Einführung Verzeichnis der Übersichten
2. Juli
1. † an einem 2. Juli, wurden in Rom im
Coemeterium des Damasus am zweiten Meilenstein der Via Aurelia
beigesetzt, die heiligen Märtyrer Processus und Martinianus.
Die heiligen Processus, Fortschrittlicher, und Martinianus, junger-Mars-Geweihter,
sind nach der Überlieferung als Offiziere in Rom mit der Bewachung des
heiligen Paulus beauftragt gewesen, später dann mit der des heiligen
Petrus. Nach ihrer Bekehrung als Schüler des heiligen Petrus, sind sie
von diesem im mamertinischen Kerker getauft worden. Unter Nero wurden
sie an der Via Aurelia gefoltert und schließlich mit dem Schwert
hingerichtet. Bestattet wurden sie an der Stelle ihres Martertodes auf
dem nach ihnen genannten Coemeterium. In der über ihrer Grabstätte
errichteten Basilika hielt Papst Gregor der Große (12. März 604/6)
eine HomilieEine Homilie (von griech.„ὁμιλεῖν”, „vertraut miteinander reden”) ist eine Art von Predigt. Während eine Predigt die Großtaten Gottes preist (lat. „praedicare”, „preisen”) und Menschen für den Glauben begeistern will, hat die Homilie lehrhaften Charakter. zur ihrer Ehren (Hom in Evangel. I II hom 32 - Migne PL
76, 1237) die bis zur jüngsten Liturgiereform im römischen Brevier an
ihrem Gedenktag, in der zweiten Nokturn, gekürzt ihren festen Platz
hatte. Papst Paschalis I. (11. Februar 824/8) ließ ihre Reliquien in
die konstantinische Petersbasilika überführen und dort unter einem der
Altäre beisetzen. Die ursprünglich ihnen geweihte Basilika wurde
umbenannt zur Ehren der heiligen Agatha; später aber vergessen, verfiel
sie. Heute ist das Gelände des alten Coemeteriums zwischen Via Aurelia
Antiqua und Villa Pamfili überbaut. In den vatikanischen Museen,
Abteilung Lateranmuseum, befindet sich noch ein Fragment einer auf dem
Coemeteriumgelände Processus und Martinianus aufgefundenen alten
Inschrift, die sich auf die Feier des Oktavtags ihres Todestages
bezieht:
PECORI DVLCIS ANIMA BENIT IN CIMETERO VII IDVS IVL DP POSTERA DIE MARTYRORV
FÜR DIE HERDE SÜSS FÜHLT DIE SEELE SICH WOHL IM COEMETERIUM DEN SIEBENTEN IDEN DES JULI BEIGESETZT TAGS NACH DEM TAG DER MÄRTYRER - also den 9. Juli.
2. † am Montag, dem 2. Juli 484,
wurden in Karthago zu Blutzeugen
• der heiligen Abt und Märtyrer Liberatus,
• der heilige Diakon und Märtyrer Bonifatius,
• der heilige Subdiakon und Märtyrer Servus und
• der heilige Subdiakon und Märtyrer Rusticus,
• der heilige Mönch und Märtyrer Rogatus und
• der heilige Mönch und Märtyrer Septimus,
• der heilige Knabe und Märtyrer Maximus,
die in Karthago, in der Verfolgung durch die Vandalen unter ihrem
arianischen König Hunnerich, für das katholische Glaubensbekenntnis und
die Verteidigung der Einmaligkeit der Taufe, durch harte Folterungen
gequält, schließlich auf die Hölzer aufgenagelt, auf denen sie dann
verbrannt wurden, mit Ruderschlägen geprügelt und mit zertrümmerten
Köpfen dem Tode nahe, ihren edlen Siegeskampflauf, während der Herr
ihnen die Siegeskrone aufsetzte, vollendet haben.
3. † an einem 2. Juli, um 570, entschlief in Tours in Neustrien, die heilige Monegundis, Sainte Monegonde, gebürtig aus Chartres, eine Gott Geweihte, die, Witwe geworden, Heimat und Eltern verlassen hatte, in Tours in der Nähe des Grabes des heiligen Martin (11. November 397/1) als Reklusin lebte, die allein für das Gebet die ganze Zeit frei gehabt hat.
4. † am Donnerstag, dem 2. Juli 873, entschlief in Winchester in England, der heilige Bischof Swithinus, Swithun, der als Kanzler am Hof des Königs Egbert von England und Erzieher von dessen Sohn, Ratgeber in kirchlichen Angelegenheiten und schließlich Bischof wurde, berühmt wegen seiner Strenge gegen sich und seiner Liebe zu den Armen, der viele Kirchen gründete, die er immer wieder zufuß zu besuchen pflegte.
5. † am Dienstag, dem 2. Juli 1118, entschlief in Sezze im Lazio, der heilige Abt Lidanus, der Gründer des Klosters am Ort, der sich bemüht hat, die Gebäude der Mönche von der Gefährdung durch die Sümpfe der Umgebung, frei zu halten.
6. † am Dienstag, dem 2. Juli 1387, entschlief in Ville-neuve-les-Avignon in Frankreich, der selige Bischof Pierre de Luxembourg, Peter von Luxemburg, Bischof von Metz, der allzeit ganz ausgerichtet war auf Bußwerke und auf das Gebet.
7. † am Dienstag, dem 2. Juli 1420, entschlief
in Fabriano bei Ancona in Italien, einer der beiden Brüder
• der selige Priester und Mönch Giovanni Becchetti und
• der selige Priester und Mönch Pietro Becchetti,
aus dem Orden der Augustinereremiten, die noch mehr durch die Bande
ihrer Lebensweise als durch die ihrer Blutsverwandtschaft miteinander
verbunden waren.
8. † am Donnerstag, dem 2. Juli 1716, entschlief in Lecce in Apulien, der heilige Priester Bernardino Realino, aus der Gesellschaft Jesu, der, berühmt wegen seiner Liebe und Güte, unter Zurücksetzung aller irdischen Ehrungen, sich hingegeben hat in der Seelsorge für Gefangene und Kranke, und für den Dienst des Wortes Gottes und des Bußsakramentes.
9. † am Samstag, dem 2. Juli 1904, entschlief in Leuven, Löwen, Louvain in Belgien, die selige Jungfrau Eugènie Joubert, aus der Kongregation der Heiligen Familie vom Heiligsten Herzen, die sich aufgeopfert hat, um kleinen Kindern die christliche Lehre weiterzugeben, die, von der Schwindsucht dahingerafft, liebend dem leidenden Christus nachgefolgt ist.
Im deutschen Sprachraum: Fest Maria Heimsuchung (Lk 1, 39 - 56); in der Weltkirche am 31. Mai.
Metz: der selige Peter von Luxemburg, Bischof von Metz, Kardinal: 6
(früher, vor 1969, auch in Luxemburg und zwar am 4. Juli)
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln