Einführung Verzeichnis der Übersichten
5. November
1. † am Mittwoch, dem 5. November 307, wurde in Caesarea in Palästina vom Präfekten Urban lebendig dem Feuer übergeben der heilige Märtyrer Domninus, ein junger Arzt, der zu Beginn der diokletianischen Verfolgung, in Caesarea zur Zwangsarbeit in den Erzminen verurteilt, in die Kupfergruben Phenna im Negev überstellt wurde, wo er grausame Quälereien ertragen hat, aber weil er am Bekenntnis des Glaubens festhielt, wurde er nach Caesarea zurück gebracht, dort erneut vor Gericht gestellt und im fünften Jahr der Verfolgung, lebendig verbrannt.
2. † am selben Tag im selben Jahr am selben Ort wurden die jungen heiligen Märtyrer Theotimos, Philotheus und Timotheus zur Ergötzung des Volkes für die Zirkusspiele bestimmt, und der heilige Greis Auxentius mit ihnen, sie wurden den wilden Tieren vorgeworfen.
3. † an einem 5. November im 4. Jahrhundert, entschlief in Apulien ein heiliger Bischof Marcus.
4. † an einem 5. November um 450, entschlief in Trier, der heilige Bischof Fibicius. Sein Name ist nur bekannt aus der Vita des heiligen Goar (6. Juli, 6 Jahrhundert/7), in der der Trierer Bischof dieses Namens ihm die Erlaubnis gibt, sich in seinem Bistum niederzulassen und den Glauben zu verkündigen. Sein Nachfolger wird Bischof Rusticus genannt und soll die Tätigkeit Goars kritisch geprüft haben. Im Martyrologium Romanum 1956 ist Rusticus noch zum 14. Oktober angegeben; 2001 nicht mehr; im LThK 1964 steht, er sei irrtümlich in die Trierer Bischofsliste geraten. Fibitius steht im Martyrologium Romanum 1956 als Bischof von Trier, der dort vorher Abt gewesen sei; 2001 immerhin noch als Bischof von Trier; das alte Kirchenlexikon und das LThK nennen ihn nicht in einem eigenen Beitrag, sondern nur im Zusammenhang mit dem heiligen Goar, bemerken dazu, sein Name sei auch als Felicius überliefert.
5. † an einem 5. November im 6. Jahrhundert, entschlief in der Bretagne, der heilige Guethnocus, Guéthénoc, ein Bruder des Saint Jacut (8. Februar, 6. Jahrhundert/6) und Saint Winwaloeus (3. März 533/5).
6. † an einem 5. November um 705, entschlief im Kloster Chelles, bei Meaux, im Erzbistum Paris, die heilige Äbtissin Bertilla von Chelles, die dort die erste Äbtissin war. Vorher war sie Dienerin im Kloster Jouarre bei Meaux. Als die heilige Bathildis (30. Januar 680/4) die Ehefrau von Chlodwig II., das Kloster Chelles wieder besiedelte, machte sie Bertilla zur ersten Äbtissin; Bathildis und die heilige Hereswitha (3. September, um 690) zogen sich als Prinzessinnen zurück ins Kloster Chelles; Hereswitha von Chelles, stammte aus Northumberland und starb um 690 in Paris; sie war Königin von Ostengland, die Mutter von vier heiligen Töchtern: Ethelburga von Farmoutiers (7. Juli, um 655/2), Etheltrada von Ely (23. Juni 679/2), Sexburga von Sheppey (6. Juli, um 699) und Withburga von East Dereham (7. März, um 743).
7. † am Montag, dem 5. November 1123, entschlief in Bezier unweit Narbonne der heilige Bischof Gerald, Saint Geraud, ein Mann von bewundernswerter Ehrenhaftigkeit und Einfachheit, der, gegen seinen Willen vom Regularkanoniker Unserer Lieben Frau ins Bischofsamt befördert, die Demut der Würde vorzog.
8. † am Samstag, dem 5. November 1707, wurde in Konstantinopel enthauptet, der selige Priester Gomidas Keumurgian, Kosmas von Karbonian, ein Armenier, Familienvater von 7 Kindern, der als Sohn eines Priesters in der armenischen Kirche geboren und zum Priester geweiht wurden ist. Es war die Zeit, in der sich die katholische Kirche diskret bemühte, durch die mit Rom Unierten Einzelchristen zu unierten Ostkirchen und so der Einheit näher zu kommen. Wegen des vom Konzil von Chalkedon verkündeten katholischen Glaubens, zu dem er sich überzeugt bekannte und den er öffentlich verkündete, hat er seitens des armenischen Patriarchen vieles erlitten. Er bat die weltliche Macht um Schutz, aber der Sultan verlangte dafür seinen Glaubensabfall zum Islam hinüber. Schließlich ist er, beim Sprechen des Nykaenischen Glaubensbekenntnisses, enthauptet, zugrundegegangen.
9. † am Freitag, dem 5. November 1858, wurde,
nahe dem Fluss Hung Yen, in Tunquin, enthauptet, der heilige Priester
und Märtyrer Dominicus, Daminh Ha Trong Mau, 50 J., aus dem
Predigerorden, der, in der Verfolgung unter Kaiser Tu Duc, den
Rosenkranz öffentlich trug und noch zur Hinrichtung wie zum Altar
schreitend, die Umstehenden zum treuen Bekenntnis des Glaubens
anspornte.
Siehe auch 24. November, 1/80
10. † am Donnerstag, dem 5. November 1931, entschlief in Parma, der selige Bischof Guido Maria Conforti, der als guter Hirt allzeit wachsam für seine Herde sorgte und die Kirche verteidigte, besonders eifrig in der Evangelisation des Volkes. Er war der Gründer der Frommen Gesellschaft vom heiligen Franziskus Xaverius (3. Dezember 1552/1) für die Weltmission.
11. † am Donnerstag, dem 5. November 1936,
wurde in Madrid für Christus ermordet, der selige Bruder und Märtyrer
Juan Antonio Búrro Más, 22 J., der zum Kloster Ciempozuelos der Brüder
von Joan de Deo gehörte.
Siehe auch 25. Juli, 17/46
12. † am selben Donnerstag, dem 5. November
1936, wurde in El Saler de Valencia, für Christus umgebracht, die
selige Jungfrau und Märtyrin Maria del Carmen Viel Ferrando, 43 J.,
Mitglied der Katholischen Aktion in ihrer Pfarrei.
Siehe auch 29. Dezember, 11/191
13. † am Freitag, dem 5. November 1943, starb
in Hof, Bayern, unterwegs von Berlin nach Dachau, der selige Priester
und Märtyrer Bernhard Lichtenberg, fast 68 J., geboren in Ohlau,
Niederschlesien, in eine kämpferisch-katholische Familie; sein Vater
war Mitglied der katholischen Partei Zentrum und kämpfte im Kulturkampf
für die Rechte der Kirche; als der preußische Staat durch Gesetz die
Vermögensverwaltung der Zuständigkeit des Pfarrers entzog, den
Kirchenvorstand einführte und für zuständig und haftbar erklärte, war
er Mitglied des Kirchenvorstands, damit die Rechte der Kirche in guten
Händen waren. Bernhard, 19-jährig, nach seinem Abitur, begann sein
Theologiestudium in Innsbruck, setzte es im heimatlichen Breslau fort
und empfing 1899 dort die Priesterweihe. Nach einem Jahr erhielt er
seine zweite KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.
sstelle in Berlin-Friedrichsberg, in der
protestantisch geprägten Hauptstadt mit ihren vielen sozialen
Problemen. Seit 1913 Pfarrer in Charlottenburg, wurde er nach dem
Weltkrieg Abgeordneter der Zentrumspartei in Stadtparlament von
Groß-Berlin. Als 1930 das Bistum Berlin gegründet wurde, berief ihn der
erste Bischof Schreiber in sein erstes Domkapitel, 1932 wurde er
Pfarrer der Sankt Hedwig-Kathedrale, 1937 Dompropst. Er scheute es nie,
von der Domkanzel klare Worte gegen nationalsozialistische Ideologie
und Machtmissbrauch der Behörden auszusprechen. Schon 1935 überreichte
er persönlich im preußischen Staatsministerium ein Protestschreiben
gegen die Missstände im Konzentrationslager Esterwegen. Ebenfalls
bereits 1935 protestierte er öffentlich gegen die Judenverfolgung und
gründete ein Hilfswerk für Nicht-Arier, das 1938 als Bischöfliches
Hilfswerk firmierte. Jahrelang betete er beim öffentlichen Abendgebet
täglich in der Kathedrale für alle verfolgten Juden, nicht nur für die
katholisch getauften. Erst Anfang September 1941 ging eine Anzeige
gegen ihn bei der GeStaPo ein. Beim Verhör gab er zu Protokoll Ich
bete jeden Abend mit meiner Gemeinde für die schwerbedrängten
nichtarischen Christen, für die Juden, für die Gefangenen in den
Konzentrationslagern, zumal für die gefangenen Priester und
Ordensleute, für die zum Unglauben, zur Verzweiflung und zum Selbstmord
versuchten Menschen, für die Millionen namen- und staatenlosen
Flüchtlinge, für die kämpfenden, verwundeten und sterbenden Soldaten
hüben und drüben, für die bombardierten Städte in Freundes- und
Feindesland, und aus dem Allgemeinen Gebet den Abschnitt für das
Vaterland und die Führer des Volkes. Kurz vor seiner Verhaftung
hat er in einem Brief an den Staatssekretär Dr. Conti scharfen Protest
gegen die Euthanasie eingelegt, aber in seiner Vernehmung wurde dieses
Thema nicht berührt. Nach siebenmonatiger Haft wurde ihm im Mai 1942
der Prozess gemacht und er zu zwei Jahren Haft verurteilt, die er im
Gefängnis Berlin-Tegel verbüßte. Bischof Preysing konnte ihn einige
Male besuchen, ihn aber nicht befreien; bei seinem letzten Besuch, am
29. September 1943, im Lazarett, konnte er ihm eine persönliche
Grußbotschaft von Papst Pius XII. überbringen, der Lichtenberg von
seiner Zeit als Nuntius in Berlin gut kannte. Vier Wochen später hatte
der Gefangene seine Strafe verbüßt und musste freigelassen werden; aber
die GeStaPo nahm ihn als Schutzhäftling fest und wollte ihn
ins Konzentrationslager Dachau überführen. Auf dem Transport starb er
im Stadtkrankenhaus Hof, in seinen letzten Stunden liebevoll betreut
von den dortigen evangelischen Diakonissen. Er konnte ehrenvoll in
Berlin auf dem Sankt Hedwigs Friedhof beigesetzt werden. Im Krieg wurde
die Kathedrale zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut. Bernhard
Lichtenberg wurde in der Unterkirche beigesetzt. Seine ehemalige
Gebetsstätte bleibt so seine Gebetsstätte.
Siehe auch 30. Mai, 12/5
14. † am Sonntag, dem 5. November 1950, wurde
im russischen Konzentrationslager Abez in Sibirien zugrundegerichtet
der selige Bischof und Märtyrer Gregor, Hgyhorij Lakota, 67 J., der,
25-jährig zum Priester geweiht, in der Seelsorge im Bistum Przemysl
eingesetzt, nach Studium in Wien lehrte er am Priesterseminar Przemysl,
wurde 5 Jahre später Regens, 8 Jahre danach Weihbischof, im Jahr 1926.
1940 wurde er von den Kommunisten verhaftet und ins Lager Abez
gebracht; dort überlebte er 10 Jahre die Entbehrungen und Entehrungen.
Siehe auch 2. April, 15/15
Eisenstadt: Emerich: 4. November/8
Berlin: Alle Märtyrer des Bistums Berlin
Fribourg, Sion, Freibug-Genf-Lausanne, Sitten:
alle Heiligen der jeweiligen Diözese
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln