Ökumenisches Heiligenlexikon

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David von Augsburg


David de Augusta, (15. Nov.), wurde im Anfange des 13. Jahrhunderts zu Augsburg (nach Andern zu Regensburg) geboren, von seinen Eltern zu einem frommen und gottseligen Leben erzogen und, weil er ausnehmende Talente an den Tag legte, für die wissenschaftliche Laufbahn bestimmt. Als im Jahre 1221 einige Schüler des hl. Franciscus von Assisi nach Augsburg kamen und sich in dieser Stadt niederließen, wurde der fromme Jüngling durch ihren heil. Wandel und Seeleneifer so sehr gerührt, daß er in ihre Genossenschaft aufgenommen zu werden dringend bat. Die seraphischen Väter, welche an ihm ausnehmende Geistesgaben und Kenntnisse bemerkten, willfahrten sehr gerne seinen Bitten und gaben ihm das Ordenskleid. Sofort machte er in den theologischen Wissenschaften und in der christlichen Tugend solche Fortschritte, daß seine Obern ihn zuerst zum Lehrer der Theologie bestellten und ihm dann die religiöse Bildung und Leitung der jungen Religiosen anvertrauten. Unter diesen war der sel. Berthold von Regensburg, ein von Feuereifer glühender Prediger, dem er in der Folge seinen »Unterricht für die Novizen« widmete. Auch als Prediger trat David auf, wie seine noch vorhandenen Predigten bezeugen, und wirkte sowohl durch seine geistvollen Reden als auch durch seinen Wandel in und außer dem Kloster mit großem Segen. Er starb den Tod des Gerechten zu Augsburg am 15. Nov. 1272 (nach Andern im December des Jahres 1271) und wurde in der Ordenskirche begraben. Die Stunde seines Hinscheidens wurde dem sel. Berthold von Regensburg geoffenbart, da er ebendaselbst predigte. Berthold unterbrach den Vortrag, empfahl die Seele des Verstorbenen seinen Zuhörern und sprach zum Lobe desselben die zweite Strophe des Hymnus: Iste Confessor … David hat mehrere Schriften hinterlassen, die lange im Staube der Bibliotheken begraben lagen, und deren Gediegenheit und Werth erst in der neuesten Zeit zur Anerkennung gelangte (vgl. Pfeifer's Deutsche Mystiker). Besonders sind es seine deutschen Schriften, von welchen die Kritiker mit aller Verwunderung sprechen. Gervinus (Literaturgeschichte 2. Aufl. II. 118) stellt diese Schriften den Bertholdischen Predigten gleich, und Jakob Grimm, der den Berthold in meisterhafter Weise (Wiener Jahrbücher der Literat. 1825, 32. Bd.) schildert, nennt gerade ein Stück in Berthold's Predigten, das nicht diesem, sondern dem David angehört, das ausgezeichnetste des Buches: kein Wunder, wenn schon seine Zeitgenossen seines Lobes voll waren und seine Werke auf eine Linie mit den ascetischen Schriften Augustin's und Bonaventura's stellten. - Kirchliche Verehrung scheint er niemals genossen zu haben, daher enthalten wir uns, ihm mit Braun den Titel »selig«, den er gewöhnlich führt, zu geben, und dieß um so mehr, als nicht einmal Huber in seinem Menologium ihm dieses Prädicat gibt. (Braun, Hub. Men.)




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zuletzt aktualisiert am 08.04.2019
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