Einführung Verzeichnis der Übersichten
6. August
1. † Fest der Verklärung des Herrn (Mt 17, 1 -
9; Mk 9, 2 - 10; Lk 9, 28 - 36; 2. Petr 1, 16 - 18); Jesus nahm drei Jünger
als Zeugen mit, Petrus, Jakobus und Johannes, bei ihm erschienen die
zwei Zeugen aus der Heilsgeschichte, die Propheten Mose und Elija, die
seine Verwandlung seiner sterblichen Leibes in die Gestalt seines
Auferstehungsleibes sehen, die lichte Wolke als Zeichen der Gegenwart
Gottes (2. Mos 40, 34. 38; 1. Kön 8, 10 - 11; Jes 6), schauen und die Stimme
des Vater Hören (Mt 3, 17; Mk 1, 11; Lk 3, 22; Joh 12, 28).
Der hohe und heilige Berg erinnert an den Sinai der Offenbarung (2. Mos 19, 1 - 3,
11 - 14, 20, 23, 31, 18; 32, 1; 1. Kön 19, 8). Die Verklärung fand
wahrscheinlich auf dem Berg Hermon statt, zu dem von Cäsarea Philippi
aus (Mt 16, 13; Mk 8, 27) der Aufstieg in sechs bis acht Tagen (Mt 17, 1;
Mk 9, 2; Lk 9, 28) unternommen war; zurzeit Jesu war der Tabor besiedelt
und keineswegs einsam. Aber wegen der großen Entfernung und Höhe des
Hermon, zogen die Pilger schon früh als Pilgerstätte den Tabor vor,
zumal er von weitem über der Ebene Jezreël als markanter Berg auffällt.
Genannt ist er nach der Prophetin und Richterin Debora, Biene,
(Ri 4 - 5), die dort wohnte. Im Psalm 88/89, 13 werden beide Berge
zusammen genannt. Der Djebel et-Tur genannte Tabor wurde öfter genannt
(Richter 4, 4. 6; Jer 46, 8; Hosea 5, 1). Das in den Ostkirchen längst
gefeierte Fest hat sich im Westen nur langsam von Ort zu Ort
verbreitet; es wurde erst allgemein eingeführt und auf das Datum der
Ostkirchen gelegt, als 1456 ein großer Sieg gegen das weitere
Vordringen der türkischen Moslems nach Europa, errungen war.
2. † am Freitag, dem 6. August 258, wurden in Rom zu Blutzeugen, der heilige Papst und Märtyrer Xystus II., dessen Gedenktag morgen gefeiert wird. Die Nachfolger im Petrusamt werden ab 4. Jahrhundert Sixtus genannt. Obwohl er die Kirche nur etwas länger als ein Jahr leitete, wurde er durch sein Aufsehen erregendes Martyrium einer der bekanntesten Päpste der alten Kirchengeschichte. Am 6. August 258 wurde, an der Via Appia, der Papst bei der Feier des heiligen Messopfers in den Callistuskatakomben, zusammen mit sieben Diakonen Roms, verhaftet, er selbst und vier Diakone, Januarius, Magnus, Innocentius (Vincentius genannt im Damasustext) und Stephanus, wurden an Ort und Stelle mit dem Schwert enthauptet und in den Calistuskatakomben beigesetzt, zwei weiter, Felicissimus und Agapitus, wurden in den nahen Praetextatuskakomben enthauptet und beigesetzt; Laurentius (10. August 258/1) wurde zurückgestellt, um ihm die Gelegenheit zu geben, die Kirchenschätze den hohen Vertretern des Reiches auszuhändigen; nach vier Tagen erschien Laurentius mit einer sehr großen Zahl von Armen und Notleidenden, die er als Schätze der Kirche bezeichnete, und sie dem Reich als Hilfeempfänger empfahl, da er nicht mehr ihnen helfen durfte. Er starb wenige Tage später, zu Tode geröstet; er wurde beigesetzt auf dem dort nahen Agro Verano. In der Callistuskatakombe, also am Ort seines Martyrertodes, an der Via Appia, befindet sich noch die von seinem Nachfolger Damasus (11. Dezember 384/1) verfasste Versinschrift:
HIC CONGESTA IACET QVAERIS SI TURBA PIORVM
CORPORA SANCTORUM RETINENT VENERANDA SEPVLCHRA
SVBLIMES ANIMAS RAPVIT SIBI REGIA CAELI
HIC COMITES XYSTI PORTANT QVI EX HOSTE TROPAEA
HIC NVMERVS PROCERVM SERVAT QVI ALTARIA CHRISTI
HIC POSITVS LONGA VIXIT QVI IN PACE SACERDOS
HIC CONFESSORES SANCTI QVOS GRAECIA MISIT
HIC IVVENES PVERIQVE SENES CASTIQVE NEPOTES
QUIS MAGE VIRGINEVM PLACVIT RETINERE PVDOREM
HIC FATEOR DAMASVS VOLVI MEA CONDERE MEMBRA
SED CINERES TIMVI SANCTOS VEXARE PIORVM
Hier ruht, wenn du fragst, zusammen eine Menge Frommer;
diese ehrwürdigen Grüfte umschließen Leiber der Heiligen,
deren Seelen die Himmelsburg aufnahm.
Hier ruhen die Gefährten des Xystus, die über den Feind triumphierten,
die Menge der Vorsteher, die die Altäre Christi gehütet.
Hier liegt der Priester, der in langem Frieden gelebt,
hier die heiligen Bekenner, die uns Griechenland gesandt hat,
hier Jugendliche und Knaben, Greise und ihre keuschen Enkel,
die es für wichtiger hielten sich in ihrer Jungfräulichkeit zu bewähren.
Hier, gestehe ich, Damasus, würde auch gerne einst meine Glieder beisetzen lassen,
jedoch ich fürchte den heiligen Staub der Frommen zu stören.
Die Inschrift erwähnt ohne Namen auch griechische Märtyrer und einige
Amtsvorgänger des Papstes Xystus II., die ebenfalls in diesen
Katakomben ruhen.
Papst Damasus widmete Papst Sixtus II. noch eine weitere Inschrift,
die nur in Abschrift erhalten ist:
TEMPORE QVO GLADIVS SECVTIT PIA VISCERA MATRIS
HIC POSITVS RECTOR CAELESTIA IVSSA DOCEBAM
ADVENIVNT SVBITO RAPIVNT QVI FORTE SEDENTEM
MILITIBVS MISSIS POPVLI TVNC COLLA DEDERE
MOX SIBI COGNOVIT SENIOR QVIS TOLLERE VELLET
PALMAM SEQVE SVVMQVE CAPVT PRIOR OBTVLIT IPSE
IMPATIENS FERITAS POSSETNE LAEDERE QVEMQVAM
OSTENDIT CHRISTUS REDDIT QVI PRAEMIA VITAE
PASTORIS MERITVM NVMERVM GREGIS IPSE TVETUR
Zur Zeit als das Schwert das zärtliche Herz der Mutter (Kirche) zerschnitt,
lehrte ich, der hier beigesetzte Leiter, die himmlischen Gebote;
da kommen sie plötzlich, ergreifen mich, da ich eben hier sitze.
Den ausgesandten Söldnern bot das Volk den Nacken dar,
der Greis aber erkannte sofort, wer ihm rauben wollte
diese Siegespalme, und er brachte sich und sein Haupt zuerst als Opfer dar,
damit unduldsame Wut niemand anderen verletzen solle.
So zeigte Christus, der den Lohn des Lebens erteilt,
des Hirten Verdienst, indem er die Herde verschonte.
Außerdem konnte aus Fragmenten eine weitere Damasusinschrift, ebenfalls aus der Papstkrypta, rekonstruiert werden, zur Ehren von mit Xystus II. zu Märtyrern gewordener vier Diakonen:
DVM POPVLI RECTOR REGIS PRAECEPTA PROFANA
CONTEMNENS DVCIBVS MISSIS DAT NOBILE CORPVS
MAGNANIMI COMITES PARITER TVNC COLLA DEDERE
ACCIPE PRO CVNCTIS NOS AIVNT HOSTIS INIQVE
SIC VBI TALE GENVS MORTIS TIBI MONSTRAT HONOREM
PROTINUS AT XYSTVS SIBI VINDICAT IRE PRIOREM
NAMQVE MEVM INQVIT ONVS PONO VT PRAECEDERE POSSIM
REGI CHRISTO IGITVR PORTANT HIC DE HOSTE TROPPAEVM
PASTOR SVSCIPITVR CAELESTI ACCINCTVS AMICTV
ET COMITES DEVS INVOCTOS PARI HONORE DECORAT
IANVARIO MAGNO INNOCENTIO ET STEPHANO DAMASVS
Während des Volkes Leiter die unheiligen Gebote des Machthabers
missachtete und den ausgeschickten Häschern seinen edlen Leib darbot,
reichten auch großmütige Gefährten gleicherweise den Hals dar.
Nimm uns hin, ungerechter Feind, sagten sie, anstelle aller.
Wo eine solche Generation den Tod als Ehre betrachtet,
da verlangt Xystus das Vorrecht als erster zu gehen;
denn, so sagt er, meine Würde lege ich ab, um vorangehen zu können.
Christus dem König also bringen sie ihre Siegestrophäe über den Feind dar.
Der Hirt wird, von himmlischem Gewand umkleidet, aufgenommen,
und seine unbesiegten Gefährten geschmückt von Gott mit gleicher Ehrung:
Dem Januarius, Magnus, Innocentius und Stephanus: Damasus.
Der heilige Ludger (26. März 809/8), der 804 der
erste Bischof von Münster wurde,
überführte einen Teil der Reliquien des heiligen Sixtus nach 792 nach
Vreden. - Der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7) nennt
unter Decius nur drei Märtyrer namentlich: Papst Sixtus, Laurentius und
(Zeit-Irrtum:) Hippolyt (13. August 235/1) Hist Franc 28.
Die heiligen Felicissimus, Überglücklicher, und Agapitu,
Αγαπητος Geliebter,
wurden bestattet in der nahen Praetextatus-Katakombe, auch an der Via
Appia gelegen. Ihre von Papst Damasus verfasste Grabschrift wurde im
Original 1927 aufgefunden, der Text war durch Abschriften früher schon
bekannt:
Aspice et hic tumulus retinet caelestia membra
sanctorum, subito rapuit quos regia caeli
hi crucis invictae comites pariterque ministri
rectoris sancti meritumque fidem secuti
aetherias petiere domos regnaque piorum
unica in his gaudet Romanae gaudia plebis
quod duce tunc Xysto Christi meruere triumphos
Felicissimo et Agapito Damasus.
Siehe auch dieses Grab umschließt himmlische Gebeine
von Heiligen, die plötzlich in die Himmelsburg entrückt wurden.
Des unbesiegten Kreuzes Begleiter und Diakone
des heiligen Papstes in Verdienst und im Glauben,
enteilten sie zu den himmlischen Wohnungen ins Reich der Frommen.
In einzigartigem Ruhm erfreut sich ihrer das römische Volk,
da sie unter des Xystus Geleit des Triumphs würdig wurden:
dem Felicissimus und dem Agapitus: Damasus.
Siehe auch 29. Juni, 1/24
3. † am Sonntag, dem 6. August 304, wurden in
Alcala de Henares bei Cartagena, in Spanien, zu Blutzeugen, die beiden
heiligen Blutsbrüder und Märtyrer Justus, Gerechter, und Pastor, Hirt,
Knaben, spontan in der Schule ihre Schreibtäfelchen zurückließen und
zum Martyrium rannten, auf Befehl des Statthalters festgehalten und
verprügelt wurden, schließlich, während sie sich gegenseitig
ermunterten, vom Henker für Christus mit dem Schwert umgebracht worden
sind.
Justus, צדיק
Gerechter, (Joh 17 ,25; 2. Tim 4, 8; Offb 16, 5) und Pastor,
רועה
ποιμην
Hirt, ist an erster Stelle der HERR selber (Ps 23/22,
1; Jes 40, 11; Ez 34, 12), dann der Christus (Joh 10, 11). Abgeleitet
davon ist Hirt die Amtsbezeichnung für den in Gottes
Auftrag in der Kirche wirkenden (Ober-) Hirten.
Schließlich ist Pastor auch ein Eigenname geworden.
Eine der berühmten altkirchlichen Schriften aus dem 2. Jahrhundert
trägt den Namen Pastor des Hermes,
einer judenchristliche aszetischen Schrift, deren Verfasser Hermes, der
Bruders Papst Pius I. (11. Juli 155/2) war, in dessen Zeit nach der
Überlieferung Pudentiana und Praxedis (21. Juli/4) gelebt haben. In
seinen Visionen schaut Hermes einen Bußengel,
αφγγελος
Boten, in Hirtengestalt, der zur Buße und zum Empfang des
Bußsakramentes mahnt. Auch diesen Bußengel Pastor sah man im alten
Mosaik in der Pastorkapelle mit in eins dargestellt.
Einen Titulus Pastoris,
nach einem Stifter-Priester genannt (Martyrologium Romanum 1956 und
2001: 26. 7.), gibt es am Viminal bei Santa Pudentiana. In der heutigen
Basilika finden wir in einem Gebäude vereinigt drei traditionsreiche
Stätten. In den Ausgrabungen unten, die Reste des Hauses des Pudens, in
dem nach der Überlieferung der heilige Petrus in Rom gewohnt hat. Die
Oberkirche, die nach der Überlieferung um 150 von der heiligen
Pudentiana und ihrer Schwester Praxedis für den christlichen
Gottesdienst zur Verfügung gestellt wurde. Schließlich die heutige
Capella dei Cajetani, gleich anschließend hügelwärts, zum
Viminal hin, die bis zu ihrem barockem Umbau die Capella Pastoris
gewesen ist. Das Martyrologium Romanum 1956 und 2001 erwähnte zum 20.
Juni einen heiligen Novatus, discipulus Apostolorum,
Sohn des Pudens und Bruder von Praxedis und Pudentiana, die ihr Haus in
die Titelkirche Pastoris umgewandelt haben. Zur Zeit Papst Innozenz I.
(12. März 417/4) ließ ein Priester Maximus dort ein großes Mosaik
anbringen, das den heiligen Petrus als Hirten zwischen zwei Schafen
darstellte. Leider ist im 16. Jahrhundert, bei der Umgestaltung durch die
Cajetani, über dem Altar dieses uralte Mosaik vom Guten Hirten zerstört
worden, aber es gibt noch in der Vatikanischen Bibliothek eine
Aquarell-Kopie (in Vat lat 5407). Dort wird in eins dargestellt als der
heilige Pastor: Petrus, und Christus, den er vertritt. Auch wohl wegen
der alten Überlieferung, dass Petrus während seiner Zeit als Bischof
von Rom in diesem Haus wohnte und daher als Guter Hirt und
Stellvertreter Christi dort wirkte, wurde der titulus Pudentis auch titulus Pastoris
genannt. - Über dem Hauptportal der Basilika sind außen im Fries alte,
aus dem 11. Jahrhundert stammende Medaillons mit Umschriften angebracht: das
Lamm in der Mitte, links davon Pastor und Pudentiana, rechts davon
Praxedis und Pudens.
Die Umschrift des Lammes: + MORTVVS ET VIVVS IDEM SVM PASTOR ET AGNVS
+ HIC AGNVS MVNDUm RESTAVRAT SANGVINE LAPSVM + Im
Leben und im Tod bin ich gleichzeitig der Hirt und das Lamm + hier
stellt das Lamm die gefallene Welt durch sein Blut wieder her.
Und die Umschrift um das Haupt des Pastor, der, bartlos und mit Tonsur,
mit der verhüllten Linken das Evangelium hält und mit der Rechten den
Segensgestus macht: + SANCtE PRECOR PASTOR PRO NOBIS ESTO ROGATOR
+ HIC CVNCTIS VITAE PASTOR DAT DOGMATE SANCtE: + Bitte, heiliger
Pastor, sei du uns Fürsprecher + hier gibt Pastor allen die Glaubenslehre
heiligen Lebens. Eine späte Legende erst personifizierte den
Pastor-ποιμην
Pimen, und dichtete ihm eine vita und eine passio
an. Nach letzterer soll er als Heide in Nikomedien aufgewachsen sein
und als Schafhirt gelebt haben, bis er, zum Christentum bekehrt,
angefangen habe den Glauben erfolgreich zu verkünden. Diokletian habe
ihn schwer foltern lassen und schließlich in den Kerker eingesperrt.
Ein Engel soll ihn befreit haben und er sei daraufhin nach Rom gereist
(vgl. Apg 12). In Rom habe Maximian ihn verhaften lassen und er sei vor
der Porta Salaria von einem wilden Pferd, an das er gefesselt worden
war, zu Tode geschleift worden. Dort in der Nähe habe ihn ein Priester
namens Johannes juxta clivum cucumeris, am Gurken-Abhang, an
der Alten Via Salaria, Salzstraße, bestattet.
4. † am Sonntag, dem 6. August 523, entschlief
in Rom, der heilige Papst Hormisdas, gebürtig aus der Campagna, Diakon
des Papstes Symmachus (19. Juli 514/5), der in dessen Auftrag
Verhandlungen in Ravenna führte, ein Bannerträger des Friedens, der 519
im Osten die Beendigung der Akakianischen Spaltung erreichte - Papst
Felix III. (1. März 492/1) hatte auf
der römischen SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
484 den Patriarchen von Konstantinopel Akakios, nach erfolgten Mahnungen, für
abgesetzt und exkommuniziert erklärt, weil dieser den der Irrlehre
beschuldigten Patriarchen Mongo von Alexandrien nur kurz abgesetzt, ihn
dann aber wieder in sein Amt eingesetzt hatte; auch nach dem Tod
Akakios’ im Jahr 489 dauerte das Schisma an, weil die nachfolgenden
Patriarchen von Konstantinopel die römische Absetzung Akakios’ nicht
anerkannten; erst 519 führten der Papst und der Kaiser Justin I. mit
dem Patriarchen Johannes die Versöhnung und Aufhebung der Spaltung
herbei - der im Westen erreichte, dass die neu der Kirche gewonnenen
Völker in Spanien und Gallien die Rechte der Kirche anerkannten. Er
wurde in Alt-Sankt Peter beigesetzt.
Siehe auch 29. Juni, 1/49
5. † am Samstag, dem 6. August 1132, entschlief in Savona, der selige Bischof Octavianus, ein Bruder des Papstes Callistus II. († 1124), der sich im Kloster und auf der Kanzel bemühte, Gott und dem Nächsten zu dienen.
6. † am Samstag, dem 6. August 1138, entschlief auf dem Gebiet von Luxemburg, der selige Eremit Schecelinus, Schetzel, der im Grünenwald bei Luxemburg hauste, ohne Obdach und ohne Kleidung, erfüllt vom Gottvertrauen, dass Gott Schnee wie Wolle spendet (Ps 147, 16).
7. † am Freitag, dem 6. August 1221, entschlief
in Bologna, der heilige Mönch und Ordensgründer Dominikus, 51 J.,
dessen Gedenktag übermorgen gefeiert wird.
Der heilige Priester und Ordensgründer Dominikus, Domingo Guzmán
de Caleruega, nahe Burgos. Seine Mutter, die selige Juana di Aza (2. August,
um 1200/10), nannte ihren vierten Sohn Domingo, Dominicus,
weil sie ihn auf die Fürbitte des heiligen Dominicus von Silos, nahe
Burgos (20. Dezember 1073/5), empfangen hatte; sein älterer Bruder,
der selige Mannès (30. Juli, um 1235/7), wurde mit Gründungsmitglied
des Ordens. Domingo studierte an der Domschule Palencia und wurde
25-jährig Mitglied des Stiftskapitels der Domherren von Osma, 1201 dort
Subprior; im selben Jahr wurde in Osma Bischof der selige Didacus von
Azevedo, Diego di Acebes (30. Dezember 1207), der sein Domkapitel
sofort umwandelte in ein Reguliertes Stiftskapitel. Er nahm seinen
Subprior mit auf seine Reise nach Rom, die durch Südfrankreich führte;
dort hielten die beiden sich lange Zeit auf, indem sie von Ort zu Ort
gegen die Waldenser und Albigenser predigten und feststellten, dass der
dortige Klerus zahlenmäßig und bildungsmäßig nicht in der Lage war, den
attraktiveren Irrlehrern beizukommen. In Rom angekommen, schlug
Didacus, unterstützt von Dominicus, dem Papst vor, eine mobile Gruppe
von Wanderpredigern in das Gebiet der Irrlehrer zu senden - diese
musste allerdings noch gegründet und geschaffen werden. Bischof und
Subprior nahmen sich auf ihrer Rückreise aus Rom die Zeit, in
Südfrankreich selber als Wanderprediger zu wirken; 1206 gründeten sie
in Prouille bei Toulouse eine Missionsstation und eine
Frauengemeinschaft zur Erziehung der Frauen und Mädchen im betroffenen
Gebiet. Im Jahr darauf starb Didacus in seiner Bischofsstadt und
Dominicus übernahm die Leitung der neuen Missionsbewegung für
Südfrankreich. 1217 wurde das Kloster in Prouille umgewandelt in ein
Kloster regulierter Augustinerinnen, das erste des Ordens der
Dominikanerinnen. Schon zwei Jahr früher hatte Dominikus in Toulouse
sein Ausbildungszentrum gegründet und seine festen Mitarbeiter
eingebunden in die église des Jacobins, Gemeinschaft der Prediger,
Dominicanes, Domini-Canes, Hunde des Herrn. 1216 und 1217 bestätigte
der Papst beide Zweige der unter der Augustinusregel lebenden Frauen und
Männer; er nannte sie Ordo Fratrum Praedicatorum, Predigerbrüder.
1220 wurde in Bologna das erste Generalkapitel gehalten; dort starb ein
Jahr später der heilige Gründer; sein Grab in der Dominikanerkirche in
Bologna wurde von Anfang an eine Wallfahrtsstätte. Das zweite
Generalkapitel 1221 in Rom festigte den Orden. 1222 wurde der selige
Jordanus von Sachsen (13. Februar 1237/10) erster Generaloberer nach
dem Stifter. Papst Gregor IX. hat am 3. Juli 1234 Dominikus
heiliggesprochen.
8. † am Samstag, dem 6. August 1904, entschlief in Montevideo, Uruguay, die selige Jungfrau Maria Francisca a Jesús, Ana Maria Rubatto, 50 J., geboren in Carmagnola bei Turin, die, in Loano bei Savona, in der Riviera Liguriens, 1885 die terziaire cappuccinede Loano gründete, 1893 nach Lateinamerika übersiedelte und dort ihre Schwestern, die Hermanas Capuchinas, leitete, zur Hilfe von armen Mädchen und von Kranken. Papst Johannes-Paul II. hat sie am 10. Oktober 1993 in Rom seliggesprochen, als erste Selige Uruguays.
9. † am Donnerstag, dem 6. August 1936, wurde
in La Pedrera de Gandia, Valencia, zum Blutzeugen, der selige Märtyrer
Carlos Lopez Vidal, 42 J., Sakristan an der Kollegiatskirche in Gandia.
Siehe auch 29. Dezember, 11/37
10. † am Donnerstag, dem 6. August 1942, wurde
im Konzentrationslager Dachau umgebracht, der selige Märtyrer Tadeusz
Dulny, Seminarist des Bistums Wloclawek.
Siehe auch 28. Mai, 14/58
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln