Einführung Verzeichnis der Übersichten
25. Mai
1. † am Mittwoch, dem 25. Mai 735, entschlief in der Abtei Jarrow, Durham, in Northumberland, der heilige Priester-Mönch und Kirchenlehrer Beda Venerabilis, der Ehrwürdige, 63 J., der, als Waisenkind 7-jährig im Kloster Wearmouth, unter Abt Benedictus Biscop (12. Januar, um 690/5) und ab 10-jährig in der Neugründung im nahen Jarrow, unter Abt Ceolfrid (25. September 716/-) erzogen, dort Benediktiner wurde, 19-jährig die Weihe zum Diakon und 30-jährig die Priesterweihe empfing, der sein ganzes Leben besonders im Chorgestühl der Klosterkirche und in der dortigen Bibliothek gelebt hat, als Gelehrter und Mönch. Als Mönch schrieb er Bibelkommentare, mit seiner guten Kenntnis der drei Kreuzsprachen (Joh 19, 20), und drei lateinische Hymnen zum Gebrauch im Gottesdienst, als Gelehrter vor allem die Historia ecclesiastica gentis Anglorum, Kirchengeschichte der Engländer, über die Zeit von Julius Caesar (55 v. Chr.) bis 597, der Ankunft des heiligen Augustinus von Canterbury (26. Mai 604/6), die erst 1899 in Kurzform ins Englische übersetzt wurde.
2. † am Sonntag, dem 25.
Mai 1085, entschlief in Salerno, der heilige Papst Gregor VII.
Hildebrand, Ildebrando de Soana, 60 J., der als Benediktiner eintrat in
das Reformkloster Cluny und dort drei Jahre vom Abt Hugo (29. April
1109/5) ins Ordensleben eingeführt wurde, er wurde in Rom Kardinal,
begleitete 1047 Papst Gregor VI. ins Exil nach Deutschland, wurde von
Leo IX. (19. April 1054/6) nach Rom
zurückgeholt und zum Abt an San Paolo fuori le mure
ernannt, war Legat, 1954 und 1056 in Frankreich, 1057 in Deutschland,
1058 in Rom Archidiakon für die Finanzverwaltung; am Ende der
Beisetzungsfeier für Papst Alexander II. wurde er, am Montag, dem 21.
April 1073, in einer tumultuarischen Szene per acclamationem, durch Zuruf,
vom Volk zum Papst gewählt und daraufhin in der vorgeschriebenen Weise
durch das Kardinalskollegium ordentlich gewählt. Die Priesterweihe
empfing er am 22. Mai, die Bischofsweihe am 30. Juni 1073 in Sankt
Peter. Er hatte einen schweren Kampf zu kämpfen, einerseits gegen die
Simonie in der Kirche, anderseits um die Freiheit der Kirche gegen die
Übergriffe der Fürsten, dem Investiturstreit. Er regierte nicht im
Alleingang, sondern berief nach dem Reformkonzil 1074 öfter SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
ein, um im Dialog mit den Bischöfen zu Entscheidungen zu kommen, die
von vielen mit getragen wurden. Vom 25. bis 28. Januar 1075 fand auf
der Burg Canossa die bekannte Szene statt, der Kaiser im Büßergewand
und der Papst im Aufheben von dessen Kirchenbann. Der Kaiser setzte
weiter Bischöfe ein, am 25. Juni 1080 in Brixen als Gegenpapst den
Bischof von Ravenna, Wibert, Guiberto. Der Kaiser besiegte Rom und der
wahre Papst konnte nur knapp in das Hadriansmausoleum, die Engelsburg,
fliehen und sich kurz darauf vom Normannenfürsten Robert Guiscard
befreien lassen und sich in Salerno niederlassen. Auf die Dauer siegte
die Wahrheit doch, aber erst 1606 wurde er heiliggesprochen.
Siehe auch 29. Juni, 1/74
3. † am Freitag, dem 25. Mai 1607 entschlief in Florenz, die heilige Jungfrau Maria Maddalena de’ Pazzi, 41 J., geboren in Florenz, getauft auf den Namen Caterina, die 16-jährig in den Orden der Karmelitinnen, im Kloster Santa Maria degli Angeli eintrat, den Namen Maria Maddalena annahm und am Dreifaltigkeitssonntag, dem 27. Mai 1584 ihre Ordensprofess ablegte; sie führte in ihrer Klausur ein in Christus verborgenes anspruchsloses Leben und betete viel, um die in ihrer Zeit so wichtige Erneuerung der Kirche, gegen die Reformation der Kirchenspalter. Ihre hohen Begabungen als Mystikerin nutzte sie im Dienst an ihren Mitschwestern, um diese der Vollkommenheit zu zuführen, verfasste aber auch vier Schriften: I Quaranta Giorni, die 40 Tage, - I Colloqui, die Gespräche, - Revelatione e Intelligentie, Offenbarung und Einsicht, - La Probatione-Reformatione della Chiesa, Erprobung und Erneuerung der Kirche. Sie starb nach langem Siechtum an Lungentuberkulose; sie liegt begraben unter dem Hochaltar ihrer Klosterkirche. Sie wurde 1669 heiliggesprochen.
4. † am Samstag, dem 25. Mai 300, wurde in Atella in Lukanien, der heilige Bischof Canio zum Märtyrer.
5. † an einem 25. Mai um 377 wurde in Mailand beigesetzt, der heilige Bischof Dionysius von Mailand, der Nachfolger, etwa 351, des heiligen Eustorgius I. (18. September, vor 355/4), der wohl aus der griechischen oströmischen Kirche kam und das Wohlwollen des Kaisers hatte, der im Januar 355 auf einem Konzil zur Verurteilung des heiligen Athanasius (2. Mai 373/1) im Kaiserpalast, der Basilica Nova, in Mailand, unter Vorsitz des arianischen Kaisers Konstantius II., aber mit Einverständnis des Papstes Liberius, gegen den Kaiser und die Mehrheit der 300 eingeschüchterten Bischöfe, zusammen mit nur zwei Gleichgesinnten, nämlich Eusebius von Vercelli (1. August 371/5) und Lucifer von Cagliari (20. Mai 370/6) sich mutig für das Glaubensbekenntnis des Konzils von Nikaia und für den heiligen Athanasius einsetzte, deswegen aber sofort seine Bischofsstadt Mailand verlassen musste; Eusebius wurde verbannt nach Skythopolis, Beth Shean in Israel-Palästina, Lucifer nach Germanicia in Syrien, dann in die thebäische Wüste in Ägypten, Dionysios nach Kappadokien und Armenien; er wurde durch den Kaiser von dem arianisch gesinnten Auxentius ersetzt, der aber fünf Jahre später flüchten musste, beim Regierungsantritt des Kaisers Julian, weil er beim Volk immer noch als Usurpator nicht angenommen wurde, aber irgendwie wieder zurückkam und erst 374 in Mailand starb; bei dessen Beerdigung der berühmte Aufruf des Volkes Ambrosius soll unser Bischof sein! den ungetauften Stadtpräfekten auf den Bischofsstuhl wählte. Er stellte, nach dem arianischen Zwischenspiel in Mailand, sofort Nachforschungen über den Verbleib seines Vorgängers an und erhielt vom heiligen Basilius (1. Januar 379/2) ein Antwortschreiben, dass Dionysius nicht ganz nahe in Kappadokien ruhe, aber sein Priester Tarasius die Translation der Reliquien, obwohl schwierig, übernehmen werde; eine andere Spur dort ist der armenische Bischof Aurelius von Riditio, der mit Dionysius befreundet war und diesem auf dem Sterbebett versprochen hat, seine Reliquien nach Mailand zurückzubringen; Aurelius versprach es, erlebte den Tod des Mailänder Bischofs um 359 mit und verwirklichte sein Versprechen um 377, als er persönlich die Reliquien nach Mailand überführte und diese vom heiligen Ambrosius, in einem noch erhaltenen Dokument, geprüft und als echt anerkannt, in einer Friedhofskapelle Capella Sanctorum Veteris Testamenti, Sanctorum Omnium Prophetarum et Confessorum, beigesetzt wurden; der Überbringer Aurelius, armenischer Bischof, blieb auf Einladung des Ambrosius in Mailand und wurde dann neben Dionysius begraben, wie die Grabinschrift zeigt. Dionysius wird seit seiner Rückkehr nach Mailand auch als Märtyrer verehrt. - Bemerkenswerterweise wird am 24. November, um 356/4, des heiligen Protasius gedacht, der ebenfalls als Bischof von Mailand und Verteidiger des heiligen Athanasius gegen den Kaiser Konstans beschrieben wird und seine Teilnahme am Konzil von Serdica, Sofia 342 käme dazu. Er müsste ganz kurz zwischen Eustorgius und Dionysus Bischof gewesen sein?
6. † am Freitag, dem 25. Mai 417, entschlief in Florenz, der heilige Bischof Zenobius, San Zanobi, der, Florentiner von Geburt, vom Bischof Theodor ausgebildet wurde, in Rom von Papst Damasus (11. Dezember 384/1) als Gesandter nach Konstantinopel geschickt, Bischof seiner Heimatstadt geworden ist und dort als vir sanctus, heiliger Mann, sein Amt ausgeübt, ja als Apostel von Florenz, bezeichnet, weil er mit großer Kraft den Arianismus bekämpfte und besiegte und die weite Umgebung seiner Stadt im christlichen Leben voranbrachte. Beigesetzt wurde er zuerst in der wahrscheinlich von ihm erbauten Kirche San Lorenzo, wurde er im 9. Jahrhundert übertragen in die Kirche San Reparata, die heute Santa Maria in Fiore heißt.
7. † am Mittwoch, dem 25. Mai 550, entschlief in der Abtei Mentenay bei Troyes, der heilige Abt Leon, Saint Lyé.
8. † am Samstag, dem 25. Mai 709, entschlief in Doulting, Somerset, der heilige Bischof Aldhelm von Sherborne, der nach seinen Studien in Canterbury in die Benediktinerabtei Malmesbury eintrat; um 690 schrieb er in dreitausend Hexametern De Laude Virginitatis, Vom Lob der Jungfräulichkeit; er wurde 705 der erste Bischof von Sherborne, im Gebiet der West-Sachsen.
9. † am Mittwoch, dem 25. Mai 936, entschlief in Astorga in Spanien, der heilige Gennadius, San Genadio, der als Mönch in Argeo bei Astorga, Léon, die Abtei San Pedro de los Montes in Vierzo restaurierte, dann sechs Jahre Bischof von Astorga war, danach wieder als Mönch in seinem Kloster lebte.
10. † am Donnerstag, dem 25. Mai 1245, entschlief in Villamagna bei Florenz, der selige Gerardo Mecatti, der mit Eifer darauf bedacht war, den Fußspuren des heiligen Franziskus (4. Oktober 1226/1) zu folgen, der sein Vermögen an die Armen verteilte, sich in die Einsamkeit zurückzog, dort aus Liebe zu Christus Pilger bei sich aufnahm und soweit möglich den Kranken zu helfen.
11. † am Sonntag, dem 25. Mai 1270, entschlief in Potenza-Montesanto bei Ascoli in Piceno, der heilige Gerio, ehemaliger Graf von Lunel im Languedoc, der ein Leben als Einsiedler führte und auf der Pilgerschaft ans ewige Ziel gelangt ist.
12. † Sonntag, dem 25. Mai 1483, entschlief in Faënza in der Flaminia, der selige Priester Giacomo Filippo, Andrea Bertoni aus dem Servitenorden, der berühmt war wegen seiner Gabe der Tränen und seiner höchst demütigen Lebensweise.
13. † am Montag, dem
25. Mai 1857, wurde in Son Tay, Tongkin, zugrunde gerichtet, der
heilige Märtyrer Petrus, Phero Doan Van Van, etwa 80 J., der als
Katechist vom Apostolischen Vikar von West-Tonkin beauftragt war mit
der Leitung des Pfarrbezirks Bau No, der, unter Kaiser Tu Duc, seinen
Glauben mit seinem Blut besiegelt hat.
Siehe auch 24. November, 1/76
14. † am Donnerstag, dem 25. Mai 1865, entschlief in Paris, die heilige Jungfrau Marie Madelaine Sophie Barat, deren Vater Winzer in der Bourgogne war, deren Erzieher ihr 11 Jahre älterer Bruder, ein etwas exzentrischer Priester war, der ihr Latein, Griechisch und pausenloses Pauken beibrachte; 20-jährig begegnete sie in Paris dem Jesuitenpater Varin, der davon träumte, eine Schule für adlige und großbürgerliche Mädchen zu gründen um die Welt zu evangelisieren, so wurde sie die Gründerin der Dames du Sacré Cœur, Damen vom Herzen Jesu, zur christlichen Mädchenerziehung, in der sie besonderen Wert auf menschliche Werte legte, abgeschreckt durch ihr eigenes Erleben mit ihrem Bruder.
15. † am Dienstag, dem
25. Mai 1886, wurde in Munyonyo in Uganda zum Blutzeugen, der heilige
Märtyrer Dionysius, Denis Ssebuggwawo, 16 J., der auf die Frage des
Königs Mwanga, ob er zwei Hofpagen die Grundlehren des christlichen
Glaubens beigebracht habe, dies bejahte und daraufhin sofort vom König
mit dessen Lanze durchbohrt wurde.
Siehe auch 3. Juni, 1/2
16. † am Mittwoch, dem 25. Mai 1927,
wurden in Catatlán, Guadalajara in Mexiko, zu Blutzeugen,
• der heilige Priester und Märtyrer Cristobal Magallanes Jara, 57 J.,
• der heilige Priester und Märtyrer Agustín Caloca Cortés, 29 J., beide
Diözesanpriester, die ihr Leben für Christus den König gegeben haben
und so die Siegeskrone der Herrlichkeit erlangten.
Siehe auch 21. Mai, 1/13 - 14
17. † am Freitag, dem
25. Mai 1951, wurde im Lager Javas in Moldawien zugrundegerichtet, der
selige Priester und Märtyrer Nicolaus, Mykola Cehelskyj, 55 J., geboren
in Strusiv bei Tarnopol, der 28-jährig Josefa Sartych geheiratet hatte,
die ihm vier Kinder schenkte, der 29-jährig zum Priester für das
Erzbistum Lvov, Lemberg, geweiht wurde. Am 28. Oktober 1946 wurde er
von den kommunistischen Behörden verhaftet und zu zehn Jahren
Zwangsarbeit verurteilt, die er im Lager Javas leisten sollte.
Siehe auch 2. April, 15/17
Straßburg: Madeleine Sophie Barat: 14; in Fribourg am 24. Mai
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln