Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

3. April

1. † am Freitag, dem 3. April 128, entschlief in Rom, der heilige Papst Xystus I., Sixtus I., ein gebürtiger Römer, der sechste Nachfolger des heiligen Petrus, der, zur Zeit des Kaisers Hadrian, etwa 10 Jahre lang die Kirche geleitet hat und wahrscheinlich, aber nicht sicher, als Märtyrer gestorben ist.
Siehe auch 29. Juni, 1/7

2. † wohl an einem 3. April im 4. Jahrhundert wurden in Tomis in Skythien, Constanta am Schwarzen Meer, heute in Rumänien, die heiligen Chrestos und Pappos zu Märtyrern.

3. † am Mittwoch, dem 3.April 306, wurde in Tyros in Phönizien, heute im Libanon, zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Ulpianos, ein Jugendlicher, der während des Wütens der Verfolgung des Kaisers Maximinus Daja, zusammen mit einer Giftschlange und einem bissigen Hund in einen Sack eingenäht, ins Meer versenkt wurde.

4. † am Ostersonntag, dem 3. April 432, entschlief in Neapel, der heilige Bischof Joannes, der in der Osternacht bei der Feier der heiligen Mysterien zusammengebrochen und entschlafen ist, und am Ostertag, begleitet von den Gläubigen und den Neugetauften, beigesetzt worden ist.

5. † am Sonntag, dem 3. April 824, entschlief im Medikion-Kloster am Fuß des Olymp in Bithynien, der heilige Hegumen, Abt Niketas, etwa 70 J., der, weil er die Ikonenverehrung verteidigte, unter Kaiser Leon V. dem Armenier, Kerker und Exil erlitten hat. Er war von seiner Kerkerhaft so erschöpft, dass er für kurze Zeit mit den Ikonoklasten, Εικονοκλαστης, Bilderzerstörern, gleicher Ansicht zu sein vorgab, sofort bereute und sobald möglich entfloh in eine einsame Gegend. Auf Drängen seines Leidens- und Kampfgefährten, des heiligen Abtes Theodor Studites aus Konstantinopel (11. November 826/7), kehrte er nach Konstantinopel zurück, um öffentlich Buße zu tun; er wurde wieder verhaftet und verbannt auf die Insel Hagia Glykeria, dort in ein winziges finsteres Verließ eingesperrt, nur mit wenig verdorbenem Brot und schmutzigem Wasser am Leben gehalten, etwa 4 Jahre lang. In der Weihnacht 820 wurde der Kaiser ermordet und bald danach Niketas freigelassen; so konnte er in sein Kloster zurückkehren.

6. † am Sonntag, dem 3. April 886, entschlief in Konstantinopel, der heilige Priestermönch Joseph, genannt der Υμνογραφος Hymnographos, Hymnenschreiber, der, aus Sizilien stammend, 15-jährig, wegen der Überfälle der Sarazenen nach Griechenland geflüchtet war und in Saloniki in das Mönchskloster Latomos eintrat; zur Zeit, in der die Bilderstürmer wüteten, wurde er nach Rom zum Papst Gregor IV. gesandt, um vom Apostolischen Stuhl Schutz zu erbitten; auf der Rückfahrt wurde er von arabischen Seeräubern eingefangen und als Sklave mit Halseisen und Kette gequält; befreit ging er nach Konstantinopel; dort schrieb er Hymnen und Tropare, er komponierte auch die Ordnung der acht Kichentonarten; auch vollendete er die Auferstehungshymnen des heiligen Joannes Damaskenos (4. Dezember um 749/1); er revidierte die Kanons und Stichera der Heiligen; wegen der Beleidigung eines Hofbeamten wurde er für 8 Jahre auf die Krim verbannt, dort konnte er aber seine musikalischen Arbeiten fortsetzen. Zurück in Konstantinopel war er schließlich 20 Jahre lang der Skeuophylax Σκευοφυλαξ Küster, Custos der heiligen Gefäße in der Hagia Sophia, Αγια Σωφια, Heiligen Weisheit.

7. † am Donnerstag, dem 3. April 1253, entschlief in Chichester, der heilige Bischof Richard, der, zum Juristen ausgebildet in Oxford, Paris und Bologna, 1235, noch nicht 40 J ., Kanzler der Universität Oxford wurde; als solcher war er auch Berater von drei aufeinander folgenden Erzbischöfen von Canterbury, vor allem in der Rechtslage der vom König unabhängigen, selbständigen Kirche; er wurde als Spätberufener in Frankreich zum Priester geweiht, war eine Zeit lang Pfarrer, wurde dann Kanzler des Erzbischofs von Canterbury und schließlich Bischof von Chichester in West-Sussex; vom König Henry III. ins Exil verbannt, konnte er bald auf seinen Bischofstuhl zurückkehren; er hat sich hervorgetan durch sein großzügiges Spenden für die Armenpflege.

8. † am Samstag, dem 3. April 1260, entschlief in Polizzi-Generosa auf Sizilien, der selige Priester Gandolfo Sacchi de Binasco aus dem Minderbrüder-Orden, der ein entbehrungsreiches Leben in der Einsamkeit führte, aber in der Umgebung durch seine Predigten das Wort Gottes hat aufleuchten lassen.

9. † am Mittwoch, dem 3. April 1275, entschlief in seiner Geburtsstadt Penna im Piceno, der selige Priester Giovanni, einer der ersten Gefährten des heiligen Franziskus (4. Oktober 1226/1), der mit einigen Mitbrüdern in die Provence um Narbonne ausgesandt wurde, um dort die Lebensweise nach dem Evangelium glaubwürdig vorzuleben; nach etwa 20 Jahren kehrte er nach Assisi zurück und wurde in das Franziskanerkloster seiner Geburtsstadt versetzt, wo er nach kurzer schwerer Krankheit entschlafen ist.

10. † am Dienstag, dem 3. April 1601, wurden in Lancaster, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
• der selige Priester und Märtyrer Robert Middleton, 31 J., gebürtig aus York, der in Sevilla die Priesterweihe empfangen hat und als home-missioner nach England zurückkam, dort in den Jesuitenorden eintrat, verhaftet und verurteilt wurde, und zusammen mit Thurstan Hunt hingerichtet worden ist,
• der selige Priester und Märtyrer Thurstan Hunt, 46 J., gebürtig aus Leeds, der in Reims studierte und 1584 in Frankreich die Priesterweihe empfing; er ging sofort nach England zurück und wirkte viele Jahre, meist in Lancaster. Er wurde verhaftet, als er versuchte, einen anderen Priester aus dem Gefängnis zu befreien; dann folgten schnell die Verurteilung und die grausame Hinrichtung.
Siehe auch 12. Februar, 7/67 - 68

11. † am Donnerstag, dem 3. April 1884, entschlief in Udine, der heilige Priester Luigi Scrosoppi, fast 80 J., geboren auch in Udine, als Jüngster von drei Brüdern. Seine beiden älteren Brüder wurden Priester und auch er empfing, 23-jährig, die Priesterweihe. Er half seinem Bruder Carlo dessen Waisenhaus für Jungen zu leiten. 1836 errichtete er ein eigenes Waisenhaus für verlassene Jungen. Fünf Frauen gründeten 1845, unter Leitung von Luigi Scrosoppi, die Congregazione Suore della Providenza di San Gaetano da Tiene, Vorsehungsschwestern vom heilige Kajetan 7. August 1547/2), die 1871 päpstlich approbiert wurde. 1846 wurde Luigi Mitglied im Oratorium des heiligen Philipp Neri (26. Mai 1595 / 1). 1857 eröffnete er ein Haus für taubstumme Mädchen, das leider nach 15 Jahren aufgegeben werden musste. Er hatte schwer zu leiden unter der antiklerikalen Stimmung im sich einigenden Italien und konnte weder die Auflösung seines Oratoriums noch die seiner Pfarrei verhindern. Seine Schwestern breiteten sich aus, denn es gab für sie Aufgaben in Überfluss. Don Luigi half ihnen geistlich und auch in der alltäglichen Sorge für Arme und Kranke. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 4. Oktober 1981 selig- und am 10. Juni 2001 heiliggesprochen.

12. † am Freitag, dem 3. April 1942, wurde im Konzentrationslager Auschwitz, Oswiecim, ermordet, der selige Priester und Märtyrer Piotr Edward Dankowski, 33 J., Priester des Erzbistums Krakau, Kraków, der, unter der deutschen Besatzung seines Vaterlandes, wegen seines Bekenntnisses zu Christus gefoltert und schließlich getötet worden ist.
Siehe auch 28. Mai, 14/38


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 01.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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