Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

2. Dezember

1. † Gedenken an den heiligen Propheten Habakuk, חבקוק, akkadisch: Duftpflanze, Αμβακουμ, lebte wohl in Juda gegen Ausgang des 7. Jahrhundert v. Chr. Er predigte das Gericht Gottes, angesichts der Bosheit und Gewalttätigkeit der Menschen. Der Gerechte lebt aus dem Glauben (2, 4: Röm 1, 17; Gal 3, 1; Hebr 10, 38); Schaut auf, ihr Völker, schaut und erstarrt, denn ich vollbringe in euren Tagen - würde man euch davon erzählen, ihr glaubtet es nicht (1, 5: Apg 13, 41).

2. † an einem 2. Dezember um 367, entschlief in Rom, die heilige Märtyrin Bibiana, Viviana, nach deren Namen Papst Simplicius (10. März 483/4) auf dem Esquilinischen Hügel eine Basilika erbauen ließ. Nach der Überlieferung lebte sie zur Zeit des Kaisers Julian des Abtrünnigen und wurde 363 als christliche Jungfrau im Dirnenhaus eingesperrt, blieb aber unerschütterlich in ihrer Keuschheit und Jungfräulichkeit, wurde dann an eine Säule gefesselt und mit Bleikugel-Peitschen zu Tode gegeißelt.

3. † an einem 2. Dezember um 300, wurde in Rom, auf dem Koimeterion an der Via Portuense, beigesetzt, der heilige Priester und Märtyrer Pimenius.

4. † an einem 2. Dezember um 407, entschlief in Aquilea, Venedig, der heilige Bischof Chromatius, der nach dem Zusammenbruch der Umklammerung durch den Gewaltherrscher Alarich, der schluchzenden Bevölkerung Heilung geschenkt wurde, indem er ausgewählte Teile der Geheimnisse des Wortes Gottes erklärte und so die Herzen zu Höherem erhoben hat. Er war hochgebildet, verfasste exegetische Werke, stand in regem Austausch mit Ambrosius von Mailand, dem Kirchenvater, kämpfte gegen die Lehren des Origines und den Arianismus und setzte sich ein für den verfolgten Johannes Chrysostomos.

5. † am Mittwoch, dem 2. Dezember 537, entschlief auf der Insel Ponza im Tyrrhenischen Meer, der heilige Papst und Märtyrer Silverius, der, weil er den von seinem Vorgänger Papst Agapitus I. († in Konstantinopel 22. April 536/6), amtsenthobenen häretischen Bischof Anthimos von Konstantinopel in sein Amt wieder einzusetzen sich geweigert hatte; der Ostgotenkönig Theodahad setzte die Papstwahl des Subdiakons Silverius durch, der Sohn des Papstes Hormisdas (6. August 523/4) war, der im Juni 536 zum Bischof geweiht wurde. Der Apokrisiar Vigilius intrigierte gegen Silverius, erreichte seine Verbannung nach Patara, und ließ sich am 29. März 537 zum Papst weihen. Silverius kam kurz zurück nach Rom, wurde aber gleich auf die Insel Ponza verbannt, verzichtete dort am 11.11. 537 auf das päpstliche Amt und starb kurz darauf.
Siehe auch 29. Juni, 1/53

6. † am Montag, dem 2. Dezember 1381, entschlief im Kloster Groenendael, im Wald Soignet bei Brüssel, der selige Jan van Ruusbroec, Johannes Ruysbroeck, der Wunderbare, 88 J., nach seinem Geburtsort bei Brüssel benannt; er wurde von seinem Onkel erzogen, der Kanoniker an Saint Gudule in Brüssel war; 1317 empfing er, 24-jährig, die Weihe zum Priester und wurde auch Kanoniker an Saint Gudule in Brüssel. 1349 zog er mit zwei Freunden, zur Errichtung einer Gemeinschaft von Regularklerikern, in den bis dahin einsamen Wald in Groenendael, im grünen Tal, nahm die Regel des heiligen Augustinus und wurde dort der erste Prior; sie nannten sich die Brüder vom Gemeinamen Leben. Viele tieffromme Schriften sind von ihm verfasst worden, die bekanntesten sind Die Chierheit der gheesteleke brulocht, Zierde der geistlichen Hochzeit; Das Büchlein der höchsten Wahrheit; Die Sieben Klausen. Noch lange, besonders aber in seiner Zeit, waren Ausstrahlungen seiner Ideale, von den Stufen zur Vollkommenheit, besonders in Holland, Deutschland und England spürbar.

7. † am Mittwoch, dem 2. Dezember 1665, entschlief in Murcia in Spanien, die selige Äbtissin Maria Angela Astorch vom Orden der Klarissen, die sehr demütig und bußfertig, Ordensleuten und Weltleuten Trost und guten Rat gab, als Schwester in Barcelona, dann als Novizenmeisterin und schließlich als Äbtissin.

8. † am Samstag, dem 2. Dezember 1741, entschlief in Logiewniki, der selige Priester Rafal Melchior Chylinski aus dem Orden der Minderbrüder Conventualen, der in Krakau zur Zeit der Pest die Kranken aufsuchte, um ihnen fromm beizustehen und für ein würdiges und christliches Sterben zu sorgen.

9. † am Sonntag, dem 2. Dezember 1973, entschlief in Stanislaópoli, Stanislaviv, Ukraine, der selige Bischof und Märtyrer Ivan Slezyuk, 77 J., aus der griechisch-katholischen Kirche, der 1923 die Priesterweihe empfing und 1945 insgeheim zum Bischof geweiht wurde. Von den sowjetischen Behörden verfolgt war er in ihrer Gefangenschaft 1945 - 1954 und 1962 - 1968, setzte aber in Freiheit immer sofort seine Tätigkeit als Untergrund-Bischof fort, musste sich regelmäßig bei den Behörden melden; bei der letzten Anwesenheits-Meldung ist er zusammengebrochen und gestorben. Er gehört zur Gruppe von Nicolas Charnetsky (2. April 1959/15) und 24 Gefährten, die Papst Johannes-Paul II. am 27. Juni 2001 in Lemberg seliggesprochen hat.
Siehe auch 2. April, 15/25


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 21.11.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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