Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Knud Lavard
S. Canutus Lawardus, (7. Jan.), König der Obotriten (Wenden) und Herzog von Schleswig, war der Bruderssohn des hl. Canutus, der am 10. Juli verehrt wird. In seinem 8. oder 10. Jahre wurde er von seinem Vater Erich dem Guten, als dieser mit seiner Gemahlin nach Jerusalem reiste, sammt dem Reiche seinem ältern Bruder (nach Anderen Oheim) Nikolaus empfohlen; allein als Canut's Eltern auf der Rückreise vom heil. Lande in Cypern 1103 starben, behielt Nikolaus das Reich für sich und ließ seinem Bruder (nach Anderen Neffen) nur das Herzogthum Schleswig, wenn ein anderer Bericht nicht wahrscheinlicher ist, wornach er mit seinem eigenen Gelde dieses Herzogthum gelauft haben soll. Als Herzog von Schleswig strebte er unermüdlich dahin, Gerechtigkeit und Frieden in seinem Lande zu handhaben, und es wird erzählt, daß, als er einst mehrere Räuber hängen ließ, und unter diesen Einer rief, er stamme aus königlichem Geblüte, ja er sei sogar ein Verwandter des Herzogs, der Fürst den Befehl gab, diesen wegen seiner hohen Abkunft vor den übrigen Räubern zu unterscheiden und ihn an den höchsten Mast eines Schiffes aufzuknüpfen. Nach dem gänzlichen Erlöschen der Familie des Königs Heinrich, dessen Neffe er war, bestieg er den Thron der Wenden oder Obotriten, den er vom Kaiser Lothar II. als Lehen erhielt. Der Sohn des Königs Nikolaus, Magnus mit Namen, wollte es nicht dulden, daß unser Heiliger sich König der Obotriten nenne, und ließ ihn am 7. Jan. im Jahre 1133 meuchlings ermorden. Canut hinterließ einen Sohn, Waldemar mit Namen, der in der Folge das Herzogthum Schleswig und das Königreich Dänemark erhielt. Er rächte seinen Vater und erwirkte vom Papst Alexander III. im Jahre 1171 dessen Canonisation.