Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

2. Mai

1. † am Donnerstag, dem 2. Mai 373, entschlief in Alexandria in Ägypten, der heilige Bischof und Kirchenlehrer Athanasios von Alexandrien, 78 J., Αθανασιος Unsterblicher nämlich als Christ durch den Auferstandenen, der den Tod überwand; er ist überaus berühmt durch seine heilige Lebensführung und seine große Gelehrtheit; er war Schüler und, 25-jährig, Archidiakon des heiligen Bischofs Alexander (26. Februar 326/1) auf dem Konzil von Nikaia 325; der aus Baukis bei Alexandria stammende Priester Arius leugnete die Gottheit Jesu; gegen ihn und seine damals nur elf Anhänger, berief Alexander zuerst den Klerus seiner Stadt und dann eine SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. aller Bischöfe Ägyptens ein, die fast einstimmig die wahre Gottessohnschaft Jesu verteidigten; Arius ging dann nach Caesarea am Meer und verbreitete von dort aus seine Irrlehre weiter; das Konzil 325 bestätigte die wahre Lehre, die licht- und kraftvoll vom jungen Archidiakon aus Alexandria, den unter dem Vorsitz des Kaisers versammelten Bischöfen vorgetragen wurde, und verurteilte die Irrlehre des Arius; am 8. Juni 328 wurde Athanasios Nachfolger des entschlafenen Bischofs Alexander; in Alexandria hat er, von Konstantin bis auf Kaiser Valens, hart gekämpft für den orthodoxen Glauben; dafür hat er fünf mal, durch die Intrigen der Arianer, die Verbannung ertragen, ist aber immer wieder in die ihm anvertraute Kirche zurückgekehrt; 335 hat eine arianisch dominierte von Tyrus ihn für abgesetzt erklärt, er konnte am kaiserlichen Hof in Konstantinopel sein Recht nicht bekommen und ging, von Konstantin nach Trier verbannt, am 7. November 335 in die Verbannung nach Trier. An der dortigen Kirche Sankt Maximin gab es zwei Außenkrypten. Im westlichen Teil der unteren Außenkrypta stand ein römischer Brunnen, puteus, Pütz, mit der Inschrift:

HOSPES ATHANASIUS MAXIMINI TREVIRORUM
PRAESULIS EGREGII DEFENSOR CATHOLICORUM
CUM GLADIOS FUGERET HOC IN PUTEOQUE LATERET
SCRIPSIT : QUICUMQUE VULT, SUNT PER CIRCUITUM
BUSTA TRECENTORUM THEBAEORUM; SED EORUM
HOC PUTEO CAPITA ET NOVERIS ESSE SITA
Athanasius war als Gast des Maximinus, des hervorragenden Vorstehers der Trierer, des Verteidigers der Katholiken, vor dem Schwert auf der Flucht, da fand er Versteck in diesem Brunnen, er hat das Quicumque vult geschrieben
(nämlich das Quicumque vult salvus esse - Wer immer das Heil erlangen will, auch, seit dem 7. Jahrhundert, Symbolum Athanasianum, Athanasianisches Glaubensbekenntnis genannt, das in 40 kurzen Sätzen eine detaillierte Dreifaltigkeitslehre enthält, ursprünglich lateinisch, also auch deswegen nicht athanasianisch, vielleicht von Ambrosius (4. April 397/3), wahrscheinlicher um 500 in Gallien zusammengestellt, vor der letzten Liturgiereform fester Bestandteil des römischen Sonntagsoffizium, in der Prim, und des Offiziums am Dreifaltigkeitsfest.

Sofort nach Konstantins Tod am 22. Mai 337, konnte er, durch die Fürsprache des heiligen Maximin von Trier (29. Mai 346/2), am 17. Juni 337 Trier als freier Mann verlassen und so, am 23. November 337, nach Alexandria zurückkehren; schon 339 wurde er wieder vertrieben; der Arianer Gregor von Kappadokien brachte mit Gewalt den Bischofssitz Alexandria in seinen Besitz und Athanasios konnte noch eben entkommen, am 19. März 339, und flüchtete nach Rom zu Papst Julius I. (12. April 352/2), wo er am 16. April 339 ankam; es erfolgte 341 eine SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Antiochia, die ihn wieder verurteilte; aber er konnte, unterstützt von der von Serdika, Sofia, Herbst 342, an der er selber teilnahm, sich behaupten, die aber, trotz vieler guter Einzelbeschlüsse, ein Misserfolg war, weil die ostkirchlichen Bischöfe sich von den westkirchlichen Bischöfen trennten; nach dem Tod Gregors in Antiochien, am 25. Juni 345, konnte Athanasios zurückgerufen werden und kam am 21. Oktober 346 wieder in seiner Bischofsstadt an; nach zehn Jahren relativer Ruhe wurde er in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 356 in seiner Kirche beim nächtlichen Gottesdienst von syrischen Soldaten überfallen und konnte mit knapper Not entkommen; er flüchtete zu den ihm so vertrauten Einsiedlern in die Wüste und diese nahmen ihn auf und erfreuten sich seiner Belehrung; wieder wurde in Alexandria ein arianischer Bischof namens Gregor von Kappadokien mit Gewalt eingesetzt, am 24. Februar 357, aber dieser wurde durch einen Aufstand der katholischen Bevölkerung im Oktober 358 aus der Stadt vertrieben; erst unter Kaiser Julian konnte Athanasios am 21. Februar 361 wieder in seine Stadt einziehen, wurde aber vom selben Kaiser im folgenden Jahr wieder ausgewiesen und war wieder froh über die gastfreundlichen Eremiten in der Thebais; zwar konnte er am 20. Februar 364 zurückkommen, aber wurde fast sofort wieder ins Exil vertrieben; nach fünfmaliger Vertreibung und insgesamt 17-jähriger erzwungener Abwesenheit von seiner Bischofsstadt, konnte er erst am 1. Februar 366 endgültig auf seinen Bischofssitz zurückkehren und dort bis zu seinem Tod bleiben; nach vielen Kämpfen und vielfachem Siegen durch seine patientia, Geduld und Leidensfähigkeit, ist er schließlich, im 46. Jahr seines Hohen-Priestertums, in den Frieden Christi hinein entschlafen. Viele Schriften des heiligen Athanasius sind erhalten, u. a. eine ausführliche Lebensbeschreibung des ihm so vertrauten heiligen Mönchsvaters Antonius (17. Januar 356/1). Er gehört zu den vier griechischen Kirchenvätern, zusammen mit den heiligen Bischöfen Basilius (1. Januar 379/2), Gregor von Nazianz (25. Januar 389/5) und Johannes Chrysostomus (14. September 407/5).

2. † wohl an einem 2. Mai, um 127, zur Zeit des Kaisers Hadrian, wurden in Attalia, Antalya, zugrundegerichtet die heilige Märtyrerfamilie, Hesperus, Εσπερος, Vesper, Abend, seine Frau Zoë, Ζωη, Leben, und ihre Söhne Kyriakos, Κυριακος, dem Herrn gehörend, und Theodulos, Θεουδουλος, Gottes Diener, die, so wird überliefert, Sklaven im Dienst einer heidnischen Herrschaft waren; indem sie sich zu Gott als dem höchsten Herrn bekannten, verletzten sie schwer ihre Standespflicht; auf Befehl dieses Herrn, wegen ihres frei und offen bekannten christlichen Glaubens, wurden sie zuerst ausgepeitscht und grausam gefoltert, schließlich lebendig in den angeheizten Herd im Haus hineingeworfen, ihre Seelen Gott zurückgegeben haben. Kaiser Justinian erbaute in Konstantinopel ihnen zu Ehren eine Kirche.

3. † an einem 2. Mai, im 4. Jahrhundert, wurde in Sevilla zum Blutzeugen, der heilige Diakon und Märtyrer Felix.

4. † am Donnerstag, dem 2. Mai 485, wurden in Karthago in Nord-Afrika enthauptet, der heilige Bischof und Märtyrer Vindemialis, Bischof von Capse in Numidien, Cafza in Tunesien, und der heilige Bischof und Märtyrer Longinus, Bischof von Pomaria in Mauretanien-Caesarea, Agadir in Algerien, unter dem arianischen Vandalenkönig Hunneric; im Martyrologium Romanum 1956 wird als dritter ein heiliger Bischof und Märtyrer Eugenios mit angegeben, aber seine Bischofsstadt nicht genannt.

5. † am Samstag, dem 2. Mai 666, entschlief in Luxeuil, der heilige Abt Waldebert, Saint Gaubert, der dritte Abt dieser Abtei, der Schüler und schließlich Nachfolger des heiligen Gründers Columban (23. November 615/2) war, der die fast 600 Mönche liebevoll, kraftvoll und geduldig geleitet hat.

6. † am Dienstag, dem 2. Mai 926, wurde in Sankt Gallen zur Blutzeugin, die heilige Jungfrau und Märtyrin Wiborada, Wigberta, die aus Schwaben stammte; 906 machte sie mit ihrem Bruder Hitto, Hatto, eine Wallfahrt nach Rom; zurückgekehrt, trat ihr Bruder ins Kloster Sankt Gallen ein; sie besuchte ihn häufig; 912 ließ sie sich an der Kirche Sankt Georg, oberhalb Sankt Gallen, als Reklusin nieder, vier Jahre später als Reklusin für immer an der Kirche Sankt Mangen; als 926 die Ungarn die Gegend überfielen, warnte sie der Abt Engilbert, aber sie wollte ihre Gelübde nicht brechen und wurde so zur leichten Beute für die wilden Horden. Sie wurde 1047 in Rom heiliggesprochen; es war die erste Kanonisation einer Frau.

7. † am Dienstag, dem 2. Mai 1391 entschlief in Linköping, in Schweden, der selige Bischof Nicolas Hermanssön, der Erzieher der Kinder der heiligen Birgitta (23. Juli 1373/1), Bischof von Linköping, zur Zeit der heiligen Katharina von Schweden (24. März 1381/5), der die von Katharina aus Rom überführten Reliquien ihrer Mutter ehrenvoll empfangen hat; er setzte sich ganz ein für die Kirche und für die Armen.

8. † am Mittwoch, dem 2. Mai 1459, entschlief in Florenz, der heilige Bischof Antoninus, der sich, nachdem er für die Reform des Predigerordens erfolgreich gearbeitet hatte, sich mit wachsamer Sorge der Seelsorge zugewandt hat, ein Mann, der berühmt war wegen seiner heiligmäßigen Lebensführung, und durch die klare und sinnvolle Ordnung in seiner Lehre.

9. † am Samstag, dem 2. Mai 1654, wurde in Clonmel, Irland, durch den Strang hingerichtet, der selige Priester und Märtyrer William Tirry, 45 J., dessen Onkel Bischof von Cork-Cloyne war; er schloss sich den Augustinern an und studierte in Valladolid, Paris und Brüssel; zurück in Irland wurde er zuerst bei seinem Onkel chaplain, dann 1646 Sekretär des Provinzials der Augustiner und 1649 Prior seines Klosters in Skreen; am 6. Januar 1653 wurde durch Oliver Cromwell auch für Irland das Verbot Gesetz, dass kein katholischer Priester sich in Irland aufhalten durfte; im Jahr darauf wurde er verhaftet, verurteilt und schließlich hingerichtet.
Siehe auch 20. Juni, 5 - 6/17

10. † am Dienstag, dem 2. Mai 1854, wurde in Vieh Long, in Cochinchina, umgebracht, der heilige Märtyrer Joseph, Giuse Nguyen Van Luu, 64 J., ein Bauer, der auch Katechist war, der sich spontan stellte, als nach dem Priester Petrus, Phero Nguyen Van Luu (7. April 1861/12; 24. November, 1/93) gesucht wurde, der verhaftet, eingekerkert und, unter Kaiser Tu Duc, an den Entbehrungen im Kerker zugrunde gegangen ist.
Siehe auch 24. November, 1/71

11. † am Donnerstag, dem 2. Mai 1929, entschlief in Aranjuez, Neu-Kastilien, der heilige Priester José Maria Rubio y Peralta, 72 J., geboren in Dalías, Almería, der als Junge in Almería zwei verschiedene Schulbildungen zugleich durchlief, einmal am örtlichen Kleinen Seminar der Diözese auf das Bacchalaureat, Abitur, hin und zugleich im Seminario de San Indalecio (1. Mai um 300/4) als Externer. 1879 begann er 15-jährig seine Studien im Großen Seminar in Granada und dann in Madrid, sehr gefördert von seinem Onkel, dem seinerzeit berühmten Kanoniker Dom Joaquin Torres Asensio1887 wurde er in Madrid zum Priester geweiht. Nach KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.sjahren an zwei Stellen wurde er Professor im Priesterseminar und Notar an der bischöflichen KurieAls römische Kurie (von lateinisch curare = „pflegen, sich kümmern”) werden seit dem 11. Jahrhundert die Leitungs- und Verwaltungsorgane der katholischen Weltkirche in Rom genannt. Die Kurie ist für die Gesamtkirche zuständig, nicht für die Regierung des Staates Vatikan.; außerdem war er Hausgeistlicher bei den Bernardas-Ordensfrauen. 1906 trat er in den Jesuitenorden ein, in dem er am 2. Februar 1927 die Großen Gelübde ablegte; er blieb bis kurz vor seinem Tod in Madrid in der Seelsorge tätig, vor allem als Leiter der 30-tägigen Exerzitien des heiligen Ignatius (31. Juli 1556/1), als Beichtvater, in der Förderung der Herz-Jesu-Verehrung und der Eucharistischen Anbetung; er galt in seinen Tagen als el apostól de Madrid. Er starb im Krankenrevier der Jesuitenniederlassung in Aranjuez. Er wurde 1985 seliggesprochen und am 4. Mai 2003 heiliggesprochen.

12. † am Freitag, dem 2. Mai 1941, wurde im Vernichtungslager Auschwitz, Oswiecim, umgebracht, der selige Priester und Märtyrer Boleslaw Strzelecki, 44 J., Priester der Diözese Radom.
Siehe auch 28. Mai, 14/19

München-Freising und Sitten Sion: Sigismund: 1. Mai/8
Sankt Gallen: Wiborada: 5


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 25.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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