Einführung Verzeichnis der Übersichten
8. Dezember
1. † Heute feiert die Kirche das Hochfest der
Unbefleckten Empfängnis der Allerseligsten Jungfrau Maria (Lk 1, 27),
der Gnadenerfüllten (Lk 1, 28), der Gesegneten unter den Frauen (Lk
1, 42), die, von ihren Eltern Joachim und Anna (26. Juli/1), vom
ersten Augenblick ihres Daseins an, durch eine einzigartige Ausnahme
Gottes, ante praevisa merita, im Vorausblick auf die Verdienste
Jesu Christi, im Hinblick also auf die kommende Menschwerdung und den
heilbringenden Opfertod des Sohnes Gottes, unversehrt vor jeder Makel
der Erbschuld bewahrt, empfangen worden ist, wie es als wahre
Glaubenslehre, aus alter Lehre überliefert, von Papst Pius IX. (7.
Februar 1878/16), am alljährlichen Gedenktag, dem 8. Dezember 1854,
feierlich festgelegt und verkündet worden ist.
מרים Miriam hieß
die ältere Schwester von Mose und Aaron, die nach dem
Durchzug durch das Schilfmeer auch das Danklied mit den Frauen sang und
mit der Handpauke begleitete (2. Mos 15, 20 f). Die Mutter der
allerseligsten Jungfrau und Gottesgebärerin Maria hieß nach der
Überlieferung Anna; deren Namenspatronin war die Sängerin eines
prophetischen Liedes (1. Sam 2,1 - 10), des Vorbilds für das Magnificat
(Lk 1, 46 - 55). Dieses Lied der Muttergottes ist täglich im offiziellen
Gotteslob der Kirche der Höhepunkt der Vesper. Ihre Jungfräulichkeit
wird im Evangelium Lk 1, 34f und Mt 1, 18 - 25 bezeugt und seit den
ältesten Glaubensbekenntnissen, dem Apostolischen Glaubensbekenntnis
und im Credo des Konzils von Nikäa (325) festgeschrieben.
Nicht nur als Muttergottes, sondern präziser als Gottesgebärerin
Θεοτοκος
bekennt die Kirche sie seit dem Konzil von Ephesus (431).
• Der älteste bekannte Mariengedenktag ist die
θεωτοκη μνημη
am 26. Dezember, am Tag nach Christi Geburt.
• Dann folgen vier Marientage zu je festen Daten.
• Maria Verkündigung, ευφαγγελισμος,
am 25. März/1, (Lk 1, 26 - 38) ist um 550 bezeugt. Weil der Tag
immer in die Quadragesima,
vierzigtägige vorösterliche Bußzeit, die altchristliche Fastenzeit,
fällt, hatte die SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
von Toledo ihn schon 656 verlegt auf den achten
Tag vor Weihnachten, den 18. Dezember, und ihn umbenannt
in exspectatione partus Beatae Mariae Virginis: die Allerseligsten
Jungfrau Maria in Erwartung der Geburt.
Die sieben O-Antiphonen zum Magnificat in der Vesper, vom 17. (I.
Vesper des 18. Dezember) bis 23. Dezember, sind noch Restspuren
dieses alten Mariengedenktags vor dem Geburtsfest des Herrn.
• Das nächste Fest ist Maria Himmelfahrt am 15. August/1,
κοιμεσις της θεοτοκου.
Um etwa 450 wird im Kidrontal in Jerusalem, am Fuß des Ölbergs nahe
Getsemani, eine Kirche über dem Mariengrab erwähnt. Über Konstantinopel
verbreitete sich das Fest durch griechische Mönche in römischen
Klöstern, auch im Westen.
• Das Fest Maria Geburt vom 8.
September/1, hat ebenfalls seinen Ursprung in Jerusalem, nämlich an ihrer
traditionellen Geburtsstätte nördlich des Tempelplatzes, der Krypta der
heutigen Kreuzfahrerkirche Sankt Anna. Um 440 ist dort, um 600 in
Konstantinopel, ab 7. Jahrhundert im Westen, das Geburtsfest nachweisbar.
• Das vierte der uralten Gedenktage ist unser Maria Lichtmesstag, am
2. Februar/1. Ursprünglich war es in Jerusalem das Herrenfest
υπαπαντη του κυριου
Begegnung des Herrn
mit Simeon (Lk 2, 22 - 34). Dieser 40. Tag (7 + 33, nach 3. Mos 12, 1 -
8) wird berechnet nach dem am 25. Dezember gefeierten Geburtstag
Christi. Das Fest ist in Jerusalem schon 385 bezeugt, eine
Lichterprozession (nach Lk 2, 32) dort schon um 450. Aus dem Fest der
Darbringung des Herrn im Tempel wurde bald das Simeonfest (heute 3.
Februar/3), im Westen aber aus letzterem die Purificatio Beatae
Mariae Virginis, Reinigung der Allerseligsten Jungfrau Maria
(nach 3. Mos 12), also ein Marienfest.
• In Rom gab es offiziell z. Zt. Papst Gregor des Großen (12.
März 604/1) wohl Marienkirchen, aber noch kein verbindlich zu feierndes
Marienfest. Um 700 gab es in Rom die vier Feste: Maria Verkündigung,
Maria Heimgang, Maria Geburt und das Simeonsfest, und zwar an den o.a.
Tagen.
Seit dem 8. Jahrhundert finden sich im Westen zwei neue Mariengedenktage.
• Am 21.November/1, Maria Tempelgang, praesentatio et dedicatio,
übernommen vom ειφσοδος-Fest
der Ostkirche, das zurückgeht auf die an diesem Tag im Jahr 543 eingeweihte
Νεα - Neue
Marienkirche in Jerusalem, unter Kaiser Justinian, die größte
Marienkirche dort, gebaut unter Wiederverwendung der vielen Säulen von
der Tempelplatzruine aus dem Jahre 70 und ganz in deren Nähe. Nach
alter Überlieferung wurde Maria, in Jerusalem gleich nördlich des
Tempelplatzes geboren (heute Krypta der Kreuzfahrer-Kirche Sankt Anna),
als dreijähriges Mädchen im Tempel, d.i. auf dem Tempelplatz im Vorhof
der Frauen, Gott geweiht und auf dem Tempelgelände erzogen, als ein
lebendiges, Gott wohlgefälliges Opfer. Nach dem Johannesevangelium (Joh
2, 18 - 22) Brecht diesen Tempel ab, in drei Tagen werde ich ihn
wieder aufrichten. Er meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den
Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies
gesagt hatte und sie glaubten der Schrift und dem Wort das Jesus
gesprochen hatte. Daraus folgerte die Alte Kirche, dass Maria als
Gottesgebärerin (vgl. Lk 1, 31. 34f.; Mt 1, 18 - 25) der Tempel dieses
Tempels Jesus Christus gewesen war. Das Fest Maria Opfergang ist 730 in
Konstantinopel nachgewiesen, viel später auch in Rom, wurde aber sogar
bei der tridentinischen Reform von Papst Pius V. (1. Mai 1572/19)
noch nicht in den neuen Kalender aufgenommen. Heute wird es in der
Weltkirche gefeiert auf dem Nea-Kirchweihtag mit der symbolhaften
Erklärung, als praesentatio, Als-Geschenk-Darbringung Mariä.
• Ins 8./9. Jahrhundert fällt auch die Aufwertung des alten Festes vom 9.
Dezember, Empfängnis Mariä durch die heilige Anna, das in der Ostkirche
noch an diesem 9. Dezember gefeiert wird, das in der Westkirche verlegt
wurde, im Hinblick auf den 8. September/1,
Mariä Geburt, auf den 8.
Dezember/1, und umbenannt in Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariä.
Es nahm später einen besonderen Aufschwung durch die Theologie des
Franziskaners Duns Skotus (8. November 1308/6), der in Köln lehrte,
dort starb und in der Minoritenkirche begraben liegt.
• Spät
durchgesetzt hat sich das biblische Fest Maria Heimsuchung (31. Mai/1
- im deutschen Bereich weiterhin, wie früher allgemein, am 2. Juli),
nach Lk 1,39 - 56. Es wurde auf den 2. Juli eingeführt durch den
Franziskanerorden und zwar schon im Jahr 1263. 1389 wurde es für die
ganze Kirche vorgeschrieben. 1969 wurde es verlegt auf den 31. Mai.
• Alt ist auch das römische Marienfest vom 5. August/1, früher
Maria Schnee genannt, später besser Dedicatio Basilicae
Sanctae Mariae, Weihe der Basilika Santa Maria Maggiore. Die um
360 von Papst Liberius (352 - 366) erbaute Kirche, nach ihm Basilica
Liberii genannt, wurde nach dem Konzil von Ephesus 431 zur Ehren
der Gottesgebärerin, ΘΕΩΤΟΚΟΣ,
von Papst Xystos III. (19. August 440/6) großartig restauriert und am
5. August 435 feierlich eingeweiht. Auf dem Triumphbogen ist groß zu
lesen XISTUS EPISCOPUS PLEBI DÉI. Eine dort vielleicht schon
seit dem 4. Jahrhundert stehende Kapelle Sancta Maria in Praesepe,
Maria an der Krippe, in Erinnerung an die Geburtsbasilika in Bethlehem,
analog der Gedenkbasilika Sancta Croce in Gerusalemme, Heilig Kreuz von Jerusalem,
an die Grabeskirche in Jerusalem, wurde von Papst Xystos III. mit in
die erneuerte Marienbasilika zentral einbezogen und in den Triumphbogen
sechs Szenen der Kindheit Jesu in herrlichen Mosaiken dargestellt: die
Verkündigung, die Darbringung im Tempel, die Weisen vor Herodes, die
Weisen in Anbetung des Kindes, die Flucht nach Ägypten und die
Ermordung der kleinen Knaben von Bethlehem. Papst Sixtus III. ließ
damals auf die innere Eingangswand unter das Bild der Königin der
Märtyrer die Inschrift anbringen:
Virgo Maria tibi Xystus nova tecta dicavi
digna salutifero munera ventri tuo
tu genitrix ignara viri, te denique foeta
visceribus salvis edita nostra salus
ecce tui testes uteri tibi praemia portant
sub pedibusque jacet passio cuique sua
ferrum flama ferae fluvius saevumque venenum
tot tamen has mortes una corona manet.
Dir Jungfrau Maria weihe ich, Xystus, das erneuerte Gebäude,
deinem Heiland bringenden Leib eine würdige Gabe.
Du warst Gebärerin, ohne einen Mann zu erkennen, fruchtbar,
unser Heil wurde von dir Unbefleckten geboren.
Siehe zur Auszeichnung deines Leibes die Zeugen
zu deinen Füßen: jeder mit seinem Leidenswerkzeug,
Schwert, Feuer, Raubtier, Gewässer, grausames Gift:
mannigfaltig die Todesart aber eine die Siegeskrone
Von den zahllosen, teils sehr alten, Marienfesten, die im Lauf der
Kirchengeschichte entstanden und teilweise wieder verschwanden, seien
noch erwähnt:
• Am 7. Januar feierte man die Flucht nach Ägypten (in Jerusalem noch
bis 1969); im Martyrologium Romanum 1956 steht noch unter dem 7.
Januar: relatio pueri Jesu de Aegypto, Rückführung des Knaben Jesus aus Ägypten.
• Am 23. Januar die Vermählung, desponsatio, Mariä
und Josefs (in Jerusalem bis 1969).
• Am 16. Juli 1251 hatte der selige Karmeliter Simon Stock (16. Mai
1265/14) in Cambridge eine Marienerscheinung, in der die Muttergottes
eine glückselige Sterbestunde jedem verspricht, der sich ihr weiht und
als Zeichen dafür beständig das Skapulier, ein Schultertuch,
trägt. Daher feierten die Karmeliter seitdem am 16. Juli/1 das Fest
Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, auch Skapulierfest
genannt. Es wurde von Papst Benedikt XIII. 1726 für die ganze Kirche
vorgeschrieben.
• In Köln wurde seit 1423 das Fest der Sieben Schmerzen Mariens am
Freitag vor dem Palmsonntag gefeiert. Es wurde 1727 von Papst Benedikt
XIII. auf die ganze Kirche ausgedehnt und außerdem zusätzlich auf den
15. September/1 festgelegt. Papst Pius VII. legte es 1814 ebenfalls
auch auf den 15. September fest, zur Erinnerung an seine Befreiung aus
der Gefangenschaft Napoleons. Es wird nur noch am 15. September
begangen.
• Das Rosenkranzfest zum 7. Oktober/1 wurde 1573 für die ganze Kirche
vorgeschrieben von Papst Gregor XIII., als Dank für den Seesieg bei
Lepanto über die Türken am 7. Oktober 1571.
• Das Fest Maria Namen wurde von Papst Innozenz XI. für den 12.
September vorgeschrieben als Dank für die Aufhebung der Belagerung
Wiens durch die Türken am 12. September 1683. Im römischen Kalender
neuerdings abgeschafft, bleibt es im deutschen Kalender erhalten.
• Das Fest vom 24. September, Nuestra Señora de Mercede, Unserer Lieben
Frau vom Loskauf der Gefangenen, war ursprünglich ein Fest des
Mercedarierordens, der christliche Sklaven aus islamischen Gebieten
befreite; es wurde 1596 für die ganze Kirche vorgeschrieben. Im
römischen Kalender ist es wieder aufgehoben.
• Auf den 11. Oktober wurde 1931 von Papst Pius XI. das Fest der
Mutterschaft Mariä eingeführt, zum Jubiläum des Titels Gottesgebärerin
des Konzils von Ephesus 431. Am 11. Oktober 1962 eröffnete Papst
Johannes XXIII. (3. Juni 1963/19) das Zweite Vatikanische Konzil.
Dieses Fest ist 1969 wieder abgeschafft worden. Es wird gefeiert im
1959 errichteten Bistum Essen und zwar als Hochfest Maria, Mutter vom
Guten Rat.
• Das Fest des Unbefleckten Herzens Mariä wurde am 11.
Oktober 1944 von Papst Pius XII., zum Abschluss des Marianischen
Jahres, eingeführt und auf den 31. Mai gelegt; es wurde 1969 verlegt
auf den Samstag nach dem Herz-Jesu-Fest.
• Das Fest Maria Königin ist von Papst Pius XII. im von ihm verkündeten
Marianischen Jahr 1954 eingeführt worden und liegt jetzt auf dem 22.
August/1
• Das älteste Fest anlässlich einer Marien-Erscheinung ist das
Fest vom 12. Dezember/1 Nuestra Señora de Guadelupe, auf dem Hügel Tepeyac
bei Mexiko-Stadt, das zurückgeht auf die dortigen Erscheinungen vom 9.
bis 12. Dezember 1531, vor dem heiligen Indianer Juan Diego
Cuauhtlatoatzin (9. Dezember 1548/1). Der Name wurde gewählt, weil
die Marienerscheinung eine große Ähnlichkeit hatte mit dem Gnadenbild
von Guadelupe in Spanien.
• das Fest der Erscheinungen der Unbefleckten Empfängnis
in Lourdes wurde von Papst Pius IX: (7. Februar 1878/16),
der am 8.
Dezember 1854/1 das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis verkündet
hatte, auf den 11. Februar/1 eingeführt, dem Datum der ersten von 18
Erscheinungen, vom 11. Februar bis 16. Juli im Jahr 1858, vor der
heiligen Bernadette Soubirous (16. April 1879/13);
Papst Pius X. (20.
August 1914/9) hat es am 13. November 1907 für die ganze Kirche
vorgeschrieben.
• Das Fest der Muttergottes von Fatima wurde von Papst Johannes-Paul
II. eingeführt und für die ganze Kirche vorgeschrieben, am 13. Mai/1,
nach den Erscheinungen vom 13. Mai bis 13. Oktober 1917, vor den
Kindern Lucia († 13. Februar 2005), Francisco (4. April 1919/9) und
Jacinta (20. Februar 1920/7).
2. † am Sonntag, dem 8. Dezember 250, wurde in Alexandria lebendig verbrannt, der heilige Märtyrer Macarius, der zur Zeit des Kaisers Decius, vom Richter mit vielen Worten überredet werden sollte Christus zu verleugnen, aber mit umso größerer Standhaftigkeit seinen Glauben bekannte; daraufhin erging der Befehl, ihn bis an seine Ende lebendig zu verbrennen.
3. † am Samstag, dem 8. Dezember 283,
entschlief in Rom, der heilige Papst Eutychianus, und wurde im
Koimeterium des Callistus an der Via Appia beigesetzt.
Siehe auch 29. Juni, 1/27
4. † an einem 8. Dezember, im 3. Jahrhundert
entschlief in Trier, der heilige Bischof Eucharius, nach der
Überlieferung der erste Bischof von Trier.
Eucharius, Ευφχαριος
der Betende oder der Dankbare,
war der erste namentlich bekannte Bischof von Trier, in der zweiten
Hälfte des 3. Jahrhundert, wohl nach Abklingen der decischen Verfolgung (vgl.
Gregor von Tours zur Aussendung von sieben Bischöfen nach Gallien durch
Papst Fabian (20. Januar 250/1).
Der heilige Gregor von Tours (17.
November 594/7) nennt ihn als Beschützer Triers vor der Pest, zur
Zeit von Bischof Nicetius (1. Oktober 561/5) (Vita Patrum 17, 4).
Die Überlieferung, dass die drei ersten Trierer Bischöfe, Eucharius,
Valerius (29. Januar, Ende 3. Jahrhundert/5)
und Maternus (vgl. 14.
September, nach 314/4), vom heiligen Petrus aus Rom nach Trier
gesandt wurden, ist von einem Mönch am Kloster des Eucharius,
legendarisch ausführlich ausgeschmückt worden, spätestens im 9. oder
10. Jahrhundert Nach dieser Legende kamen sie um 50 aus Rom zu Dritt bis an
den Oberrhein, in Elegia/Ehl/El-sass starb Maternus.
Traurig kehrten die beiden zum heiligen Petrus zurück; dieser gab ihnen
seinen Stab (vgl. zu Petrus, 29. Juni/1) mit zur Wiederbelebung des
Maternus. Vierzig Tage nach seinem Tod wurde er so von Eucharius und
Valerius, aus Rom zurück, mit dem Petrusstab wieder auferweckt, und
behielt diesen Petrusstab als Bischofsstab. In Trier wurden die Drei
von einer Witwe Albana aufgenommen, die Christin wurde, nachdem ihr
einziger Sohn durch Eucharius mit dem Petrusstab zum Leben auferweckt
worden war. Albana nahm sie in ihre Landvilla, südlich der Stadt, auf
und schenkte ihnen, neben dem alt-römischen Gräberfeld, ein Grundstück,
und errichtete darauf die erste kleine Kirche, eine cella,
diese wurde dem heiligen Apostel und Evangelisten Johannes geweiht.
Nach dieser Legende wirkte Eucharius 23 Jahre lang als Bischof von
Trier, Valerius 15 Jahre lang, Maternus vierzig (!) Jahre lang. In der
Johannes-Evangelist-Kapelle wurde nach seinem Tod Eucharius beigesetzt,
später dann auch Valerius. Maternus wurde beigesetzt in der nördlich an
die Kirche angebauten Maternuskapelle (später wurden seine Reliquien in
den Dom übertragen). Unter der Quirinuskapelle auf dem Matheiser
Friedhof wurde ein römischer Sarkophag aus dem dritten Jahrhundert
aufgefunden, der so genannte Noah-Sarkophag, der vermutlich der Albana
letzte Ruhestätte gewesen ist. Nach der Zerstörung durch die Franken
baute Bischof Cyrillus um 455 sie neu auf, neben den Trümmern der
alten. Cyrillus
cellam st. Eucharii desertam et incensam reparavit monasteriumque non
longe a priori loco constituit et illuc corpora sanctorum Eucharii et
successorum eius transtulit, juxta quos et ipse requiescit (MG.SS.VIII.
158). Er erneuerte dort also auch die Grablege der
ersten Bischöfe und bestimmte sie zu seiner eigenen Ruhestätte.
Erhalten ist noch die Bau-Inschrift aus dem 5. Jh.:
QUAM BENE CONCORDES DI-
VINA POTENTIA JUNGIT
MEMBRA SACERDOTUM, QUAE
ORNAT LOCUS ISTE DUORUM.
EUCHARIUM LOQUITUR * VA-
LERIUMQUE SIMUL.
SEDEM VICTURIS GAUDENS
COMPONERE MEMBRIS
FRATRIBUS HOC SANCTIS PO-
NENS ALTARE CYRILLUS
CORPORIS HOSPITIUM SANCTUS
METATOR ADORNAT.
Wie schön vereint Gottes Macht, die einst Gefährten waren im Leben! Ehrenvoll birgt dieser Ort der beiden Priester Gebeine, tut kund des Eucharius und des Valerius Namen. Freudig bettet Cyrill die zum Leben berufenen Leiber und weiht den Altar den seligen Brüdern zur Ehre. So schmückt für den eigenen Leib der Bauherr die künftige Ruhstatt.
Im Anfang des 7. Jahrhundert besiedelten die Benediktiner das uralte Kloster an Sankt Eucharius. Am 5. April 882 zerstörten die Normannen auch diese cyrillische Euchariuskirche. Erzbischof Egbert (977-993) begann sofort mit dem Wiederaufbau und holte von Sankt Bavo aus Gent den neuen Abt Gother für seine Benediktiner. Doluit, quod sacellum, in quo … Eucharius pausitat, humili nimis … duraret instrumento, secum volvens, quatenus jactato novo fundamento, usque tenus perpoliret ecclesiam. Bei diesen Fundamentarbeiten fand man am 23. Februar 978 den Sarg des Celsus auf. Dieser ist auch auf dem Willibrordus-Tragaltar (7. November 739/1) genannt. Die Inschrift:
SOLLICITVS QUICUMQUE CUPIS COGNOSCERE TVMBAM
PRAECLARUS IACET HIC NOMINE VEL MERITIS
CELSVS QUEM DOMINVS VERO INSIGNIVIT HONORE
NON SEGNIS PATRIAE SEMPER VBIQUE VIGENS
QVI GENVS ATQUE ORTVM CLARO DE STEMMATE TRAXIT
AFFECTVQUE PIO CONDITVR HOC TVMVLO
(MG.SS.VIII.204-207; ASS Feb III. 393-405; hier 398)
Wer auch immer du seist, der du mit Fleiß dieses Grab erkunden willst:
hier liegt der mit Namen und an Verdiensten hochberühmte
Celsus, den der Herr mit der wahren Ehre auszeichnete,
der immer und überall sich unermüdlich für das Vaterland einsetzte,
von Abstammung und Geburt in berühmter Ahnenreihe verwurzelt,
nun in liebevoller Zuneigung in dieser Grabstätte beigesetzt.
Die Acta Sanctorum bringen zum 23. Februar (s.o.) ausführlich den Auffindungsbericht des Mönches Theoderich (1006), dessen Predigt zum 23. Februar, und weitere Überlegungen zu diesem Celsus, der vorher nie erwähnt, nachher zum Bischof von Trier, und zwar zum fünften, also Nach-Nachfolger des heiligen Maternus, mit Todestag, dem 4. Januar 141, gemacht wird. Auch viele Wunderberichte nach der Auffindung sind von Theoderich niedergeschrieben. So wurde die Abteikirche zur Wallfahrtstätte zum heiligen Celsus, vor allem für Pilger aus der Gegend, von der Mosel, aus Luxemburg und der Eifel. Als am 1.September 1127 beim Neubau der Abteikirche der Schrein mit den Reliquien des heiligen Mathias (14. Mai/1 - D: 24. Februar), die zur Zeit des heiligen Agricius (13. Januar, um 330/3) durch die heilige Helena (18. August, um 329/4) aus dem Orient über Rom nach Trier gekommen waren, aber in den Wirren der Zeiten in Vergessenheit geraten waren, im Marienaltar der Kirche aufgefunden und erhoben wurde, wechselte die Kirche und die Abtei den Namen, sie wird seitdem Sankt Matthias genannt. In ihrer Krypta werden heute die Reliquien von Eucharius und Valerius verehrt.
5. † an einem 8. Dezember um 500, entschlief der heilige Einsiedler Patapius, der aus der ägyptischen Thebais stammte, in Konstantinopel unter den Blachernern lebte, einer mystischen Ausrichtung von Mönchen, die Hesychiasten waren, die Ησυχιη Ruhe, Schweigen, erstrebten, durch unaufhörliches inneres Jesusgebet und Anhalten des Atems solange wie möglich; er wurde im dortigen Kloster der Ägypter begraben.
6. † am Sonntag, dem 8. Dezember 653,
entschlief auf dem Vogesen-Berg in Burgund, der heilige Abt Romaricus,
Romarich, der, ein Nachkomme des Königs Theudebert, sich ins Kloster
Luxeuil zurückzog, dann aber auf eigenem Grund und Boden ein neues
Kloster gründete, das er selber als Abt leitete.
Romarich, Remiré,
war einer der Großen am Königshof Theodebert II. und Lothar II.. Er
verließ alles und wurde Mönch in Luxeuil. Der König schenkte ihm in den
Vogesen die villa Habendum,
dort gründete er mit dem heiligen Amatus (13. September, um 629/8)
ein Doppelkloster, das später nach ihm Rémiremont, auch Rumelsburg,
genannt wurde. Ursprünglich lebten sowohl die Mönche als auch im
anderen Kloster die Nonnen nach der Regel des heiligen Kolumban (23.
November 615/2); zumindest die Nonnen übernahmen um 800 die Regel des
heiligen Benedikt. Romarich wurde des Amatus' Nachfolger als Abt.
7. † am Sonntag, dem 8. Dezember 1247, entschlief in seinem Kloster in Vaux-de-Cernay bei Paris, der heilige Abt Theobald de Marly, Sohn des Schlossherrn von Marly-le-Roy bei Versailles, aus dem Orden der Zisterzienser, wo er seit 1235 Abt war, den Brüdern aber in den niedrigsten Diensten half.
8. † am Mittwoch, dem 8. Dezember 1649, wurde im Gebiet von Ontario in Kanada zum Blutzeugen, der heilige Priester und Märtyrer Natalis Chabanel aus dem Orden der Jesuiten, der versprochen hatte, bis zu seinem Tod in der Huronenmission auszuhalten; bei einem Gang durch den Wald wurde er von einem Abgefallenen, aus Hass gegen den Glauben, ermordet. Seiner wird auch gedacht mit seinen Gefährten am 19. Oktober/1
9. † am Mittwoch, dem 8. Dezember 1869, entschlief in Lima in Peru, die selige Jungfrau Narcisa de Jesu Martillo Morán, die, als mittellose Waise vieles erlitten hat, bis sie in einem Kloster als Gast aufgenommen wurde und dort in unaufhörlichem Gebet und unter Bußübungen gelebt hat.
10. † am Dienstag, dem 8. Dezember 1936, wurde
in Picadero de Paterna Valencia, aus Hass gegen die Kirche umgebracht,
der selige Märtyrer José Maria Zabal Blasco, 38 J., ein Familienvater
mit drei Söhnen, der ein leitender Angestellter auf dem Nordbahnhof von
Valencia war und auch aktiv in der Katholischen Aktion.
Siehe auch 29. Dezember, 11/218
11. † am Dienstag, dem 8. Dezember 1942, wurde
im Lager Dachau, zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer
Alojzy Liguda, 44 J., geboren bei Oppeln, Mitglied der Gesellschaft vom
Göttlichen Wort, Steyler Pater, der von der Lagerwache ermordet worden
ist.
Siehe auch 28. Mai 1942, 15/84
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln