Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

8. April

1. † Gedächtnis des heiligen Propheten Agabos, Αγαβος, der aus Jerusalem nach Antiochien kam, den Christen dort im Heiligen Geist die weltweite Hungersnot weissagte, die unter Kaiser Claudius 47 - 48 eintraf, die auch die Kirche in Judäa in Not brachte, zu deren Hilfe in Antiochien Spenden gesammelt und durch Paulus und Barnabas (11. Juni/1) den Ältesten in Jerusalem überbracht wurde (Apg 11, 27 - 30). Als später Paulus von Milet aus nach Jerusalem reiste, Lukas als Zeitzeuge dabei, und sie bereits im Hafen von Caesarea eingetroffen waren, kam wieder von Judäa aus der Prophet Agabos, besuchte Paulus, bat diesen um seinen Gürtel, fesselte sich selber damit an Händen und Füßen, und weissagte durch dieses Zeigen das wenige Worte der Erklärung bedurfte, dass Paulus in Jerusalem gefangen genommen werde (Apg 21, 10).

2. † Gedenken an die heiligen Herodion, Ηρωδιων, ein Judenchrist (Röm 16, 11), Asyncritos, Ασυγκριτος und Phlegon, Φλεγων, (Röm 16, 14), die der heilige Paulus in seinem Römerbrief grüßen ließ.

3. † an einem 8. April um 175 entschlief in Korinth der heilige Bischof Dionysios, Bischof von Korinth, der mit einer staunenswerten Kenntnis des Wortes Gottes begabt, nicht nur die Gläubigen seiner Stadt durch seine Predigten, sondern auch, wie sieben erhaltene Briefe zeigen, andere Bischöfe im Glauben erleuchtete und stärkte, indem er hinweist auf die Martyrien der Apostelfürsten Petrus und Paulus (29. Juni/1) und auf den seinerzeit lebenden Papst Soter (22. April 175/1). Der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea in Palaestina berichtet über ihn.

4. † in Antiochia wurden die heiligen Märtyrer Timotheos, Diogenes, Makarios und Maximos zu Blutzeugen für Christus.

5. † am 8. April um 265, entschlief in Alexandria, der heilige Bischof und Bekenner Dionysios, ein hoch gelehrter Mann, der bekannt war wegen seiner häufigen Bekenntnisse des Glaubens und hoch gepriesen wurde, weil er so viele verschiedenartige Leiden und Folterungen überstanden hatte, zur Zeit der Christenverfolgungen der Kaiser Valerian und Gallienus. Sein Schüler, der Priester Maximos, (9. April 282/1) wurde sein Nachfolger auf dem Bischofsstuhl.

6. † am Freitag, dem 8. April 449, entschlief in Como in den Vor-Alpen, der heilige Bischof Amantius, Amanzio, der dort der dritte Bischof war und der zur Ehren der Apostel die Basilika erbaut hat.

7. † am Sonntag, dem 8. April 1291, entschlief in Orvieto, der selige Priester Clemente da Osimo, der in jungen Jahren Eremit der Congregazione eremitica di Brettino gewesen war und 1256 in den Orden der Augustiner-Eremiten eintrat; der von 1271 bis 1290 deren Generaloberer war und den Orden gut geleitet und seine Anforderungen weise angepasst hat.

8. † am Samstag, dem 8. April 1606, entschlief in Alcala de Henares, in Spanien, der selige Julian a Santo Augustin von den Unbeschuhten Minderbrüdern, der, wegen seiner übertrieben scheinenden Bußübungen, für verrückt gehalten wurde und mehrmals vom Ordensleben ausgesperrt wurde, der mehr als durch Worte, durch sein Leben Christus gepredigt hat.

9. † am Montag, dem 8. April 1816, entschlief in Namur, Namen an der Maas, in Belgien, die selige Jungfrau Julie Billiart, die 7-jährig ihren Spielkameradinnen das Beten beibrachte, 16-jährig auf dem Feld arbeitete zum Lebensunterhalt der Familie, 22-jährig gelähmt wurde, trotzdem für die Erziehung armer Mädchen die Schwesterngemeinschaft Sœurs de Notre-Dame de Namur, Schwestern Unserer Lieben Frau von Namur, gegründet hat, die sie ursprünglich in Amiens begonnen hatte, aber wegen Schwierigkeiten mit dem Diözesanbischof von dort nach Namur verlegt hat. Außerdem hat sie die Herz-Jesu-Verehrung sehr gefördert.

10. † am Samstag, dem 8. April 1893, entschlief in Alessio, der selige Priester Auguste Czartoryski, 35 J., geboren im Exil in Paris aus einer polnischen Adelsfamilie, wo, im Hôtel Lambert, sein Vater das Aktionszentrum zur Wiedererrichtung Polens mit anführte. Drei Jahre (1874 - 1877) war der heilige Joseph Kalinowski (15. November 1907/18) Erzieher des jungen Fürsten, er, der nach zehn Jahren Haft in Sibirien, nach Paris entkommen, dann in den Karmeliterorden eintrat. Auch der folgende Erzieher war ein polnischer Priester. Der junge Fürst hatte klare Leitbilder: Aloysius von Gonzaga (21. Juni 1591/1) und Stanislas Kostka (15. August 1568 / 11), die beiden jung vollendeten Heiligen aus den ersten Jahrzehnten des Jesuitenordens. Aber entscheidend war die persönliche Begegnung mit Don Bosco (31. Januar 1888/1), dem er, eines Tages im Jahr 1883, in der Privatkapelle des Hôtel Lambert, die heilige Messe diente. Nach mehreren Reisen nach Turin und dort Exerzitien von Don Bosco, bat er um Aufnahme bei dessen Salesianern; Don Bosco zögerte immer wieder, ihn aufzunehmen. Schließlich ergab sich, dass der Papst Leo XIII. persönlich entschied: Sagen Sie Don Bosco, dass der Papst wünscht, dass er sie bei den Salesianern aufnimmt. - also stimmte Don Bosco zu. 29-jährig verzichtete Auguste auf alle Privilegien, begab sich für eine kurze Zeit ins Postulat nach San Benigno Canavese und wurde ins Noviziat aufgenommen. Dort lernte er die herbe und arme Lebensweise kennen, von der er früher nur gehört hatte. Am 24. November 1887 erhielt er aus der Hand Don Boscos das Ordenskleid; wenige Wochen später entschlief der Heilige; auf seinem Grab legte Auguste seine Gelübde ab. Aber seine schwache Gesundheit verschlechterte sich; seine Mutter war 1864 an Tuberkulose gestorben und auch er hatte von Kindheit an mehr oder weniger Zeichen dieser Krankheit gezeigt. Zur Heilung wurde er an die ligurische Küste geschickt, studierte Theologie so gut es eben ging und empfing am 2. April 1892 in San Remo die Priesterweihe aus der Hand des Bischofs von Ventimiglia. Er fand gesundheitlich keine Heilung. Er starb in Alessio, in der Osterwoche, sitzend in einem Sessel, der Don Bosco öfter zum kurzen Ausruhen gedient hatte. Sein Leichnam wurde zuerst nach Polen in die Familiengruft in der Pfarrkirche von Sieniawa überführt, später in die Salesianerkirche von Przemysl. Er wurde am 25. April 2004 seliggesprochen.

11. † am Freitag, dem 8. April 1927, entschlief im Kloster Belmonte bei Concha Valeria, der selige Neupriester Domingo Iturrate Zubero, 25 J., er stammte aus dem Baskenland, er trat in den Trinitarierorden ein und nahm den Klosternamen Domingo del Sacramento bendecido an, der seine Kräfte zum Heil der Seelen und zur Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit verausgabt hat. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 30 Oktober 1983 seliggesprochen.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 01.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 8. April, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/MRFlorilegium/8April.html, abgerufen am 23. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.