Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Heinrich (Henrik) von Uppsala
S. Henricus, Ep. M. (19. al. 20. Jan. 18. Juni, 13. Dec.) Dieser hl. Heinrich, Bischof und Martyrer zu Upsala in Schweden, ist der Apostel Finnlands. Von Geburt war er ein Engländer. Der hl. König Erich berief ihn nach Schweden. Auf den erzbischöflichen Stuhl von Upsala erhoben, stand er dem Könige als treuer Rathgeber und Helfer an der Seite, um den Frieden und das Glück seiner Unterthanen zu befördern. Als die Finnen durch wiederholte Einfälle Schweden bedrängten, unterwarf sie König Erich (vgl. S. 82); Heinrich aber war aufs Eifrigste bedacht, in dem neu erworbenen Lande das Evangelium zu verkünden. Er predigte, taufte, erbaute Kirchen und Klöster und zwar mit so großer Hingebung, daß er um Christi willen selbst die Todesgefahr nicht scheute. In der That gelang es ihm, das Christenthum in Finnland so fest zu begründen, daß die Reformation nur mittelst Anwendung von Genaltmaßregeln dort eingeführt werden konnte. »Das Land,« sagt Woltmann (Beschreibung einer Reise nach St. Petersburg etc., S. 210) »lag zu sehr im Argen.« Der hl. Heinrich erhielt die Martyrkrone durch die Hand eines sittenlosen Menschen, den er wegen eines Mordes in Zucht und Strafe hatte nehmen wollen, um das J. 1150. An seinem Grabe geschahen auf die Fürbitte des Martyrers viele Wunder, weßhalb Papst Hadrian IV. im J. 1158 seine Heiligsprechung vollzog. Die bekehrten Finnen verehrten ihn dankbar als Schutzheiligen. Bis zum J. 1720 ruhte sein heiliger Leib, wie wir aus Woltmann entnehmen, in Abo; dann aber wurde er nach St. Petersburg gebracht, wo er in hohen Ehren gehalten wird. Der im J. 1300 zu Ehren des hl. Heinrich erbaute Dom ist im J. 1827 abgebrannt. Eine Heilquelle bei Abo heißt immer noch die St. Heirichsquelle. Das Fest der Erhebung seiner Reliquien wurde am 18. Juni begangen. Auch im Elenchus steht unterm 13. Dec. ein Bischof Heinrich von Upsala in Schweden, welcher aber wahrscheinlich identisch ist mit unserm hl. Heinrich. (II. 249.)