Einführung Verzeichnis der Übersichten
4. Juni
1. † am Samstag, dem 4. Juni 309, wurde, in
Stein-am-Anger in Ungarn, zum Blutzeugen, der heilige Bischof und
Märtyrers Quirinus, Bischof von Sziseg in Illyrien, heute Slowenien,
der unter Kaiser Galerius für den Glauben an Christus, mit einem
Mühlstein um den Hals gebunden, in den Fluss Sabaris gestürzt worden
ist.
Cyrinus von Κυρινιος
dem HERRN gehörend, wird Cyrinus oder Quirin(i)us wiedergegeben.
Quirinus von Siscia/Szisseg in Kroatien, wurde am 4. oder 12. Juni
309 mit einem Mühlstein um den Hals in der Sabaris ertränkt, in
Sabaria, Steinamanger, dem Geburtsort des heiligen Martin (11. November
397/1) und beigesetzt vor dem Stadttor von Scarabantia, Ödenburg.
Dort wurde er lange sehr verehrt. Gregor von Tours (17. November 594/7)
nennt ihn als Märtyrer unter Diocletian (Hist Franc I 33). Um 500
wurden wegen der Barbareneinfälle seine Reliquien nach Rom gebracht und
dort außergewöhnlich ehrenvoll beigesetzt, nämlich im Platonia
genannten Mausoleum in den Katakomben San Sebastiano und zwar in jener
damals leeren Gruft, in der vorübergehend in der Mitte des dritten
Jahrhunderts die Reliquien der Apostelfürsten Petrus und Paulus (vgl.
die Inschrift HIC HABITASSE.zum 29. Juni/1) deponiert gewesen
waren. 1893 hat De Waal dort die Inschrift aufgefunden und am Ort belassen:
DEVOTAM
QVAE TIBI MARTYR EGO REPENDO MVNERA LAVDIS
HOC OPVS EST NOSTRVM HAEC OMNIS CVRA LABORIS
VT DIGNAM MERITIS det hanc tibi Roma quietem
HAEC POPVLIS C unctis clarescet GLORIA FACTI
HAEC QVIRINE TVAS PROBABI
Diese Gaben trage ich dir, Märtyrer, als Ehrenschuld ab, dies ist unser Werk, dies das Ziel der ganzen Arbeit, dass Rom dir diese deiner Verdienste würdige Wohnstatt gewähre, diese Ruhmestat wird es allen Völkern erweisen.
2. † am Freitag, dem 4. Juni 325, entschlief in Konstantinopel, der heilige Bischof Metrophanes, der Byzantinische Bischof, der Neu-Rom dem Herrn geweiht hat. Sein Vater aus dem Kaiserhaus, war vor Konstantin her zum Aufbau seiner neuen Hauptstadt gekommen; Metrophanes wurde Christ, Priester und Bischof; als Konstantin einzog fand er ihn als Bischof vor; durch Krankheit verhindert, konnte er nicht mehr am Ersten Ökumenischen Konzil teilnehmen.
3. † am Mittwoch, dem 4. Juni 385, entschlief in Mileva in Numidien, Milah in Algerien, der heilige Bischof Optatus, der die Universalität der Kirche und die notwendige innigste Einheit der Christgläubigen, in seinen Schriften über den Irrsinn der Donatisten, die eine Gültigkeit der Sakramente von der Frömmigkeit deren Spender abhängig machen wollten, erklärt hat. Als Konvertit aus dem Heidentum wurde er Priester und Bischof; mit den heiligen Cyprian (14. September 258/1) und Augustinus (28. August 430/1) war er ein großer Vorkämpfer der nordafrikanischen Kirche.
4. † am Samstag, dem 4. Juni 550, entschlief in Cornwall, der heilige Abt Petroc, Perreux, von Cambric in Wales.
5. † am Donnerstag, dem 4. Juni 750, entschlief in Serviliano bei Ancona in Picena, der heilige Gualterus, Gualterius, Walter, Abt dieses Mönchsklosters.
6. † an einem 4. Juni, vor 1100 entschliefen auf der Insel Sardinien die heiligen Einsiedler Nicolaus und Tranus; der eine am 4. Juni, der andere wohl an einem anderen Tag oder in einem anderen Jahr.
7. † am Dienstag, dem 4. Juni 1482, entschlief in Sassari, nahe seinem Geburtsort Ceredano, Cerano, in der Lombardei, der selige Priester Pacificus Ramati, 62 J., auch Pacificus von Novara in Piemont genannt, weil er dort seit 1445 als Priester aus dem Orden der Minderbrüder-Observanten, gelebt hat, der, als berühmter Prediger in ganz Italien, besonders auch auf Sardinien, Kreuzzugs-Prediger für die Verteidigung des Glaubens der Christen gewesen ist und der 1473 eine berühmte Kasuistik für Beichtväter geschrieben hat, die das Trienter Konzil überarbeitet und 1579 übernommen hat, der schließlich in Sassari auf Sardinien seine Pilgerschaft zum Herrn vollendet hat, aber in seiner Geburtsstadt in Cerano, Ceredano, begraben liegt.
8. † am Mittwoch, dem 4. Juni 1608, entschlief in Agnona in den Abruzzen, der heilige Priester Francesco Caracciolo, gebürtiger Neapolitaner, der die Kongregation der Minderen Regularkleriker für die Gefängnis-Seelsorge gegründet hat, entflammt von bewundernswerter Liebe zu Gott und zum Nächsten. Er verbreitete die eucharistische Anbetung in der Art des Ewigen Gebetes, demgemäß etwa ein Bistum für das ganze Kalenderjahr, alle Tage und Nächte auf seine Pfarreien und Klöster verteilt, an denen vor ausgesetztem Allerheiligsten die Anbetungsstunden gehalten werden.
9. † am Montag, dem 4. Juni 1923, entschlief in Lecce in Apulien, der selige Priester Filippo Smaldone, der sich mit feurigem Eifer für die Fürsorge für Blinde und Taubstumme eingesetzt und für entsprechende Einrichtungen gesorgt hat, die deren menschlichem und christlichen Wohle dienen und der hierzu die Kongregation der Salesiane dei Sacri Cuori, Salesianerinnen von den Heiligsten Herzen, gegründet hat.
10. † am Donnerstag, dem 4. Juni 1942,
wurden im Konzentrationslager Dachau ermordet
• der selige Priester und Märtyrer Antoni Zawistowski, 59 J., Priester
der Diözese Lublin, der Seminarprofessor und gesuchter Beichtvater und
Prediger war; er wurde verhaftet und ins Lager verbracht, wo er zwei
Jahre lang als geistlicher Vater den Mitgefangenen diente; an den
Folgen der unzähligen Quälereien ist er schließlich gestorben;
• der selige Märtyrer Stanislaw Starowieyski, 47 J., ein Familienvater
aus dem Bistum Lublin, die, während der Krieg wütete, im
Konzentrationslager grausame Folterungen Christus zuliebe erlitten und
sich so vom irdischen Leben verabschiedet haben.
Siehe auch 28. Mai, 14/49 -50
Genf-Lausanne-Fribourg: besonders in Genf: Chlothilde: 3. Juni/4
Straßburg: Morandus: 3. Juni/11
Lüttich: die heilige Jungfrau Eva, Reklusin in Lüttich: 14. März um 1265/6
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln