
Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Cyriacus
SS. Cyriacus, Largus et Soc. MM. (8. Aug. al. 16. März, 10. Mai). Der hl. Cyriacus,
Diakon und Martyrer zu Rom, erlitt nach Butler in der Diokletianischen Verfolgung etwa
um das Jahr 303 n. Chr. den Martyrtod, und hatte zu Gefährten seines Leidens und seines
Triumphes die hhl. Largus, Smaragdus, denen im römischen Brevier auch noch der hl.
Sisinius beigefügt wird, und noch 20 andere Christen, unter denen bei Butler namentlich
angeführt werden: Crescentianus, Sergius, Secundus, Albanus, Victorianus, Faustinus,
Felix, Sylvanus und vier Frauen: Memmia, Juliana, Cyriacides und Donata. Nach dem römischen
Brevier zum 8. August wirkte der hl. Cyriacus viele Wunder, und unter andern auch an der
Tochter des Kaisers Diokletian, Arthemia (Artemia) mit Namen, die er durch sein Gebet
vom bösen Feinde befreite. An den König Sapor von Persien geschickt (von Kaiser
Diokletian, wie wir anderswo lesen), befreite er gleichfalls dessen Tochter Jobia
vom höllischen Geiste, und taufte daselbst den König mit 430 Anderen, worauf er wieder
nach Rom zurückkehrte, daselbst auf Befehl Maximians ergriffen und nach grausamen
Peinen mit obengenannten Gefährten enthauptet wurde. Doch dieses Alles wird von den
Gelehrten angestritten, und von den Bollandisten namentlich die Taufe der Arthemia
deßhalb in Zweifel gezogen, weil die Tochter des Kaisers Diokletian Valeria und nicht
Arthemia geheißen habe; die Nachricht von der Reise des hl. Cyriacus nach Persien
aber hält Baronius in seinen Annalen zum Jahre 309 um so weniger für ächt, als zu
Diokletians Zeiten kein König mit Namen Sapor Persien regiert habe. Was die Zeit
seines und seiner Gefährten Martyriums betrifft, so wird sie fast allgemein unter
die Regierung des Kaisers Maximian (286-305 und 306-310) verlegt, und da er nach
ebenso allgemeiner Annahme Diakon der römischen Kirche unter Papst Marcellus I.
(308-310) gewesen war, so dürfte nach unserer Berechnung sein und der Gefährten Tod nicht,
wie Butler hat, in das Jahr 303, sondern etwa in das Jahr 309 zu setzen seyn. Die
Bollandisten sprechen sich über die Zeit ihres Martyrtodes gar nicht aus. Die Leiber
dieser hhl. Martyrer wurden am 16. März von einem Presbyter Johannes an der via
salaria (Salzstraße) bei den Sallustinischen Gärten begraben, nicht weit von dem
Orte ihrer Hinrichtung, am darauffolgenden 8. Aug. aber von Papst Marcellus auf
das Grundstück einer Christin, Namens Lucina, am Wege nach Ostia, übertragen. Daher
findet sich ihr Name im Mart. Rom. sowohl am 16. März, als am 8. August. Unter
Papst Johann XII. (956-964) kam durch Kaiser Otto
I. (936-973) der eine Arm des hl. Cyriacus nach Bamberg, und unter Papst
Leo IX. im Jahre 1049 der andere Arm in die Abtei
Altdorf im Elsaß, welcher Arm nach Butler in der Revolution gerettet ward und
sich jetzt noch in der ehemaligen Abtei-, jetzt Pfarrkirche von Altdorf, vier
Stunden von Straßburg gegen die Vogesen hin, befindet. - Der hl. Cyriacus ward
später unter die 14 Nothhelfer aufgenommen und als Patron wider die bösen Geister
angerufen, weil man glaubt, er habe die Tochter des Kaisers Diokletian und des
Königs Sapor vom bösen Feinde befreit. 1Nach einem alten Hymnus, den Hack in
seinem »Christlichen Bilderkreis« S. 283 mittheilt, heißt es von Cyriacus:
Cyriacus die Teufel band,
Maximian ward dieß bekannt;
Wird geschleift durch alle Straßen,
Muß sein Haupt noch drüber lassen.
Bitt zu Gott um unsere Sach',
Nimm das Gift dem Höllendrach. In der bildlichen
Darstellung wird er als Diakon abgebildet, daher oft Geld haltend (als Almosenpfleger),
mit einer Palme oder einem Schwert in den Händen und einen gefesselten Drachen neben
sich, oderein besessenes Mädchen mit daneben liegender Krone. - Er ist Patron
von Ancona.
1 ▲ Nach einem alten Hymnus, den Hack in
seinem »Christlichen Bilderkreis« S. 283 mittheilt, heißt es von Cyriacus:
Cyriacus die Teufel band,
Maximian ward dieß bekannt;
Wird geschleift durch alle Straßen,
Muß sein Haupt noch drüber lassen.
Bitt zu Gott um unsere Sach',
Nimm das Gift dem Höllendrach.