Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Guido von Acqui
S. Guido (Vido), Ep. (2. Juni, al. 4. Juli). Dieser hl. Guido ist Diöcesanpatron von Acqui im (sardinischen) Herzogthum Montserrat (Aquae Statiellae) an der Bormida, zwischen Alessandria und Nizza. Er ist auch der Erbauer der Kathedrale daselbst, welche von den Franzosen im ersten »Befreiungskriege« sammt dem bischöflichen Palaste zerstört wurde. 1 Sein Geburtsort war das in der nämlichen Diöcese gelegene Malazzo. Er erblickte das Licht der Welt gegen das Ende des 10. Jahrhunderts. Seine Eltern sind dem Namen nach unbekannt; sie waren aber sehr begütert und schickten ihren Sohn Studien halber nach Bologna, wo er sich für den priesterlichen Stand entschied. Als er wieder nach Hause kam, freuten sich die Eltern höchlich, einen so frommen und demüthigen Priester ihren Sohn nennen zu können. Er zog nämlich, ohne von ihnen gekannt zu seyn, als Pilger bei ihnen ein und bettelte ein Almosen. Man gewährte ihm freudige Aufnahme und wusch ihm die Füße, wobei ein Muttermal an denselben ihn verrieth. Im J. 1035 erwählten ihn die Domherren von Acqui zum Bischofe. Als solchem lag ihm seine bischöfliche Kirche vor Allem am Herzen. Er führte nicht blos den oben erwähnten Neubau, sondern stattete denselben auch reichlich mit Gütern und Einkünften aus. Die Einweihung wurde im J. 1067 vollzogen. Sein Leben war ein Muster der Enthaltsamkeit, der Andacht und seelsorglichen Mühewaltung. Ehe er starb, schenkte er alle seine Liegenschaften und sein ganzes elterliches Vermögen der Kirche. Schon bei Lebzeiten hat er an Kranken und Krüppeln mancherlei Wunder gethan, die sich nach seinem im Jahr 1070 erfolgten Tode wiederholten. Er wurde in der Kathedrale beigesetzt. Bei Castellauns steht dieser hl. Bischof (nach Jul. II. 2) am 4. Juli. (I. 228-231.)
1 ▲ Doch nicht ganz. Nach Förster stammt indessen die Kathedrale von Acqui aus dem 12. Jahrhundert.