Ökumenisches Heiligenlexikon

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4. Februar

1. † wohl an einem 4. Februar um 304, wurde in Rom bei den Katakomben an der Via Appia beigesetzt, in San Sebastiano, der heilige Märtyrer Eutychius, der, von den ersten Folterungen erschreckt, nachgiebig geworden, sobald er sich gefangen hatte mit größter Tapferkeit alle folgenden ausgehalten hat, der 12 Tage lang durch Schlafentzug und Hunger und Durst gequält wurde und schließlich, in die Kampfarena geworfen, alle grausamen Befehle des Tyrannen durch seinen Glauben an Christus besiegt hat. Er ist nur bekannt durch die ihm zu Ehren vom heiligen Papst Damasus (11. Dezember 384/1), der sein Grab gesucht und in San Sebastiano gefunden hat, gedichtete und angebrachte schöne 12-zeilige Inschrift, die heute im Original dort erhalten ist.

EUTYCHIUS MARTYR CRVDELIA IVSSA TYRANNI
CARNIFUCVMQ VIAS PARITER TVNC MILLE NOCENDI
VINCERE QVOD POTVIT MONSTRAVIT GLORIA CHRISTI
CARCERIS INLVVIEM SEQVITVR NOVA POENA PER ARTVS
TESTARVM FRAGMENTA PARANT NE SOMNVS ADIRET
BIS SENI TRANSIERE DIES ALIMENTA NEGANTVR
MITTITVR IN BARATHRVM SANCTVS LAVAT OMNIA SANGVIS
VVLNERA QVAE INTVLERAT MORTIS METVENDA POTESTAS
NOCTE SOPORIFERA TVRBANT INSOMNIA MENTEM
OSTENDIT LATEBRA INSONTIS QVAE MEMBRA TENERENT
QVAERITUR INVENTVS COLITVR FOVET OMNIA PRAESTAT
EXPRESSIT DAMASVS MERITVM VENERARE SEPVLCHRVM
Dass Euthychius, der Märtyrer, die grausamen Befehle des Tyrannen
und ebenso der Henker Wege, tausendfach zu schaden,
siegreich überwand, das zeigte die Herrlichkeit Christi.
Des Kerkers Schmutz folgt neue Tortur an den Gliedern;
Scherbenstückchen breiten sie aus, damit ihn der Schlaf meide;
zweimal sechs Tage gehen dahin, indes die Nahrung versagt wird;
in einen Abgrund wird er gestürzt; sein Blut wäscht
alle die Wunden, welche die schreckliche Gewalt des Todes geschlagen.
Nachts verwirren schlaftrunkene Träume den Geist (des Damasus),
offenbar wird der Schlupfwinkel, der den Leib des Unschuldigen birgt.
Er wird gesucht, gefunden und verehrt; er besorgt, gewährt alles.
Es schilderte Damasus das Verdienst, und ehrt die Gruft.

2. † am Montag, dem 4. Februar 250, fielen in Pamphylien, die heiligen Papias, Diodoros und Claudianus als Märtyrer.

3. † am Montag, dem 4. Februar 306, wurden in Alexandria in Ägypten enthauptet, die heiligen Märtyrer, der Bischof Phileas, Bischof von Thmuis, und der Militärtribun Philoromus, die, zur Zeit der diokletianischen Verfolgung, in Alexandrien vor dem Richter standen, der Bischof als Angeklagter, der Militärtribun als Helfer des Gerichtes. Philoromus war so beeindruckt vom Glaubenszeugnis des Phileas, dass er offen vom Richter die Beendigung des Verfahrens durch Freilassung des Angeklagten verlangte. Als der Richter aber den Philoromus nun auch zum Angeklagten machte und die vielen anwesenden Verwandte und Freunde beide nicht dazu bewegen konnten, sich selber durch Nachgeben zu retten, mussten beide ihren Nacken hinhalten zum Blutzeugnis, der eine zu seiner Bluttaufe, so dass sie vom Herrn die Siegespalmen erhielten.

4. † am Freitag, dem 4. Februar 449, entschlief in Pelusium in Ägypten, der heilige Priester Isidor von Pelusium, ein gelehrter Mann, der die Welt und die irdischen Werte gering schätzte und lieber den heiligen Johannes den Täufer (24. Juni/1 und 29. August/1) nachahmte, ins Mönchsgewand gekleidet und anspruchslos lebend, aber Christi Reich Gottes verkündend.

5. † an einem 4. Februar um 511, entschlief in Châteaudun, der heilige Bischof Aventinus, Alt-Bischof von Chartres, Bruder und Nachfolger des hl. Solemnis (25. September, vor 511/4), 40 km südlich von Chartres, wohin sich Avitus zu Ruhe gesetzt hatte.

6. † an einem 4. Februar um 537, entschlief in Troyes, der heilige Aventin von Troyes, der als Diener des heiligen Bischofs Lupus von Lyon, Saint Loup (24. September nach 528/4) gilt und lange in Verrières als Eremit gelebt hat.

7. † am Dienstag, dem 4. Februar 856, entschlief in Mainz, der heilige Bischof Rhabanus Maurus, der ein Schüler Alkuins in Tour gewesen, als Mönch und Abt von Fulda zum Bischof von Mainz gewählt wurde, der nie unterließ, was zur größeren Ehre Gottes getan werden konnte, er war wahrhaftig Fachmann in der Wissenschaft, erfahren im Reden und als Bischof von Gott angenommen. Er hinterließ viele theologischen Schriften.

8. † am Mittwoch, dem 4. Februar 868, entschlief in Konstantinopel der heilige Mönch Nikolaus Studites, Νικολαος Στουδιτης, der Abt des dortigen Studitenklosters war, die ein Leben als Akoimeten, Ακοιμετοι, führten, nämlich ununterbrochen Tag und Nacht in einander abwechselnden Gruppen das Gotteslob in ihrer Kirche sangen. Von den Ikonoklasten, Εικονοκλαστης, Bilderstürmer, wurde das Kloster geschlossen, aber Nikolaos und Theodoros blieben zurück und hielten die Orthodoxie aufrecht, wurden verhaftet, ausgepeitscht und eingekerkert. Nach dem Tod des Kaisers Leo V. wurden sie befreit und gingen in ein Kloster nahe der Hauptstadt. Neun Jahre später entbrannte die Verfolgung erneut und Nikolaus wurde in seinem Kloster Studion wie ein Gefangener gehalten und auf vielerlei Weise gequält. Nach Ende dieser Verfolgung wurde er zum Abt, Ηγουμενος, gewählt, nahm aber die Wahl nicht an, um sich besser auf die Ewigkeit vorbereiten zu können.

9. † am Sonntag, dem 4. Februar 1190, entschlief in Sempringham in England, der heilige Priester Gilbert, ein normannischer Ritter, der in Paris seinen Studien nachging, als er dort dem heiligen Bernhard (20. August 1153/1) begegnete. Als 24-Jähriger wurde er ins Gefängnis gesteckt, weil er öffentlich die Auffassungen des Thomas Becket (29. Dezember 1170/1) verteidigt hatte. Mit Genehmigung des Papstes Eugen III., hat er einen Orden gegründete, dessen weiblicher Zweig nach der Regel des heiligen Benedikt (21. März 547/5) und dessen männlicher Zweig nach der Regel de heiligen Augustinus (28. August 430/1) lebte; beide nahmen auch Ungebildete auf, die als sehr tüchtige Mitarbeiter in den Klöstern angeschlossenen Waisenhäusern und Aussätzigenheimen angelernt wurden. Beim Tod des Heiligen gab es 13 Klöster seiner Stiftung.

10. † am Dienstag, dem 4. Februar 1505, entschlief in Bourges in der Aquitaine, die heilige Jeanne de Valois, Jeanne de France, Königin von Frankreich, die, nach Nichtigkeitserklärung ihres Ehebandes mit König Louis XII., der sie verstoßen hatte, sich zu Gott hin flüchtete, eine einzigartige Frömmigkeit zum Heiligen Kreuz pflegte und den Ordre de l’Annonciade ou des Dix Vertus de Notre Dame, Orden Maria Verkündigung oder der Zehn Tugenden Unserer Lieben Frau gegründet hat.

11. † am Freitag, dem 4. Februar 1594, wurde in Durham grausam hingerichtet, der selige Märtyrer John Speed, John Spence, Durham, der lange für verfolgte Priester geheime Unterkünfte gesucht und gefunden hatte, der erwischt und eingekerkert, von Königin Elizabeth I. verurteilt und Durham ermordet worden ist.
Siehe auch 4. Januar, 10/72

12. † am Samstag, dem 4. Februar 1612, entschlief in Amatrice in den Abruzzen, der heilige Priester Giuseppe di Léonissa, gebürtig aus Leonissa bei Spoleto, der 16-jährig in den Orden der Minderbrüder Kapuziner eingetreten war. Er wurde vom Orden nach Konstantinopel, Istanbul, gesandt, um sich der christlichen Gefangenen anzunehmen und für sie zu sorgen; er nahm sich besonders der Galeerenhäftlinge an. Als er eines Tages das Evangelium bis in den Palast des Sultans hinein zu tragen versuchte, wurde er verhaftet und ausgepeitscht, dann zum Tode verurteilt, aber schließlich nur ausgewiesen. Zurück in Italien konnte er noch 20 Jahre wirken und wurde berühmt wegen seiner Sorge für die Armen.

13. † am Mittwoch, dem 11. Februar 1693, wurde um des christlichen Glaubens willen umgebracht, der heilige Priester und Märtyrer João de Brito, ein Portugiese aus dem Jesuitenorden, der sein Leben nach der Art der indischen Aszeten gestaltet hat und viele zum christlichen Glauben geführt hat, schließlich durch die glorreiche Krönung als Märtyrer den Sieg errungen hat. Er wird als verehrt als Apostel von Madura, auch in Marava, auch in Oreiour.

Fulda: Rhabanus Maurus: 7


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 01.08.2016
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 4. Februar, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/MRFlorilegium/4Februar.html, abgerufen am 22. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.