franziskanerorden
• der selige Bruder und Märtyrer Ludovicus Baba, Japaner, Katechist.
Siehe auch 10. September, 11/123 - 127
11. † am Montag, dem 25. August 1794,
erlag seinen Entbehrungen auf dem Gefangenenschiff Deux-Associées
vor Rochefort, der selige Priester und Märtyrer Paul-Jean Charles, 51 J.,
Prior der Trappistenabtei Sept-Fonds.
Siehe auch 27. August, 16/42
12. † am Dienstag, dem 25. August 1885, entschlief in San Vicente de Cordova, Argentinien, die selige Jungfrau María do Tránsito de Jesús Sacramentado, Eugenia das Dolores Cabanillas, 64 J., geboren in Santa Leocádia, in Argentinien; ihr Taufname Maria do Tránsito bedeutet Übergang, Aufnahme in den Himmel. Ihre Studien absolvierte sie in Córdova, wo ihr Bruder sich auf die Priesterweihe vorbereitete. 1858 schloss sie sich dem Laien-Zweig der Franziskanerinnen an, 1873 trat sie in Buenos Aires in den Karmel ein, musste aber aus gesundheitlichen Gründen 1874 dort aufgeben, ging aber nach Montevideo und versuchte es bei den Schwestern von der Heimsuchung. Ihr wurde klar, dass die Göttliche Vorsehung wollte, dass sie eine eigene Schwesterngemeinschaft gründete. Mit Hilfe des Franziskanerpaters Quirico Porreca gründete sie 1878 in San Vicente do Cordova die Irmas Terciárias Misionarias Franciscanas da Argentina - Missionsschwestern, Drittordens-Franziskanerinnen in Argentinien und legte am 2. Februar, Maria Darstellung Jesu im Tempel, mit zwei Gefährtinnen die Profess-Gelübde ab. So konnte die Gemeinschaft mehr Armen, Kranken, Alten und Verlassenen helfen, als sie es allein jahrelang in tätiger Nächstenliebe getan hatte. Ihre zarte Gesundheit und ihr strenges aszetisches Leben hatten zur Folge, dass ihre Kräfte bald aufgezehrt waren. Am 14. April 2002 wurde sie seliggesprochen.
13. † am Dienstag, dem 25. August 1936, wurde
in Valencia erschossen, der selige Priester und Märtyrer Luis Urbano
Lanaspa, 54 J., Provinzialvikar des Predigerordens.
Siehe auch 29. Dezember, 11/84
Görlitz: Übertragung der Gebeine der heiligen Hedwig am 25. August 1267 (15. Oktober 1243/5). Nach ihrer Heiligsprechung, am 26. März 1267 in Rom, wurden ihre Gebeine in der Klosterkirche zu Trebnitz feierlich erhoben und dort wieder ehrenvoll beigesetzt.
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln