Ökumenisches Heiligenlexikon

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4. März

1. † am Donnerstag, dem 4. März 1484, entschlief in Grodno bei Wilna, Vilnius, damals in Polen, heute in Litauen, der heilige Kasimir, der 2. Sohn von 13 Kindern des Großherzogs von Litauen und späteren Königs von Polen Kazimierz Jagellon, ein Prinz, der ein leuchtendes Beispiel des Glaubenseifers, der Keuschheit und Bußgesinnung, der Mildtätigkeit für die Armen, der Anbetung der heiligen EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. und der Verehrung der Allerseligsten Jungfrau Maria, der, noch ein Jüngling, an der Schwindsucht zugrunde gegangen ist. Er ist der Patron von Litauen, aber auch in Polen hochverehrt.

2. † an einem 4. März um 300, wurden in Nikomedien zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Photios, Archelaos, Quirinus und weitere 17 Gefährten.

3. † am Mittwoch, dem 4. März 705, entschlief in Trier, der heilige Bischof Basinus, aus herzoglichem Geschlecht, der zuerst Mönch wurde, dann Abt an Sankt Maximin in Trier und schließlich Bischof von Trier. Er war befreundet mit dem heiligen Willibrord (7. November 739/1) und gab seine Zustimmung zur Gründung von Echternach für Willibrord, durch die heilige Irmina (24. Dezember 710/4).

4. † wohl an einem 4. März um 800, entschlief in Commachio in der Flaminia, der heilige Mönch Appianus, der aus Pavia nach Commachio gesandt wurde und der Bevölkerung das Vorbild eines Eremiten gegeben hat.

5. † am Sonntag, dem 4. März 1123, entschlief im Kloster Cave, in der Campagna, der heilige Pietro I (Pappacarbone), der von Jugend auf ein monastisches Leben geführt hat, der zum Bischof von Policastro gewählt wurde, aber den Lärm der Welt nicht ertragen konnte, darum abgedankt hat und in sein Kloster zurückgekehrt ist, wo er als Abt die Disziplin wunderbar erneuert hat.

6. † am Freitag, dem 4. März 1188, entschlief in Chambery in Savoyen, der selige Graf Humbert III. von Savoyen, der zeitweise gezwungen war, sein Kloster zu verlassen, um weltliche Macht auszuüben, der aber, bald zurückgekehrt, das monastische Leben sehr gefördert hat.

7. † am Sonntag, dem 4. März 1590, wurden in London, am selben Tag, aber an verschiedenen Orten, unter der Königin Elizabeth I. aus Hass gegen die katholische Kirche hingerichtet, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
• der selige Priester und Märtyrer Christopher Bales, 26 J., gebürtig aus Coniscliffe, der 1587 in Reims zum Priester für England geweiht wurde und am 2. November 1588 in England ankam. Bald wurde er verhaftet und gefoltert. Er wurde wegen Hochverrat zum Tode verurteilt, weil er außerhalb Englands zum Priester geweiht als Missionar ins Land gekommen war; er fragte den Richter, ob also der heilige Augustinus von Canterbury (26. Mai 604/6) auch ein Hochverräter gewesen sei, der Richter antwortete, nein, aber inzwischen sei das Gesetz geändert worden. Er wurde hingerichtet in der Fleet Street, gegenüber der Fetter Lane. Am Galgen hing eine Tafel mit der Aufschrift For treason and foreign invasion, Wegen Verrat und Eindringen aus dem Ausland. Er sagte noch unter dem Galgen laut allem Volk, dass er nur wegen seines katholischen Priesterseins ermordet werde.
• der selige Märtyrer Alexander Blake, ein Stallknecht, wurde hingerichtet, weil er Christopher Blake bei sich zu Hause aufgenommen hatte; er wurde in der Gray’s Inns Lane hingerichtet.
• der selige Märtyrer Nicholas Horner, ein Schneider, der katholischen Priestern Unterschlupf geboten hatte, wurde verhaftet und in einer feuchten und lauten Zelle eingesperrt, in der er eine schwere Blutvergiftung bekam; daraufhin wurde ihm das befallene Bein amputiert und er freigelassen. Da er weiter Priester bei sich aufnahm, wurde er wieder verhaftet und vor Gericht gestellt; er wäre freigelassen worden, wenn er sich verpflichtet hätte, ab sofort nur noch den anglikanischen Sonntagsgottesdienst zu besuchen, als er das ablehnte, wurde er zum Tode verurteilt und im Smithfield exekutiert.
Papst Johannes-Paul II. hat die beiden letzteren Märtyrer 1987 seliggesprochen; Christopher Bales war bereits 1929 seliggesprochen worden.
Siehe auch 4. Januar, 10/58 und 12. Februar, 7/34 - 35

8. † am Sonntag, dem 4. März 1877, entschlief in ihrem Kloster in Saint-Sauveur-le-Vicomte in der Normandie, die selige Jungfrau Placide Viel, Eulalie Victoire Jaqueline Viel, lernte die heilige Marie-Madelaine Postel (16. Juli 1846/15), die Gründerin der Christlichen Schulschwestern, kennen und trat in die Neugründung ein; 26-jährig wurde sie bereits General-Assistentin und 31-jährig Generaloberin, Nachfolgerin der Gründerin; sie hat die Schulschwestern mit Eifer und Demut geleitet hat. Papst Pius XII. hat sie 1951 seliggesprochen.

9. † am Sonntag, dem 4. März 1888, entschlief in Vicenza, der selige Bischof Giovanni Antonio Farina, 85 J., geboren in Gambellara in Vicenza. 24-jährig empfing er die Priesterweihe in Vicenza und blieb 18 Jahre als Lehrer am dortigen Kleinen Seminar, zugleich aktiv in kulturellen, karitativen und geistlichen Bereichen in der Stadt. 1836 gründete er die Suore Maestre di Santa Dorotea Figlie die Sacri Cuori, Schulschwestern von der heiligen Dorothea, Töchter der Heiligsten Herzen Jesu und Mariens. Die endgültige päpstliche Approbation hat der Gründer nicht mehr erlebt: Papst Pius X. (20. August 1914/9), der selber vom Bischof Farina zum Priester geweiht worden war, approbierte die Regeln der Schwesterngemeinschaft. 1850 wurde er zum Bischof von Treviso gewählt und am 19. Januar 1851 konsekriert. Dort musste er sich 10 Jahre lang mit kirchenrechtlichen Querelen seines Domkapitels herumärgern, das ihm zuletzt die Einberufung einer Diözesansynode unmöglich machte. Am 18. Juni 1860 wurde er versetzt auf den Bischofsstuhl seiner Heimatdiözese Vicenza. Auch dort sorgte er tatkräftig für die Erneuerung des Lebens nach dem Evangelium bei Klerus und Volk; er scheute nicht weite Wege zufuß und auf Mauleselsrücken, um die entlegensten Dorfbewohner persönlich zu erreichen. Er nahm teil am Ersten Vatikanischen Konzil, von Dezember 1869 bis Juni 1870, und unterstützte die Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit. Er erlebte in seiner Diözese Anerkennung und Feindseligkeiten gleichermaßen gleichmütig. Eine schwere Krankheit überfiel ihn zwei Jahre vor seinem Tod, von der er sich nicht mehr richtig erholte. Schließlich erlag er einem Schlaganfall. Nach seinem Tod setzte seine Verehrung ein. Am 4. November 2001 wurde er seliggesprochen.

10. † am Mittwoch, dem 4. März 1942, wurden in Berezwecz bei Glebokie in Polen erschossen,
• der selige Priester und Märtyrer Miecislaw Bohatkiewicz, 38 J., Priester der Diözese Pinsk,
• der selige Priester und Märtyrer Ladislaw Mackowiak, 31 J., Priester des Erzbistums Vilna,
• der selige Priester und Märtyrer Stanislaw Pyrtek, 28 J., Priester des Erzbistums Vilna
die im Zweiten Weltkrieg wegen ihres Glaubens an Christus verhaftet und ermordet worden sind.
Siehe auch 28. Mai, 14/34 - 36


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln





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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 13.03.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 4. März, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/MRFlorilegium/4Marz.html, abgerufen am 23. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.