Ökumenisches Heiligenlexikon

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Dympna und Gerebernus


Dympna V. et Gerebernus, Presb. MM. (15. Mai). Die hl. Dympna, eine Jungfrau und Martyrin im 7. Jahrhundert, war die Tochter eines heidnischen Königs in Irland, ließ sich heimlich taufen und floh, als nach dem Tode ihrer Mutter ihr Vater selbst sie ehelichen wollte, mit dem hl. Gerebernus (einem Priester) und etlichen andern frommen Personen zur See nach Antwerpen und von da in das Dorf Gheel (Gela) in Brabant, wo sie ihre Wohnung bei dem Oratorium des hl. Martin aufschlug und einige Jahre unangefochten den Uebungen der Betrachtung und der Buße lebte. Die Sache wird in der auf uns gekommenen Lebensbeschreibung der Heiligen, welche von einem gewissen Petrus, Canonicus im Kloster des hl. Aubertus zu Cambray, herrührt und die gegen Ende des 13. Jahrhunderts verfaßt wurde, also erzählt: Ihr Vater, ein heidnischer König in Irland (oder besser England; denn Irland war im 7. Jahrhundert, in welchem Dympna lebte, bereits ganz christlich), hatte eine überaus schöne Frau, welche ihm unsere Heilige gebar, die ihm aber durch den Tod entrissen wurde. Lange untröstlich über ihren Verlurst, beruhigte er sich am Ende doch, und gab einigen seiner Vertrauten den Befehl, auszugehen und ihm im ganzen Lande eine Frau zu suchen, die eben so schön wäre, wie seine verstorbene Gattin. Die Abgesandten kamen seinen Befehlen auf das Genaueste nach, mußten aber unverrichteter Sache zu ihrem Herrn zurückkehren, weil sie nirgends auf ihren Reisen trotz eifrigster Nachsuchung eine so schöne Frau, wie sie der König wünschte, gefunden hatten. Nicht wissend, was sie ihrem Herrn sagen sollten, kamen sie überein, ihm zu eröffnen, wie sie im ganzen Lande kein schöneres Mädchen gefunden hätten, als seine Tochter Dympna, die allein auch würdig sei, als Frau an seiner Seite zu stehen. Auf diesen Vorschlag entbrannte der lüsterne Vater mit heftiger Liebe gegen seine Tochter, die seinem Verlangen aus Kräften widerstand und am Ende nur durch die Flucht der abscheulichen Sünde entgehen konnte. Sie erbat sich Bedenkzeit auf 30 Tage, während welcher sie Anstalten zur Flucht machte und mit dem erwähnten Priester, dem hl. Gerebernus, und noch ein paar Andern über das Meer nach Antwerpen floh, von wo sie ausgingen, einen passenden Wohnort zu suchen, bis sie sich endlich bei jenem Orte Gheel niederließen. Doch ihr Vater ließ ihr in seiner wilden Leidenschaft keine Ruhe. Er reiste ihr nach, kam nach Antwerpen und von da nach Westerloo, wo er durch das von der hl. Jungfrau ausgegebene Geld ihren Aufenthaltsort erfuhr, sich sodann zu ihr begab und sie anfangs durch Schmeicheleien für sich zu gewinnen suchte, sodann aber, als Alles bei ihr vergeblich war, sie und den Priester Gerebernus, der der hl. Jungfrau Muth zusprach und zur Treue gegen den Heiland ermunterte, enthaupten ließ. Eigentlich legte der Vater selbst die eigene Hand nn die Tochter und schlug ihr das Haupt ab; dagegen wurde der hl. Priester Gerebernus, der ihm seines schändlichen Vorhabens wegen zu Gewissen gesprochen hatte, auf sein Geheiß von den Dienern enthauptet. Ihre Leiber blieben eine Zeitlang unbeerdigt, bis sie von benachbarten Personen gefunden und in einer Höhle begraben wurden, wo man sie später in weißen marmornen Steinen wiederfand. Der Leichnam des hl. Priesters wurde in der Folge nach Santen im Clevischen übertragen; der Leib der hl. Dympna aber war anfänglich nicht vom Platze zu bringen, ließ sich jedoch von einem jungen Kalbe in die Kirche des nahen Ortes ziehen, wo er beigesetzt wurde. Gott verherrlichte die hl. Dympna nach ihrem Tode durch viele Wunder, und findet sich bei den Bollandisten ein ganzer Katalog solcher Wunder, worunter eine große Zahl solcher, die vom J. 1604 bis 1668 sich ereignet haben. - Nach Butler werden beide Leichname in einem reichen Sarge aufbewahrt, und wurden sie an einem 15. Mai durch den Bischof von Cambrai erhoben. Sie wird abgebildet mit einem Schwert in der Hand und als Schutzpatronin gegen den Wahnsinn verehrt. Nach Radowitz wird sie vorzüglich in der griechischen Kirche verehrt; wie aber dieß kommt, da sie doch den Griechen nicht angehört, wissen wir nicht zu sagen. Vielleicht ist es bei Radowitz ein Schreibfehler und muß es englische statt griechische Kirche heißen. Nach Hack (Christlicher Bilderkreis, S. 366) hat sie oft einen gefesselten Teufel neben sich. - Ihrer wird auch im Mart. Rom. am 15. Mai gedacht.




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zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
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