Einführung Verzeichnis der Übersichten
6. Juli
1. † am Sonntag, dem 6. Juli 1902, wurde in Corinaldo, bei Nettuno im Lazio, zur Blutzeugin, die heilige Jungfrau und Märtyrin Marietta Goretti, 12 J., die, als älteste von sechs Geschwistern, eine harte Kindheit durchlebte, die ihrer Mutter bei den häuslichen Angelegenheiten half, die beharrlich im Gebet war und in, ihrem zwölften Lebensjahr, am Vortag, bei der Verteidigung ihrer Keuschheit gegen einen jungen Hausgenossen, von 14 Messerstichen verwundet, tags darauf, nachdem sie ihrem Mörder vergeben hatte, entschlafen ist. Bei ihrer Heiligsprechung durch Papst Pius XII., 45 Jahre später, war ihr, inzwischen bekehrter und bestrafter Mörder, Alessandro Serenelli, anwesend; er beendete seine Tage als Gärtner in einem Franziskanerkloster.
2. † an einem 6. Juli, um 300, wurde in Nikomedien, heute Ismid, zur Blutzeugin, die heilige Jungfrau und Märtyrin Cyriaca, zur Zeit des Kaisers Diokletian, die in Tropea in Kalabrien hoch verehrt wird.
3. † an einem 6. Juli, entschlief im 1. Jahrhundert in Fiesole in der Toskana, der heilige Diakon Romulus, der dort als erster Märtyrer verehrt wird.
4. † an einem 6. Juli, um 429, entschlief in Ägypten, der heilige Eremit Sisoës, mit dem Beinamen der Große, überaus berühmt wegen seiner Einübung des monastischen Lebens.
5. † an einem 6. Juli, um 432, entschlief in Schottland, der heilige Bischof Palladius, der erste Bischof dort, der aus der Hauptstadt Rom nach Irland ausgesandt, zur Zeit der heilige Germanus von Auxerre (31. Juli 448/6), bei den Briten die Irrlehre der Pelagianer bekämpft hat und der dort entschlafen ist.
6. † am Donnerstag, dem 6. Juli 517, entschlief auf dem Boden von Armagh in Irland, die heilige Äbtissin Monnena, in dem von ihr selber gegründeten Klosters Killeevy.
7. † an einem 6. Juli um 575. entschlief am
Ufer des Rheinstromes, der heilige Priester Goar, der aus Aquitanien
stammte, der vom Bischof von Trier gefördert, ein Hospiz und ein
Oratorium errichtet hat, damit er Pilger aufnehmen und ihnen für ihr
Seelenheil guten Rat erteilen konnte.
Unter dem Frankenkönig Childebert I. (511 - 558) missionierte er als
Priester am Rhein und ließ sich als Einsiedler nieder bei Oberwesel. Täglich
feierte er das heilige Messopfer und betete die Psalmen. Wegen der Stromschnellen gab
es dort bis ins 19. Jahrhundert viele Unfälle. Goar errichtete bei seiner
Einsiedelei ein Hospital für Reisende und Rheinschiffer. Mehrmals
lehnte er es ab, Bischof von Trier zu werden. Nach seinem Wunsch wurde
er von den Priestern Agrippinus und Eusebius begraben. Seine Cella mit
Hospital erhielt bald seinen Namen. Im 8. Jahrhundert entstand dort ein
Priesterkollegium, aus dem das Stift Sankt Goar hervorging. 765
schenkte König Pippin dem Abt von Prüm Sankt Goar als Benefizium. Das
Kollegiatstift erlosch erst 1550 durch die Reformation des Grundherrn.
Goar starb zur Zeit des Königs Sigisbert I. (561 - 575) und wurde neben
seiner Cella beigesetzt. Seine legendarische Lebensbeschreibung aus dem
6. Jahrhundert hat Abt Wandalbert von Prüm 839 neu überarbeitet (Migne, Patr.
Lat. 121, 639 - 675; MGSs rer Mer IV 402 - 423). Die Reliquien der
heiligen Chrysanthus und Daria (25. Oktober 283/1) haben, mit Abt
Markward von Prüm auf der Reise von Rom 844, die letzte Station vor
Prüm in Sankt Goar gemacht, bevor sie, im Oktober 844, von Abt Markward
aus Prüm nach Münstereifel übertragen wurden.
8. † an einem 6. Juli, entschlief im 6. Jahrhundert in der Abtei Condat im Jura, der heilige Mönch Justus.
9. † am Dienstag, dem 6. Juli 1535, wurde in London zugrundegerichtet, der heilige Kanzler und Märtyrer Thomas More, dessen Gedächtnis am 22. Juni, zusammen mit dem des Bischofs John Fisher, gefeiert wird (22. Juni/2).
10. † am Samstag, dem 6. Juli 1585, wurde in
London-Tyburn zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer
Thomas Alfield, der zuerst unter der Folter dem katholischen Glauben
abgeschworen hatte, aber, ins Exil verstoßen, bußfertig in seine Heimat
zurückgekehrt ist und, unter Königin Elizabeth I., nachdem er eine Art
Verteidigungsschrift zugunsten der Katholiken verteilt hatte, die
Hinrichtung am Galgen erlitten hat.
Siehe auch 4. Januar, 10/zum heutigen Datum
11. † am Sonntag, dem 6. Juli
1794, wurde auf dem ausgemusterten Sklavenschiff Deux Associées,
vor Anker auf See vor Rochefort an der Küste Frankreichs,
zugrundegerichtet, der selige Märtyrer Augustin Joseph, Elie
Desgardin, ein Mönch aus dem Trappistenorden, der, zur Zeit der
Französischen Revolution, aus Hass gegen die Religion aus dem Kloster
Septfontaines verschleppt und, auf ein schmutziges Sklavenschiff
geworfen, von Krankheit aufgerieben, während er noch kranken
Mithäftlingen Beistand leistete, entschlafen ist.
Siehe auch 27. August, 16/12
12. † am Sonntag, dem 6. Juli 1794, wurde in Orange auf dem Schafott, enthauptet, die selige Jungfrau und Märtyrin Suzanne-Agathe, Marie Rose de Loye aus dem Benediktinerinnenorden, die, während des Wütens der Französischen Revolution, als erste aus der Gruppe von 32 Ordensfrauen aus verschiedenen Orden und Klöstern, die in demselben Kerker zusammen eingesperrt waren, im geistlichen Leben durchgehalten haben und, aus Hass gegen den christlichen Namen, mit den anderen verurteilt, furchtlos zum Schafott hinauf geschritten ist. An den folgenden Tagen, bis zum 26. Juli, folgten ihr die übrigen Schwestern in den Märtyrertod auf das Schafott.
In den Wirren der Französischen Revolution hatten 29 Ordensschwestern, die aus ihren Klöstern vertrieben waren, Zuflucht gefunden in einem Haus in Bollène. Dort überlebten sie 18 Monate zusammen, teilten die bitterste Armut und vereinten ihre Gebete. Im April 1794 wurden sie verhaftet, weil sie nicht bereit waren, den geforderten Eid abzulegen. Am 2. Mai wurden sie in das Gefängnis in Orange gebracht, das ganz nahe der Kathedrale stand; dort fanden sie 13 bereits inhaftierte Ordensschwestern vor. Sie bildeten sofort eine einzige Kommunität und verbrachten die ganze Zeit im Gebet. Das Gericht der Volkskommissare, das in der Kapelle Saint Louis seine Sitzungen abhielt, verurteilte alle Schwestern zum Tode. Auf dem Cours Saint Martin war die Guillotine aufgestellt; in der Nähe war das antike Theater; dorthin wurden die Schwestern vor ihrer Hinrichtung gebracht. Von den 32. Hingerichteten waren 16 Ursulinen, 13 Schwestern vom Allerheiligsten Altarssakrament, 2 Zisterzienserinnen und eine Benediktinerin. Die 10 Übrigen wurden durch den Sturz Robespierres am 28. Juli 1794 vor der Hinrichtung bewahrt und sie wurden im Jahr 1795 freigelassen. Die 32 Märtyrinnen wurden am 10. Mai 1925 von Papst Pius XI. seliggesprochen.
• 1. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Marie-Rose, Suzanne-Agathe de Loye, 53 J., Benediktinerin der Abtei Caderousse (s.o.);
† am Montag, dem 7. Juli/11
• 2. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Iphigénie de Saint-Matthieu,
Marie-Gabrielle-Françoise-Suzanne de Gaillard de Lavaldène, 32 J.,
Sœurs du Très Saint Sacrement, Kloster in ihrer Heimatstadt Bollène;
† am Mittwoch, dem 9. Juli/6
• 3. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Sainte-Mélanie,
Marie-Anne-Madeleine de Guilhermier, 61 J., Ursuline in ihrer Geburtsstadt Bollène,
• 4. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Marie des Anges, von
den Engeln, Marguerite-Marie-Anne de Rocher, 39 J., Ursuline in ihrer
Heimatstadt Bollène;
† am Donnerstag, dem 10. Juli/12
• 5. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Sainte-Sophie,
Marie-Gertrude de Ripert d’Alauzier, 6 J., Ursuline in ihrer Geburtsstadt Bollène;
• 6.vdie selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Agnès de Jésus,
Sylvie-Agnès de Romillon, 44 J., Ursuline in ihrer Geburtsstadt Bollène;
† am Freitag, dem 11. Juli/14
• 7. die selige Jungfrau und
Märtyrin, Schwester Sainte-Pélagie du Saint Jean-Baptiste,
Rosalie-Clotilde Bès, 42 J., Schwester vom Allerheiligsten
Altarsakrament, Kloster Bollène;
• 8. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Théotiste du
Saint Sacrement, Marie-Elisabeth Pélissier, 53 J., Sakramentarien von
Bollène;
• 9. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Martin,
Marie-Clotilde Claire Blanc, 52 J., Sakramentarierin in ihrem Heimatort
Bollène;
• 10. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Sainte-Sophie,
Marie-Marguerite de Barbégie d’Albarède, 54 J., Ursuline aus dem
Kloster Pont-Saint-Esprit;
† am Samstag, dem 12. Juli/11
• 11. die selige Jungfrau und
Märtyrin, Schwester Rose de Saint Xavier, Madeleine-Thérèse Talieu, 48
J., Sakramentarierin in ihrer Heimatstadt Bollène;
• 12. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Marthe du Bon
Ange, vom Guten Engel, Marie Cluse, 32 J., Laienschwester,
Sakramentarierin, in Bollène;
• 13. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Marie de
Saint-Henri, Marguerite-Eléonor de Justamond, 48 J., Zisterzienserin
aus dem Kloster Sainte Catherine d’Avignon;
• 14. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Bernard,
Jeanne-Marie de Romillon, 41 J., Ursuline aus Pont-Saint-Esprit;
† am Sonntag, dem 13. Juli/12
• 15. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Madeleine
de la Mère de Dieu, Magdalena von der Gottesmutter, Elisabeth
Verchières, 25 J., Sakramentarierin aus ihrer Heimatstadt Bollène;
• 16. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Marie de
l’Annonciation, von der Verkündigung, Thérèse-Henriette Faurie,
24 J., Sakramentarierin in Bollène;
• 17. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Alexis,
Anne-Andrée Minutte, 54 J., Sakramentarierin von Bollène;
• 18. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-François,
Marie-Anne Lambert, 52 J., Ursuline von Bollène;
• 19. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Françoise,
Marie-Anne Depeyre, 38 J., Laienschwester, Ursuline von Carpentras;
• 20. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Sainte-Gervais,
Marie-Anastasie de Roquard, 45 J., Oberin der Ursulinen, in ihrer
Heimatstadt Bollène;
† am Mittwoch, dem 16. Juli/14
• 21. die selige Jungfrau und
Märtyrin, Schwester Aimée de Jésus, Marguerite-Rose de Gordon, 61 J.,
Sakramentarierin in Bollène;
• 22. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Marie de Jésus de
la Conception du Saint SacrementMarguerite-Thérèse Charansol, 36 J.,
Sakramentarierin in Bollène;
• 23. die selige Jungfrau und
Märtyrin, Schwester Saint-Joachim, Marie-Anne Béguin-Royal, 58 J.,
Laienschwester, Sakramentarierin in Bollène;
• 24. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Michel,
Marie-Anne Doux, 55 J., Laienschwester, Ursuline in ihrem Heimatort
Bollène;
• 25. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-André,
Marie-Rose Laye, 65 J., Laienschwester, Ursuline aus ihrem Heimatort
Bollène;
• 26. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester du Coeur-de-Marie,
Dorothée-Madeleine-Julie de Justamont, 40 J., gebürtig aus Bollène,
Zisterzienserin aus Sainte-Catherine d’Avignon;
• 27. die selige Jungfrau und Märtyrin, Madeleine du Saint Sacrement,
Madeleine-Françoise de Justamont, 49 J., gebürtig aus Bollène, Ursuline
aus dem Kloster Pernes,
† am Samstag, dem 26. Juli/14
• 28. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Basil,
Anne Cartier, 61 J., Ursuline von Pont-Saint-Esprit;
• 29. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Augustin,
Marie-Marguerite Bonnet, 75 J., Sakramentarierin aus Bollène;
• 30. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Cathérine de Jésus,
Marie-Madeleine de Justamont, 70 J., Ursuline von Pont-Saint-Esprit;
• 31. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Claire de Sainte
Rosalie, Marie-Claire du Bac, 68 J., Ursuline von Bollène;
• 32. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester du Cœur-de-Jésus,
Elisabeth-Thérèse de Consolin, 58 J., Oberin der Ursulinen von Sisteron.
13. † am Freitag, dem 6. Juli 1900, wurde im
Ort Shuangzhong bei Jixian in der chinesischen Provinz Hebei, zum
Blutzeugen, der heilige Märtyrer Petrus Baidou Wang Zuolong, 58 J.,
der, in der Verfolgung der Sekte Yihetuan, im Boxeraufstand,
in einen Götzentempel gebracht, sich geweigert hat, dem Glauben an
Christus abzuschwören, der daraufhin auf einem Balken aufgehängt worden
ist.
Siehe auch 9. Juli, 1/55
14. † am Donnerstag, dem 6. Juli 1922, entschlief in Rom, die selige Jungfrau Maria Teresia Ledóchowska, in Österreich aus einer polnischen Adelsfamilie geboren, die, auf Anregung des Gründers der Pères Blanchs, Weißen Väter, des Kardinals Lavigerie, mit ganzem Einsatz den afrikanischen Sklavenopfern zu helfen, die Petrus-Claver-Sodalität für die afrikanischen Missionen (18. September 1654/11) gegründet hat, außerdem viele kleine Druckereien zur Alphabethisierung und Evangelisierung der Afrikaner gegründet hat. Papst Paul VI. hat sie 1975 seliggesprochen.
15. † am Dienstag, dem 6. Juli 1943, entschlief in Buenos Aires in Argentinien, die selige Jungfrau Nazaria Ignacia de Santa Teresa de Jesús March Mesa, 54 J., in Spanien geboren und mit den Eltern nach Mexiko eingewandert, die, von missionarischem Eifer beseelt, sich ganz eingesetzt hat für die Evangelisierung der Armen, bei verschiedenen lateinamerikanischen Völkern, und das Institut de las Cruzadas de la Iglesia, von den der Kirche Gekreuzigten Missionarinnen, gegründet hat.
Trier und Limburg: der heilige Goar: 7
Salzburg und St.Pölten: die selige Maria Theresia Ledóchowska: 14
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln