Einführung Verzeichnis der Übersichten
3. Juli
1. Fest des heiligen Apostels Thomas des תומא Διδυμος Zwilling (Joh 11, 26; 20, 24; 21, 2), jener der Apostel (Mt 10, 3; Lk 6, 15; Apg 1, 13), der sich bereit erklärte, mit Jesus zu sterben (Joh 11, 16), aber den Weg der Nachfolge nicht zu wissen behauptete, der, als die anderen Jünger ihm verkündigten, dass Jesus auferstanden war, nicht geglaubt hat, aber, als ihm Jesus seine durchbohrte Seite darbot, ausgerufen hat: Mein Herr und mein Gott (Joh 20, 24 - 29). Von ihm wird glaubwürdig überliefert, dass er den Völkern Parthiens, Mediens und Persiens, schließlich Indiens das Evangelium verkündet hat. Nach der Überlieferung ist er in Kalamina, Malaipur, Mylapur, bei Madras, zum Märtyrer geworden. Ein Großteil seiner Reliquien wurde im Jahr 394 nach Edessa überführt und ist in einem Schrein dort, nach der Chronik von Edessa, am 22. August angekommen und in seinem Großen Tempel beigesetzt worden; nach derselben Chronik ist dort im Jahr 442 vom Militärbefehlshaber Anatolios ein neuer Silberschrein für diese Reliquien angefertigt worden. Bis 1969 gedachte die lateinische Kirche dieser Reliquienübertragung nach Edessa am 3. Juli, feierte aber den Gedenktag am 21. Dezember; bei der Neuordnung des Kalenders wurde der Termin kurz vor Weihnachten aufgegeben und der Gedenktag verlegt auf den 3. Juli, ohne Erwähnung der Translation(en). Zur Zeit des lateinischen Kaiserreichs wurden die Reliquien 1258 in die Insel-Hauptstadt Chios überführt; von dort sind sie nach Ortona an der Adria gekommen, wo sie noch heute in der Basilika verehrt werden.
2. † an einem 3. Juli, um 282, entschlief in Laodicea im damaligen Syrien, Latakye, der heilige Bischof Anatolios, der bewundernswerte Schriften, nicht nur für fromme Leute, sondern auch für Philosophen, hinterlassen hat. Er stammte aus Alexandria, wo er auch aufgewachsen ist und hochberühmt wurde durch seine Gelehrtheit. Zum Bischof von Laodicea geweiht wirkte er dort segensreich. Seine Schrift Traktat über das Pas’chafest wurde vom heiligen Hieronymus (30. September 420/1) besonders gelobt.
3. † an einem 3. Juli, um 300, wurde in Vyzia im alten Thrakien, heute Pristina im Kosovo, zum Blutzeugen, der heilige Centurio und Märtyrer Memnon, der zur Zeit Diokletians und Maximians, vom heiligen Ortsbischof Severus (23. Juli, um 300/4) zum Glauben bekehrt, zusammen mit diesem durch grausame Folterungen gequält, als der erste von beiden, als Sieger zum Himmel hin gegangen ist.
4. † ebenfalls an einem 3. Juli, ebenfalls um 300, wurden zu Blutzeugen im alten Moesien, heute in Serbien und Bosnien, die heiligen Märtyrer Marcus und Mocianus, die, da sie Götzenopfer darzubringen standhaft verweigerten und umso heftiger sich zu Christus bekannten, für Christus enthauptet worden sind.
5. † am Mittwoch, dem 3. Juli 407, entschlief in Altino im Gebiet der Venezianner, der heilige Bischof Heliodoros, der, vom heiligen Bischof Valerianus von Aquilea (27. November 388/3) für das Lehramt beauftragt, Gefährte des heiligen Bischofs von Aquilea Chromatius (2. Dezember, um 407/4) und eines Hieronymus gewesen ist, der als erster den Bischofsstuhl dieser Stadt eingenommen hat.
6. † am Donnerstag, dem 3. Juli 458, entschlief in Konstantinopel, der heilige Bischof und Patriarch Anatolios, der sich zu dem rechten Glauben an die zwei Naturen in Christus, wie sie der heilige Papst Leo I. (10. November 461/1) in seinem Schreiben an seinen Vorgänger Patriarch Flavianus (17. Februar 449/6) ausdrücklich gelehrt hat, bekannt hat und dafür gesorgt hat, dass diese auf dem Konzil von Chalkedon (451) als verbindlich anerkannt worden ist.
7. † am Freitag, dem 3. Juli 683, entschlief
in Rom an Sankt Peter, der heilige Papst Leo II., ein Gelehrter in der
griechischen und in der lateinischen Sprache, ein Freund der Armut und
der Armen, der das dritte Konzil von Konstantinopel (680-681) anerkannt
hat.
Siehe auch 29. Juni, 1/61
8. † am Mittwoch, dem 3. Juli 1118, entschlief in Toulouse an der Garonne, der heilige Raymond Gayrard, ein Schulmeister, der seiner Ehefrau beraubt, sich mit Eifer den Werken der Caritas hingegeben hat und ein Hospital gegründet hat, der später unter die Kanoniker der Basilika Saint Saturnin aufgenommen worden ist.
9. † am Dienstag, dem 3. Juli 1838, wurde in
der Großstadt Húng Yên in Tonkin, zum Blutzeugen, der heilige Katechist
und Märtyrer Joseph, Giuse Nguyên Dinh Uyên, 63 J., der, unter Kaiser
Minh Mang, aus Hass gegen den christlichen Glauben, im Kerker
zugrundegegangen ist.
Siehe auch 24. November, 1/17
10. † am Sonntag, dem 3. Juli 1853, wurde in
der Großstadt Vînh Long in Cochin-China, zum Blutzeugen, der heilige
Priester und Märtyrer Philippe Phan Vân Minh, der, unter Kaiser Tû Dûc,
Christus zuliebe, die Enthauptung erlitten hat.
Siehe auch 24. November, 1/70
11. † am Samstag, dem 3. Juli 1886, entschlief in der Stadt Fuencarral bei Madrid, die selige Jungfrau Maria Ana Mogas Fontcuberta, 59 J., die, 21-jährig bei den Drittordens Kapuzinerinnen Mitglied wurde, die grundsätzlich nicht in Klöstern wohnen; sie gründete eine Schule für die Mädchenerziehung und zum Beistand für Arme und Kranke, ging aber drei Jahre später doch in ein kontemplatives Kloster der Franziskanerinnen; 1865 gründete sie dann in Madrid ihre neue Kongregation, die Kongregation der Franciscanas Misioneras de la Madre del Divino Pastor, Franziskanerinnen von der Mutter des Göttlichen Hirten gegründet hat. Sie wurde am 6. Oktober 1996 von Papst Johannes-Paul II. seliggesprochen.
12. † am Dienstag, dem 3. Juli 1900, wurden
im Sumpf beim Dorf Dongyangtai bei Shenxian in der chinesischen Provinz
Hebei, zu zwei Brüder Blutzeugen
• der heilige Märtyrer Petrus, Baiduo Zjao Mingzhen, 51 J., und
• der heilige Märtyrer Johannes Baptist, Ruohan Batist Zhao Mingxi,
56 J.,
die, in der Verfolgung, die von den Parteigängern der Sekte
der Yihetuan, dem Boxeraufstand,
angefacht worden war, ohne an ihr eigenes Wohl zu denken, während sie
christliche Frauen und Kinder auf ihrer Flucht beschützten von den
Feinden getötet worden sind.
Siehe auch 9. Juli, 1/50 - 51
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln